A15 Karriereoptionen aus "Warum A15 KEIN Karriereziel mehr ist"

  • Und du meinst, weil es einmal so entschieden wurde, soll es für immer so sein. Das hat dann irgendwann als Konsequenz, dass dieses Lehramt ausstirbt. Was die männlichen Kollegen angeht, ist es fast so weit. Wenn sie sich doch verirren, werden sie Schulleiter, Schulrat o.ä.


    Wenn wir es weiterhin akzeptieren ohne Murren, wird sich nichts ändern, trotz veränderter Ausbildung

    Auch am Gymnasium gibt es immer weniger männliche Bewerber. Ja, ist so. Und solange genug nachkommen, ändert sich nichts. Ich persönlich habe mich mal entschieden, keine Fahrten mehr selbst zu finanzieren. Aber auch da gibt es genug Kollegen, die es tun.



    Wenn du etwas ändern willst, musst du mindestens in eine Gewerkschaft, ein Lehrerforum reicht nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Und du meinst

    Nein. Ich meine: Dann könnte/müsste man über z. B. die gesetzlichen Grundlagen der Verbeamtung genauso diskutieren. Oder über das archaische System der Besoldung mit Zuschlägen fürs Verheiratetsein. Oder über die zeitlich unbegrenzte Fortzahlung der Bezüge im Krankheitsfall. Oder über die Pensionen, die jedem Rentner (auch ehemaligen Gutverdienern!) die Tränen in die Augen treiben. Oder, oder, oder. Sage ich mal so als Angestellter.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • immer schön dieselben Klassenarbeiten vererbt, obwohl die älteste Tochter 10 Jahre älter war.

    Die Klassenarbeiten waren die gleichen wie vor 30 Jahren.

    Aber wie geht das? Ich bin jetzt seit 15 Jahren (+ Ref.) dabei und es gab ständig Änderungen, wie wir die Klassenarbeiten zu gestalten haben. Die ersten, die ich konzipiert habe, sehen ganz anders aus als die von heute und ich dürfte die so gar nicht mehr schreiben. Die Lehrwerke haben sich x-mal geändert und auch die Lehrpläne (G9/G8/wieder G9, Lehrplan Plus, dieses, jenes), die Klassenarbeiten würden vorn und hinten nicht mehr zum heutigen Unterrichtsstoff passen.. Ist das in Ba-Wü so anders?

  • Durchschnittliche Arbeitszeit von Gymnasiallehrern, SI Lehrern und Grundschullehrern vergleichen (ich habe die Arbeitszeitstudien dazu schon mehrfach verlinkt) und dann will ich kein Wort mehr hören. Im Durchschnitt kommen die Grundschullehrer nicht einmal auf die Stunden die sie bezahlt bekommen.

    Das ist übrigens völlig unabhängig von der Besoldungsfrage zu sehen. Wenn das Studium gleich ist (rein formal, nicht inhaltlich), dann sollte auch dasselbe bezahlt werden, aber was machst du mit den ganzen 7 Semester Leuten, die noch in den Grundschulen sitzen? Dann kommt das Gejammer: "Wieso bekommt denn der Berufseinsteiger mehr als ich?" Die Schulleitungen sollten ebenfalls definitiv A14 oder in größeren Grundschulsystemen A15 bekommen (wie in der SI auch), von Grundschulen die von ihrer Größe her A16 rechtfertigen, habe ich bisher noch nicht gehört, aber falls es das gibt: Es sei ihnen gegönnt.


    Aber selbst fleißige Grundschullehrer kommen wohl kaum an die Stunden einer sehr arbeitssparsamen Deutsch/Englisch-Kollegin bei mir an der Schule. Ich hab Mathe/Geschichte und bekomme grob 1,5 Monate des Jahres nur für Korrekturen bezahlt...mit Sprachen geht das auf keine Kuhhaut mehr. Wenn wir nach Schwierigkeit des Studiums oder Mangel der Bewerber bezahlt würden, hätte ich übrigens auch einen netten Gehaltsvorsprung (dann hätte ich aber auch Informatik anstatt Geschichte genommen, aber ich wusste, dass ich dasselbe raus habe und mit Mathe auch die Stelle sicher ist, da konnte das Zweitfach auch aus Interesse gewählt werden).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Aber wie geht das? Ich bin jetzt seit 15 Jahren (+ Ref.) dabei und es gab ständig Änderungen, wie wir die Klassenarbeiten zu gestalten haben. Die ersten, die ich konzipiert habe, sehen ganz anders aus als die von heute und ich dürfte die so gar nicht mehr schreiben. Die Lehrwerke haben sich x-mal geändert und auch die Lehrpläne (G9/G8/wieder G9, Lehrplan Plus, dieses, jenes), die Klassenarbeiten würden vorn und hinten nicht mehr zum heutigen Unterrichtsstoff passen.. Ist das in Ba-Wü so anders?

