Als männlicher Lehrer 1,74m groß

  • Ich könnte jetzt hier ebenso anekdotisch aus dem Berufsleben meiner Lebensgefährtin erzählen, in dem solche Merkmale sehr wohl eine sehr grosse Rolle spielen.

    Und ich könnte ein ganz gegensetzliches Beispiel oder sogar mehrere bringen. Habe ich hier aber keine Lust zu. Weder deine, noch meine einmalige, bzw. persönliche Erfahrung belegt irgendwas.

  • Ach was. Drum schrieb ich ja das schöne Wort "anekdotisch". Samu hat es doch schön zusammengefasst, es geht hier primär um Aufmunterung und nicht um Rechthaberei.

  • Vielen Dank für all Eure Antworten. Es war natürlich nicht meine Absicht, eine Grundsatzdiskussion über Körpergrößen aufzureißen. Dennoch bin ich beruhigt über die Mehrheit der Meinungen, dass Körpergröße im Lehrberuf nicht so wichtig ist und es eher auf das Gesamtbild (Konsequenz, Verhalten ggü. SuS) ankommt.


    Ein kurzer Hinweis: Lernpsychologie wird bei mir *nicht* im 1. Semester gelehrt ;) Mir war sowas also tatsächlich nicht bewusst!

  • Ja, sind halt auch mehrheitlich Männer, fangen wir doch mal damit an. Wir diskutieren aber nicht über CEOs sondern über Lehrpersonen. Ganz andere Baustelle. Ich habe glaube mehrfach schon erwähnt, dass ich niemals bei Novartis & Co. arbeiten wollte, gibt schon Gründe dafür.

    Überdurchschnittlich groß für ihr Geschlecht, nicht auf die Menschheit bezogen. :P
    Und nochmal: Das ändert nichts daran, dass man das überwinden kann (und überwinden ist hier auf eine sehr kleine Hürde bezogen, denn nochmal: Es ist ein Effekt, er ist auch robust, aber er ist nicht riesengroß), man muss dann nur was anderes finden, was für Autorität sorgt. Das kann Konsequenz sein, Humor klappt ganz hervorragend und wem das Spaß macht, pädagogisches Gedöns klappt auch.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • ... Es ist ein Effekt, er ist auch robust, aber er ist nicht riesengroß

    *schenkelkopf*


    Aber Humor klappt tatsächlich und mit Jugendlichen kann man es wirklich lustig haben :)

  • Man hat doch unter den Schüler:innen einen Ruf. Wenn ich in eine mir unbekannte Klasse zum Vertretungsunterricht gehe, dann spuren die trotzdem ganz gut. Ich kenne die nicht, die wissen aber "ah Frau Startk, die ist voll ok, wenn man sich benimmt und seine Aufgaben macht. Macht man das nicht, dann hat das Konsequenzen"


    (Konsequenzen sind in den meisten Fällen Mitteilungen an die Eltern, Einsammeln der erledigten Aufgaben zur Bewertung durch Fachlehrer:in (natürlich NUR, wenn das vorher abgepsrochen wurde) etc.)

  • Nein, aber ich finde, dass jeder seine persönliche Wahrnehmung eben auch als diese verkaufen sollte und nicht als eine allgemeine Wahrheit. Hast du hier nicht gemacht,

    Wenn ich schreibe: "Ich habe meine Wahrnehmung dargelegt..." habe ich etwas als allgemeine Wahrheit "verkauft"?! Ah ja...


    Ich wollte nur aufzeigen, dass dein Argument von der Struktur her problematisch ist: „Ich habe zum Zusammenhang von Körpergröße und Wahrnehmung durch Schüler die Erfahrung gemacht, dass es keinen Zusammenhang gibt. Es gibt Studien, die einen solchen Zusammenhang belegen. Weil die meiner Erfahrung widersprechen, ignoriere ich sie aber.“ Wie will man da dem Typen gegenübertreten, der sagt, Frauen, Migranten, Homosexuelle, beliebige andere Gruppen seien weniger intelligent oder weniger leistungsfähig als Männer, „Bio-Deutsche“, Heterosexuelle oder beliebige andere Gruppen. Es ist doch durch seine Wahrnehmung belegt.

    Da gebe ich dir durchaus recht. Nichtsdestotrotz denke ich, dass die eigenen Erfahrungen halt manchmal etwas anderes "erbringen" als das, was Studien belegen (sollen). Beispiel: Es gab letztes oder vorletztes Jahr eine Studie mit dem Ergebnis, dass Arbeit in handwerklichen Berufen glücklich macht. Ich kenne eine ganze Reihe von Handwerker*innen; von denen ist aber niemand besonders "glücklich" in Ihrem/seinem Beruf, sondern es ist "just a job" für sie, der oftmals sehr anstrengend ist und bei so manchem auch schon gesundheitliche Probleme hervorgerufen hat.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bin eher bei Valerianus.

    Körpergröße macht schon etwas aus. Ich glaube, dass es große Lehrer wahrscheinlich etwas einfacher haben, einfach weil sie mehr Raum einnehmen und Körpergröße eben auch mit mehreren dem Lehrerberuf dienlichen Eigenschaften assoziiert wird.

    Des Weiteren glaube ich aber, dass es weitaus Wichtigeres gibt, das ein Lehrer mitbringen sollte: die (schwer definierbare) gute Lehrerpersönlichkeit, eine feste, volle Stimme und Authentizität.


    Viele Grüße und viel Spaß und Erfolg für dein weiteres Studium.

