Ganzkörperbadeanzug bei islamischer Grundschülerin

    • Offizieller Beitrag

    nein, das war sarkastisch. Es wollen die Menschen "islamische Unterdrückung der MÄdchen" bekämpfen, die selbst an anderer Stelle ein ähnliches Verfahren befürworten.

    Ich sage nur: Durch Stigmatisierung verhärtet man das Verhalten nicht nur bei den Eltern (falls überhaupt) sondern bei den Kindern.
    Erst ab der Pubertät und der oft damit einhergehenden Abnabbelung des Elternhauses und einer höheren kognitiven Fähigkeit (und Kritikkompetenz) können viele Jugendliche einen eigenen Weg einnehmen. Den bisherigen behalten oder für sich selbst neue Entscheidungen treffen. Jedem Mädchen, das den Bedarf hat, sich zu lösen, sollte selbstverständlich jede Hilfe angeboten werden (und ein von mir über alles geschätzter Kollege hat schon mal ein Mädchen ins Frauenhaus untergebracht (also in die Wege geleitet) und dann wochenlang Taxi mitgespielt, damit sie zur Schule kommt), ich mische mich nicht ein, ich biete durch meinen Unterricht die Bausteine zum kritischen Hinterfragen der Welt.

  • nein, das war sarkastisch. Es wollen die Menschen "islamische Unterdrückung der MÄdchen" bekämpfen, die selbst an anderer Stelle ein ähnliches Verfahren befürworten.

    Ich sage nur: Durch Stigmatisierung verhärtet man das Verhalten nicht nur bei den Eltern (falls überhaupt) sondern bei den Kindern.
    Erst ab der Pubertät und der oft damit einhergehenden Abnabbelung des Elternhauses und einer höheren kognitiven Fähigkeit (und Kritikkompetenz) können viele Jugendliche einen eigenen Weg einnehmen. Den bisherigen behalten oder für sich selbst neue Entscheidungen treffen. Jedem Mädchen, das den Bedarf hat, sich zu lösen, sollte selbstverständlich jede Hilfe angeboten werden (und ein von mir über alles geschätzter Kollege hat schon mal ein Mädchen ins Frauenhaus untergebracht (also in die Wege geleitet) und dann wochenlang Taxi mitgespielt, damit sie zur Schule kommt), ich mische mich nicht ein, ich biete durch meinen Unterricht die Bausteine zum kritischen Hinterfragen der Welt.

    Okay. Dann habe ich dich völlig falsch verstanden. Und ich mache mir auch viele Gedanken, an meiner 1. Schule hatten wir Probleme mit Russlanddeutschen Mädchen bzw. ihren Eltern (Anteil war deutlich über 50 %). Aber da haben wir uns teilweise erfolgreich an die Kirchengemeinden gewandt und auch den Religionsunterricht verwendet.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • ich kann es mir nicht verkneifen...
    Wenn man wenigstens den Religionsunterricht bis zum 14. Lebensjahr verbieten könnte, denn sorry: DIE Entscheidung treffen nunmal die Eltern und da scheint keine*r zu hinterfragen, dass Markus nicht wirklich freiwillig katholisch sein möchte? Dieses Mädchen möchte sicher alles machen, was sie macht. Das ist das Prinzip von Bindung und Erziehung, es ist ihr wichtig, wie ihre Eltern zu sein.

    Eben. Kinder mit dem christlichen Glauben zu indoktrinieren ist erlaubt, bei anderen Konfessionen wird das kritisiert. Passt nicht so ganz.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Die globale Frage ist ja, ob wir möchten, dass Menschen in unserem Land nach streng islamischen Regeln leben oder ob sich das mit unserem Bild von Gleichberechtigung, Freiheit und Demokratie beißt. Im konkreten Fall geht es zwar nur um die Badekleidung bei einem Grundschulkind, aber wie ich Miss Jones inzwischen kenne, geht es ihr eher darum, wie viel Raum wir in unseren Schulen einer Religion einräumen, in der, und das muss man halt so direkt formulieren, Mädchen und Frauen in der Hierarchie unter Männern stehen.

