Bei mir:
Fach 1: Vornote 3, Examensstunde 3.
Fach 2: Vornote 4, Examensstunde 2.
Und ich bin mir sicher, dass mit DEM Fachleiter aus Fach 2 die Examensstunde anders benotet worden wäre.
Bei mir:
Fach 1: Vornote 3, Examensstunde 3.
Fach 2: Vornote 4, Examensstunde 2.
Und ich bin mir sicher, dass mit DEM Fachleiter aus Fach 2 die Examensstunde anders benotet worden wäre.
Mein Seminarleiter (BY) hat überhaupt nicht unterrichtet, der hat uns ständig abwechselnd besucht/betreut. Das ist aber sehr lange her. WEiß nicht genau, ob das heute, bzw. bei jedem so ist.
Ich habe bei beiden Seminarlehrerin im Unterricht gesessen und hospitiert.
Mein Seminarleiter (BY) hat überhaupt nicht unterrichtet, der hat uns ständig abwechselnd besucht/betreut. Das ist aber sehr lange her. WEiß nicht genau, ob das heute, bzw. bei jedem so ist.
Das ist an GS und MS auch heute noch so. Offiziell müssen die Seminarleiter ein paar Stunden unterrichten, in der Praxis sieht das aber so aus, dass das eher "unwichtige" Randstunden sind, die aus diversen Gründen ständig entfallen (z.B. Differenzierungen, Förderunterricht, Sport, Kunst).
Gibt es das denn wirklich so oft bei euch? Ich habe das noch nie erlebt; weder in meinem eigenen Referendariat noch bei den Refis an meiner Schule. Mag ja Zufall sein, aber bisher waren in meinem Umfeld die Referander*innen im Examen nicht viel schlechter oder viel besser als vorher. Da gab es nie großartige Notenunterschiede.
Ich denke, das Problem ist auch, was bewertet werden soll. In mündlichen Prüfungen wird doch wesentlich mehr Wissen abgefragt als in bei einer Unterrichtslehrprobe. Das ist irgendwie klarer. Beim Unterrichtsbesuch fließt dagegen neben der Planung (Wo es ja auch oft viele Möglichkeiten gibt.) und Durchführung ja auch die Lehrerpersönlichkeit mit ein (z.B. Wie steht man vor der Klasse.) Wenn man sich da unsympathisch ist, wird es schwieriger für den Referendar.
Ich finde es daher auch gut, dass in BW der Fachleiter zur Prüfungslehrprobe immer mit einem fremden unabhängigen Zweitprüfer kommt.
Allerdings waren in meinen Lehrproben auch deutlich weniger Prüfer anwesend als bei Humblebee. Bei fünf Prüfern dürfte es keinen großen Unterschied machen, ob einen alle bereits kennen oder nicht. Man wird ja nicht mit allen fünfen nicht zurechtkommen.
Und Vorteile hat die Kenntnis der Prüfer ja auch:
Man kann sich den Wünschen der Prüfer etwas anpassen. Eine sehr gute Mitreferendarin hat beispielsweise einen Chemieprüfer bekommen, der immer Schülerexperimente sehen wollte, hatte aber keines eingeplant, weil sie es nicht wusste. Und das war am Ende der einzige Kritikpunkt. Da wäre es hilfreich gewesen, wenn sie ihn vorher gekannt hätte.
Ich glaube daher nicht, dass man die Prüfungsordnung eines Bundeslandes als besonders schlecht oder gut herauspicken kann.
LG DFU
Das ist an GS und MS auch heute noch so. Offiziell müssen die Seminarleiter ein paar Stunden unterrichten, in der Praxis sieht das aber so aus, dass das eher "unwichtige" Randstunden sind, die aus diversen Gründen ständig entfallen (z.B. Differenzierungen, Förderunterricht, Sport, Kunst).
Ich glaube, ein Seminarleiter in BY könnte etwas anders sein als ein Seminarleiter in BW.
