Wofür nutzt ihr die Lehrer-Ipads

    • Offizieller Beitrag

    Ich wäre bei solchen Vorschriften immer arschig. Der Schulträger stellt mir nämlich keinen Internetanschluss, das Land auch nicht. Damit gestaltet es sich schwierig, E-Mails abzurufen. In mein privates Netzwerk möchte ich vielleicht ein dienstliches Gerät nicht einbinden - wer weiß, was dieses Gerät innerhalb des Netzwerkes macht und außerdem bin ich zu blöd, das Gerät einzubinden. Vielleicht kommt dann ja der IT-Mensch der Stadt und macht das für mich :)

    Wahrscheinlich müssten das alle Lehrkräfte mal genau SO machen, damit Bewegung in die Sache kommt. Aber die strahlenden Kinderaugen...

  • Kann sich die Schulträgerin nicht darauf berufen

    Verstehe ich nicht. Zu welchem Zweck sollte sie das tun?

    dass sie Dir ein - wenn auch nur eingeschränkt taugliches - Gerät bereitstellt?

    Wenn sie das macht, reden wir weiter. Zum privaten Netz hat @Kalle29 schon etwas gesagt. Das iPad hat kein Ethernet, W-LAN gibt’s bei mir nicht. Da sind E-Mails schon mal ’raus.


    Dienstherrin und Schulträgerin stellen uns Scheiß in Tüten. Das haben wir jahrzehntelang durch private Geräte ausgeglichen. Wenn wir das nicht mehr sollen, machen wir das auch nicht mehr.


    Die können sich darauf berufen, dass sie die Digitalisierung gründlich verkackt haben und immer noch keinen Plan haben. Das war’s dann aber auch schon.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    @ O. Meier

    Ich stimme Dir in der Sache zu, sehe hier aber einen heftigen Konflikt mit meiner Arbeitsökonomie und Arbeitsweise. Aktuell bin ich davon ja (noch) nicht betroffen und habe noch etwas Zeit, mir in Ruhe darüber Gedanken zu machen, wie ich damit umgehen werde, wenn es soweit ist.

    Benutze ich ein dienstliches Endgerät mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten und muss ggf. auf weniger effiziente Arbeitsweisen zurückgreifen, um dem Dienstherren zu zeigen, dass es so nicht geht?
    Oder verwende ich parallel ein privates Endgerät, um effizient arbeiten zu können?
    (Oder verwendet man exklusiv sein privates Endgerät weiter, so dass es zu dem erwähnten Dienstvergehen kommt?)

    Ich sehe da keine wirklich zufriedenstellende oder überzeugende Lösung.

  • Natürlich habe ich dafür eine Quelle.
    Es empfiehlt sich, neben dem Verordnungsentwurf auch einen Blick auf die Begründung zu § 2 zu werfen - besonders auf den zweiten Absatz auf Seite 17.

    MMV17-4376.pdf (nrw.de)

    Danke. Gelesen und für abwegig empfunden. Offenbar (und natürlich) hat das Ministerium mal so überhaupt keine Ahnung, was der Schulträger so beschafft hat. Da fliegen ja auch durchaus iPads ohne Tastatur durch die Gegend. Aber selbst mit Tastatur verarbeite ich auf dem Ding keine größeren Sachen. Hier dürfte sicher wieder irgendeine Verordnung greifen, wie dauerhaft genutzte Geräte ausgestattet sein müssen. Also bleibt nur noch der eine PC im Lehrerzimmer übrig - den übrigens auch nicht das Land bezahlt hat, sondern der von ausgemusterten Schüler-PCS stammt (die der Schulträger besorgt, der aber ja nicht für die Ausstattung des Lehrpersonals zuständig ist).


    Ich frag mich immer mehr, ob die Luftfilteranlagen im Ministerium vielleicht total verkeimt geliefert wurden giftige Dämpfe in die Räume dort leitet, die den Verstand vernebeln.

  • Benutze ich ein dienstliches Endgerät mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten und muss ggf. auf weniger effiziente Arbeitsweisen zurückgreifen, um dem Dienstherren zu zeigen, dass es so nicht geht?

    Interessiert den Dienstherren doch nicht. Dann musst du halt mehr arbeiten (was ihn nicht juckt, da du nicht stempeln kannst) oder dein Unterricht wird scheiße (was ihn nicht juckt, da es sich nur eine Handvoll Menschen handelt, für die das scheiße ist UND die das nicht mal auf die Unfähigkeit des Ministeriums zurück führen werden, sondern auf dich als Lehrkraft).

