WO stelle ich es juristisch eindeutig dar? (Ich habe oben auf "Vergleich" angepasst, aber das meintest du wohl nicht, sonst hättest du es doch in deiner ach so charmanten Art kommuniziert, was es alles für Unterschiede in der juristischen Sprache gibt, die wir Ahnungslosen, normale Bürger*innen einfach nicht verstehen
-
-
Ich meinte zum Einen den Vergleich, ja. Auf der anderen Seite gibt es ein paar offene Fragen, die sich auf die Schilderung des Sachverhalts gemäß deiner Aussagen und den verlinkten Artikeln ergeben, also fasse ich mal zusammen, ob ich alles richtig verstanden habe:
- es gab mehrere rassistische Äußerungen einer Ballettmeisterin gegenüber der Tänzerin
- die Tänzerin wandte sich an den Intendanten, der ihr sagte, dass Ballettmeisterinnen nahezu unkündbar seien, Tänzerinnen aber deutlich leichter ersetzt werden könnten
- daraufhin unternahm die Tänzerin keine weiteren Schritte, informierte insbesondere nicht ihren Arbeitgeber
- ein bis zwei Jahre später wurde ihr befristeter Vertrag nicht verlängert (offensichtlich ohne Angaben von Gründen, aber jeder Arbeitgeber der hier Gründe angibt, müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein)
Wenn das soweit richtig ist, ergeben sich die folgenden Fragen:
a) Wusste der Arbeitgeber vom rassistischen Verhalten der Ballettmeisterin und hat nichts unternommen? (Fürsorgepflicht)
b) Ein befristeter Arbeitsvertrag endet automatisch mit Ablauf des Vertrages und es gibt kein Anrecht auf Verlängerung. Wäre Rassismus (seitens des AG, nicht seitens dessen Mitarbeiter) der Grund für die Nicht-Verlängerung, griffe das AGG, das muss aber glaubhaft gemacht werden durch die Tänzerin. Kann sie das glaubhaft machen? Hier wäre a) ein sehr glaubhafter Anhaltspunkt für Rassismus auf AG-Seite...
c) Kann der Arbeitgeber einen glaubhaften Grund für die Nicht-Verlängerung angeben, der den Rassismus-Vorwurf aushebeln kann (mangelnde Leistung, etc.)?
P.S.: Es geht nicht um ahnungslose, normale Bürger...aber dir ist doch auch klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen "das finde ich falsch", "das findet die Gesellschaft falsch" und "das ist juristisch falsch".
-
Okay.
Allerdings war mein Beispiel nicht das Beispiel für juristische Diskriminierung (ich habe, desillusioniert aber immer noch, Hoffnung in unser Rechtssystem), sondern für strukturelle Diskriminierung, als Gegenrede zum Oscar-Beispiel. Dass eine Tänzerin die erste und einzige mit schwarzer Hautfarbe ist, finde ich krass. Und meiner Meinung nach steckt wesentlich mehr dahinter als "schwarze Frauen tanzen nicht so gut wei weiße". Schwarze Schauspieler:innen sind einfach gar nicht im Blick von Menschen gewesen, die an Preisverleihungen beteiligt sind, genauso wenig wie im Laufe des Prozesses bis zum Punkt. -
Juristische Fragen, z.B. Unterscheidung nach AG und Mitarbeitenden oder Beweislast, sind ja legitim zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit von Folgen. Der TE stellt aber generell in Zweifel, dass rassistische Aussagen irgendwelcher Konsequenzen bedürften. Ebenso springt MrJules in die Bresche, indem er Nonchalant einfach mal anzweifelt, dass ein Vorfall rassistisch gewesen sein könnte, ohne IRGENDWAS darüber zu wissen. Aber erst mal sagen, dass könnte sich die Frau ja eingebildet haben.
