Hallo Fremdsprachenlehrer! Kommentare zu meiner Examensstunde ? Hilfe!

  • Hallo nochmal.


    Tut mir wirklich leid, dass ich so nerven muss, aber ich sitze inzwischen an meinem Entwurf für meine Examensstunde in einem 11-er GK Französisch. Auf meinen Beitrag im Sek I/Sek II Forum hat leider bisher niemand reagiert. Deshalb versuche ich es hier nochmal.


    Gestern bin ich für ein Thema für die Examenslehrprobe "entschieden worden": "Paris contre la galère: Paris Plage".


    Bisher habe ich mir Folgendes überlegt:


    Aus der Reihe heraus ergibt sich die Möglichkeit, dass sich die S als hinführende Hausaufgabe in die Rolle des Bürgermeisters versetzten und Vorschläge machen, was sie tun können, um die Lebensqualtität in Paris zu verbessern.


    Überleitend könnten dann Fotos von Paris Plage 2004 gezeigt werden, die ein konkretes Projekt der Pariser Mairie vorstellen. Die Fotos bieten einen ersten Redeanlass zur Beschreibung und zum Kommentar (Klärung der Eigenperspektive). Argumente pro/contra werden fixiert


    Dagegen wird die Meinunung von einigen französischen Studenten zum Thema gestellt, die sich in einem Forum zum Thema Paris Plage 2004 geäußert haben. (Ich frage mich, wie früher Stunden ohne Internet vorbereitet wurden!) Auch hier möchte ich Argumente pro/contra herausarbeiten lassen. (PA? Plenum?)


    Zum besseren Verständnis der Fremdperspektive sollen die S sich dann in "französischen Interessengruppen" zusammenfinden. Auch hier fehlen mir noch etwas die Ideen (groupe des automobilistes parisiens, association "vive Paris pour les Parisiens", association "vive le tourisme traditionel" ... ) und das Projekt Paris Plage 2005 diskutieren und darüber abstimmen, ob Paris Plage 2005 stattfinden soll.


    Hausaufgabe: Persönlichen Leserbrief an LE MONDE schreiben (Wiederaufnahme der (hoffentlich differenzierten!) Eigenperspektive).


    Leider habe ich grundsätzlich immer ein Zeitproblem. Außerdem finde ich, dass der "sprachpraktische Aspekt" hier etwas zu kurz kommt. Und: reichen die Fotos einfach aus, um das Projekt klar zu machen oder sollte nicht noch etwas erläuterndes und detailierteres Material eingesetzt werden (das kostet aber wieder Zeit!). Ich hätte noch einen plan/guide Paris Plage 2004 (leider zugleich auf Französisch, Englisch und Italienisch... kann man sowas einsetzen???), an dem ich ein Wortfeld zu "activités à Paris Plage" erstellen lassen könnte. Denkbar wäre auch den Anleser der Umfrage zu verwenden, in der sich die Franzosen geäußert haben. (40 hamacs, du gazon et quelques tonnes de sable fin ...), um auch hier ein Wortfeld Paris Plage zu erarbeiten. Anschließend an die Fotos würde ich also nur kurz Assoziationen sammeln lassen, dann den Anleser einsetzen der mit "Qu'en penses-tu?" endet und dann erst die persönliche Meinung formulieren lassen. Das gefiele mir persönlich besser, aber passt das alles in 45 Minuten?


    Was meint Ihr?


    Ich bin für jeden kreativen, kritischen und auch sehr kritischen Gedanken sehr dankbar!


    Heißt Euer bisheriges Schweigen, dass ich mir besser etwas vollkommen anderes überlegen sollte???


    La panique monte!
    Viele Grüße
    A.


    Edit: Den Beitrag im Forum Sek I/II habe ich jetzt gelöscht ...

    • Offizieller Beitrag

    Also ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so richtig, was Du eigentlich machen willst.


    Kannst Du mal die Lernziele (sprachliche, inhaltliche, interkulturelle) klar darlegen?


    Ach ja: Wie wäre es mit einer Synopse o.ä. der Übersichtlichkeit halber?


    Gruß
    Jules

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

    Einmal editiert, zuletzt von Bolzbold ()

  • Hallo,
    ich schreibe jetzt mal was, obwohl ich erst am Anfang des Refs stehe und auch keine Fremdsprache unterrichte (dafür aber extremer Französisch und Paris-Fan bin :-)):
    Also:
    Ich würde dir (aus meiner mageren Erfahrung heraus...) zustimmen, dass das Ganze ein bisschen viel für eine Unterrichtsstunde ist. Kannst du nicht eventuell, auch die Meinung der Studenten in die Gruppenarbeit mit einbeziehen - würde denke ich einiges an Zeit sparen. Als Gruppen also: Stadtplaner, Autofahrer, Jugendliche/Studenten, Tourismusverantwortliche, und was du noch so genannt hast.
    Dann bleibt eventuell noch Zeit für eine Wortfeldbildung am Anfang /in Zusammenhang mit dem Bild.
    Du hast gefragt, ob das Bild reicht oder ob ein ergänzender Text sinnvoll ist: Kommt drauf an, was du erreichen willst. Dass da an der Seine in der STadt Sand aufgeschüttet ist, werden sie wohl erkennen, wenn du mehr zu den Hintergründen haben willst, musst du noch Informationen hinzufügen (Es sei denn du kommst aus einer der zahlreichen Städte wie Köln, Düsseldorf, Münster... wo es ähnliche Projekte gibt, so dass den Schülern das Prinzip vertraut ist.) Ich bezweifele übrigens, dass sie hier wirklich pro und kontra-Argumente suchen/finden werden. Es sei denn, du stößt sie mit der Nase auf bestimmte Gruppen, die sich dadurch direkt gestört fühlen. Ansonsten würde ich als Schüler sagen: Entweder ich find's gut- dann gehe ich hin, oder ich finde es nicht gut (zum Beispiel, weil ich keinen Sand mag) -dann gehe ich nicht hin.
    Na ja, ich hoffe, meine Gedanken konnten dir etwas helfen. Wie gesagt - auf magerer Erfahrungsbasis: Ich plane gerade meinen ersten Unterrichtsbesuch...
    Viele Grüße und viel Erfolg!
    Delphine
    PS: Gut ist in jedem Fall, dass es ein aktuelles Thema ist - die ersten Großstadtstrände in NRW haben hier bei allen für relativ viel Gesprächsstoff und Neugier gesorgt - auch bei Schülern!

