Der Umgang mit Lehrern der eigenen Kinder

  • Wir mussten übrigens bei der Anmeldung an der GS beide unsere Berufe angeben.

    Habt Ihr vielleicht. Musstet Ihr aber nicht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ichwürde auch ansprechen, dass es meinem Kind nicht gut geht und versuchen darüber in das Gespräch zu kommen.


    Das weiß ich daher, weil bereits einige Male mehere KlasenkammeradInnen direkt nach der Schule bei uns zum Spielen waren und während ich kochte machten die Kinder Hausaufgaben und da sah ich, dass gleiche Lösungen unterschiedlich bewertet wurden

    Auch da finde ich, dass es darauf ankommt, worum es geht. Natürlich kann eine Matheaufgabe nur eine richtige Lösung haben. Aber wenn es darum geht, etwas hervorzukitzeln, kann man die Leistung von Kindern durchaus unterschiedlich und individuell zurückmelden / bewerten. Das kannst du vermutlich beurteilen, kann aber Kindern nicht unbedingt nachvollziehbar bzw. als ungerecht erscheinen.

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Kopfschloss

    Es ist irgendwie schwierig, das Thema um das es geht, herauszufinden. Ich kann aus deinen Ausführungen irgendwie herauslesen, dass sich dein Kind ungerecht behandelt fühlt.

    Wenn es darum geht: Dieses Empfinden haben Grundschüler öfter. Bei neuen Klassen kam bei mir ab und zu die Rückmeldung, dass Kinder zuhause sagten, ich würde sie nicht drannehmen und sie würden sich so oft melden usw. Diese Problematik kann man allerdings schnell mit den Kindern klären.


    Ich würde das Problem trotz allem nochmals mit der Lehrkraft ansprechen und dem Lehrer mitteilen, was dein Kind empfindet bzw. welche Probleme es hat. Du legst es auf den Tisch und hörst dir dann die Meinung des Lehrers an. Da ist es unerheblich, ob du Lehrkraft bist oder nicht, du bist als Elternteil da und teilst der Lehrkraft mit, was das Problem deines Kindes ist. Es geht ja um eine vernünftige Lösung des Problems.


    Blöd finde ich nur, wenn ein Elternteil einem Lehrer seiner Kinder wie ein Lehrer begegnet und meint, den Grundschullehrer dann zu belehren. Diese Versuche hatte ich schon und das empfand ich grenzüberschreitend. Es gab aber auch schon die ungekehrten Fälle.


    Ich selbst habe mich als Mutter meistens aus der Schule meiner Kinder herausgehalten und wo es ging, meinen Mann (Nichtlehrer) die Elternsachen regeln lassen.

  • Tja, tatsächlich schwer zu beurteilen, aber das ist ja ein Problem, dass generell auch später bestehen bleibt: Kinder kommen nicht mit jeder Lehrkraft gleich gut klar. Wer welchen Anteil daran hat, kann man nicht so einfach beurteilen.

    Ich habe immer vor allem versucht, meinen Kindern den Rücken zu stärken - Schule ist halt Schule und eben kein Ponyhof, und man muss sich oftmals arrangieren - und "aussitzen" ist nicht immer die schlechteste Lösung.

    Andererseits klingt das, was du da schreibst, Kopfschloss, tatsächlich besorgniserregend.

    Vielleicht drum bemühen, das Kind in den Vordergrund zu stellen und nicht das Lehrerverhalten. Damit er keine Gelegenheit bekommt, sich angegriffen zu fühlen.

    Und wenn es nicht besser wird, nächste Eskalationsstufe ...

    Letztlich lernt man aus solchen Situationen ja auch immer wieder, wie schwierig das manchmal ist mit Lehrern... für Lehrer natürlich auch ...

  • Das Besondere an der Grundschule ist eben, dass die Kinder fast ausschließlich mit ihrer Lehrer*in zusammen sind. Das ist im Normalfall ja auch gut so, aber in gestörten Ausnahmefällen hat man ein Problem. Und ja, den Konflikt zwischen Eltern und Schule merkt das Kind, das macht es noch schlimmer. Trotzdem kann man nicht sagen "Ach Häschen, sitze noch 3 Jahre aus, ist doch nicht so schlimm."

  • Was tust du denn, wenn du zum Beispiel mit der Leistung eines Arztes unzufrieden bist? Genau, du wechselst den Arzt.


    Für mich hört es sich so an als ob der „Schaden“ für dein Kind größer ist, wenn es weiterhin diesen Lehrer hat als der „Schaden“ wenn es die Schule wechselt. Aber das kannst du sicher besser abschätzen als ich. Und danach würde ich entscheiden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde dieses "dann wechsle ich halt die Schule" irgendwie komisch - und das sage ich, obwohl ich meinen Ältesten zur dritten Klasse die Schule habe wechseln lassen.

