Im Videoausschnitt geht's übrigens um Comedy, da darf man lachen und niemand hat Angst
Mmmm... Mich erinnerte das an die Sache mit Joanne K Rowling und ihrer Position zu dem Buchstaben T in LGBT. Da ging es auch hoch her.
Im Videoausschnitt geht's übrigens um Comedy, da darf man lachen und niemand hat Angst
Mmmm... Mich erinnerte das an die Sache mit Joanne K Rowling und ihrer Position zu dem Buchstaben T in LGBT. Da ging es auch hoch her.
Schockiert war ich, als ein Shitstorm losbrach.
Laut Urheber war der beabsichtigt. Der war also nicht schockiert. Ich auch nicht.
Habt ihr die Videos gesehen?
Schauen wir jeden Tag bei Facebook und Co. vorbei. Dort sehen wir die Auswüchse einer verabsolutierten Meinungsfreiheit, die Abs. 2 des oben zitierten Grundrechtsartikels geflissentlich ignoriert.
Der Begriff unkonventionell ist völlig falsch gewählt, wenn er ein Deckmantel für Rassismus, Antisemitismus, Misogynie oder ähnliches ist. Ansonsten findet die freie Meinungsäußerung auch ihre Grenzen im Beamtenrecht bzw. dem Dienstrecht. Wir dürfen eben nicht immer alles sagen. Insofern kann es - und darf es auch rechtlich betrachtet - Konsequenzen haben.
Wenn Cancel Culture bedeutet, dass man strukturell diskriminierte und benachteiligte Personengruppen nicht mehr nennen darf, wie man es will und "es immer schon gemacht hat", dann feiere ich sie. Ich liebe dich, Cancel Culture. Mögest du mich auch erinnern, keine Fehler zu machen und solltest du jemals das Bedürfnis verspüren, meine Wörter zu canceln, weil ich etwas Dummes sage, oder die Zeiten sich ändern, die Gesellschaft schlauer geworden ist und ich habe es nicht gemerkt (was ich nicht hoffe, schließlich will jede*r von uns ein fortschrittlicher Mensch sein): CANCEL !
Ich habe keine Angst, etwas nicht mehr sagen zu dürfen. Weil ich hoffe, dass ich das, was einige "nicht mehr sagen dürfen", nie gesagt habe, und wenn doch: dann möchte ich es spüren. Mit aller Härte der Cancel Culture, was niemals auch nur annähernd so weh tun kann, wie irgendwelche dumme WÖrter zu Menschen in strukturell diskriminierten Positionen.
Vor allem verwechseln viele Meinungsfreiheit mit Handlungsfreiheit. Weil man anderer Meinung ist als z.B. Politiker oder Virologen oder wer auch immer, kann man nicht einfach Regeln, Verordnungen und Gesetze übergehen. Damit macht man sich selbst unglaubwürdig.
Dort sehen wir die Auswüchse einer verabsolutierten Meinungsfreiheit,
Die liegen dann leider oft auch darin, nur die eigene Meinung als absolut einzige und richtige anzusehen und alle, die anderer Meinung sind, zu degradieren (fiktives Beispiel: Wie kann man nur so minderbemittelt sein und blind der Regierung folgen?).
Liebe @Lindbergh,
ich habe dir ein „Danke“ gegebenen für dein Eingangsposting. Danke für die Ehrlichkeit. Trotz aller Verklausurierung und Begriffsverdreherei (oder gerade deswegen) bist du das nämlich gewesen.
Leute die dann sagen "Man sollte den Tatort aus Münster boykottieren" übertreiben da vielleicht ein wenig.
Dieses Thema behandle ich im Musikunterricht - besonders in der SekII - immer wieder: Wo hat der Einzelne seine Schmerzgrenze in Bezug auf Trennung von künstlerischem Werk und Ansichten/Taten eines Künstler? Das geht von "die Person hinter dem Kunstwerk ist völlig irrelevant" bis zu "Werke von jemandem, der xy gesagt/getan hat, kann ich nicht mehr hören/sehen".
Im oben genannten Fall "Liefers" dreht er selbst in seinem Sinn an dieser Schraube; er hat nach der Ausstrahlung des Tatorts getweetet:
"Großen Dank an alle, die uns die Treue halten, durch dick und dünn mit uns gehen und nicht im Münsteraner Regen stehen lassen! Danke für dieses eindrucksvolle Statement an 14,22 Mio. Zuschauer!"