In BW gibt es für das Gymnasiallehramt nur wenige Seminarstandorte (HD, KA, HN und Tübingen). Dorthin fahren die Referendare und auch die Seminarlehrer/Fachleiter von ihren Schulorten aus teilweise sehr weit. Einen Tag der Woche finden dort aber die Pädagogik und Fachdidaktikveranstaltungen statt, in denen die Fachleiter ihr Wissen weitergeben und auch mal mit den Referendaren gemeinsam eine Einheit planen. Das sind dann auch die Fachleiter, die zunächst alleine beratendende Unterrichtsbesuche durchführen und später mit dem externen Prüfer zu Prüfungslehrproben kommen. (Der eine meiner Fachleiter hat damals alle zusammen zu einem Unterrichtsbesuch bei ihm eingeladen, der andere hat mich nicht einmal zusehen lassen, obwohl ich an seiner Schule Referendar war.) Unterricht der Fachleiter an ihrer Schule fällt dann aus, wenn gerade wieder eine Runde Unterrichtsbesuche ansteht.
Der Seminarleiter dagegen leitet das Seminar so wie ein Schulleiter die Schule und hat in der Regel keine eigenen Referendarskurse und unterrichtet auch nicht mehr an einer Schule.
Gibt es das denn wirklich so oft bei euch? Ich habe das noch nie erlebt; weder in meinem eigenen Referendariat noch bei den Refis an meiner Schule. Mag ja Zufall sein, aber bisher waren in meinem Umfeld die Referander*innen im Examen nicht viel schlechter oder viel besser als vorher. Da gab es nie großartige Notenunterschiede.
Ja, es ist jetzt tatsächlich öfter passiert bei "uns" - und zwar immer in die negative Richtung: Also durchschnittlich bessere Vornoten als die Examensnoten. Mit nicht selten 4-5 Punkten Unterschied. Es lag wohl oft daran, dass jetzt, im Zuge von Corona, anstatt "normaler Examensstunden", bzw. Lehrproben, eine Besprechung der Unterrichtsentwürfe stattfand. Und da haben die Fachleiter nicht selten Unterrichtsentwürfe mal mehr, mal weniger deutlich in Frage gestellt (Beispiel: "Aha, anhand DIESER Impulse soll also dann eine Reflexion gelingen? Halten Sie die Fragen nicht für zu schwer / zu wenig anschlussfähig / zu wenig zielführend für die SuS"?). Während dann in einer "normalen Examenslehrprobe" die SuS zu eben diesen Impulsen eine entsprechend gute Reflexion, bzw. ein Unterrichtsgespräch in Gang gebracht hätten, bleibt eben dies nur Mutmaßung, wenn es in einem Entwurf steht, der nie in die Praxis umgesetzt worden ist. Und da liegt es dann durchaus im Ermessensspielraum einzelner Fachleiter, Entwürfe entsprechend abzuwerten - die Realität liefert ja keinen Gegenbeweis auch für ihre Zweifel an Entwürfen.
Ein Bekannter von mir hatte so zur Anschlussbildung mit einigen Impulsen gearbeitet, die er für sehr anschlussfähig und absolut passend für die Lerngruppe hielt. Er hatte zuvor in dieser Lerngruppe bereits gute Erfahrungen hiermit gemacht. Der Fachleiter bezweifelte aber die Anschlussfähigkeit in eben dieser Lerngruppe, er fragte ihn, welche weiteren Scaffoldingmaßnahmen er der Lerngruppe zusätzlich noch anbieten würde. Darauf war mein Bekannter null vorbereitet, er hatte nie weitere zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen gebraucht in der Lerngruppe und war dementsprechend überfordert von der Frage und konnte nicht wunschgemäß antworten - was ihm dann auch negativ ausgelegt wurde. In einer "normalen" Examenslehrprobe wäre es seiner Meinung nach nie dazu gekommen, über weitere Unterstützungsmaßnahmen zu reden - da die von ihm gestellten absolut ausgereicht hätten für eine (gute) Anschlussbildung. So in der Art kann ich einige "Geschichten" erzählen. Vom "Coronabonus" haben unsere Prüflinge jedenfalls eher nichts gespürt. Im Gegenteil.
Ich glaube, ein Seminarleiter in BY könnte etwas anders sein als ein Seminarleiter in BW.
