Auslandssemester- ja oder nein?

  • Zählt die Hälfte der ersten Folge als "kennen"? Es war abends als ich das angefangen habe, das war mir irgendwie zu viel Input :D

    Lustig. Ich hab auch aufgegeben nach der ersten Hälfte der ersten Folge. :D Mir war das mit dem komischen Spinnenwesen am Anfang schon zu viel…


    Mit meinem Mann hab ich es mittlerweile aber tatsächlich geschafft, die ganze Serie zu gucken… Allerdings graut mir schon vor der Season 2…

  • Ach, ist mir jetzt doch durch den Kopf gekommen.

    Ein Auslandsaufenthalt ist meiner Meinung nach nicht das Pendant zum CERN-Aufenthalt.
    Sondern das Pendant zum Labor-Praktikum in den Naturwissenschaften.

    Beim Thema Auslandsaufenthalt war ich von vornherein deiner Meinung, ich finde es befremdlich, wenn Sprachkollegen diesen nicht vorweisen können. Ich kenne auch jemanden, der Englisch unterrichtet und im Referendariat gefühlt einen geringeren Wortschatz hatte als ich (da ich sehr viel auf Englisch konsumiere). Das finde ich dann schon echt traurig.


    Die Praktika im Labor sind in der Tat sehr wichtig...

  • Gehe ich richtig in der Annahme, dass du keinen längeren Auslandsaufenthalt absolviert hast?

    Nein, da irrst Du. "Hollywood-A-lister" (whatever the fuck...) habe ich allerdings nicht zu bieten. Insofern haben Deine Erlebnisse da auch bestenfalls anekdotische Relevanz. James McMurtry habe ich damals kennengelernt, prominenter wurde es nicht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    In meinem ersten Auslandsjahr (ich zähle der Ehrlichkeit halber nur dieses) habe ich spontan an einem Treffen der deutsch-französischen Freundschaft teilgenommen und durfte nach einem interessanten "Arbeitstag" den Abend am Rhein auf einem Schiff mit Schröder, Chirac und Jospin (damaliger Premierminister) verbringen.
    Ist mir übrigens erst gerade wieder eingefallen, weil ich jetzt überlegte, mit wem ich dienen könnte und meine Treffen mit Frau Merkel und anderen wichtigen Menschen leider erst nach mehreren Jahren hier standfanden. Sorry, ich kann mit keinem Schauspieler dienen, und zugegeben, ich habe es noch nie im Unterricht verwendet. und das obwohl ich Politik unterrichte.
    Meine Erzählungen, dass französische Schulen Gefängnissen gleichen, reichen für den Landeskunde-Aspekt :D

  • Also, ich finde durchaus, dass ein Auslandsjahr zu einem Fremdsprachenstudium dazu gehören. Allerdings geht mir die moralische Überlegenheit, mit der dieser Anspruch häufig von Kollegen und Kolleginnen artikuliert wird, schon ziemlich auf die Nerven.

  • Ach, ist mir jetzt doch durch den Kopf gekommen.

    Ein Auslandsaufenthalt ist meiner Meinung nach nicht das Pendant zum CERN-Aufenthalt.
    Sondern das Pendant zum Labor-Praktikum in den Naturwissenschaften.

    Eigentlich sind das Pendant zum Laborpraktikum in den Naturwissenschaften die Sprachpraxiskurse in den modernen Fremdsprachen.

    Vlt. liege ich falsch, aber ich würde mal behaupten, dass ein Auslandsaufenthalt auch mit hohen Kosten verbunden ist, weswegen man sich sowas überhaupt erst einmal leisten können muss.

  • Vlt. liege ich falsch, aber ich würde mal behaupten, dass ein Auslandsaufenthalt auch mit hohen Kosten verbunden ist, weswegen man sich sowas überhaupt erst einmal leisten können muss.

    Nö, man darf auch im Ausland arbeiten und für seinen Lebensunterhalt was tun.

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich sind das Pendant zum Laborpraktikum in den Naturwissenschaften die Sprachpraxiskurse in den modernen Fremdsprachen.

    Vlt. liege ich falsch, aber ich würde mal behaupten, dass ein Auslandsaufenthalt auch mit hohen Kosten verbunden ist, weswegen man sich sowas überhaupt erst einmal leisten können muss.


    Ich beziehe mich hier nicht auf die Kosten, sondern auf die Selbstverständlichkeit für die Kompetenzentwicklung.
    Und wie Kiggie sagte: es ist keinem verboten, im Ausland zu arbeiten, als Aupair zu fahren, Stipendien abzurufen und so weiter. Wusstet ihr alte Hasen, dass man mittlerweile ca. 500 Euro im Monat von Erasmus bekommt dafür, dass man freiwillig oder verpflichtet ins Ausland geht?
    Maximale Förderungszeit: 12 Monate im Bachelor und 12 Monate im Master. Es kann auch 5 Monate Studium und 7 Monate Praktikum sein.
    Beim Fremdsprachenassistenzprogramm wird JEDE*R für Spanien, Frankreich und Italien seit Jahren genommen. Nur England stellt ein Problem dar (viel weniger Plätze für noch mehr Bewerbungen).

    AuPair kostet ein Zug- oder Flugticket.

    Wenn ich Meeresbiologie studiere, dann spare ich auf den Meeresaufenthalt.
    Verhältnismäßig sind die Geografen vermutlich nicht reicher als die Fremdsprachler*innen. Auf die Exkursion nach Lateinamerika wird gespart.... Also auch bitte auf den Auslandsaufenthalt.


