Innenleben (Gebärmutter und Co)

  • Meine Liebe, du hast aber erkannt, dass das gerade ein Kompliment war, weil es eben in unserer Gesellschaft immer noch stark tabuisiert ist, über solche Themen zu sprechen oder zu schreiben, oder? Ich seh kein Problem darin, wenn Frauen über die weibliche Anatomie offen sprechen. Keine Frau sollte Menstruationsprobleme als "Schwäche" betrachten müssen.

  • Als „Schwäche“ betrachtet die sicher auch keine Frau.

    Schmerzhaft, ja. Nervig, ja. Belastend, ja.

    Aber „Schwäche“? Nee!

    Ich kenne da Frauen, die es insbesondere gegenüber Männern als "Schwäche" betrachten. Da wird lieber vorgetäuscht, Bauchschmerzen zu haben als einem Mann zu sagen, dass sie Menstruationsbeschwerden haben.

  • Und manche Schülerinnen erzählen es dem jungen Sportlehrer jede Woche...

    Und weil das Thema auch für männliche Lehrer oft schambehaftet und unangenehm ist, funktioniert das sogar...

    *erfolgreich quasi nie am Schwimmunterricht teilgenommen* 😄



    Grundsätzlich erscheint mir das alles aber nicht mehr so arg tabuisiert. Neulich ging eine 9er Schülerin in derStunde zur Toilette, kam wieder und fragte noch in der Tür stehend in die Runde nach einem Tampon. Diesen selbstverständlichen Umgang fand ich toll.

  • Neulich ging eine 9er Schülerin in derStunde zur Toilette, kam wieder und fragte noch in der Tür stehend in die Runde nach einem Tampon. Diesen selbstverständlichen Umgang fand ich toll.

    :bete: grandios! Und ich gehöre hiermit offiziell einer anderen Generation an.

  • Meine Liebe, du hast aber erkannt, dass das gerade ein Kompliment war, weil es eben in unserer Gesellschaft immer noch stark tabuisiert ist, über solche Themen zu sprechen oder zu schreiben, oder? Ich seh kein Problem darin, wenn Frauen über die weibliche Anatomie offen sprechen. Keine Frau sollte Menstruationsprobleme als "Schwäche" betrachten müssen.

    Wie kann man in so wenigen Sätzen so viel Überheblichkeit an den Tag legen? Es ist mir ein Rätsel:weissnicht:

  • Ich kenne da Frauen, die es insbesondere gegenüber Männern als "Schwäche" betrachten. Da wird lieber vorgetäuscht, Bauchschmerzen zu haben als einem Mann zu sagen, dass sie Menstruationsbeschwerden haben.

    Das muss nicht unbedingt sein, weil sie es als Schwäche betrachten. Vielleicht aber definieren wir Schwäche auch unterschiedlich.

  • Ich kenne da Frauen, die es insbesondere gegenüber Männern als "Schwäche" betrachten. Da wird lieber vorgetäuscht, Bauchschmerzen zu haben als einem Mann zu sagen, dass sie Menstruationsbeschwerden haben.

    Ist es weil die Frauen es als Schwäche betrachten oder eher weil Männer angewiedert gucken, wenn es darum geht?

  • Das durchschnittliche Ekelempfinden ist bei Männern in der Regel niedriger als bei Frauen, dazu gibt's auch Studien, aber die suche ich nur raus, wenn mir jetzt jemand widerspricht. :P
    Ich würde aber jetzt auch nicht jedem auf die Nase binden was gerade dafür verantwortlich ist, dass es mir schlecht geht, also das muss nix mit Ekel zu tun haben, sondern vielleicht einfach mit sozialen Normen...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich kenne da Frauen, die es insbesondere gegenüber Männern als "Schwäche" betrachten.

    Du kennst offenbar die falschen Frauen.


    Ich spreche auch in der Schule nicht nur offen, sondern offensiv über Menstruation. Manchmal ist es Mädchen peinlich, darauf versuche ich Rücksicht zu nehmen, aber nur individuell. Allgemein greife ich das Thema immer offen auf, Peinlichkeiten kann man nur abbauen, wenn man über die Dinge spricht. Falsche Scham ist nichts Gutes.


    Unkenntnis muss auch dringend abgebaut werden.

    Es gibt z. B. immer noch Menschen, die keine Menstruationstassen kennen oder darüber nicht genug wissen. Ich gehöre mit meinen 60 jugendlichen Lenzen zu den Alten und bin immer wieder erschüttert, wie rückständig manches heutzutage ist.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich weiß überhaupt nicht, was deine sinnlosen Kommentare hier sollen, L. Wen interessiert´s, dass du das toll findest, dass wir Frauen hier über Erfahrungen sprechen? Dein Lob wirkt hier am Platz despektierlich und abwertend, mäßige dich.

    und außerdem wurdest du schon mehrfach darum gebeten, hier niemanden mit "mein Liebe" oder ähnlichem anzusprechen, in keinem Zusammenhang.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich lasse das mal so stehen, da meine Meinung hierzu dich eh nicht interessieren dürfte.

  • Ich würde aber jetzt auch nicht jedem auf die Nase binden was gerade dafür verantwortlich ist, dass es mir schlecht geht, also das muss nix mit Ekel zu tun haben, sondern vielleicht einfach mit sozialen Normen...