In BW gibt es für das Gymnasiallehramt nur wenige Seminarstandorte (HD, KA, HN und Tübingen). Dorthin fahren die Referendare und auch die Seminarlehrer/Fachleiter von ihren Schulorten aus teilweise sehr weit. Einen Tag der Woche finden dort aber die Pädagogik und Fachdidaktikveranstaltungen statt, in denen die Fachleiter ihr Wissen weitergeben und auch mal mit den Referendaren gemeinsam eine Einheit planen. Das sind dann auch die Fachleiter, die zunächst alleine beratendende Unterrichtsbesuche durchführen und später mit dem externen Prüfer zu Prüfungslehrproben kommen. (Der eine meiner Fachleiter hat damals alle zusammen zu einem Unterrichtsbesuch bei ihm eingeladen, der andere hat mich nicht einmal zusehen lassen, obwohl ich an seiner Schule Referendar war.) Unterricht der Fachleiter an ihrer Schule fällt dann aus, wenn gerade wieder eine Runde Unterrichtsbesuche ansteht.
Der Seminarleiter dagegen leitet das Seminar so wie ein Schulleiter die Schule und hat in der Regel keine eigenen Referendarskurse und unterrichtet auch nicht mehr an einer Schule.
Stimmt nicht. Wir gehören zum Seminar in Rottweil, liegt zwar im RP Freiburg (Seminar Freiburg fehlt auch), ist aber völlig unabhängig. Wir haben immer Referendare von Rottweil. Kollegen von mir unterrichten am Seminar in Stuttgart (und in Rottweil), hast du auch nicht genannt. Ein Kollege war in Esslingen. Es gibt einige.
http://www.seminare-bw.de/,Lde…ormation/Seminarstandorte Der Rest ist korrekt.
Ergänzung
Ich habe mehrere Kollegen, die am Seminar unterrichten und daher nur noch 4 - 8 Stunden (1 - 2 Tage) bei uns am Gymnasium sind. Es ist aber regulärer Unterricht. Seminar und Unterrichtsbesuche finden normalerweise an den anderen Tagen statt.
DFU : Nur nochmal kurz zur Klarstellung: die fünf Personen waren bei mir und den allen nds. BBS-Refis nur in den beiden Prüfungsunterrichtsstunden anwesend; in den "normalen" Unterrrichtsbesuchsstunden nicht (da sind bei "kleinen Unterrichtsbesuchen" nur die/der jeweilige Fachleiter*in und ggf. ein/e Mentor*in anwesend - wenn es sich nicht um "eigenverantwortlichen Unterricht" handelt -, und bei "großen Unterrichtsbesuchen" ist zusätzlich noch die/der Pädagogikseminarleiter*in dabei; also max. drei Personen).
Eine mündliche Prüfung haben unsere Refis im Anschluss an ihrem Prüfungstag auch noch.
Haubsi1975 : Auch da hatten "unsere" Refis wohl Glück, denn es konnten bisher alle ihre Prüfungsunterrichtsstunden im Präsenzunterricht durchführen. Während der kompletten Schulschließungen hatte niemand Prüfung, da die Prüfungstermine hier im Februar/März und September/Oktober liegen und zu den Zeitpunkten immer Klassen (oder zumindest halbe Klassen) in Präsenz anwesend waren.
Zudem gibt es hier keine Punkte sondern volle Noten.
...Während dann in einer "normalen Examenslehrprobe" die SuS zu eben diesen Impulsen eine entsprechend gute Reflexion, bzw. ein Unterrichtsgespräch in Gang gebracht hätten, bleibt eben dies nur Mutmaßung, ...
Eben, Mutmaßung bleibt es auch, was dein Bekannter getan hätte und die SuS gesagt hätten.
Aber auch hier: war bei uns ebenfalls anders. Man sieht selbstverständlich als erfahrene Kollegin (mwd), welche Fragen funktionieren können, wo die SuS unter- oder überfordert werden, aber im Zweifel für den Prüfling, der ja nicht die Möglichkeit hatte, auszuprobieren und zu reflektieren.