Ich finde das vereinnahmend: Wenn er sich bedanken will, dass "sein" Tatort nicht boykottiert wurde, soll er genau das machen: "Großen Dank an alle, die den Münsteraner Tatort nicht boykottiert haben", oder so ähnlich. Durch die Überhöhung des Tatort-Schauens als "eindrucksvolles Statement" suggeriert er aber, dass er persönlich und eventuell auch seine Ansichten unterstützt werden durch das Anschauen der Sendung. Es war - nimmt man seinen Tweet wörtlich - aus seiner Sicht also nicht möglich, den Tatort einfach nur als Tatort zu schauen; allein durch das Zuschauen hat man ein "eindrucksvolles Statement" gesetzt. Und zwar unterstützend für Liefers. Ich finde das höchst problematisch, wie Liefers da vorgeht.
Ein Twitter-User hat geantwortet: "Es ist also ein Angriff auf die Kunst- und Meinungsfreiheit einen Tatort nicht zu gucken, aber politische Unterstützung ihn zu gucken. Wieder was gelernt."
Guter Punkt, brasstalavista. Letztens kam in meinem anderen Forum auch die Frage auf: Wie reagiert man in Bezug auf ein künstlerisches Werk, wenn Jahre oder Jahrzehnte später herauskommt, dass der Künstler nach gesellschaftlichen Standards unmoralisch oder gar ungesetzlich handelte?
Beispiel: Lady Gaga nahm 2013 ein Lied mit R. Kelly auf. Nach dem Skandal um sexuellen Missbrauch wurde das Lied 2019 von Streamingplattformen sowie neuer Pressungen von CDs und Vinylplatten entfernt.
Guter Punkt, brasstalavista. Letztens kam in meinem anderen Forum auch die Frage auf: Wie reagiert man in Bezug auf ein künstlerisches Werk, wenn Jahre oder Jahrzehnte später herauskommt, dass der Künstler nach gesellschaftlichen Standards unmoralisch oder gar ungesetzlich handelte?
Beispiel: Lady Gaga nahm 2013 ein Lied mit R. Kelly auf. Nach dem Skandal um sexuellen Missbrauch wurde das Lied 2019 von Streamingplattformen sowie neuer Pressungen von CDs und Vinylplatten entfernt.
Und was möchtest du uns mit dem Beispiel sagen? Findest du es richtig, dass das Lied entfernt wurde und in der Folge ein pädosexueller Straftäter damit kein Einkommen mehr generieren kann? Hältst du das für falsch, weil das Lied nichts dafür kann/ vielleicht gut ist/ R.Kelly eine zweite Chance verdient/ man auch solche sexuellen Orientierungen als "unkonventielle Meinungen" tolerieren soll/ usw. ?
Danke, brasstalavista,
das hatte ich so weiter nicht verfolgt. Ich hatte bisher nur mitbekommen, dass Liefers sein Video und die Sache allgemein verteidigt. (Mit wenig Erfolg, glaube ich.)
Ich folge ihm zwar meines Wissens bei twitter - aber auf twitter war ich schon seit Monaten nicht mehr drauf.
kl. gr. frosch
Ich verstehe immer die Diskussion nicht so ganz. Natürlich hat jeder (auch der Lehmann) das Recht, seine Meinung zu äußern. Und andere wiederum haben das Recht, auf diese Meinung zu reagieren. Meinungsfreiheit heißt ja nun nicht, dass ich jeden Müll unwidersprochen und ohne Konsequenzen in die Welt posaunen kann.
So ... und jetzt zum Arbeitgeber: Wenn eine Meinungsäußerung (wobei ich es mir noch einfacher machen könnte und sagen könnte "Rassismus ist keine Meinung"), eines Beschäftigten (und da spielt die Bekanntheit, die Reichweite des Beschäftigten u.U. eine Rolle, ebenso wie das gewählte Mittel der Äußerung - am Stammtisch unter sechs Augen oder auf Facebook) dem Betrieb schaden kann, wenn sie den Grundwerten des Betriebs widerspricht ... dann sollte es möglich sein, sich von dem Beschäftigten zu trennen, denn das hat auch etwas mit Freiheit zu tun.
Wie pflegte mein Lieblingsonkel zu sagen: "Sag Deine Meinung, sei Dir bewusst, dass andere darauf reagieren werden, leb mit den Konsequenzen, aber heul nicht rum!"
...ich habe mich eben noch etwas länger durch die Antworten auf den Tweet von Liefers gelesen, da wird sehr angemessen dagegengehalten.
Es ist aber auch krass: Der Künstler selbst (Liefers) lädt sein Werk politisch auf, indem er es zu einem Statement macht, das Werk anzusehen. Mich zwingt er so dazu, ihn nicht mehr zu sehen.
Und ganz nebenbei: Was wohl Axel Prahl und Christine Urspruch davon halten, in dem "uns" enthalten zu sein? Oder ist mit dem "uns" die Gruppe der Schauspieler der Videoaktion gemeint? Oder spricht Liefers/Börne - ganz im Sinne von einer Verschmelzung von Schauspieler und Rolle - von sich jetzt im Pluralis majestatis?