-
Da hier eh alles durcheinandergeworfen wird, noch ein Zitat des sächsischen Landesverfassungsschutzpräsidenten zur Einstufung von Pegida als extremistische Bewegung (z. B. hier: https://www.google.com/amp/s/w…mistisch-ein-100~amp.html)
Auf diese Weise werde zugleich eine immer weiter fortschreitende Entgrenzung zwischen demokratischen, radikalen und extremistischen Positionen im gesellschaftlichen Diskurs in Sachsen befördert. "Das dadurch bedingte, immer tiefere Eindringen rechtsextremistischen Gedankenguts in die Mitte der Gesellschaft ist auf Dauer eine ernstzunehmende Gefahr für unsere freiheitlich-demokratisch verfasste Gesellschaftsordnung", so Christian.
Durch das ständige "man wird ja wohl noch sagen dürfen" wird Entgrenzung befördert, Demokratie gefährdet.
-
Die Frage hier ist, was eine Gesellschaft denn zulassen möchte: Absolute Meinungsfreiheit oder eingeschränkte(!) Meinungsfreiheit, um bestimmte Dinge zu bewirken? Wo ist hier jetzt die Grenze, ab der es nicht mehr freiheitlich ist, sondern wo der Staat/die Gesellschaft unterdrückt?
Die Frage ist für uns in Deutschland und vielen europäischen Ländern in diesem Punkt geklärt. In Deutschland gibt es keine absolute Meinungsfreiheit und das ist ja auch gut so. Für die USA gilt das nach dem 1st Amendment nicht und man darf wirklich alles sagen, was einem durch den Kopf schwirrt. Dort lagert der Staat die Arbeit, dass extreme Äußerungen im Sinne einer gesunden Zivilgesellschaft irgendwie zurückgestutzt werden müssen, nahzu komplett an die Bürger aus. Deswegen geht es dort ja auch so heftig zu und wir importieren leider diese völlig übersteigerte Praxis von dort. Bei manchen Thematiken könnte man sich wirklich etwas mehr entspannen statt zu einer Bürgerjustiz überzugehen, wo eigentlich unsere Gesetze greifen würden.
Man kann da auch definitiv große Unterschiede feststellen. Die Plattformen Twitter, FB und Co. zensieren im englischsprachigen Raum mehr als hier in Europa. Da gilt auch für große Konzerne, die bspw. Bücher aus ihrem Sortiment nehmen, weil sich Aktivisten bei ihnen beschweren. Weil das aber völlig harmlose Bücher sind, werden sie hier in Deutschland auf Amazon natürlich ganz normal verkauft. Diese großen Konzerne sind alles andere als unparteiisch, weswegen in Polen ein Gesetz dazu erlassen wurde, dass Big Tech nichts zensieren darf, außer es verstößt gegen polnisches Recht. Diesen Aspekt haben wir hier noch gar nicht beleuchtet, denn diese Diskurshohheit ist nicht nur auf ziviler Ebene zu verteidigen.
-
Das ist interessant...
... Dort lagert der Staat die Arbeit, dass extreme Äußerungen im Sinne einer gesunden Zivilgesellschaft irgendwie zurückgestutzt werden müssen, nahzu komplett an die Bürger aus. Deswegen geht es dort ja auch so heftig zu
Wie äußert sich das?
-
Das ist interessant...
Wie äußert sich das?
Die Vehemenz, mit der man gegen unliebsame Stimmen vorgeht, ist doch um einiges höher als hier, obwohl wir leider nachholen. Hiesige Aktivisten lassen sich abr leider mittlerweile von drüben inspirieren.
Da werden Gastredner mit liberal-konservativen Ansichten an Unis an ihren Vorträgen gehindert. Leute werden von Veranstaltungen wieder ausgeladen, weil sie angeblich Nazis seien, die Kosten, um für ihre Sicherheit zu sorgen zu hoch wären oder man das schlicht nicht mehr für möglich hält, dass man den potestierenden Mob unter Kontrolle zu halten. Mittlerweile betrifft das ja sogar schon linksliberale Stimmen wie Christina Hoff Sommers. Unliebsame Untersuchungsergebnisse oder Essays, die bereits durchs Peer Review sind, werden auf Druck von Aktivisten widerrufen oder einem erneuten Peer Review unterzogen. Händler werden unter Druck gesetzt, bestimmte Bücher oder Filme aus dem Sortiment zu nehmen, damit sie nicht einmal gelesen oder gesehen werden können. Dozenten aus Unis werden so lange mit Dreck beworfen und Unterschriftenlisten (meist anonyme Unterzeichner) bei den Leitungen eingereicht, bis sich die Unis von ihnen trennen. Über gewisse Themen kann man gar nicht mehr an Universitäten schreiben, weil Professoren diese Themen nicht mehr betreuen wollen aus Angst, sie werden durch die Kontaktschuld ebenfalls mit in den Shitstorm reingezogen.