DFU : Nur nochmal kurz zur Klarstellung: die fünf Personen waren bei mir und den allen nds. BBS-Refis nur in den beiden Prüfungsunterrichtsstunden anwesend; in den "normalen" Unterrrichtsbesuchsstunden nicht (da sind bei "kleinen Unterrichtsbesuchen" nur die/der jeweilige Fachleiter*in und ggf. ein/e Mentor*in anwesend - wenn es sich nicht um "eigenverantwortlichen Unterricht" handelt -, und bei "großen Unterrichtsbesuchen" ist zusätzlich noch die/der Pädagogikseminarleiter*in dabei; also max. drei Personen).
Eine mündliche Prüfung haben unsere Refis im Anschluss an ihrem Prüfungstag auch noch.
Ah, o.k. Ja, bei "normalen" Unterrichtsbesuchen sind Fachleiter, Mentoren, mein Begleiter für berufliche Praxis und Vertreter der Schulleitung anwesend. Wobei es da auch auf den Fachleiter ankommt, inwiefern er die Meinungen der anderen anwesenden Personen in seiner Dokumentation über den Unterrichtsbesuch "aufnimmt". Mein FAchleiter in dem einen Fach tut es, mein Fachleiter in dem anderen Fach schreibt explizit immer nur seine Ansicht und meine Einschätzung rein - es interessiert null, was andere Anwesende sagen. Bei der finalen Examensprüfung ist noch jemand vom Kultusministerium anwesend, nach Darstellung aller bisherigen Prüflinge bewertet oder beobachtet der aber nicht, sondern ist nur anwesend - also auch kein Korrektiv.
Bei meinem Bekannten, der gerade Examen hatte, hatten die Mentoren ihm hinterher erzählt, sie hätten wirklich ALLES versucht, ihn höher zu bewerten und dafür auch gute Argumente gehabt - aber sie hätten faktisch überhaupt kein Gehör finden können beim Fachleiter.
Eine mündliche Prüfung haben wir übrigens auch noch in jedem Ausbildungsfach - netterweise (und das meine ich jetzt nicht ironisch) wurden diese theoretischen Prüfungen mittlerweile auf einen anderen Tag gelegt. Damit hatte man in Coronazeiten angefangen und hatte es jetzt beibehalten auf Wunsch unseres Personalrats.
Haubsi1975 : Auch da hatten "unsere" Refis wohl Glück, denn es konnten bisher alle ihre Prüfungsunterrichtsstunden im Präsenzunterricht durchführen. Während der kompletten Schulschließungen hatte niemand Prüfung, da die Prüfungstermine hier im Februar/März und September/Oktober liegen und zu den Zeitpunkten immer Klassen (oder zumindest halbe Klassen) in Präsenz anwesend waren.
Zudem gibt es hier keine Punkte sondern volle Noten.
Das war bei uns sowohl in diesem Jahr im Frühling (Februar/März) als auch letztes Jahr schon nicht der Fall. Letztes Jahr hatten allerdings diejenigen, die vor dem 13. März alle Prüfungen absolviert hatten, schlichtweg Glück. Alle anderen hatten dann eben diese theoretischen Besprechungen - die nochmal neu terminiert werden mussten. Weshalb bei Einigen dann sogar das Ref um ein paar Monate verlängert werden musste.
Eben, Mutmaßung bleibt es auch, was dein Bekannter getan hätte und die SuS gesagt hätten.
Aber auch hier: war bei uns ebenfalls anders. Man sieht selbstverständlich als erfahrene Kollegin (mwd), welche Fragen funktionieren können, wo die SuS unter- oder überfordert werden, aber im Zweifel für den Prüfling, der ja nicht die Möglichkeit hatte, auszuprobieren und zu reflektieren.
Du kannst aber als Prüfling leichter damit leben, wenn z. B. bestimmte Impulse zur Anschlussbildung (bleiben wir doch ruhig bei dem Beispiel) dann doch nicht funktionieren wie geplant - und du dann aufgrund deiner tatsächlich falschen Einschätzung eine Abwertung erhältst. Besser damit leben, als wenn gar nicht klar ist, ob die Anschlussbildung nicht vielleicht doch funktioniert hätte - du aber trotzdem abgewertet wirst.