    Es geht bei manchen. ;)


    Meine älteste Tochter ist sehr ordentlich. Wenn die anderen z.B. in der 8. den gleichen Biolehrer hatten, konnte man gut die Arbeit aus dem Ordner ziehen. Bio ändert sich nicht, zumindest nicht sooo.

    Auch in den whatsappGruppen gehen die Klassenarbeiten rum.

  • Wir nehmen euch doch nichts weg. Warum dürfen wir uns nicht Verbesserungen wünschen, wenn sich unser Berufsbild ziemlich verändert hat?

    Ich habe nichts dagegen, wenn ihr mehr verdient. Und Verbesserungen wünschen wir uns alle.


    (Zu Beginn meiner Berufstätigkeit wurden noch 2 Deputatsstunden weniger verlangt. Auch diese Änderung haben die meisten Kollegen kommentarlos geschluckt. Ich könnte ewig klagen, bringt nichts.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir nehmen euch doch nichts weg. Warum dürfen wir uns nicht Verbesserungen wünschen, wenn sich unser Berufsbild ziemlich verändert hat?

    Fast keiner hat was dagegen. Lediglich die Art und Weise, wie es vorgetragen wird.



    Ich bin definitiv für einen angeglichenen Lohn von Verbeamtung und Nicht-Verbeamtung.

    Wäre auch dafür, die Verbeamtung abzuschaffen, die braucht kein Mensch.

  • Ich habe nichts dagegen, wenn ihr mehr verdient. Und Verbesserungen wünschen wir uns alle.


    (Zu Beginn meiner Berufstätigkeit wurden noch 2 Deputatsstunden weniger verlangt. Auch diese Änderung haben die meisten Kollegen kommentarlos geschluckt. Ich könnte ewig klagen, bringt nichts.)

    In BY wurde das Deputat für GS-Kräfte sang - und klanglos auf 29 Stunden erhöht. Zumindest habe ich keine Klagewellen gehört, bin ja in BaWü. Wir haben 28 Stunden. In BY bekommt man Weihnachtsgeld, hier nicht. Aber ich glaube, das ist hier mit dem Gehalt verrechnet.

    In Bremen kann man mit seinem Gehalt mehr anfangen als in Stuttgart oder München. Auch alles ungerecht.

  • Fast keiner hat was dagegen. Lediglich die Art und Weise, wie es vorgetragen wird.



    Ich bin definitiv für einen angeglichenen Lohn von Verbeamtung und Nicht-Verbeamtung.

    Wäre auch dafür, die Verbeamtung abzuschaffen, die braucht kein Mensch.

    Wäre ich nicht verbeamtet, würde ich ganz woanders hingehen. Aber wenn ich kündige, ist meine Pension futsch.

  • Im Durchschnitt kommen die Grundschullehrer nicht einmal auf die Stunden die sie bezahlt bekommen

    Die Studie muss neu sein, die Zahlen kenne ich noch gar nicht.

    Die, die ich kenne, war vor der Umsetzung der Inklusion und zeigt Mehrarbeit in den Schulformen auf - bei Durchschnittswerten.


    Das ist übrigens völlig unabhängig von der Besoldungsfrage zu sehen. Wenn das Studium gleich ist (rein formal, nicht inhaltlich), dann sollte auch dasselbe bezahlt werden, aber was machst du mit den ganzen 7 Semester Leuten, die noch in den Grundschulen sitzen? Dann kommt das Gejammer: "Wieso bekommt denn der Berufseinsteiger mehr als ich?" Die Schulleitungen sollten ebenfalls definitiv A14 oder in größeren Grundschulsystemen A15 bekommen (wie in der SI auch), von Grundschulen die von ihrer Größe her A16 rechtfertigen, habe ich bisher noch nicht gehört, aber falls es das gibt: Es sei ihnen gegönnt.

    Ja, das sehe ich auch so.

    Bei den Leuten mit 7 oder 8 Semestern kann man eine Lösung oder einen Zuschlag finden, man kann auch Entlastungen einsetzen wie an anderen Schulformen für viele außerunterrichtliche Aufgaben, deren Zunahme durch Studien belegt ist.