Zu den Universiäten gibt es in den USA Zahlen aus den Selbstauskünften. Linke sind zum Teil in einer riesigen Überzahl in manchen Fachbereichen, dass es in manchen Disziplinen wie Sozialwissenschaften deutlich wahrscheinlicher ist, dass der Dozent Sozialist ist als ein Konservativer. Die Lehre wird so extrem einseitig, dass in manchen Bereichen auch gar nicht mehr offen geforscht wird.
Die Grievance Studies Affair ist dazu wirklich lustig und erschreckend zugleich, weil drei linksliberale Akademiker mit voller Absicht 20 Paper geschrieben haben, die in ihrer Methodik und in ihren Schlussfolgerungen so absurd waren, aber von den entsprechenden hochrangigen Magazinen veröffentlicht wurden. Da sie aber von dem nicht unterscheidbar waren, was in Gender Studies, Race Studies und Fat Studies sonst so rumflirrt, wurden sie veröffentlicht. Zu der ganzen Problematik haben zwei der drei letztes Jahr ein Buch veröffentlicht, was viel beachtet wurde: James Lindsay, Helen Pluckrose - Cynical Theories: How Activist Scholarship Made Everything about Race, Gender, and Identity ― and Why This Harms Everybody.
-
Ich konnte jetzt keine sinnvolle Quelle finden, aber vlt. hat ja jemand von euch Glück. Boris Palmer hat sich zu der Sache mit Lehmann geäußert, es fiel auch der Begriff "Cancel Culture". Jetzt erhält er viel Gegenwind auf den sozialen Medien, auch von seiner Partei. Was haltet ihr davon?
-
@Lindbergh
Tu nicht so. Das N-Wort zu benutzen ist KEINE unkonventionelle Meinung.
Punkt.
da hat man nichts zu halten oder was auch immer.
Statt darüber zu sinnieren, ob ein Beamter Tattoos haben oder religiöse Symbole tragen darf (und wir wissen alle, dass es sich um ein Kopftuchverbot durch die Hintertür handelt, denn: die Kreuze werden wohl nicht aus allen staatlichen Schulen verschwinden...), sollte das Parlament eine sofortige Amtsenthebung für Menschen beschließen, die solche Wörter in Ausübung ihres Amtes öffentlich und absichtlich zur Provokation (Mensch, so doof kann der Typ nicht sein und es ist bei weitem nicht seine erste Entgleisung) benutzen. -
Jetzt haben Lehmann und Aogo beide ihre Jobs verloren. Schauen wir mal, wie es mit Palmer weitergeht. Vielleicht leiten die Grünen ja tatsächlich mal ein Parteiausschlussverfahren ein. In Tübingen wird er vermutlich trotzdem wiedergewählt.
chilipaprika Es war anscheinend ein Zitat: Fall Aogo: Boris Palmer provoziert bei Facebook mit N-Wort – Baerbock droht mit Parteiausschluss - WELT
Diskutieren wir hier auch darüber, warum Aogo seinen Job bei Sky vorläufig niedergelegt hat?
-
Ich konnte jetzt keine sinnvolle Quelle finden, aber vlt. hat ja jemand von euch Glück. Boris Palmer hat sich zu der Sache mit Lehmann geäußert, es fiel auch der Begriff "Cancel Culture". Jetzt erhält er viel Gegenwind auf den sozialen Medien, auch von seiner Partei. Was haltet ihr davon?
Von deiner Behauptung ohne Quelle, ohne Präzisierung, worauf du dich genau beziehen möchtest oder wozu andere Stellung beziehen mögen? Davon halte ich gar nichts. Fang an präzise zu formulieren worum es dir geht und wie du konkret inhaltlich dazu stehst, statt ständig derart unpräzise zu bleiben.