Beim zweiten Teil muss ich dir leider auch teilweise widersprechen: Einfach weil die Heterogenität selbst innerhalb einer Lerngruppe einer Schulform doch immens groß sein kann und ich als Lehrbegleiter in dieser Lerngruppe diese aber wirklich besser einschätzen kann (weil ich ja ständig drin bin) als mein Fachleiter. Auch dazu gerne ein aktuelles Beispiel: In diesem Jahr ist an unserer Schule die BF II (es gibt 2 Klassen gerade) eine ziemliche Katastrophe. Ich kann das durchaus auch vergleichsweise bestätigen, meine BF II aus dem letzten Jahr war viel stärker. Stärker im Sinne von wenigstens einigen Lernern, die irgendwas machen manchmal. Die jetzigen beiden Klassen sind wirklich passiv und sehr schwach. Was nicht nur ich "behaupte", sondern auch alle anderen Refis und Lehrer, die da sonst drin sind. Es werden wahrscheinlich mindestens 40 % wiederholen. Wobei sich Einige schon selbst abgemeldet haben - oder ihre Eltern. Dass jetzt mein Fachleiter aber an seiner Schule eine BF II hat, die vergleichsweise stark ist, führte ihn bei einigen meiner Impulse, die ich ZUSÄTZLICH zur Verfügung gestellt hatte, zur Frage, ob die denn hätten sein müssen. Und da war es einfach nur klasse, dass zwar die Fachleiter nicht in meinen Unterrichtsbesuch gehen dürften, aber unsere Schulleitung es getan hatte. Die dann zu eben dieser Frage meinten, dass ohne meine zusätzlichen Impulse in eben dieser Lerngruppe gar nichts funktioniert hätte. Bei einer reinen Entwurfsbesprechung wäre dann die Fachleitung bei ihrer Meinung geblieben - und es hätte auch kein Gegenbeweis erbracht werden können....Daher Glück gehabt. Ich gebe dir aber in dem Punkt absolut Recht, dass du dir immer Gedanken machen solltest (auch in Präsenzunterrichtsbesuchen), was du machst, wenn doch etwas nicht funktioniert. Oder umgekehrt: Mein Kollege hätte trotzdem zusätzlich zu seinen gestellten Impulsen noch welche "in petto" haben sollen, für den Fall, dass seine gestellten Impulse vom FAchleiter angezweifelt werden. Ich selbst hatte eine reine Entwurfsbesprechung: Da hatte ich aber mit so viel differenziertem Unterrichtsmaterial "aufgewartet", dass es unmöglich war, selbst bei größtmöglicher Heterogenität nichts zu finden.
Ich weiß nicht genau, worin du mir widersprichst oder Recht gibst. Ich sagte, "unsere Referendar*innen" wurden so mild als möglich benotet wg. Corona. Auch wenn die Prüfenden wussten (nach 15-30 Jahren Berufserfahrung weißt du das eben), dass bestimmte Dinge nicht funktioniert hätten, wurde das nicht negativ gewertet, sondern nur im Sinne von "ist die Idee stimmig", also als hätte es funktionieren können und wäre nicht zu schwer gewesen.
Eine mündliche Prüfung haben wir übrigens auch noch in jedem Ausbildungsfach - netterweise (und das meine ich jetzt nicht ironisch) wurden diese theoretischen Prüfungen mittlerweile auf einen anderen Tag gelegt. Damit hatte man in Coronazeiten angefangen und hatte es jetzt beibehalten auf Wunsch unseres Personalrats.
Als ich damals mein Referendariat gemacht habe, war der Prüfungsunterricht im Unterrichtsfach an einem Tag und an einem anderen Tag (meist ca. eine Woche später) der Prüfungsunterricht im beruflichen Schwerpunkt sowie die mündliche Prüfung (die bezieht sich hier meines Wissens nur auf Pädagogik, in meinem Fall Wirtschaftspädagogik). Mittlerweile findet alles drei an einem Tag statt, was ich für die Prüflinge wirklich stressig finde.
Ich weiß nicht genau, worin du mir widersprichst oder Recht gibst. Ich sagte, "unsere Referendar*innen" wurden so mild als möglich benotet wg. Corona. Auch wenn die Prüfenden wussten (nach 15-30 Jahren Berufserfahrung weißt du das eben), dass bestimmte Dinge nicht funktioniert hätten, wurde das nicht negativ gewertet, sondern nur im Sinne von "ist die Idee stimmig", also als hätte es funktionieren können und wäre nicht zu schwer gewesen.
