Kind macht keinen Schnelltest in der Klasse - was würdet ihr tun?

  • Mein Kind geht in die GS und wird mit Schnelltests getestet, also testet sich selbst. Diese Tests sind in By Pflicht, damit man am U teilnehmen kann. Derzeit findet Wechelunterricht statt, d.h. das Kind testet sich an seinen Schultagen (mal mo, mi, fr und mal die, do).

    Nun hat es von einem Mitschüler erzählt, der sich NICHT im Klazi schnelltestet. Mein Kind hat einmal ein Papier gesehen, dass das Kind vorgezeigt hat, dann nicht mehr. Die Lehrkraft sagt angeblich: Ich glaube dem Kind X, dass es sich zuhause testet.

    Es sind unter 10 Schüler in der Klasse, es ist also wirklich übersichtlich und mein Kind erzählt grundsätzlich die Wahrheit. Dabei sind Wahrnehmungsfehler natürlich nicht ausgeschlossen.

    Ich würde gerne nachfragen, aber wie und wo? Frage ich die Lehrkraft, ob es stimmt, dass sich ein Kind nicht testet, unterstelle ich ja der Lehrkraft schon Fehlverhalten. Sage ich es der SL, schwärze ich die LK an.

    Welches Vorgehen würdet ihr vorschlagen?

    Wir kennen die Eltern des Kindes X nicht. Es ist nach Umzug neu in der Klasse. Eltern noch nie gesehen.

    Zunächst sollten die Tests ja in By freiwillig sein, da schrieben die Eltern schon, dass ihr Kind NICHT an den freiwilligen Tests teilnehmen werde, weil man "es zu nichts zwingen wolle". Also, es ist schon was dran.

    Natürlich möchte ich, dass das Kind sich testet.

    Oder meint ihr, ich bin da als Elternteil und selbst LK, die viel vom Testen hält, einfach nur voreingenommen und kleinlich?

    Ich schätze diese Schule sehr und habe sie als sehr "regelkonform" erlebt in corona-Zeiten.

    Was würdet ihr tun?

    PS Als LK würde ich persönlich ein Kind, dass sich nicht testet, aus dem Unterricht rausnehmen. So stand es auch im Elternbrief. Die Lehrkraft meines Kindes ist aber generell eher "nett" - hier auch?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ist es in Bayern vielleicht (ähnlich wie in NRW) möglich, dass die Kinder Bescheinigungen von anerkannten Teststellen mitbringen und dadurch auf die Selbsttests verzichten können. Wir haben ein paar Kinder, deren Eltern im medizinischen Bereich tätig sind und die die Tests dann z.B. in der Apotheke (Arbeitsplatz) durchführen lassen und dann bringen die Kinder einfach die gültige Bescheinigung mit.


    Frag doch einfach auf die Schiene an....du hättest gehört, dass ein Kind sich nicht in der Klasse testet, ob es ggf. möglich sei, dass das bei deinem Kind auch anders geregelt werden könne, dann hast du vermutlich Klarheit ohne jemand vor den Kopf zu stoßen (musst aber dann ggf. dein Kind ab und an testen lassen, um nicht unglaubwürdig zu wirken) :P

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • 1. Frage ich die Lehrkraft, ob es stimmt, dass sich ein Kind nicht testet, unterstelle ich ja der Lehrkraft schon Fehlverhalten.


    2. Sage ich es der SL, schwärze ich die LK an.

    zu 1: Nein. Du stellst zunächst mal eine relativ neutrale Frage. WENN, dann unterstellst Du maximal Deinem Kind, dass es einen Wahrnehmungsfehler hatte. Ist ja nix schlimmes.


    Sollte sich bei 1 rausstellen, dass es ein Fehlverhalten der Lehrkraft gab, UND sie nicht beabsichtigt, das zu ändern... tja... dann ist 2. der nächste logische Schritt. Die Tests sind ein absolutes Minimum an Sicherheit. Wenn da auch noch drauf gepfiffen wird, wäre mir herzlich egal, ob der/die KollegIn Ärger mit dem Boss bekommt.

  • Vielen Dank für eure Überlegungen! Ich bin am Nachdenken...

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    Aldous Huxley

  • Zunächst sollten die Tests ja in By freiwillig sein, da schrieben die Eltern schon, dass ihr Kind NICHT an den freiwilligen Tests teilnehmen werde, weil man "es zu nichts zwingen wolle". Also, es ist schon was dran.

    Natürlich möchte ich, dass das Kind sich testet.


    Wenn die Tests freiwillig sind, hast du hier keinerlei Ansprüche und ich würde mich auch nicht einmischen.

  • Bei uns sind die Schnelltests auch Pflicht, für Schüler, die am Präsenzunterricht teilnehmen wollen. Wenn aus irgendwelchen Gründen ein Kind nicht testet (darf bei uns nicht sein), dann finde ich es legitim, dass die Eltern anderer Schüler nachfragen und eine Auskunft erwarten.

    Auch bei diesen Antitestattesten muss das Kind zu Hause im DL bleiben.

  • Bei der Lehrkraft nachfragen? Müsste man nicht zuerst bei den Eltern nachfragen? Fände ich sehr unangenehm (bei den Eltern nachfragen), aber wenn das der korrekte Weg wäre....? Was meint ihr?

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    Aldous Huxley

  • Bei der Lehrkraft nachfragen? Müsste man nicht zuerst bei den Eltern nachfragen? Fände ich sehr unangenehm (bei den Eltern nachfragen), aber wenn das der korrekte Weg wäre....? Was meint ihr?

