Wie versorgt ihr Testverweigerer mit Unterricht?

  • Zunächst: Verzeiht, wenn ich hier ein Thema starte, das vielleicht schon diskutiert wurde. Ich komme momentan leider selten dazu, das Forum aufmerksam zu verfolgen.


    Coronatestverweigerer sollen ja, zumindest in unserem Bundesland (RLP), vom Schulgelände geschickt werden und dürfen nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Gleichwohl haben sie einen Anspruch auf Unterricht sowie auf alternative Formen der Leistungsfeststellung.


    Wie wird das denn bei euch konkret umgesetzt?


    Merci für eure Antworten! :rose:

  • Gleichwohl haben sie einen Anspruch auf Unterricht sowie auf alternative Formen der Leistungsfeststellung.

    Diesen Anspruch haben Testverweigerer in NRW glücklicherweise ausdrücklich nicht. Ist das in RLP anders vorgeschrieben? Ist m. E. zeitlich nicht machbar, ohne an anderer Stelle Arbeitszeit zu reduzieren.

    Bei Wechselunterricht versorgen unsere KollegInnen die Testverweigerer aber netterweise mit Aufgaben und weiteren Materialien, so wie es die Distanzgruppe auch erhält.

    Die Besprechung der Aufgaben in Präsenz bekommen sie dann aber nicht mit und können allenfalls hochgeladene Lösungen ansehen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich bin in NRW und stelle die Aufgaben vorher für die andere Gruppe plus alle in Quarantäne ein, wenn ich noch nicht weiß, wer den Test verweigern wird.

    Alle die Fragen, bekommen aber dann die Aufgaben der Gruppe die eh zu Hause ist.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Hier wird ja auch nicht nur einmalig, sondern dauerhaft verweigert (weil nur so die Präsenzpflicht ausgehebelt werden kann) und meine Kinder wechseln eben jede Woche in die jeweilige Distanzgruppe.


    Ist letzte Woche in Deutsch schief gegangen, aber dafür können wir ja nichts, dass die Kollegin das verpeilt hat. Nun macht meine Tochter eben die Aufgaben später. Der kleine bekommt einen Wochenplan und Arbeitsblätter über die Mitschüler.

  • Gleichwohl haben sie einen Anspruch auf Unterricht sowie auf alternative Formen der Leistungsfeststellung

    Nein haben sie nicht. Ich weiß auch nicht was dagegen spricht sich testen zu lassen. Sollte jemand bei Klausuren deswegen fehlen, dann ist das eine nicht erbrachte Leistung, sprich ungenügend.


    Am Unterricht kann ja online teilgenommen werden.

  • Ich weiß auch nicht was dagegen spricht sich testen zu lassen.

    Theoretisch nichts, praktisch sind zuhause durchgeführte Tests einfach total unsicher, weil man davon ausgehen kann, dass ein beträchtlicher Teil gar nicht durchgeführt wurde. DA man aber die Kinder nicht einfach zuhause lassen kann, um sie zu schützen, bleibt zumindest hier nur die Testverweigerung.

  • Gleichwohl haben sie einen Anspruch auf Unterricht sowie auf alternative Formen der Leistungsfeststellung.

    Wie genau ist dieser Anspruch definiert worden? Das ist rein physikalisch ja nicht möglich.


    Ich kenne die Lösung, dass Kolleg*innen im Homeoffice die Kinder unterrichten, die warum auch immer auf Distanz lernen. Allerdings geht das im Fachunterricht Oberstufe ja nicht mehr. Wie sich das Kultusministerium das generell vorstellt, habe ich noch nicht herausgefunden. Es hieß den Eltern gegenüber sowas wie "Die Schulen machen das schon, wenden Sie sich vertrauensvoll an diese."

  • In BW müssen sie auch beschult werden.


    In den Fächern, in denen die Präsenzgruppe und die Fernlerngruppe inhaltsgleich unterrichtet werden, machen die Testverweigerer, die sich bei uns einfach vom Präsenzunterricht abmelden, einfach jede Woche in der Fernlerngruppe mit. Schriftliche Aufgaben müssen sie auch abgeben, mündliche Leistung zu zeigen geht da eher weniger. Zu Klassenarbeiten müssen aber alle in Präsenz kommen, die darf man ohne Test mitschreiben.


    In den Fächern, in denen die Präsenzgruppe und die Fernlerngruppe an unterschiedlichen Themen arbeiten, erstelle ich für die freiwilligen Distanzlerner jeweils einen eigenen Arbeitsauftrag. Der ist dann aber kurz und knapp und beinhaltet teilweise nur die Buchseiten und die Aufgabennummern. Den Unterricht doppelt vorzubereiten sprengt den Rahmen. Für Klassenarbeiten gilt wieder obiges.




    LG DFU

  • Bin grad in Eile, aber darauf will ich schnell eingehen:


    Nein haben sie nicht. Ich weiß auch nicht was dagegen spricht sich testen zu lassen. Sollte jemand bei Klausuren deswegen fehlen, dann ist das eine nicht erbrachte Leistung, sprich ungenügend.