    Die Opportunitätskosten "gegen" den Auslandsaufenthalt sind nicht die finanziellen Kosten sondern "ich will mit 23 fertig sein und das Geld für die Familiengründung ansparen". (ja, sehr überspitzt. Aber wenn es einen Bereich gibt, wo der Einstiegsalter keinen Unterschied macht (und ich rede hier von 23-28 Einstieg ins Ref), dann ist es wirklich das Lehramt.)

  • Eigentlich sind das Pendant zum Laborpraktikum in den Naturwissenschaften die Sprachpraxiskurse in den modernen Fremdsprachen.

    Vlt. liege ich falsch, aber ich würde mal behaupten, dass ein Auslandsaufenthalt auch mit hohen Kosten verbunden ist, weswegen man sich sowas überhaupt erst einmal leisten können muss.

    Was sind denn "Sprachpraxiskurse"? An der Uni, wo ich studiert habe, gibt es ein Sprachenzentrum, wo u. a. Module wie "English for university studies" angeboten werden (dafür gibt es 6 KP). Meinst du so etwas? Ansonsten werden meines Wissens bspw. in Anglistik nur "normale" Lehrveranstaltungen angeboten.


    Und: Nein, ein Auslandsaufenthalt ist nicht automatisch mit hohen Kosten verbunden. Wer an einer Uni im Ausland studiert, erhält i. d. R. finanzielle Unterstützung (wie chilipaprika ja bereits geschrieben hat), wer z. B. als "assistant teacher" arbeitet, wird für seine Lehrtätigkeit bezahlt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hatte ich auch im Studium. Lesen, Schreiben, Sprechen, Hörverstehen.

    Ich nicht. :weissnicht: Wir mussten zwar einen Grammartest und einen Hörverstehens- und Sprechtest machen und ein "written essay" einreichen, aber da gab es vorher keine Kurse, sondern wir mussten uns alles selbst erarbeiten. Mittlerweile scheint das aber anders zu sein (das meinte ich mit den "English for universtity studies"-Modulen, die ich oben erwähnte).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Soweit ich weiß, ist das Studium der modernen Fremdsprachen an den meisten Hochschulen inzwischen so aufgebaut, dass es auf drei Säulen fußt: Sprachpraxis (Verbesserung schriftliche und mündliche Sprachkompetenz), Sprachtheorie (Kultur, Linguistik, Literatur), Fachdidaktik (Das dürfte bekannt sein.).

    • Offizieller Beitrag

    Es hängt stark von 1) der Sprache, 2) dem Selbstverständnis des Fachs / des Instituts ab ("Bilden wir etwa Sprachfertigkeiten aus oder sind wir eine Philologie und arbeiten IN und MIT dieser Sprache?" Insbesondere die Anglistik hat da ein relativ weites Spannungsfeld in ihrem Selbstverständnis. Die Romanistik (insbesondere Hispanistik und Lusatinistik), die Slavistik, die Sinologie, usw.. mussten schon immer mit einem höheren "propädeutischen" Anteil leben.
    Die Anglistik tut sich schwer, aber im Zeitwandel wird sowas auch gefordert, weil die wenigsten Studis an den Hochschulen mit dem offiziell geforderten / erwarteten Niveau kommen.

    Ich meine: an meiner aktuellen Hochschule gibt es in den Allgemeinen Studien (also den Bereich, den jede*r besuchen kann und in den meisten Studiengängen kann / soll man dafür ECTS-Punkte sammeln) Kurse zu Rechtschreibung...

    Die Anglistik / Romanistik ... ist ein Philologie-Studium. Die Sprachpraxis-Kurse sind und bleiben ein Eingeständnis auf eine noch nicht voll ausgebildete Sprachkompetenz. Als Frankoromanist*in sollte ich den Sprachwandel vom Latein zum Altfranzösischen, die philosophische Aufklärung, die Frankophonie in der Welt, das Verhältnis gesprochene-geschrieben Sprache, usw.. im Fokus haben. Nicht, wie man den Subjonctif bildet. (Allerdings durchaus, wie man den beibringt (Fachdidaktik) oder wie es dazu kommt, dass es diese Form nur in den romanischen Sprachen gibt (Linguistik).

  • Soweit ich weiß, ist das Studium der modernen Fremdsprachen an den meisten Hochschulen inzwischen so aufgebaut, dass es auf drei Säulen fußt: Sprachpraxis (Verbesserung schriftliche und mündliche Sprachkompetenz), Sprachtheorie (Kultur, Linguistik, Literatur), Fachdidaktik (Das dürfte bekannt sein.).

    Aber du glaubst doch nicht im Ernst, dass das Sprachimmersion im Zielland ersetzen könnte.

  • Aber du glaubst doch nicht im Ernst, dass das Sprachimmersion im Zielland ersetzen könnte.

    Es hängt davon ab, was wir uns für Ziele für Fremdsprachlehrer wünschen. Ideal wäre eine Balance zwischen wissenschaftlicher und alltäglicher Sprachkompetenz. Für die Kinder wäre zu viel Alltagssprache zunächst überfordernd (=Abkürzungen, Dialekte, Jugendsprache, etc.), kann aber gerne zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Fremdsprachausbildung folgen.

  • Ich musste leider die letzten Jahre feststellen, dass mein Französisch langsam einrostet (ich hatte einen Aufenthalt in Frankreich im Studium), da das Niveau der Klassen leider oft ziemlich schlecht ist (im Vergleich zu Englisch) und ich oft auf sehr einfachem Niveau mit denen reden muss (da ist nicht selten die genannte Buchseite schon ein Problem). Wegen TZ habe ich auch immer nur eine Klasse in Frz.

    Ich versuche immer wieder auch was zu lesen/ zu hören, aber die Sprachpraxis fehlt mir leider. :stumm:

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