Ich erinnere mich an die bis heute andauernde Erleichterung und die Dankbarkeit, dass ich während der Coronapandemie nicht an vorderster Front im Schuldienst sein musste und an die konsequente Trennung zwischen Arbeit und Freizeit.
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(Ich bin jedoch mit meiner Frau verheiratet und meine Kinder stehen an erster Stelle - bei der Verabschiedung meines ersten Schulleiters wurde gesagt, er sei mit der Schule verheiratet gewesen. DAS kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.)
Auch von mir Glückwunsch zur Beförderung.
Kann gar nicht genug unterstreichen, welche Zusatzbelastung der Lehrerberuf durch diese verschwommene Grenze zwischen Arbeit und Freizeit mit sich bringt. Das ist einer von vielen Faktoren, die im Lehrerberuf geballt kommen, welche eine erhöhte psychische Belastung und, damit einhergehend, eine Erhöhung der durch psychischen Stress ausgelösten Krankheiten verursachen. Müsste aus meiner Sicht stärker berücksichtigt werden (monetär und/oder durch Absenkung der Pflichtstunden). Feste, klar definierte Arbeitszeiten sind viel wert, das realisiert man meistens erst dann, wenn man so etwas mal hat. Dann gehen einem als Lehrer auch mal die Augen auf "Was, so angenehm kann es sein? Ich habe wirklich frei zuhause und mein Kopf ist bei schönen Dingen und nicht in der Arbeit? Das gibt es?"
Deine in Klammern geschriebene Einstellung ist top. Bei uns gibt es in der erweiterten Schulleitung Frauen, die weder Kinder, und was noch schlimmer ist, nicht mal einen Mann haben. (Wundert mich allerdings Null bei denen, die würden selbst auf einer Single-Börse keine Mails bekommen)
Die leben quasi für Schule und holen sich da eine Art perfide Ersatzbefriedigung. Tausche ein erfülltes (bzw. überhaupt ein!) Sexualleben und partnerschaftliche Momente gegen die Befriedigung an der Schule ein gaaaanz wichtiges Rädchen im Getriebe zu sein und hier und da Anerkennung dafür zu bekommen, weil man ja sooo viel macht.
Das Problem ist, dass dieses Ausleben der Ersatzbefriedigung Druck auf die normalen Menschen im Kollegium ausübt.
Ich wünsche mir also Schulleitungen, die nicht so vernachlässigt sind, wie zwei Kolleginnen in leitenden Positionen bei uns.