Ganzkörperbadeanzug bei islamischer Grundschülerin

  • Plattenspieler , was findest du daran verwirrend? Ich könnte dir gerne erklären, wie das Christentum seit Jahrhunderten Frauen unterdrückt.

    Das Christentum? Ist das denn nicht auch ein wenig pauschal?
    Alle - römisch-katholisch, evangelisch, alt-katholisch, Baptisten, die diversen Freikirchen - alle über einen Kamm zu scheren geht genauso wenig wie DEN Islam zu beschreiben.

  • Die Unterdrückung der Frauen begann mit dem sesshaft werden des Menschen. Vorher sind die Frauen mit auf die Jagd gegangen und waren gleichberechtigt. Die Sesshaftigkeit und die bessere Ernährung begünstigten häufigere Schwangerschaften und machten uns in Folge abhängig vom Mann. Die Männer waren ganz froh darum, dass sie ihr Weib so an sich fesseln konnten.

    • Offizieller Beitrag

    Die Unterdrückung der Frauen begann mit dem sesshaft werden des Menschen. Vorher sind die Frauen mit auf die Jagd gegangen u

    wieso waren sie damit unterdrückt? Vielleicht waren sie ganz froh, nicht hinter dem Mammut herlaufen zu müssen? Vll war das sogenannte Zu Hause Bleiben ein Privileg, weil weniger gefährlich? Vll herrschte einfach Arbeitsteilung, wertungsfrei?

  • Ungewöhnliches Beispiel, ich hätte es die Geschichte einfach andersherum betrachtet: Was passiert, wenn wir in deren Heimatländer auswandern würden und unsere Töchter dort Schwimmunterricht hätten. Ich würde dann durchaus möchten, dass meine Töchter diese Ganzkörperbadeanzüge tragen, da es zur dortigen Kultur eben dazugehört.

    Und ich wünsche mir als Frau, das kleinen Mädchen nicht qua Kultur oder Religion aufgezwungen wird halbnackt (=Bikini) schwimmen gehen zu müssen, wenn sie sich so nicht wohl fühlen, ebenso wenig wie ich möchte, dass diesen aufgezwungen wird sich verhüllen zu müssen, nur um vermeintliche oder tatsächliche sexuelle Phantasien Erwachsener nicht zu befeuern, die für Kinder noch keine Rolle spielen sollten. Deine Argumentationsweise ist zutiefst frauenfeindlich, weil sie genau das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper, um das es gehen sollte in Abrede stellt. Ich hatte als Kind Verwandte, die einen Campingwagen auf einem FKK-Platz stehen hatten. Wenn ich bei denen zu Besuch war wurde ich gezwungen nackt rumzulaufen ("Oder du bleibst bei 50 Grad nur im Wagen mit geschlossener Tür, deine Entscheidung.") . Ich habe es gehasst und mich jahrelang auch im Bikini total entblößt gefühlt wegen der ekelhaften Blicke und Sprüche von Männern. Heutzutage trage ich deshalb meist ein Badekleid und kann mich endlich wieder wohl fühlen beim Schwimmen. Wenn eine Frau für sich entscheidet, sich nur im Burkini sicher und wohl genug zu fühlen soll sie den tragen, wenn der Bikini sich für sie gut anfühlt Oder nackt baden ihr Ding ist soll sie genau das machen. Ich habe nicht das Recht anderen Frauen vorzuschreiben wo ihre persönlichen Grenzen liegen. Ich finde es nur schwierig, wenn schon kleinen Kindern anerzogen wird den eigenen Körper zu sexualisieren-und bzw. sich dem unterzuordnen, was andere Menschen über ihren Körper entscheiden (und nein, es geht nicht um jeden Fall, wo Eltern ein Shirt auswählen oder einen Strampler oder eine Gesundheitsbehandlung für wichtig erachten) - und zwar ganz gleich ob das dann zu einem Burkinizwang führt oder einem Bikinizwang.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich würde auch das Kind in dem Anzug schwimmen lassen. Bei gutem Kontakt zu den Eltern würde ich den Schwimmunterricht allgemein mal mit ihnen ansprechen und dass es toll ist, dass die Kinder der Klasse die Möglichkeit haben (das ist nämlich nicht überall in D so) und wie denn das im Heimatland wäre und ob das Mädchen dort auch dürften etc. Würde mich wirklich interessieren und man könnte dabei ja auch die Schwimmkleidung ansprechen, relativ wertfrei.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Und - es gibt an sich keinen islamischen RU - zumindest keine einheitliche Linie. Von dem was in manchen Bundesländern über DITIB-nahe Org. abgehalten wird, (weiß nicht, ob das noch aktuell ist) - würden sich meine muslimischen Freunde sehr distanzieren.

    Man kann in NRW auch islamische Religion als Abiturfach belegen. Weiß jemand, wie der entsprechende Lehrplan gesehen wird?

  • Ich würde dann durchaus möchten, dass meine Töchter diese Ganzkörperbadeanzüge tragen, da es zur dortigen Kultur eben dazugehört.

