Impfpflicht für Lehrer

  • Sag mal L, du schreibst immer so unglaublich viel über Deutschland und was es so und so macht und was es anders macht als andre Länder... hast du Migrationshintergrund (in erster Generation!) oder mal länger im Ausland gelebt, dass du das immer so vergleichen kannst?

    Naja, brauchst nicht antworten, die Frage ist sinnlos, du bist einfach nur deutsch und lebst schon immer in Deutschland so wie der Rest deiner Familie und deswegen meinst du, hast du eine besonders komplexe Sichtweise auf Deutschland.

    Puuuuh.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Es ist halt immer die Frage, wie das mit der Verantwortung ausgelegt wird. Ich denke, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern eher egozentriert ist. Während des ganzen Lockdowns wurde ja immer geprädigt, man müsse sich ja solidarisch zeigen, aber warum wurde das mantraartig wiederholt? Diejenigen, die von sich selbst aus solidarisch handeln, brauchen diese Tipps ja gar nicht. Und den Anderen eine bestimmte Einstellung aufzwingen? Falscher Ansatz in meinen Augen.

    Ich weiß nicht, ob D eher egozentrisch ist oder nicht, aber: Solidarität einzufordern macht doch Sinn, wenn sie benötigt wird. Das war und ist der Fall. Niemandem wurde eine Einstellung aufgezwungen, denn es ging in der Pandemie nicht um Einstellungen. Es ging und geht um das Einhalten von Regeln, die (gerade im privaten Kontext) schwer zu kontrollieren sind.

    So ähnlich wie die Regel, dass man auch in seiner Wohnung nichts anderes illegales machen darf. Überprüfen lässt sich das oft kaum, aber dennoch muss man sich daran halten und wenn man es nicht tut, dann kann das negative Konsequenzen haben.


    Ich finde deinen Begriff von Freiheit (darum geht es ja zumindest implizit immer) sehr interessant. Wenn ich dich richtig verstehe, dann möchtest du anderen Menschen nichts aufzwingen und auch nichts aufgezwungen bekommen. Aber: wir alle haben Fehler und können uns weiterentwickeln. Wie sollen wir das tun, wenn es keine Menschen gibt, die uns auf eventuelle Schwächen hinweisen? Beispiel: Ein Teil deiner SuS macht keine Hausaufgaben, das ist dir als Lehrer natürlich ein Dorn im Auge. Darfst du sie dann darauf hinweisen, dass Hausaufgaben wichtig sind oder zwingst du ihnen dann deine Meinung oder deine Wertvorstellungen auf?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Fallen Angel : Ich scheine in der Tat eine weitgreifendere Vorstellung von Freiheit zu haben als Andere. Interessanter Punkt deinerseits, inwieweit Kinder ein Mitspracherecht bei der Unterrichtsgestaltung haben sollten. Ich denke, dass 9-jährige noch nicht ausreichend einschätzen können, welche Folgen ihre (schulischen) Entscheidungen auf lange Sicht haben können. Daher möchte ich im Regelfall schon, dass die Kids die Hausaufgaben machen bzw. verlange auch, dass nicht erledigte Hausaufgaben nachgeholt werden.

    • Offizieller Beitrag

    der mich fragte ob ich in 3 Jahren noch zur Arbeit käme, wenn ich dann eine 3. Nase im Gesicht hätte.

    Hab dann nur gesagt, dass dann ja die meisten Kollegen eine hätten und ich daher das Problem nicht sehe.

    Dann kann man 3 Selbsttest auf einmal machen und sich die 3fache Menge an Morgellonen zuführen. Ich sehe nur Vorteile.

  • Vor allem kann man dreimal so gut riechen! Während alle mit Corona gar nichts mehr riechen, könnten die mit drei Nasen immer für die anderen mitentscheiden, ob das T-Shirt schon gewaschen gehört und ob die Wurst noch gut ist.

  • Hoffe man braucht dann keine Maske mehr im Unterricht. Je nachdem wo die Nasen sitzen, sehe ich ja sonst nichts mehr.

    Zudem: wann ist mir diese verdammte 2. Nase gewachsen???

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich scheine in der Tat eine weitgreifendere Vorstellung von Freiheit zu haben als Andere.

    Mir scheint die Reduktion auf „Ich will“ eher eine eingeschränkte Vorstellung zu sein.