    Möglicherweise irre ich mich jetzt und Du beziehst das gar nicht auf das Thema "Menstruation" aber falls dem so ist: Das ist ein monatlich wiederkehrendes Problem unter dem einige Mädchen wirklich sehr leiden und eigentlich keine andere Chance haben als sich mitzuteilen, wenn sie nicht völlig verrecken wollen. Als Frau erkennt man das bleiche Gesicht sofort, da rennen die Mädchen halt einfach los aber wenn halt eins grad keinen Tampon dabei hat, dann muss sie wohl in die Runde fragen dürfen, ob jemand anderes aushelfen kann. Man erzählt vielleicht nicht gerade jedem, dass es einem schlecht geht, weil man Liebeskummer hat oder man sich mit den Eltern gestritten hat. Aber Menstruationsprobleme sind sowas wie Hunger und Durst, da sollte man sich keine Gedanken über "soziale Normen" machen müssen wenn man drüber spricht.

  • Ich sag auch nicht jedem ob ich Hunger und Durst habe, das ist auch eine soziale Norm...wieso sollte man das tun? Gegen fehlende Tampons haben wir "Erste-Hilfe-Päckchen" auf den Toiletten in der Schule, da muss auch niemand in die Runde fragen oder aushelfen.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • ich hatte im Verhältnis zu anderen wenig Probleme mit meiner Menstruation, aber mehr als die Hälfte aller Streitereien, die von mir ausgingen, war an den 3 Tagen im Monat. Da ist es sinnvoll, wenn meine direkte Umgebung Bescheid weiß. (Es hat wirklich die Situation entspannt, als ich einmal darüber sprach. Ich war in den Tagen übersensibel, ging viel schneller hoch.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich sag auch nicht jedem ob ich Hunger und Durst habe, das ist auch eine soziale Norm...wieso sollte man das tun? Gegen fehlende Tampons haben wir "Erste-Hilfe-Päckchen" auf den Toiletten in der Schule, da muss auch niemand in die Runde fragen oder aushelfen.

    Alles klar, in dem Fall habe ich mich nicht geirrt. Soll also bitte schön diskret bleiben, ihr habt sicher auch Erste-Hilfe-Päckchen für ne laufende Nase auf den Toiletten bzw. da tut's ja eh das Klopapier. Und wenn man mit den Jugendlichen z. B. unterwegs ist, wandern oder so, dann soll das betroffene Mädchen halt gucken, wo es bleibt. Genau den Fall hatte ich schon mehr als einmal übrigens. Und es geht noch besser: Wir hatten kürzlich ein Mädchen in einer Klasse, die nach einer OP eine Thrombose bekommen hatte und infolge wochenlang Blutverdünner nehmen musste. Die kam dann irgendwann wieder an die Schule, hatte aber so übel ihre Menstruation, dass sie im 20-min-Takt aufs Klo rennen musste. Welche diskrete Ausrede hätte sie sich Deiner Meinung nach ausdenken sollen?


    Ich sag auch nicht jedem ob ich Hunger und Durst habe

    Also ich sage meinen Kollegen eigentlich jeden Tag so gegen 11:30 Uhr (falls ich nicht die 11:35-Uhr-Lektion habe) dass ich jetzt Hunger habe und Mittagessen gehe und ob denn jemand mitkommen möchte in die Mensa. Klar könnte ich auch einfach ganz diskret verschwinden damit nur ja niemand sich mit meinem Bedürfnis beschäftigen muss. Wo kämen wir da hin.

  • Ich sag auch nicht jedem ob ich Hunger und Durst habe, das ist auch eine soziale Norm...

    Es wird ja auch von niemandem verlangt, dass man jedem sagt, dass man grade blutet. Nur sollte es kein Tabu sein und genauso gesagt werden können wie „Ich hab mich (oder doch „mir“?) in den Finger geschnitten und brauche ein Pflaster“ oder eben „ Ich habe Durst“.


    Was das bei letzterem mit irgendeiner sozialen Norm zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Meinst du, dass man einfach nicht ständig seine Empfindungen allen mitteilt?

    Das ist ja klar, hat aber mit der Diskussion um falsche Scham nichts zu tun.

    Gegen fehlende Tampons haben wir "Erste-Hilfe-Päckchen" auf den Toiletten in der Schule, da muss auch niemand in die Runde fragen oder aushelfen.

    Gut ausgestattetes katholisches Mädchen- und inzwischen auch ein paar Jungen- Gymnasium, oder? Diese Klos sind mit denen an anderen Schulen nicht zu vergleichen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    Einmal editiert, zuletzt von MarieJ () aus folgendem Grund: Grammatikfehler?

  • Danke euch für eure Offenheit! Stark von euch, wie ihr hier damit umgeht, egal mit welchem persönlichen Päckchen oder auch Packen ihr es so zu tun habt. Gute Besserung für diejenigen, die das noch brauchen können! Eure Art, damit (und auch mit den völlig normalen Körpervorgängen wie Menstruation und Orgasmus) umzugehen, finde ich richtig und wichtig. :rose:


    Selbst kann ich leider wenig beitragen. Ich hab nur Pickel. :grimmig:

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