    Hast Du eigentlich jemals in Deinem Leben schon mit einer Frau gesprochen, die aus einem solchen "Kulturkreis" ausgewandert ist? Du hast nicht die leiseste Ahnung, wie gross die Diskrepanz zwischen dem was diese Frauen wollen und was diese "Kulturen" von diesen Frauen wollen, sein kann. Klar gibt es Frauen, die sich freiwillig verhüllen. Fakt ist aber, im Iran z. B. hat eine Frau überhaupt keine Wahl. Entweder sie verhüllt und fügt sich, oder ... Ich habe derzeit eine Schülerin, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder Teheran verlassen hat, die könnte Dir die irrsinnigsten Geschichten erzählen. Aber ich hatte auch schon an der Uni Kolleginnen aus dem Iran, die Stories sind immer die selben. Als Frau scheisse ich auf eine solche "Kultur". Aber was soll's, Diskussion ist mit Dir ohnehin zwecklos.

  • Die Unterdrückung der Frauen begann mit dem sesshaft werden des Menschen. Vorher sind die Frauen mit auf die Jagd gegangen und waren gleichberechtigt. Die Sesshaftigkeit und die bessere Ernährung begünstigten häufigere Schwangerschaften und machten uns in Folge abhängig vom Mann. Die Männer waren ganz froh darum, dass sie ihr Weib so an sich fesseln konnten.

    Ist das historisch verbrieft, oder dir eher spontan eingefallen?

  • wieso waren sie damit unterdrückt? Vielleicht waren sie ganz froh, nicht hinter dem Mammut herlaufen zu müssen? Vll war das sogenannte Zu Hause Bleiben ein Privileg, weil weniger gefährlich? Vll herrschte einfach Arbeitsteilung, wertungsfrei?

    Damit haben wir uns in eine Abhängigkeit begeben, in der heute immer noch genug Frauen sind. Da haben wir gar keine Religion dafür gebraucht.

    Außerdem hätte man nicht sein Leben lang bei demselben Knallkopf bleiben müssen. Wäre auch für die Fortpflanzung von Vorteil gewesen: Survival of the fittest. In der Natur suchen sich die Weibchen oft die Männchen aus. Manche Vögel balzen wie verrückt und bleiben dennoch übrig. Ist bei den Menschen ja auch so.

  • Damit haben wir uns in eine Abhängigkeit begeben, in der heute immer noch genug Frauen sind. Da haben wir gar keine Religion dafür gebraucht.

    Außerdem hätte man nicht sein Leben lang bei demselben Knallkopf bleiben müssen. Wäre auch für die Fortpflanzung von Vorteil gewesen: Survival of the fittest. In der Natur suchen sich die Weibchen oft die Männchen aus. Manche Vögel balzen wie verrückt und bleiben dennoch übrig. Ist bei den Menschen ja auch so.

    Vielleicht haben Religionen ja einen Beitrag dazu geleistet, dass diese Asymmetrie der Geschlechter erhalten bleibt. Z. B. durch einen "Zwang" zu heiraten, wenn man Sex haben möchte, durch ein Verbot von Scheidungen und vieles mehr.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Vielleicht haben Religionen ja einen Beitrag dazu geleistet, dass diese Asymmetrie der Geschlechter erhalten bleibt. Z. B. durch einen "Zwang" zu heiraten, wenn man Sex haben möchte, durch ein Verbot von Scheidungen und vieles mehr.

    Genau. Das Patriarchat hat sich die Macht über die Frauen gesichert.

  • Mit dem Sesshaftwerden kam Besitz auf und damit Neid. Also gab es Zäune und Mauern und starke Männer, die ihn sichern mussten. Die Frauen blieben mehr bei der Behausung und den Kindern, die sie jetzt zahlreicher hatte. Ohne Mann ging es ihr schlechter als früher.

  • Ich könnte dir gerne erklären, wie das Christentum mehr als jede andere Weltanschauung für die Gleichberechtigung und die Würde der Frauen getan hat.

    Als Mensch hat man immer Würde. Das Christentum braucht Mensch dafür nicht.

    Wenn diese Würde nicht den gebotenen Respekt erfährt, vor allem bei Frauen, ist auch die Kirche als Machtapparat dafür verantwortlich.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • aber in Deutschland, ein christlich geprägtes Land, dominieren doch die liberalen Ansätze.

    Genau, deshalb wird Geschiedenen die Kommunion nicht gereicht, katholischer Priester muss sein leibliches Kind verleugnen u. v. a. m.


    Edit Muss ich das jetzt noch als Ironie kennzeichnen?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • @Antimon: Wenn das stimmt, dass die Frauen unter den vielen Regeln des Islams in entsprechenden Ländern leiden (und das kann ich mir durchaus vorstellen), dann finde ich es merkwürdig, dass es in den westlichen und vermeintlich liberalen Ländern immer mal wieder vorkommt, dass Frauen muslimischen Hintergrundes vor Gericht ziehen, um einzuklagen, dass sie islamischen Ritualen, die aus mitteleuropäischer Sicht teilweise befremdlich oder gar frauenfeindlich wirken, nachgehen dürfen.

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