O.k., dann sage ich jetzt mal, dass das bei unseren Prüflingen nicht der Fall war: Sie wurden strenger benotet objektiv. Zudem war es ein endloses hin und her jetzt diesen Februar / März, bis endlich mal klar war, dass es nur Entwurf-Besprechungen geben würde und keinen Live-Wechselunterricht. Da wurden Unterschriftenlisten gesammelt, Beschwerden eingereicht, etc. War "nur aus der Ferne" (ich mache ja jetzt im Herbst Examen) schon eine Zumutung.
Bei meinen UBs wurde es mir auch nicht leicht gemacht - die Benotung habe ich jetzt auch nicht anders oder ungerechter empfunden als vorher, aber die Rahmenbedingungen waren schon nervenzerrend: Einmal wurde ein UB einen Tag vorher abgesagt, weil sich ein SuS mit Corona infiziert hatte. Und zweimal stand erst 14 Tage vorher fest, in welcher Form jetzt der UB stattfinden kann. Und es ist schon ein Unterschied, ob ich jetzt einen Online-Unterrichtsbesuch habe oder einen in Präsenz. Ich hatte einen sehr guten Online-Unterrichtsbesuch, da war aber auch viel Glück dabei. Zwei Stunden vorher bin ich z. B. in einer Onlinekonferenz mehrfach aus der Leitung raus geflogen, kann immer passieren, hat jeder Verständnis dafür, aber ist unter Umständen trotzdem dein Problem. Ein Bekannter von mir hatte das Problem, dass die FAchleiter nicht in seine Konferenz reinkamen wegen ÜBerlastung. Erst in den letzten 10 Minuten gelang es. Nicht seine Schuld - trotzdem musste er einen neuen Unterrichtsbesuch ansetzen. Aber um mal was Positives zu sagen: Wir haben einige UBs erlassen bekommen wegen der widrigen Umstände. Was ich aber auch eben wegen dieses ganzen Heckmecks nur verständlich finde.
Insgesamt bin auch ich also öfters mal etwas mehr, mal weniger genervt - aber hinschmeißen würde ich never ever. Da reichte mir ein Treffen ehemaliger Arbeitskollegen letztens schon wieder um zu wissen, dass in der Wirtschaft schon gar nicht alles besser ist. Im Gegenteil.
Als ich damals mein Referendariat gemacht habe, war der Prüfungsunterricht im Unterrichtsfach an einem Tag und an einem anderen Tag (meist ca. eine Woche später) der Prüfungsunterricht im beruflichen Schwerpunkt sowie die mündliche Prüfung (die bezieht sich hier meines Wissens nur auf Pädagogik, in meinem Fall Wirtschaftspädagogik). Mittlerweile findet alles drei an einem Tag statt, was ich für die Prüflinge wirklich stressig finde.
Ja, daher bin ich auch total froh, dass das geändert worden ist. Glück gehabt.
Klar, Corona ist für alle Absolvent*innen Mist, vor allem wegen der mangelnden Praxiserfahrung. Aber wer letztlich über die Anzahl der Unterrichtsbesuche entscheidet, was passiert, wenn's Netz ausfällt, wer welche Note warum erteilt und wie die Mentorin menschlich agiert, wie im Fall von Amelie444, das allein sind 4 verschiedene Paar Schuhe.
Klar, Corona ist für alle Absolvent*innen Mist, vor allem wegen der mangelnden Praxiserfahrung. Aber wer letztlich über die Anzahl der Unterrichtsbesuche entscheidet, was passiert, wenn's Netz ausfällt, wer welche Note warum erteilt und wie die Mentorin menschlich agiert, wie im Fall von Amelie444, das allein sind 4 verschiedene Paar Schuhe.