    Wenn dazu weitere Aufgaben kommen, wie z. B. durch die Inklusion, Fachleitungen, Ausbildung, Seminarleitungen, dann sollte man auch diese vergüten oder entlasten - an allen Schulformen möglichst gleich.

  • Aber selbst fleißige Grundschullehrer kommen wohl kaum an die Stunden einer sehr arbeitssparsamen Deutsch/Englisch-Kollegin bei mir an der Schule.

    Ich habe einem meiner Exschüler (ziemlich begabt, fleißig) vor Jahren abgeraten, Deutsch und Englisch auf Sek2 zu studieren. Er wollte unbedingt Lehrer werden, hat diese Lieblingsfächer gehabt und sein Ding durchgezogen. Er arbeitet jetzt in einer Großstadt am Gymnasium... mit diesen Fächern. Ich habe öfter Kontakt zu ihm (und seiner Mutter). Soll ich ihm sagen: Selbst Schuld, du wusstest doch, auf was du dich einlässt?


    Nein, wer aus Überzeugung Lehramt studiert, guckt nicht zuerst auf's Geld und die zukünftige Arbeitsbelastung. Aber warum soll man später nicht versuchen, eine (absehbare) Arbeitsbelastung zu reduzieren oder - Beispiel Grundschullehrer - die zu geringe Bezahlung bei ständiger Aufgabenerweiterung und Mehrbelastung zu kritisieren?


    Die ganze unseligen Argumente Richtung "du wusstest doch vorher, worauf du dich einlässt" sind völliger Quatsch. Mein Arbeitsplatz Grundschule hat heute mit dem von vor 25 Jahren nichts mehr gemeinsam.

  • Zauberwald: die Stunden wurden in Bayern nicht einfach so erhöht, sondern laufen über ein Zeitkonto. Im Moment wird eine Stunde mehr gearbeitet, dieser Überhang wird dann in ein paar Jahren abgearbeitet. Nominell ist es bei 28 Stunden Wochendeputat geblieben. In den Nullerjahren, als am GY Lehrermangel herrschte, hatten wir das auch schon mal. Leute kurz vor der Pensionierung arbeiten ihr übliches Deputat (28 Stunden minus Altersermäßigung).

  • Warum gönnst du dann den Kollegen, die z.B. Sport unterrichten ihr A13 - A15?

    Ehrlich gesagt gönne ich denen das nicht. Ich finde Sport ist eine absolutes Chillerfach. Und jetzt im Lockdown besonders.

    Ja, es mag einzelne Sportlehrer geben, die extrem viel machen. Aber ich sage es ganz klar, das Fach ist definitiv arbeitssparsamer als Deutsch oder Englisch (ich sage bewusst nicht meine Fächer, sonst heißt es wieder ich beziehe das alles immer auf mich).

    Ich glaube in HH müssen Sportlehrer mehr Stunden geben um das auszugleichen. In SH hat man mit Deutsch / Englisch genausoviele Stunden wie mit Latein / Sport. Erstere arbeiten sich für A13 tot, letztere haben ein sehr entspanntes Leben.

  • Gehrmann (Der professionelle Lehrer, 2003) ist die Studie mit der unterdurchschnittlichen Arbeitszeit 1736/1770 (durchschnittliches IST zu SOLL), ich muss zugeben, dass ich polemisch war, die meisten Studien kommen bei Grundschullehrern auf ein leichtes IST > SOLL, aber immer 100-400 Stunden vom durchschnittlichen Gymnasiallehrer entfernt. Und mich interessieren anekdotische Lebenspartner von Grundschullehrerinnen nicht.


    BTW: In Bezug auf die Korrekturbelastung am Gymnasium hat Hamburg meines Wissens nach ein gutes Modell...

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  • Zauberwald: Gott nein, ich würde wahnsinnig werden. Für mich wäre nur Grundschule und Oberstufe eine Option, weil ich die Kurzen menschlich total toll finde und die Oberstufe fachlich großartig ist. Den pubertären Quatsch in der Mitte können gerne andere machen, die das mehr mögen (ich mag die Schüler auch, aber ich find's menschlich anstrengender und fachlich immer noch sehr määh). Meine Schulleitung weiß das auch...ich bin auf eine Klassenleitung in 5/6 gebucht, hab meistens noch parallel eine Klasse im selben Jahrgang und ansonsten Oberstufe (mal auf Wunsch in anderen Klassen, aber nur ab und an) Nur die Zwerge? Niemals...übrigens auch wegen des Geldes...wenn ich dasselbe Gehalt dafür kriegen würde wie jetzt, wär ich Erzieher im Kinderheim geworden...

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