  • Ich kann mir vorstellen, dass eine geringe Körpergröße vielleicht beim ersten Eindruck etwas ausmacht, auch wenn ich nicht wirklich weiß, was man damit assoziieren soll, aber auf manche wirkt ein kleiner Lehrer - vielleicht - weniger autoritär als ein "großer Schrank". Aber, wie gesagt, über den ersten Eindruck hinaus sind andere Dinge sehr viel wichtiger, Auftreten, Stimme etc.

  • Die strengste Lehrerin, die ich je hatte, war maximal 1,60 und zierlich. Da hat jede 8. Klasse ohne zu zögern pariert. Fand ich sehr sehr beeindruckend. Ich wirke auf den ersten Blick vielleicht "autoritärer", aber mit den "lieben Kleinen" hatte ich ganz anders zu kämpfen :D

  • wieder_da: Sorry, aber ich kann dir nicht ganz folgen (vermutlich, weil wir eine etwas unterschiedliche Art der Formulierung haben). Du meinst also, dass nicht ich sondern andere User*innen etwas als "allgemeine Wahrheit verkauft" hätten?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Meine Klassenlehrerin in der 5.Klasse war maximal 1,58m. Ihre Fächer waren Mathe/Physik. Sie hat bis zur 13. unterrichtet und verströmte Autorität, obwohl ihre Stimme auch noch zur Größe passte, also eher piepsig. Außerdem war sie blond (gefärbt). Wahrscheinlich war es das Fachliche, das sie draufhatte, womit sie sich durchsetzte. Sie war unverheiratet und hat bis zur Pension in Vollzeit gearbeitet.

  • Weitere Frage: Was ist die "allgemeine Wahrheit"? Gibt es die überhaupt? Und angenommen, es gibt sie: Können diese nur Studien verkünden? Viele Studien werden mit der Zeit durch andere Studien auch widerlegt bzw. relativiert. Ein unendlich weites Feld. Hach! Bin ich heute nachdenklich... Viele Leute, die sich im Besitz der allgemeinen Wahrheit glauben (!), sind völlig unglaubwürdig.

  • Da fällt mir ein, ich hatte auch noch eine andere kleine Deutsch-Lehrerin. Die war sehr beliebt (im Gegensatz zu der besagten Lateinlehrerin, deren Stimme ich auch über 20 Jahre später noch hören kann...) und hatte keine Probleme mit den Schülern, aber ich erinnere mich, wie sie manchmal in die (tobende) Klasse kam und rief: "Ich bin DA-HAAAA!". :)

    (Das hat dann aber auch gereicht.)

  • wieder_da: Sorry, aber ich kann dir nicht ganz folgen (vermutlich, weil wir eine etwas unterschiedliche Art der Formulierung haben). Du meinst also, dass nicht ich sondern andere User*innen etwas als "allgemeine Wahrheit verkauft" hätten?

    Genau.


    Du hattest wohl verstanden Hast du hier nicht gemacht, in anderen Beiträgen (von dir) klang das aber zumindest an.


    Gemeint war aber Hast du hier nicht gemacht, in anderen Beiträgen (anderer Mitglieder) klang das aber zumindest an.

  • Genau.


    Du hattest wohl verstanden Hast du hier nicht gemacht, in anderen Beiträgen (von dir) klang das aber zumindest an.


    Gemeint war aber Hast du hier nicht gemacht, in anderen Beiträgen (anderer Mitglieder) klang das aber zumindest an.

    Stimmt, genau so hatte ich es verstanden! Danke für die Erklärung und entschuldige bitte, dass ich das in den falschen Hals bekommen habe!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich verstehe das Dilemma irgendwie noch nicht? Große Männer können doch statistisch gesehen häufiger Autorität besitzen, ausstrahlen oder von mir aus im Lotto gewinnen, aber was hat das mit dem TE zu tun? Er kann doch seine Körpergröße nicht ändern. Und muss er zum Glück ja auch nicht.


    Völlig OT aber Muskeln sind übrigens auch bei kleineren Männern attraktiv. Also falls die Hanteln noch irgendwo rumliegen sind die vielleicht ein guter Ausgleich zur Durchsetzungssorge...*räusper * war das jetzt sexistisch oder so? :sofa:

  • Spannend ist übrigens, dass alle Anekdoten hier dahin gehen, dass die "kleinen" Menschen besonders autoritär auftreten. Eventuell passiert das, um dem Effekt entgegen zu treten?

    Ich persönlich bin ziemlich massig, normalgroß und habe eine Stimme, die den Schüler:innen das Toupet wegfliegen lässt. Wenn ich die Klasse entgleiten lasse, kann ich per Stimme und Körperpräsenz mich selbst bei lautem Radau in der gesamten Klasse schlagartig verständlich machen. Dementsprechend achte ich da auch öfters mal nicht so sehr drauf, weil ich es ja auch nicht brauche. Insofern finde ich es schwierig, da Stil und körperliche Effekte so krass zu trennen.

  • Da hast du wahrscheinlich recht. Oder es ist ein Auftreten, das bei kleinen Menschen besonders wahrgenommen wird, weil man nicht damit rechnet. Wobei ich mich selbst nicht als autoritär bezeichnen würde, ich bin einfach sehr schnell und konsequent im Umgang mit den Jugendlichen. Als Klassenlehrperson nennt man mich "gechillt", wohlwollend und diplomatisch. Das einzige, wovor sich meine Hasen manchmal ein bisschen fürchten, ist, dass ich immer über alles top informiert bin. Ich bin einfach wahnsinnig gut im strategischen Kaffeetrinken :D

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