So oder so: Wer sich derart laut und omnipräsent in haarsträubende Widersprüche verstrickt, kann nicht die hellste Kerze im Leuchter sein... Hat er nicht auch behauptet, seit Monaten gar keine Nachrichten mehr verfolgt zu haben?
Habt ihr die Videos gesehen?
...nicht alle, aber zu viele davon. Musste mich krank melden wegen...
Mmmm... Mich erinnerte das an die Sache mit Joanne K Rowling und ihrer Position zu dem Buchstaben T in LGBT. Da ging es auch hoch her.
Natürlich ging es da hoch her. J.K. Rowling hat gemeint, dass alle Transfrauen eigentlich nur Männer sind, die sich als Frauen anziehen möchten, um Zugang zu Orten zu bekommen, wo nur Frauen hindürften (z.B. Toilette), um diese dort zu vergewaltigen. Das ist extrem daneben und nicht nur bezogen auf das T in LGBTQI+, sondern auch ggü. allen Männern.
Ich habe keine Lust, mich großartig an diesem Thread zu beteiligen. Muss man den Rassistinnen, Verschwörungs- und Esoterik-Spinnerinnen durch Antworten auf ihren Blödsinn immer ein Forum bieten? Am Ende muss man ja immer etwas durchdachtes vielleicht sogar intelligentes schreiben, um auf den Mist zu antworten. Man braucht ja erst mal 17 Seiten, um die ganzen (bewusst) falsch verwendeten Begriffe klarzustellen.
Oder kann man sich das sparen, weil jedem klar ist, welches Geistes Kind jemand ist, der Rassismus als „unkonventionelle Meinung“ gesellschaftfähig machen will. Aber das muss man doch gar nicht. Leider ist Rassismus in dieser Gesellschaft gar nicht so unkonventionell. Wenn Herr Lehman die Ausnahme wäre, wäre einiges im Lot.
Mein Vorschlag wäre, den Cancel-Culture-„Kritikerinnen“ mal einen Anlass zu geben und diesen Thread zu löschen. Immerhin ist dieses Forum öffentlich einsehbar.
Bis dahin hier noch ein Lesetipp:
Ich stimme O.Meier hier zu.
Die Kommentare bei einer bekannten Tageszeitung aus der Region zum Artikel über Herrn Lehmann zeigen auch, dass sich hier ein pervertiertes Unrechtsempfinden entwickelt hat nach dem Motto: "Wenn der andere sich mal nicht so anstellen würde - mein Verhalten ist doch halb so wild."
Dies bemerke ich zunehmend bei rassistischen Äußerungen oder solchen, die so empfunden werden können. Soll sich der Schwarze eben mal nicht so anstellen - dann hätte Herr Lehmann jetzt kein Problem.
Das lässt sich leider auch auf viele andere Bereiche unseres Lebens übertragen - der Straßenverkehr ist nur ein jedem bekanntes Beispiel dafür.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du das wirklich alles nicht verstehst, Lindbergh. Unterschiede zwischen Meinung und Rassismus, zwischen Komik und sexueller Diskriminierung, Schimpfworten und anderen Formen verbaler Gewalt.
Ich hab den Thread nicht komplett gelesen (mache ich vielleicht später), aber das Hauptproblem ist doch das folgende:
Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht gegenüber dem Staat. Der Staat darf mich nicht anders behandeln, weil ich eine "unkonventionelle Meinung" habe. Meinungsfreiheit ist kein Recht gegenüber meinem Arbeitgeber oder anderen Menschen. Wenn ich da eine "unkonventionelle Meinung" äußere, dann kann und wird das natürlich Konsequenzen haben.
Dann gibt es noch ein ganz kleines Problem, aber da habe ich meinen Zweifel, dass du das als Problem begreifen wirst: Rassismus ist, gerade in Deutschland keine "unkonventionelle Meinung". Wir haben da eine Geschichte aus dem letzten Jahrhundert mit und wenn ich mir die Wahlerfolge der AfD so angucke, dann halten das so um die 10% der wahlberechtigten Menschen in Deutschland für gar nicht so unkonventionell, dass man doch Quotenschwarzer wohl noch sagen dürfe. Unkonventionell wäre eher sowas wie Gegenwartskunst, die ich ansprechend und ästhetisch finde, aber das ist dann ein anderes Thema.
- Promis unter Palmen: Ein Kandidat äußerte sich homophob gegenüber einem anderen Kandidaten. Der Vertrag mit dem ersteren Kandidaten wurde dann aufgehoben und die Episode verschwand auf Videoplattformen.
Offen zu sagen, dass es:
- eklig ist, wenn sich zwei Männer küssen
- Männer Frauen f**** müssen
- Schwulsein scheiße ist
ist nicht nur einfach "nur" eine "Äußerung", sondern beleidigend und Beleidigung ist strafbar
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