    Also statt eine eigene Position verbal explizit zu formulieren bist du jetzt der Sprecher für andere User und erklärst, was diese deines Erachtens meinen? Irgendetwas sagt mir, dass MissJones sehr gut für sich selbst sprechen kann und dich dafür nicht braucht. Du solltest umgekehrt erst einmal selbst lernen, was Gleichberechtigung heißt, ehe du dir anmaßt, dich zum Verteidiger von Frauenrechten aufzuschwingen. Das ist vor dem Hintergrund deiner sonstigen paternalistisch eingefärbten Beiträge völlig unglaubwürdig und schlichtweg lächerlich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ich kann es mir nicht verkneifen...
    Wenn man wenigstens den Religionsunterricht bis zum 14. Lebensjahr verbieten könnte, denn sorry: DIE Entscheidung treffen nunmal die Eltern und da scheint keine*r zu hinterfragen, dass Markus nicht wirklich freiwillig katholisch sein möchte? Dieses Mädchen möchte sicher alles machen, was sie macht. Das ist das Prinzip von Bindung und Erziehung, es ist ihr wichtig, wie ihre Eltern zu sein.

    da hilft aber der Religionsunterricht in der Schule gar nicht. Das wird in den Familien sehr früh und selbstverständlich vermittelt, verstärkt durch die Koranschule und die restlichen Verwandten bis zu Onkels und Cousins.

  • (...) Das wird in den Familien sehr früh und selbstverständlich vermittelt, verstärkt durch die Koranschule und die restlichen Verwandten bis zu Onkels und Cousins.

    Koranschule, Kinderkirche, gemeinsames Beten vor dem Essen/Schlafengehen/... - religiöse Unterweisung gibt es in allen Religionen und allen religiös geprägten Familien.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eben. Kinder mit dem christlichen Glauben zu indoktrinieren ist erlaubt, bei anderen Konfessionen wird das kritisiert. Passt nicht so ganz.

    Aber das erlebe ich im heutigen Religionsunterricht ganz anders - zumindest in dem den ich kenne. Da ist von Indokrination nicht viel zu merken - es ist eher ein Werteunterricht, der auch kritischen Fragen nicht abgeneigt ist.

    • Offizieller Beitrag

    Und bei den Christen spielt das ganze Umfeld keine Rolle, dass die Kids unbedingt die Kommunion und in die Messe wollen?

    Dass die Oma selbst gerne in die Messe geht?

    Dass der nette Pfarrer den Sommercamp am Strand begleitet?

    Dass es einen Kinogutschein am Ende des Jahres für die Ministrant*innen gibt?

    Dass man Anerkennung und Wertschätzung erfährt, wenn man zum Chor der Kirche oder für die Waisenkinder Geld sammelt? (Sternsinger)


    Wir driften ab, und ja, (alle) Religionen haben Gefahrenpotenziale.. aber die deutsche Mehrheitsgesellschaft macht in grober Unkenntnis der Rahmenbedingungen und in vollem Verdrängen der _eigenen_ Entwicklung und ähnlichen Rahmenbedingungen Annahmen, die meistens nicht haltbar sind.

    • Offizieller Beitrag

    Aber das erlebe ich im heutigen Religionsunterricht ganz anders - zumindest in dem den ich kenne. Da ist von Indokrination nicht viel zu merken - es ist eher ein Werteunterricht, der auch kritischen Fragen nicht abgeneigt ist.

    Und im islamischen RU hast du wie oft gesessen, um einen Vergleich zu machen?

    Und der Kommunionskurs hat nichts mit Unterweisung zu tun sondern nur Werten?

  • Wenn man wenigstens den Religionsunterricht bis zum 14. Lebensjahr verbieten könnte,

    Das wäre dann wieder eine andere Debatte in einem anderen Forum.