    • Offizieller Beitrag

    @Kalle29

    Ich kann mich des ganz starken Gefühls nicht erwehren, dass hier politische Absichten (bzw. scheinbare "Punktgewinne") und fachliche Notwendigkeiten wieder einmal komplett diametral entgegengesetzte Wege gehen. Die Notwendigkeiten und Probleme werden ja durchaus von den Verbänden benannt - der PhV hat sich ja diesbezüglich auch deutlich geäußert.

    Ach ja:
    Im MSB gibt es keine Luftfilteranlagen...

  • Arbeitsökonomie und Arbeitsweise.

    Arbeitsökonomisch bedeutet ein gerngerer Wirkungsgrad einen geringeren Output. Ist dann wohl so. Die E-Mail-Nichterreichbarkeit zu Hause ist eher ein Vorteil, weil Ablekungspotenzial wegfällt. Diejneigen, die etwas von mir wollen, müssen dann warten oder sich jemand anderes suchen. Könnte fürs Gesamtsystem ein Nachteil sein.


    Die Notenverwaltung aber ich schon wieder auf Papier umgestellt. Ich bin tatsächlich wieder beim kleinen roten Buch von der Sparkasse.


    Und ansonsten haben ich in den vergangenen 15 Monaten gelernt, enstsoannt zu bleiben und mich nicht über den Regen zu grämen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Arbeitsökonomisch bedeutet ein geringerer Wirkungsgrad einen geringeren Output. Ist dann wohl so. Die E-Mail-Nichterreichbarkeit zu Hause ist eher ein Vorteil, weil Ablenkungspotenzial wegfällt. Diejenigen, die etwas von mir wollen, müssen dann warten oder sich jemand anderes suchen. Könnte fürs Gesamtsystem ein Nachteil sein.

    Ich plane bei Rückkehr in den Schuldienst eben diese klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit beizubehalten - sprich: Arbeit wird im Wesentlichen in der Schule verrichtet, somit auch die Kommunikation. Die Arbeit mit nach Hause zu nehmen soll die Ausnahme werden und hoffentlich dann auch bleiben.
    Das habe ich trotz (oder wegen) des monatelangen fast ausschließlichen Arbeitens im Homeoffice im Rahmen meiner aktuellen Tätigkeit gut hinbekommen - und es tut mir gut.

  • Mich interessiert das auch, weil bei uns wahrscheinlich auch Ipads gestellt werden. Allerdings kann ich zumindest für die Kids welche stundenweise leihen, so dass man mal eine App nutzen kann.


    Kann man denn seine Unterrichtsvorbereitung aufs IPad verlagern, um keine privaten Geräte nutzen zu müssen? Irgendwie scheint mir das auch nicht so sinnvoll, allein des winzigen Bildschirms wegen.

  • Kann man denn seine Unterrichtsvorbereitung aufs IPad verlagern, um keine privaten Geräte nutzen zu müssen? Irgendwie scheint mir das auch nicht so sinnvoll, allein des winzigen Bildschirms wegen.

    Unterrichtsvorbereitung im Sinne von Stunden/Reihenplanung - ja, mache ich mit One Note

    Arbeitsblätter - klares Nein!

  • Mich interessiert das auch, weil bei uns wahrscheinlich auch Ipads gestellt werden. Allerdings kann ich zumindest für die Kids welche stundenweise leihen, so dass man mal eine App nutzen kann.


    Kann man denn seine Unterrichtsvorbereitung aufs IPad verlagern, um keine privaten Geräte nutzen zu müssen? Irgendwie scheint mir das auch nicht so sinnvoll, allein des winzigen Bildschirms wegen.

    Die Unterrichtsvorbereitung in Form von Materialerstellung ist nicht einmal mit einem großen iPadPro mit Stift und Tastatur komfortabel.

    Ich habe es aber tatsächlich eine zeitlang probiert.

    Vielleicht wäre ich zufriedener gewesen, wenn ich alles mit dem AppleOffice machen könnte. Aber da ich Kollegenmaterial, das mit MS Office erstellt wurde, abwandeln wollte, klappte es nicht.