    Wenn du *die Eltern kennen würdest und du wüsstest, dass du mit diesen sprechen kannst würde ich sicherlich diesen Weg gehen. So würde ich erst einmal ganz ergebnisoffen mit der Lehrkraft klären, ob dein Kind das richtig verstanden habe, dass Mitschüler komplett ungetestet am Unterricht teilnähmen. Gff., aufgrund deiner bisherigen Wahrnehmung der Schule, ergänzen, dass du dir das gar nicht vorstellen könntest, so, wie du die Schule bislang erlebt hättest, aber das doch klären wolltest. (Das nimmt dem Ganzen etwas die Schärfe eines impliziten Vorwurfs.) Je nachdem, wie die Lehrkraft reagiert, ist das dann entweder vom Tisch oder bestätigt sich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: *die

  • Ich würde den Lehrer fragen, Fragen kostet nix. Der wird im Zweifel keine Auskunft erteilen dürfen, aber so baust du zumindest einen gewissen Druck auf. Eltern die ich nicht kenne, würde ich nicht fragen. Kannst sie ja auch schlecht vor der Schule abpassen.


    Wäre das nicht ein klassischer Fall für die gewählten Elternvertreter*innen?

  • Die Tendenz ist eindeutig und ihr habt mir/uns echt guten input gegeben! Gerade dein Hinweis, CDL, ob ich das richtig verstanden habe und dass die Schule doch bisher so verantwortungsvoll blablabla ;)

    Elternvertreter ist heikel, weil dann ja mehr Leute von der Sache wüssten, so bleibt es erstmal im kleinen Rahmen. Aber auch dieser Hinweis ist sinnvoll! Ich denke, durch eure Gedanken habe ich nun einen Rahmen abgesteckt und werde agieren können.

    DANKE! An euch alle! Das Forum ist wieder einmal äußerst hifreich (q.e.d., hihi)

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    Aldous Huxley

  • Zwar haben wir voraussichtlich erst nach den Pfingstferien wieder Wechselunterricht, aber dann wird sich einer unserer Zweitklässler auch nicht in der Schule testen lassen. Er hat lt. ärztlichem Attest eine Irgendwas-Phobie. (Weiß nicht mehr, wie es hieß). Deshalb testen die Eltern zu Hause und bekommen sogar die Testkits von der Schule. Sie müssen es bescheinigen, dass das Kind vor Betreten der Schule getestet wurde. Das ist aber bei uns in BW nur für Grundschulen und SBBZ möglich, soweit ich weiß.


    Vielleicht hat im oben geschilderten Fall das Kind ebenfalls ein ärztliches Attest?


    LG

    puduhepa

  • Vielleicht die Phobie, erst was ins eine und dann ins andere Nasenloch einzuführen? Das ist aber auch beängstigend! Nur eine ICD10-Codierung fehlt noch. Da lässt sich in Weimar aber bestimmt was machen :hammer:

  • Entgegen dem Mainstream hier und nicht böse gemeint, aber ich finde, das geht dich nichts an. Wenn sich das andere Kind zu Hause testen darf oder nicht testen muss, wird es dafür Gründe geben.

  • Entgegen dem Mainstream hier und nicht böse gemeint, aber ich finde, das geht dich nichts an. Wenn sich das andere Kind zu Hause testen darf oder nicht testen muss, wird es dafür Gründe geben.

    Das sehe ich eben etwas anders, das warum usw. geht sie nichts an, ob es ungetestet ist schon

  • Nö. Vllt. hat das Kind ja auch eine Infektion hinter sich oder ist geimpft (im Rahmen der Studien zu Kindern). Oder es kann aus medizinischen oder anderen Gründen nicht getestet werden. Alles nichts, was Eltern anderer Kinder etwas angeht.

  • Doch, klar geht es sie was an, dass es ungetestet ist natürlich und dann muss aber ausreichen z.B. als Begründung: "Ist von der Testpflicht befreit."


    Aber mag sich nicht testen, würde ich z.B. nicht akzeptieren.


    Ist genau wie im Laden, wenn da jemand ohne Maske ist, kann ich ihn natürlich fragen, ob er sie vergessen hat oder ob er von der Maskenpflicht befreit ist, aber ein "bin befreit" muss mir dann auch reichen.

  • Zu dem Kind: Als die Tests noch freiwillig waren, fragte ein Elternteil in der Schulhandygruppe rum, ob wir denn unsre Kinder alle testen lassen würden. Daraufhin schrieben alle ja, bis auf das Elternteil besagten Kindes, mit der Begründung: Unser Kind möchte das nicht und ich werde es zu nichts zwingen. (Wortlaut!).

    Da liegt die Vermutung einer frühen Impfung sehr fern, die Vermutung einer Testvermeidung sehr nahe.

    Sicherlich gehen mich die Gründe nichts an, die will ich auch nicht wissen und ich kann auch damit leben, dass ein Kind aus guten Gründen (über die ein Arzt zu entscheiden hat) nicht in der Klasse oder wo auch immer getestet wird.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich würde an deiner Stelle auch bei der Lehrerin nachfragen. Die Umschreibung, ob dein Kind vielleicht etwas missverstanden hat, finde ich gut. Das klingt nicht so "anklagend"...

    Es könnte theoretisch ja auch wirklich so sein, dass das Kind vielleicht außerhalb der Schule im Testzentrum getestet wird, weil es vielleicht ohne die Eltern Angst hat. Und dann hätte es den "Zettel" dabei. Vielleicht auch nicht nur beim ersten Mal, sondern alle paar Tage, nur dein Kind hat es nicht mitbekommen.


    Es fällt mir schwer zu glauben, dass man hier "bei uns" damit durchkommt, dass man einfach nicht testen möchte. Denn (ich weiß nur die genauen Regelungen für Bayern) hier ist es zwar okay, dass das Kind nicht getestet wird, dann darf es aber nicht am Präsenzunterricht teilnehmen...

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