-
Man kann sich die Äußerungen von Boris Palmer bei Facebook selbst durchlesen und dazu ein Urteil bilden. Meins wäre...provokant und dumm, aber um da Rassismus herauslesen zu wollen, muss man schon extrem kreative Lesekompetenz besitzen. Das ergibt weder sprachlich (erkennbares Zitat und vielleicht schwieriger erkennbare Ironie) noch logisch (er verteidigt Aogo zuerst für dessen, ebenfalls echt blöden, Satz und danach beleidigt er ihn...but why?) irgendeinen Sinn...
-
Jetzt haben Lehmann und Aogo beide ihre Jobs verloren. Schauen wir mal, wie es mit Palmer weitergeht. Vielleicht leiten die Grünen ja tatsächlich mal ein Parteiausschlussverfahren ein. In Tübingen wird er vermutlich trotzdem wiedergewählt.
chilipaprika Es war anscheinend ein Zitat: Fall Aogo: Boris Palmer provoziert bei Facebook mit N-Wort – Baerbock droht mit Parteiausschluss - WELT
Diskutieren wir hier auch darüber, warum Aogo seinen Job bei Sky vorläufig niedergelegt hat?
Danke, bis zu DEM Punkt war ich nicht vorgedrungen, aber es ändert für mich nichts daran. Sorry, wenn ich etwas (aus guten Gründen) normalerweise nicht sage, aber abfällig wiedergeben möchte, dann kennzeichne ich es. Genau das, wie die Userin im Screenshot es gemacht hat. Ich schreibe das Wort nicht ganz oder umschreibe es.
Ich vermute sogar, diese zwei Wörter nebeneinander würden nicht als Plagiathinweis reichen, kein Mensch ist überrascht, es im Mund von Palmer zu lesen. -
Boris Palmer hat sich zu der Sache mit Lehmann geäußert, es fiel auch der Begriff "Cancel Culture". Jetzt erhält er viel Gegenwind auf den sozialen Medien, auch von seiner Partei. Was haltet ihr davon?
Wovon? Dass sich jemand (wie auch immer) geäußert hat und andere etwas anderes gesagt haben? Das ist so unspezifisch, dass man da nichts von halten kann.
Was haltet ihr denn von der Sache mit dem Auto?
-
Man kann sich die Äußerungen von Boris Palmer bei Facebook selbst durchlesen und dazu ein Urteil bilden.
Nein, kann ich nicht, denn dazu müsste ich mich bei FB erstmal anmelden und das möchte ich nicht.
-
er verteidigt Aogo zuerst für dessen, ebenfalls echt blöden, Satz und danach beleidigt er ihn...but why?
Vorsicht: Mein letzter Wissensstand ist, dass das "Zitat" von einem gefakten Profil ohne Nachweis in Facebook gepostet wurde. Das ist als Quelle ungefähr genauso relevant wie eine Info von Schwager der Friseurin von letzter Woche.
-
Nein, kann ich nicht, denn dazu müsste ich mich bei FB erstmal anmelden und das möchte ich nicht.
Externer Inhalt twitter.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Viele Dinge kann man bei Twitter nachschauen. Da muss man sich nicht für anmelden
Nachtrag: Auf den Link klicken und den Thread dazu lesen, da ist alles weitere mit Bildern gezeigt!
-
Wovon? Dass ich jemand (wie auch immer) geäußert hat und andere etwas anderes gesagt haben? Das ist so unspezifisch, dass man da nichts von halten kann.
Vlt. konnte ich mir noch kein genaues Bild machen, weil ich nur gelesen habe, dass es einen Eklat gibt, aber nicht genau warum, weil ich keinen Zugriff auf Facebook habe und in der Eile keine Alternativquelle fand.
-
Vlt. konnte ich mir noch kein genaues Bild machen,
Dann mach' das doch erstmal. Dann kannst du dir überlegen, ob du hier etwas fragen möchtest und was.
Dabei darfst du dann die Punkte, zu denen zu etwas wissen möchtest, anführen.
So aber verstärkt sich der Eindruck, dass dieser Thread lediglich der Provokation dient. Klappt so mittelmäßig, tät' ich sagen.
Werbung