    Es bis zum Alter von 14 zu verbieten, sich in der Schule mit Weltanschauungen zu beschäftigen, halte ich für grundfalsch. Besser wäre es, alle Schüler in diesen Unterricht einzubeziehen, gerade damit sie Unterschiedliches erfahren.


    Vielleicht erfahren SchülerInnen das auch über das Miteinander, dass jemand sich nicht den Mode-Konventionen beugt, dies womöglich aus kulturellen oder familiär-religiösen Gründen tut, aber man dennoch gemeinsam schwimmen kann und man gemeinsames findet, das nicht spaltet, sondern verbindet.

  • Aber das erlebe ich im heutigen Religionsunterricht ganz anders - zumindest in dem den ich kenne. Da ist von Indokrination nicht viel zu merken - es ist eher ein Werteunterricht, der auch kritischen Fragen nicht abgeneigt ist.

    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, die aber sicher nicht repräsentativ sind. Freut mich, wenn es bei dir anders läuft, so ist es auch richtig. Man kann Kinder (oder allgemein Menschen) nicht zu einem Glauben zwingen.

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    • Offizieller Beitrag

    ich merke, ich habe es nicht deutlich formuliert:


    "wir" unterstellen einem 10-jährigen Mädchen Indoktrinierung, weil sie eine islamische Kleidung trägt und also etwas macht, wo wir davon ausgehen, dass sie es selbst nicht entscheiden kann, stellen uns aber nicht die Frage, ob Markus alt genug ist zu entscheiden, ob er im katholischen Religionsunterricht sitzen möchte.
    Absolut unabhängig davon, wie der Unterricht am Ende ausgestaltet ist, er ist nunmal (in der Regel, und in meinem Bundesland) konfessionsgebunden.

  • Das wäre dann wieder eine andere Debatte in einem anderen Forum.

    Es bis zum Alter von 14 zu verbieten, sich in der Schule mit Weltanschauungen zu beschäftigen, halte ich für grundfalsch. Besser wäre es, alle Schüler in diesen Unterricht einzubeziehen, gerade damit sie Unterschiedliches erfahren.


    Vielleicht erfahren SchülerInnen das auch über das Miteinander, dass jemand sich nicht den Mode-Konventionen beugt, dies womöglich aus kulturellen oder familiär-religiösen Gründen tut, aber man dennoch gemeinsam schwimmen kann und man gemeinsames findet, das nicht spaltet, sondern verbindet.

    Der klassische Religionsunterricht ist aber kein Werteunterricht, sondern soll primär die jeweilige Religion vermitteln. Andere Religionen oder die Kritik an der jeweiligen Religion sind bestenfalls Randthemen, aber nicht der Schwerpunkt.

    Den Umgang mit Weltanschauungen lernt man eher in einem neutralen Religions- oder Ethikunterricht. Nicht in einem Unterricht, in dem die Lehrkräfte durch die Religionsgemeinschaften ausgewählt/angenommen werden müssen, um unterrichten zu dürfen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Vielleicht erfahren SchülerInnen das auch über das Miteinander, dass jemand sich nicht den Mode-Konventionen beugt, dies womöglich aus kulturellen oder familiär-religiösen Gründen tut, aber man dennoch gemeinsam schwimmen kann und man gemeinsames findet, das nicht spaltet, sondern verbindet.

    Die Schülerin von Caro07 kann doch mitschwimmen, sie trägt nur ein anderes Outfit, wie sicher auch ihre Klassenkameradinnen nicht alle denselben Schwimmanzug anhaben.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

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  • chilipaprika: Ich finde es problematisch, dass du hier versuchst, Islam und Christentum gleichzustellen. In der Theorie gibt es von beidem liberale und konservative Vertreter, aber in Deutschland, ein christlich geprägtes Land, dominieren doch die liberalen Ansätze. Im Vergleich dazu ist der Islam eine Religion mit vielen Verboten, was schlichtweg mit unserem Freiheitsbegriff kollidiert. Ich schaue in letzter Zeit gerne mal die Videos von Ninja Mummy, in denen sie erklärt, was man alles im Islam darf und was nicht. Aus einem rein theologischen Blickwinkel zweifelsfrei interessant, aber ich sehe einfach in vielen Punkten keine Vereinbarkeit mit unseren westlichen Werten.