    Haben sie doch! In RLP ist das leider so. Auch wenn anstelle des Unterrichts von einem "eingeschränkten pädagogischen Angebot" die Rede ist - oder so ähnlich, ich hab die genaue Phrase unserer Bildungsministerin grad nicht im Kopf. Auch das mit den Alternativangeboten bei Leistungsfeststellungen müssen wir machen.

  • Also unser Schulamt (Hessen) gibt uns Folgendes vor:


    Will ein/e Schüler/in sich vor Unterrichtsbeginn nicht testen lassen und legt auch keinen Nachweis einer Bürgertestung vor, gibt es keine Möglichkeit für eine Überprüfung/einen Leistungsnachweis an diesem Tag in Präsenz auf dem Schulgelände.

    Bleibt die Option, dass die Lehrkraft eine/n Schüler/in im Rahmen einer Videoschaltung mündlich überprüft; als angebotener Nachtermin ließe sich dies bspw. auch als Videokonferenz gestalten, wenn sich mehrere SuS nicht haben testen lassen. Wird dieses Angebot dann nicht angenommen, handelt es sich ohne Vorlage eines Attestes um eine nicht erbrachte Leistung.

    Ansonsten empfiehlt das Schulamt weiterhin Gebrauch zu machen von der Möglichkeit des Ersatzes schriftlicher Leistungsnachweise durch andere Leistungsnachweise, insbesondere Referate, Präsentationen, Hausarbeiten oder Projektarbeiten, die auch in Distanz erbracht werden können.

  • Nein haben sie nicht. Ich weiß auch nicht was dagegen spricht sich testen zu lassen. Sollte jemand bei Klausuren deswegen fehlen, dann ist das eine nicht erbrachte Leistung, sprich ungenügend.

    In Niedersachsen ist es ungefähr wie in RLP, also entweder man kommt getestet in den Unterricht (2 Tests pro Woche) oder kann sich alternativ von der Präsenzpflicht befreien lassen und muss Distanzunterricht erhalten.

    Bei uns wird es von den meisten LuL so gehandhabt, dass sich die Abwesenden per Videokonferenz zum Unterricht dazuschalten. Kamera ist z.B. auf Lehrkraft und Tafel gerichtet, Meldungen von zu Hause aus sind so auch möglich und Hausaufgaben werden digital eingereicht. Die meisten LuL machen dies so, weil es nach den bisherigen Erfahrungen den geringsten Mehraufwand darstellt.


    Es hieß in Nds von oben, dass man rechtlich SuS nicht zu den Tests zwingen kann. Zunächst hat man das bei Prüfungen und Klassenarbeiten/Klausuren versucht, (wie es anscheinend noch in Hessen ist), also entweder man kommt getestet in die Schule oder wird (zumindest bei Prüfungen) mit ungenügend bewertet. Aber diese Regelung wurde dann zurückgenommen (es klang so, als seien Leute dagegen rechtlich vorgegangen) und nun darf zu den Klausuren jeder kommen, egal, ob getestet oder nicht.

    Gleichzeitig dürfen bei Klausuren die MNBen abgenommen werden, wenn der Mindestabstand gegeben ist und diejenigen auf Ihren Plätzen sitzen...?(

    Zum Glück behalten bei uns fast alle Ihre MNB auch während der Klausuren aus Solidarität auf.

  • Ich weiß auch nicht was dagegen spricht sich testen zu lassen.

    Wusstet ihr denn nicht, dass gefährliche Parasiten und Nanopartikel über die Teststäbchen in den Körper geschleust werden? ;)

    Quelle: Verschwörungstheorien, Internet


    Wobei ich nicht weiß, ob man als Lehrkraft überhaupt um die Testungen herumkommen kann oder wir diesen Gefahren hilflos ausgeliefert sind. Ich fühl mich schon ganz verwurmt...;)

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht wäre es hilfreich, nicht alle in den selben Sack zu werfen.

    Es gibt Impf-/Test-/Maskenverweigerer*innen auf der einen Seite und auf der anderen Seite auch Menschen, die eben den Maßnahmen nicht vertrauen. Und sorry: hier geht es die ganze Zeit darum, dass wir Lehrer*innen mit den Schutzmaßnahmen nicht zufrieden sind und uns Sorgen machen. Dann können wir doch den Eltern gönnen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen, indem sie ihr Kind nicht in die Schule schicken.
    Ob sie dann besondere Ansprüche jenseits von Arbeitsblättern stellen dürfen, ist vielleicht eine andere Frage. Aber schließlich geben wir Kindern, die krank sind oder in Quarantäne auch Materialien, oder?
    Mein Bekanntenkreis ist anekdotisch, aber studienbedingt noch viel in RLP und dort haben gerade alle Eltern ihre Kinder aus der Schule herausgenommen und die Betreuung anders organisiert, weil sie sich zu viele Sorgen machen. und die paar Lehrer*innen aus RLP, die ich kenne, geben auch nicht das Bild ab, dass sie es nicht nachvollziehen können (die mit Grundschulkindern haben sie auch herausgenommen)

  • Hessen: "Wenn Sie sich gegen einen Test entscheiden, melden Sie Ihr Kind bitte schriftlich von der Teilnahme am Präsenzunterricht ab. Ihr Kind verbringt in diesem Fall die Lernzeit zuhause und erhält von der Schule geeignete Aufgabenstellungen. Mit einer Betreuung durch Lehrkräfte wie im Präsenzunterricht kann allerdings nicht gerechnet werden." (Elternbrief des HKM) Ziemlich schwammig formuliert.