  • Hallo.


    oh nein, da scheint Chaos in meinem Kopf zu sein, ich schaffe es also nicht, meine Ideen begreiflich zu machen ... :(


    Der geplante Unterrichtsverlauf sieht im Moment so aus:


    Einstieg (SV): S versetzen sich in die Rolle des Pariser Bürgermeisters und stellen Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität vor. (Hausaufgabe)
    Auftrag für das Plenum: persönliche Kommentare /Meinung zu den Projekten


    Vorbereitung der Texterschließung (StA): Bilder von Paris Plage werden gezeigt und das Projekt (Strand in der Stadt) von den S benannt.


    Textarbeit I (LG/UG):
    - Lektüre eines Anlesers aus einem Internetforum zum Thema „Paris Plage fantastique ou pitoyable?“
    - Erstellen eines Wortfelds „activités à Paris Plage“ (lassen sich aus dem Text ableiten)
    - Persönliche Meinungsäußerung der S werden an der Tafel gesammelt


    Textarbeit II
    (PA) - Je zwei S erhalten eine Meinungsäußerung eines Franzosen; Arbeitauftrag: „La personne est-elle pour ou contre Paris Plage? Quels sont ses arguments?“
    (SV) - Zusammentragen der Ergebnisse an der Tafel


    Vertiefung
    (GA) - Übernahme der Rolle eines Mitglieds in einem Interessenverband. Auswahl und Arrangement passender Argumente
    (UG) - Diskussion der Interessenverbände: Soll Paris Plage 2005 nochmals stattfinden? Mit Abstimmung am Ende



    Hausaufgabe: S schreiben einen Leserbrief mit ihrer persönlichen Meinung, warum Paris Plage 2005 (nicht) stattfinden soll.



    Leider habe ich eine Lernzielformulierungsblokade seit mich der Seminarleiter in meiner ersten benoteten Lehrprobe total auseinander genommen hat. "Frau X, das war eine sehr schöne Stunde und der Entwurf ist auch sehr gut, nur die Lernziele passen überhaupt nicht!"


    Interkulturelle Lernziele wären in etwa: Die S werden sich ihrer eigenen Meinung bezüglich des Themas bewußt (Eigenperspektive), lernen die Meinung von Franzosen kennen (Fremdperspektive), können sich in die Fremdperspektive hineinversetzen und differenzieren dadurch ihre eigene Perspektive.


    Sprachlich : verstehen die authentischen Texte, erweitern ihren Wortschatz (Wortfeld activités sur la plage), wiederholen immanent Redemittel zur Meinungsäußerung und wenden diese richtig an.



    Auch nicht klarer, befürchte ich ....


    ?(

  • Hallo,


    Zitat

    Acephalopode schrieb am 09.04.2005 15:35:
    Leider habe ich eine Lernzielformulierungsblokade seit mich der Seminarleiter in meiner ersten benoteten Lehrprobe total auseinander genommen hat. "Frau X, das war eine sehr schöne Stunde und der Entwurf ist auch sehr gut, nur die Lernziele passen überhaupt nicht!"


    Interkulturelle Lernziele wären in etwa: Die S werden sich ihrer eigenen Meinung bezüglich des Themas bewußt (Eigenperspektive), lernen die Meinung von Franzosen kennen (Fremdperspektive), können sich in die Fremdperspektive hineinversetzen und differenzieren dadurch ihre eigene Perspektive.


    Sprachlich : verstehen die authentischen Texte, erweitern ihren Wortschatz (Wortfeld activités sur la plage), wiederholen immanent Redemittel zur Meinungsäußerung und wenden diese richtig an.


    meine Seminarleiter hätten gefragt: "Wo ist der Lernzuwachs bei den Schülern, Frau X?" - Und wenn ich diese Frage nicht hätte beantworten können, hätt's neben entsetzten Augen eins hinter die Löffel gegeben (inkl. entsprechender Noten-"Quittung"). Da hätte selbst der peinlichst genaue Ablaufplan nichts geändert. Deshalb: erst Lernziele, dann Ablauf planen!


    LG, das_kaddl.

  • @ kaddl


    :D das hat der Seminarleiter mich auch gefragt... konnte ich beantworten.


    Ich finde nur, das das Formulieren extrem schwierig ist. Für einige Fremdsprachenfachleiter ist "üben" und "immanentes Wiederholen" ein Lernziel, für andere nicht, für meinen Seminarleiter schon mal gar nicht.


    Einige wollen eine Operationalisierung, andere nicht, einige bei einigen Lernzielen bei anderen dann wieder nicht usw.


    Die Lernziele sind also eher ein sprachliches denn ein sachlich-inhaltliches Problem.... warum sonst sind meine Englischlernziele immer "richtig und zutreffend formuliert" und in Franz stimmt auf einmal gar nichts mehr ?(;) ???

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