  • Ich finde es problematisch, dass du hier versuchst, Islam und Christentum gleichzustellen. In der Theorie gibt es von beidem liberale und konservative Vertreter, aber in Deutschland, ein christlich geprägtes Land, dominieren doch die liberalen Ansätze. Im Vergleich dazu ist der Islam eine Religion mit vielen Verboten, was schlichtweg mit unserem Freiheitsbegriff kollidiert.

    Zum Einen: Islam und Christentum sind relativ nah verwandte Religionen, die insbesondere im Sinne unseres Grundgesetzes durchaus gleichzustellen sind. Insbesondere ist die freie Religionsausübung zu gewährleisten. Deinem Argumentationsansatz, der Ausübung von Religion mit Verboten zu begegnen, weil sie viele Verbote mit sich bringt, mag ich nicht folgen. Meines Erachtens liegt die Stärke unserer Gesellschaft gerade in einem gelebten Pluralismus, in dem man anderen Wertvorstellungen sicher nicht folgen muss, diese aber auch einmal stehen lassen und tolerieren kann.


    Gerade die Erfahrung von gelebter Pluralität und die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen gilt auch als eine der wesentlichen Säulen zur Präventation von Radikalisierung. Hier im konkreten Fall dem Mädchen die Teilnahme am Schwimmen zu untersagen - was wie gesagt ohnehin rechtswidrig wäre - führt mit Sicherheit nicht zu einer Werteveränderung ihrer Familie, sondern eher zur weiteren Abgrenzung. Damit erweist man sowohl ihr als auch der Gesellschaft insgesamt einen Bärendienst.

  • unseren westlichen Werten

    Irgendwie wirfst du heute für meinen Geschmack mal wieder viel zu oft mit "wir" und "unseren" um dich. Ich möchte dich bitten, das zu unterlassen und hier nicht für "uns" andere User*innen zu sprechen!

    (siehe auch Post 65 von CDL )

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • chilipaprika: Ich finde es problematisch, dass du hier versuchst, Islam und Christentum gleichzustellen. In der Theorie gibt es von beidem liberale und konservative Vertreter, aber in Deutschland, ein christlich geprägtes Land, dominieren doch die liberalen Ansätze. Im Vergleich dazu ist der Islam eine Religion mit vielen Verboten, was schlichtweg mit unserem Freiheitsbegriff kollidiert. Ich schaue in letzter Zeit gerne mal die Videos von Ninja Mummy, in denen sie erklärt, was man alles im Islam darf und was nicht. Aus einem rein theologischen Blickwinkel zweifelsfrei interessant, aber ich sehe einfach in vielen Punkten keine Vereinbarkeit mit unseren westlichen Werten.

    Ich finde es nicht besonders liberal, wenn auch aufgrund von Kirchen Abtreibungen immer noch verboten sind und somit Frauen kriminalisiert werden, wenn sie über ihren Körper bestimmen. Liberal ist es sicher auch nicht, wenn Kirchenbeschäftigte sich an Kindern vergehen und das nicht aufgeklärt, sondern vertuscht wird. Auch sind Kirche und Staat längst nicht getrennt, auch nicht liberal.

    Auch das Christentum verbietet viele Dinge, die heute alltäglich sind. Außerdem gehören Missionierungen ganz klar zur Aufgabe eines "guten Christen" dazu, also das Aufdrängen seiner Religion auf Menschen, die damit eventuell nichts zu tun haben möchten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Dann müssen wir uns aber genauso überlegen, wie viel Raum wir dem Christentum einräumen. Diese Religion wertet Frauen auch ab und möchte elementare Selbstbestimmung von Frauen unterdrücken.

    Plattenspieler , was findest du daran verwirrend? Ich könnte dir gerne erklären, wie das Christentum seit Jahrhunderten Frauen unterdrückt.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




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