    Ich denke, dass 9-jährige noch nicht ausreichend einschätzen können,

    Und viele Erwachsene können das in vielen Situationen auch nicht. Insofern greift der Staat da regelnd vor.


    Danke für die Klarstellung.

  • dass keiner sich herablassend gegenüber ungeimpften Personen verhält

    Nein. Ich gehe nur zu ihnen auf Abstand. Insbesondere wegen deren deutlich höheren Risikos zu erkranken im Vergleich zu Geimpften.

  • Ich hoffe, dass keiner sich herablassend gegenüber ungeimpften Personen verhält, aber seitdem Cancel Culture zu einem immer größeren Thema in unserer Gesellschaft wird, würde ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen.

    "Keiner" ist halt schon wieder so ein pauschaler Allgemeinplatz. Bestimmt wird es auch einzelne Menschen geben die sich so verhalten werden, persönlich bezweifle ich aber, dass es sich dabei um Mehrheiten handeln wird (auch wenn man das im Rahmen der eigenen Filterblase und innerhalb unsozialer Medien womöglich anders wahrnimmt- wie auch sonst die aktuelle Debatte um "Cancel Culture" sich vor allem um Umgangsformen in den unsozialen Medien dreht und nicht die gesamte Realität abbildet).

    Ich habe einen Kollegen, der sich keinesfalls impfen lassen will, ich habe eine Nachbarin, die sich nicht impfen lassen will- mit beiden spreche ich völlig normal, mag die Nachbarin auch trotzdem noch, egal was ich von ihrer Impfhaltung halten mag, verachte sicherlich keinen der beiden, gehe natürlich weder verächtlich, noch herablassend um mit diesen (mit dem Kollegen begrenzt es sich halt auf einen professionellen Umgang, dafür ist die Gesamtargumentation zu quergestrickt, das könnte und wollte ich im privateren Umgang nicht ertragen). Ich lege sehr großen Wert auf Solidarität und gesamtgesellschaftliche Verantwortung, was ich natürlich auch bei Debatten um die Impfungen immer zum Ausdruck bringe. Wenn ich merke, dass das auch für mein Gegenüber ein relevanter Wert ist und nicht einfach als irrelevant weggewischt wird, wenn ich weiß (aus früheren Äußerungen/aktivem Verhalten/Handeln), dass ein Gegenüber diesen Wert oftmals auch lebt und die Argumentation nicht völlig quergestrickt (extremistisch) ist dann sehe ich die divergierende Haltung zur Coronaimpfung anders an, als bei jemandem, bei dem das anders ist.


    Ich verachte Menschen, die eindeutig egozentrisch argumentieren, aber dort, wo es ihnen dann passt, Vorteile des Lebens in einer Solidargemeinschaft einfordern- wie wenn es um Zahlungshilfen für bestimmte Branchen als Einkommensersatzleistung im Lockdown geht- oder aber ihren Mitmenschen qua Studium und Berufsstand, sowie vor allem qua Geschlecht (angeblich gehört es da bei einem Geschlecht ganz besonders zum biologischen Programm ein Elternteil werden zu wollen, für die Elternzeit/Erziehungszeiten beruflich kürzer zu treten...) mit Verweis auf gesellschaftliche Verantwortung und blabla biologische Reproduktion verordnen möchten. Wer Egozentrik lebt, aber von anderen Verantwortung fürs Gemeinwesen fordert hat sich meine Verachtung denke ich (un-)redlich verdient.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    3 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler (Autofill wöllt mal wieder herum)

  • Fallen Angel : Ich scheine in der Tat eine weitgreifendere Vorstellung von Freiheit zu haben als Andere.(...)

