Die SuS sind am Anfang immer massiv irritiert, dass in meinen Einstiegen keine konkreten Fragen oder Aufgaben stehen. Aus meiner Sicht wird sowas in der Sek 1 anscheinend null beigebracht. Auch in den Büchern sind die meisten Textaufgaben ja mit konkreten Fragen versehen.
28 Punkte, bei der ersten hätte ich aber auch fast falsch angeklickt und habe zum Glück nochmal vergrößert. Ich bin auch der Meinung, dass ich ein Video nicht weiterschicke, wenn es meine Freunde höchstwahrscheinlich nicht interessiert. Aber gut.
Ich weiß jetzt, wem "Die Welt" gehört. Wieder was gelernt.
Zur Mathematik: Aufgaben ohne Frage bahnen wir in der Grundschule in Klasse 3/4 bereits an. Die Kinder müssen selbst Fragen stellen. Meist bei sehr eng umschriebenen Aufgaben, sodass wenige Fragen möglich sind. Aber immerhin ein Anfang. Zusätzlich gibt es vereinzelt Fermi-Aufgaben, die ja das selbstständige mathematische Denken herausfordern sollen.
Probleme dabei: Leistungsschwache Schüler sind mit den Sachaufgaben schon an sich sehr gefordert, die sind froh, wenn eine Frage dort steht und sie irgendwie Land sehen. Da bringt man dann das Markieren der wichtigen Zahlen bei. In meiner Brennpunktschule bin ich darüber nicht hinausgekommen.
Aufgaben mit selbst zu findenden Fragen gehen in meiner jetzigen Klasse wirklich gut, das schaffen viele.
Fermi-Aufgaben gehen nicht selbstständig. Das ist auch keine "Differenzierung nach oben", die mal eben läuft. Dafür bräuchten die Kinder Anleitung oder man müsste es mit der ganzen Klasse zusammen regelmäßig machen, wofür dann aufgrund der umwerfenden Stofffülle wieder die Zeit fehlt. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob die Fermi-Aufgaben in den Büchern wirklich die Interessen der Kinder treffen.