Ich würde Corona (rein schultechnisch!) gar nicht so negativ beurteilen. Was ich für digitale Kompetenzen erworben habe, dafür träumen viele Lehrer von uns an der Schule - wobei manche von denen allerdings auch schlichtweg keine Lust und Muße hatten und haben, sich mal damit zu beschäftigen, wie man guten digitalen Unterricht anbieten kann. Praxiserfahrung, klar in der Klasse fehlt die, aber erstens, fängt das Lernen in der Schule sowieso auch nach dem Ref nochmal neu an, da werden ja lediglich Grundlagen gelegt. Und zweitens - wie erwähnt - was ich dafür jetzt digital kann (und sicher auch nach Corona anwenden werde) finde ich auch klasse.
Du kannst aber als Prüfling leichter damit leben, wenn z. B. bestimmte Impulse zur Anschlussbildung (bleiben wir doch ruhig bei dem Beispiel) dann doch nicht funktionieren wie geplant - und du dann aufgrund deiner tatsächlich falschen Einschätzung eine Abwertung erhältst. Besser damit leben, als wenn gar nicht klar ist, ob die Anschlussbildung nicht vielleicht doch funktioniert hätte - du aber trotzdem abgewertet wirst.
Beim zweiten Teil muss ich dir leider auch teilweise widersprechen: Einfach weil die Heterogenität selbst innerhalb einer Lerngruppe einer Schulform doch immens groß sein kann und ich als Lehrbegleiter in dieser Lerngruppe diese aber wirklich besser einschätzen kann (weil ich ja ständig drin bin) als mein Fachleiter. Auch dazu gerne ein aktuelles Beispiel: In diesem Jahr ist an unserer Schule die BF II (es gibt 2 Klassen gerade) eine ziemliche Katastrophe. Ich kann das durchaus auch vergleichsweise bestätigen, meine BF II aus dem letzten Jahr war viel stärker. Stärker im Sinne von wenigstens einigen Lernern, die irgendwas machen manchmal. Die jetzigen beiden Klassen sind wirklich passiv und sehr schwach. Was nicht nur ich "behaupte", sondern auch alle anderen Refis und Lehrer, die da sonst drin sind. Es werden wahrscheinlich mindestens 40 % wiederholen. Wobei sich Einige schon selbst abgemeldet haben - oder ihre Eltern. Dass jetzt mein Fachleiter aber an seiner Schule eine BF II hat, die vergleichsweise stark ist, führte ihn bei einigen meiner Impulse, die ich ZUSÄTZLICH zur Verfügung gestellt hatte, zur Frage, ob die denn hätten sein müssen. Und da war es einfach nur klasse, dass zwar die Fachleiter nicht in meinen Unterrichtsbesuch gehen dürften, aber unsere Schulleitung es getan hatte. Die dann zu eben dieser Frage meinten, dass ohne meine zusätzlichen Impulse in eben dieser Lerngruppe gar nichts funktioniert hätte. Bei einer reinen Entwurfsbesprechung wäre dann die Fachleitung bei ihrer Meinung geblieben - und es hätte auch kein Gegenbeweis erbracht werden können....Daher Glück gehabt. Ich gebe dir aber in dem Punkt absolut Recht, dass du dir immer Gedanken machen solltest (auch in Präsenzunterrichtsbesuchen), was du machst, wenn doch etwas nicht funktioniert. Oder umgekehrt: Mein Kollege hätte trotzdem zusätzlich zu seinen gestellten Impulsen noch welche "in petto" haben sollen, für den Fall, dass seine gestellten Impulse vom FAchleiter angezweifelt werden. Ich selbst hatte eine reine Entwurfsbesprechung: Da hatte ich aber mit so viel differenziertem Unterrichtsmaterial "aufgewartet", dass es unmöglich war, selbst bei größtmöglicher Heterogenität nichts zu finden.
Das und andere Beiträge von dir hören sich nach meinem Seminar (in RLP) an.
Ich hatte zum Beispiel eine zu hohe Meldequote 🤣. Im Nachhinein kann ich darüber lachen, damals ging ich im Ref teilweise durch die Hölle. Ein Mitreferendar (Vornote 2 oder gute 3) ist durchgefallen, weil er wegen eines Missgeschicks nervös wurde und leicht aus dem Konzept geriet. Examensnoten schwankten um bis zu 3 Noten nach unten 😥.
Werbung