    Elternbriefe und E-Mails gehen mit externer Tastatur und die Reihenplanung mit Stift sowieso. Wenn du dann aber in der Stunde in deine Planung schauen möchtest, solltest du das iPad nicht gleichzeitig als Tafelersatz nutzen wollen.


    Was ich in Mathematik auch ganz praktisch finde, sind die Ebooks. Ich bekomme die Klettschulbücher auch digital, dann genügt es ein iPad mitzunehmen statt vieler Bücher. In Physik sind die Bücher aber eh im Lehrerpult, da ist der Punkt nicht relevant.


    LG DFU

  • Unterrichtsvorbereitung im Sinne von Stunden/Reihenplanung - ja, mache ich mit One Note

    Arbeitsblätter - klares Nein!

    Kann ich genauso unterstreichen. Meine Schaltungen für Elektotechnik oder meine Arbeitsblätter in Mathe sind auf dem Minidisplay ohne Maus (ja ich weiß, kann man anschließen) und mit der Minitastatur kaum umzusetzen. Da sitz ich dann wie der Affe aufm Schleifstein vor.


    Unterschätz nicht den großen Vorteil der digitalen Mitschriften, die du damit machen kannst.

  • Vielleicht wäre ich zufriedener gewesen, wenn ich alles mit dem AppleOffice machen könnte. Aber da ich Kollegenmaterial, das mit MS Office erstellt wurde, abwandeln wollte, klappte es nicht.

    Auch interessant. Sonst wird man nicht müde überall das MS Office aufzuspielen, weil man damit vermeintlich alle Software-Wünsche erfüllt hätte. Dann arbeiten alle jahrzehntelang damit und bei der flächendeckenden Einführung von Geräten wird es vergessen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Auch interessant. Sonst wird man nicht müde überall das MS Office aufzuspielen, weil man damit vermeintlich alle Software-Wünsche erfüllt hätte. Dann arbeiten alle jahrzehntelang damit und bei der flächendeckenden Einführung von Geräten wird es vergessen.

    Office auf dem iPad kostet halt - du weißt doch, was der Schulträger dann dazu sagen wird.


    Viele Apple-Fans werden nicht müde zu betonen, wie toll noch Keynote und Co auf dem iPad funktionieren. Es macht aber nichts wirklich anders als MS Office. Die Nutzung krankt weiterhin an der fehlenden Maus und der Minitastatur, mit der Arbeiten für den Arsch ist. Mein Zehnfingersystem kommt auch nicht mit der viel zu kleinen Tastatur zurecht, so dass ich dort tatsächlich auch noch sehr viel langsamer (und weniger blind) schreiben kann.

  • Auch interessant. Sonst wird man nicht müde überall das MS Office aufzuspielen, weil man damit vermeintlich alle Software-Wünsche erfüllt hätte. Dann arbeiten alle jahrzehntelang damit und bei der flächendeckenden Einführung von Geräten wird es vergessen.

    Ich arbeite schon seit Jahren mit LibreOffice, was auch jahrelang an unserer Schule Standard bei Briefvorlagen usw. war. Seit diesem Schuljahr gibt es die Präsentationsvorlagen der Schulleitung als Powerpoint. Natürlich schön formatiert im Schullayout usw. Wie auch bei den Matheformeln der Kollegen wird das Format mit LibreOffice dann zerschossen.


    Wir haben auf den Rechnern in der Schule auch Word bzw. alle können einen Office 356 Account über die Schule bekommen, das kann ich der Schulleitung nicht vorwerfen.

    Allerdings war ich während der Schulschließung gerade nicht an den Rechnern im Computerraum sondern musste dann in solchen Fällen im Homeoffice auf das SchuliPad ohne Tastatur aber eben mit Office 356 zurückgreifen. Ein Graus. Zumal ich privat kein MS Office nutze und daher auf dem winzigen Bildschirmrest, der neben der eingeblendeten Tastatur noch übrig bleibt, vieles auch sehr lange suchen musste.


    @Kalle29:

    Das Problem bei fehlender Tastatur ist bei Keynote und Co tatsächlich das gleiche, aber mit externer Tastatur finde ich Pages und Keynotes auf dem auch iPad tausendmal komfortabler als die entsprechenden Office 356 Produkte oder eine entsprechende App für LibreOffice bzw. OpenOffice. Das Problem mit der Kompatibilität von mathematischen Formeln bleibt aber.


    LG DFU

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