  • Vielleicht wäre es hilfreich, nicht alle in den selben Sack zu werfen.

    Es gibt Impf-/Test-/Maskenverweigerer*innen auf der einen Seite und auf der anderen Seite auch Menschen, die eben den Maßnahmen nicht vertrauen. Und sorry: hier geht es die ganze Zeit darum, dass wir Lehrer*innen mit den Schutzmaßnahmen nicht zufrieden sind und uns Sorgen machen. Dann können wir doch den Eltern gönnen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen, indem sie ihr Kind nicht in die Schule schicken.
    Ob sie dann besondere Ansprüche jenseits von Arbeitsblättern stellen dürfen, ist vielleicht eine andere Frage. Aber schließlich geben wir Kindern, die krank sind oder in Quarantäne auch Materialien, oder?
    Mein Bekanntenkreis ist anekdotisch, aber studienbedingt noch viel in RLP und dort haben gerade alle Eltern ihre Kinder aus der Schule herausgenommen und die Betreuung anders organisiert, weil sie sich zu viele Sorgen machen. und die paar Lehrer*innen aus RLP, die ich kenne, geben auch nicht das Bild ab, dass sie es nicht nachvollziehen können (die mit Grundschulkindern haben sie auch herausgenommen)

    Mein Beitrag sollte mitnichten alle in denselben Sack werfen. Mich nervt selbst, wie schnell man heutzutage in einem solchen landet....

    Deinen Grund hat ja schon Susannea oben erwähnt und der ist auch für mich nachvollziehbar und wird sicher für die Mehrheit der Grund sein, de eigenen Kids rauszunehmen.

    Nur ist es halt ein indirekter Weg. Man muss sagen, man will seine Kinder nicht testen lassen, um sie zu Hause lassen zu können, auch wenn man eigentlich keinerlei Probleme mit den Tests selbst hat.

    Ich bezog mich ganz konkret (im engeren Sinne) auf die indirekt gestellte Frage, was dagegen spricht, sich testen zu lassen.

  • Natürlich hast du recht, Chilipaprika, viele Eltern behalten ihre Kinder aus Vorsicht zu Hause.

    In meinem Bereich sind die SuS erwachsen und durch ihr Verhalten vor der Testpflicht kann man Rückschlüsse auf ihre Haltung gegenüber den Maßnahmen ziehen. Diejenigen, die jetzt zu Hause bleiben, sehen zum großen Teil keine Bedrohung durch Covid. Man muss hier auf jeden Fall differenzieren.

  • Für viele die Konsequenzen, die ein positiver Test nach sich ziehen würde, einfach weil sie auch oft schlecht informiert sind und denken, dann stehen sie komplett ohne Geld da usw.


    Haben hier Eltern sogar wörtlich so geäußert.

  • Wusstet ihr denn nicht, dass gefährliche Parasiten und Nanopartikel über die Teststäbchen in den Körper geschleust werden? ;)

    Quelle: Verschwörungstheorien, Internet


    Wobei ich nicht weiß, ob man als Lehrkraft überhaupt um die Testungen herumkommen kann oder wir diesen Gefahren hilflos ausgeliefert sind. Ich fühl mich schon ganz verwurmt...;)

    Zumindest bei uns stand in einem der letzten Erlasse, Verweigern der Tests als Lehrkraft sei ein Dienstvergehen.

    • Offizieller Beitrag

    gut, ich _glaube_ tatsächlich, dass es in RLP ganz normal möglich ist, sich abzumelden, weil ich tatsächlich glaube, dass die Kids meiner Freunde schon abgemeldet wurden, bevor die Tests da waren.

    Aber das ist das Problem: jedes Bundesland macht es anders, da muss man sich anpassen.
    ICH würde nicht das Kind dafür "bestrafen", dass es nicht da ist, würde aber auch nicht eine Riesen Mehrarbeit auf mich nehmen. Arbeitsblätter, ggf. je nach Alter einen Anruf oder ein kurzes Video drehen, das an mehrere SuS gehen kann, oder eine kurze Videokonferenz zu einem abgesprochenen Zeitpunkt (weil es so viel schneller geht zu erklären, was gemacht werden muss), eine gute Woche wünschen (je nach Zeitrhythmus, Alter und Fach) und gut.

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