    So ein Schulwechsel ist ja nicht nur ein "OK, dann gehen Ben oder Mia künftig an eine andere Schule und alles ist gut". Das kann gut gehen, muss es aber nicht.

  • Ich sage den Kollegen recht deutlich, was nicht geht und wenn da keinerlei Einsicht kommt, dann kommt eben auch der Gang zur Schulleitung, da habe ich heute genau aus dem Grunde wieder einen Termin, denn wenn man Schülern sagt "nimm dir soviel Zeit wie du magst" kann man nicht hinterher sagen "ich dachte 5 Wochen würden reichen und deshalb habe ich nun das unfertige entsprechend bewertet". Es gibt einfach Werte, die Kinder lernen und auf die sie vertrauen können müssen und das müssen scheinbar auch einige Kollegen noch lernen, dass eben Lehreraussagen verlässlich sind.


    Und hier geht es mir auch nicht um die Note, wen interessiert in Brandenburg ein 6. Klasse Zeugnis im zweiten Halbjahr, genau niemanden. Aber es geht hier um das Prinzip, denn diese Dame fällt durch ihr Fahne in den Wind hängen auf und das geht nicht, das macht Grundwerte bei den Kindern kaputt, die nicht zu kitten sind!

    Dementsprechend werden diese Dinge angesprochen und im Zweifelsfall eben auch bei der Schulleitung oder wenn das erfolglos ist beim Schulrat und das aber auch vorher mit der klaren Ansage, wenn das Auswirkungen auf die Noten meines Kindes hat, dann sehen wir uns erst Rest beim Schulrat.

  • Es ist irgendwie schwierig, das Thema um das es geht, herauszufinden.

    Da hast du absolut recht.

    Und da ich keine Details mit Wiedererkennungswert schreiben möchte, bin ich inzwischen unglücklich darüber, den Thread eröffnet zu haben.

    Man kann ohne Hintergrundinformationen und Details gar nicht richtig darüber sprechen und Ratschläge geben. Oder eben nur allgemeine.

    Ich war (und bin es immer noch) ziemlich on fire und auch überfordert mit der Situation.

    Ich danke allen für ihre Meinungen und Ratschläge.

    Mein Mann und ich haben beschlossen, uns am Wochenende nochmals in Ruhe zusammenzusetzen und mögliche Vorgehensweisen zu besprechen. Der Weg ist völlig offen, klar ist nur, dass sich was ändern muss.


    Grüße in die Runde, genießt die Sonne

    Kopfschloss

  • Ich finde dieses "dann wechsle ich halt die Schule" irgendwie komisch

    Naja, aber welche andere Möglichkeit gibt es denn? Ich finde es absolut illusorisch zu glauben, dass man einen erwachsenen Menschen noch ändern kann. Besonders wenn er keine Einsicht zeigt.


    Manche Kollegen merken auch gar nicht, dass ihr Verhalten irgendwie "anstößig" ist. Wenn man sie dann drauf hinweist UND sie einsichtig sind, ist es für sie trotzdem oft fast unmöglich, dieses Verhalten abzustellen.


    Ich mache gerade mit einem guten Studienfreund von mir eine Fortbildung bei der wir uns gegenseitig im Unterricht besuchen. Ich habe ihn ganz vorsichtig darauf hingewiesen, dass er den Schülern permanent unterschwellig das Gefühl gibt, dass sie nix können. Bzw. dass er eine absolut negative Erwartungshaltung an den Tag legt und den Schülern so das Gefühl vermittelt, dass sie absolute Schwachmaten sind.


    Ihm wäre das erstens gar nicht selbst aufgefallen. Zweitens hab ich ihm erstmal genau beschreiben müssen, wie sich das äußert. Drittens ist er durchaus gewillt, das abzustellen. Aber viertens ist das einfach hammer schwierig.


    Dies nur mal als Beispiel.

    • Offizieller Beitrag

    MrsPace

    Ja, das ist richtig. Allerdings müssten das dann schon sehr "heftige" KollegInnen mit heftigen Vorfällen sein - und dann gibt es neben der Schulleitung ja auch noch andere Wege, die man beschreiten kann.
    Mir ist bisher noch keine einzelne Lehrkraft untergekommen, wegen der ich mit meiner Frau gemeinsam beschlossen hätte, dass eines unserer Kinder die Schule wechselt. Bei der letzten Klassenlehrerin hatten wir auch so unsere Schwierigkeiten, aber da ist manchmal auch die Devise gut, dass man lernen muss, mit Dingen umzugehen, die man nicht ändern kann.

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