    Ja, klar, was sonst. Sieht man ja jedes Mal, wenn du wieder für mehr Binnengrenzen innerhalb der EU plädierst, Exportstopps von Impfstoffen anregst, damit erst einmal alle Deutschen Biontech bekommen, ehe der Rest der Welt zum Zuge kommt (eh sei denn, sie hätten eigene Produktionssstandorte), etc. Deine Vorstellung von Freiheit umfasst extakt die Bereiche deines Lebens, in denen dir das für dich und deine persönlichen Interessen opportun erscheint. Dort, wo mehr Grenzen, mehr Regeln, weniger Freiheiten dir als zu deinen Interessen passender erscheinen bist du plötzlich der erste Verfechter von weniger Freiheiten und mehr Grenzen. Egozentrik vom Allerunfeinsten bis hin zum Narzissmus an manchen Stellen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verachte Menschen, die eindeutig egozentrisch argumentieren, aber dort- wo es ihnen dann passt, Vorteile des Lebens in einer Solidargemeinschaft einfordern- wie wenn es um Zahlungshilfen für bestimmte Branchen als Einkommensersatzleistung im Lockdown geht- oder aber ihren Mitmenschen qua Studium und Berufsstand, sowie vor allem qua Geschlecht (angeblich gehört es da bei einem Geschlecht ganz besonders zum biologischen Programm ein Elternteil werden zu wollen, für die Elternzeit/Erziehungszeiten beruflich kürzer zu treten...) mit Verweis auf gesellschaftliche Verantwortung und blabla biologische Reproduktion verordnen möchten. Wer Egozentrik lebt, aber von anderen Verantwortung fürs Gemeinwesen fordert hat sich meine Verachtung denke ich (un-)redlich verdient.

    Wahre Worte!

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich hoffe, dass keiner sich herablassend gegenüber ungeimpften Personen verhält,

    wenn ich weiß, dass ich jemandem gegenüber stehe, der sich aus ebensolchen schwurbeligen Gründen wie du nicht impfen lässt, bilde ich mir automtaisch eine Meinung über diese Person.

    Und ja, tatsächlich kann es sein, dass ich diese Person ob ihres Egoismus verachte.

    Ob man mir das dann anmerkt, ist eine andere Sache.

    Aber selbst wenn, dann ist das eben so.

    "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" kann ich nun grad gar nicht leiden

  • Wenn man so viele Freiheiten gewähren will, gebe ich Herrn Blome recht,

    aber manchmal bleibt es doch sinnvoll, als Gesellschaft die zu schützen, die sich sonst in den Freiheiten der anderen nicht wiederfinden.

  • Wenn man so viele Freiheiten gewähren will, gebe ich Herrn Blome recht,

    aber manchmal bleibt es doch sinnvoll, als Gesellschaft die zu schützen, die sich sonst in den Freiheiten der anderen nicht wiederfinden.

    Selbstverständlich muss eine Gesellschaft diejenigen schützen, die es selbst nicht können.

    Für mich passte der Spruch gerade nur, da wir in SH aufgrund der niedrigen Inzidenz gerade alles öffnen, auch die Innengastronomie. Und wer halt sehr auf seine Freiheit pocht, muss dann auch akzeptieren, wenn diejenigen, die öffnen, sich die Freiheit nehmen, nur denen Einlass zu gewähren, die geimpft sind. Sei es, weil noch ungeimpfte Angehörige oder Erkrankte oder was auch immer für Gründe haben.

  • Die Anzahl der Unimpfbaren wird aber auch deutlich überschätzt, wenn ich lese, dass in Ggroßbritannien bereits über 90% der Ü50-jährigen geimpft wurden - und unter den <10% sind sicher auch welche, die geimpft werden könnten, aber nicht wollen.

  • Die Anzahl der Unimpfbaren wird aber auch deutlich überschätzt, wenn ich lese, dass in Ggroßbritannien bereits über 90% der Ü50-jährigen geimpft wurden - und unter den <10% sind sicher auch welche, die geimpft werden könnten, aber nicht wollen.

    Auch eine sehr kleine Minderheit hat ein Recht auf Schutz.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Die Anzahl der Unimpfbaren wird aber auch deutlich überschätzt, wenn ich lese, dass in Ggroßbritannien bereits über 90% der Ü50-jährigen geimpft wurden - und unter den <10% sind sicher auch welche, die geimpft werden könnten, aber nicht wollen.

    Echt? Wer hat die denn wann hier im Forum überschätzt? Kannst du das bitte zitieren? Danke!


    Ich habe keine Ahnung, wie viele am Ende über alle Altersgruppen hinweg tatsächlich nicht geimpft werden können (fände 10% aber tatsächlich überraschend viel), in jedem Fall aber aktuell noch die Altersgruppen zwischen 0 und 16 Jahren komplett (auch wenn Biontech für die Variante von 12-16 bereits die Zulassung beantragt hat) und damit ein nicht unerheblicher Bevölkerungsanteil, der durch eine entsprechend hohe Impfquote bei den ab 16jährigen erst einmal ausgeglichen werden muss, um Herdenimmunität erreichen zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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