Rechtsanspruch auf Ganztagsgrundschule

    • Offizieller Beitrag

    https://www.n-tv.de/politik/Ga…fwJ4Dw#Echobox=1619062758


    ... weil es ja in den Kitas so gut funktioniert hat.


    Wer jetzt noch Grundschullehramt studiert und glaubt, um 13 Uhr zu sein, wird enttäuscht sein.


    (Ja, der Ganztagsanspruch könnte durch anderes pädagogisches Personal abgedeckt werden, aber für eine Schule wird es mitunter attraktiv, gebundenen Gantag anzubieten (Stellenrelation), und wenn man es eh muss...)

  • Auch interessant finde ich die geplanten Schließzeitenregelung von max vier Wochen im Jahr. Wenn auch Lehrer fortan in der unterrichtsfreien Zeit (aka Ferien) eingesetzt werden, muss aber auch das Deputat angepasst werden, also nach unten reguliert werden. Das wird natürlich (Ironie on) so umgesetzt werden!

  • Ich dachte immer, dass im OG ausschließlich zusätzliches Personal arbeitet. Die drei Schulen im Umkreis, die ich hier kenne, machen es genauso. Dort findet im OGS auch die Betreuung in Freistunden statt, so dass hier soweit ich das überschauen kann keinerlei zusätzliche Stunden von den Lehrkräften abgeleistet werden müssen. Alles andere wäre auch echt frech.


    Schulen, die noch nicht im Offenen Ganztag sind, haben Betreuungen über Vereine oder Elterninitiativen. Wenn diese auf OG umgestellt werden, war es zumindest bei mir in der Nähe an der Schule so, dass der Trägerverein von der Stadt einfach übernommen wurde (bzw ich kenne die genaue rechtliche Situation nicht, aber es hat sich letztlich nichts in Betreuungspersonal oder ähnlichem geändert).


    Ich halte den Schritt über absolut überfällig. In der Kita hab ich verlässliche Zeiten bis 16 Uhr, wenn ich will. Als meine große in die Schule kam, haben wir extrem lange zittern müssen, bis die Stadt über die nicht ausreichenden Plätze entschieden hat. Wenn sie nämlich um 12 Uhr schon zuhause wäre, könnte mindestens einer von uns seinen Job an den Nagel hängen.


    Der OG in der Schule meiner Großen ist aber auch sehr gut. Hausaufgaben sind alle fertig, Essen ist gut und danach gibt es sehr viel Zeit zum spielen in einer toll eingerichteten Umgebung. Ist vermutlich nicht überall so. Sehr veraltet ist die Regel, dass hier die Abholung erst um 16 Uhr erfolgen kann. Eine frühere Abholung verweigern viele Schulen, unsere zum Glück nicht. Denn in den meisten Fällen haben meine Frau oder ich schon früher Zeit, meist gegen 15 Uhr. In der Kita ist früheres abholen auch kein Problem. Wäre schön, wenn hier ein guter Kompromiss zwischen Notwendigkeit der pädagogischen Arbeit und der Freizeitgestaltung der Kinder möglich wäre.


    Achja, zwei AGs die Woche sind noch Pflicht. Die sind aber reichhaltig in der Auswahl und toll gemacht. Hätte nie gedacht, dass meine Tochter mal Schachspielerin wird :) (Sie vermisst das seit einem Jahr - ich bin schon wieder sauer auf die unfähige Politik)

    • Offizieller Beitrag

    Bei der OGS sind es tatsächlich in der Regel externe Lehrkräfte / Angebote.
    Ich vermute aber: wenn es für eine Schule / Schulträger (er hat in der Regel mehr zu sagen) klar ist: wir MÜSSEN dieses Angebot machen, dann ist es einfacher, einen Großteil der Schulen in den gebundenen Ganztag zu schicken (mehr Zeitstunden durch das Deputat des Landes abgedeckt), und dann wird der OGS-Anteil verhältnismäßig schrumpfen oder nur noch von 15/16-17 Uhr sein.
    und im gebundenen Ganztag sind es normale Schulstunden, normale Lehrkräfte.

    Nicht zu vergessen: in der Unistadt lässt sich jede OGS anhand von Lehramtsstudis wuppen. In anderen Städten kann es ggf. schwerer sein, verlässliche, kontinuierliche Kräfte zu finden, die für das Geld arbeiten (Stundenkontigent über das Jahr, wenig Stunden pro Tag, die super unflexibel im Tag liegen, usw..)

  • Ich vermute aber: wenn es für eine Schule / Schulträger (er hat in der Regel mehr zu sagen) klar ist: wir MÜSSEN dieses Angebot machen, dann ist es einfacher, einen Großteil der Schulen in den gebundenen Ganztag zu schicken (mehr Zeitstunden durch das Deputat des Landes abgedeckt), und dann wird der OGS-Anteil verhältnismäßig schrumpfen oder nur noch von 15/16-17 Uhr sein.

    Kannst du mir kurz erläutern, wie so etwas abläuft? Haben die Kinder dann mehr Unterricht oder wird der anders verteilt? Oder läuft die "Schach-AG" des OG dann als "Schachunterricht", damit die Stunden von LuL gemacht werden können?

    • Offizieller Beitrag

    Ganz konkret: ein Gymnasium in gebundenem Ganztag hat auch Lernzeiten im Stundenplan. In G8 machte es fast keinen Unterschied mehr (ich glaube 4-1 Stunden im Plan, weniger nach steigender Klassenstufe, weil der Stundenplan selbst voller wird.), in G9 wird es wieder sichtbarer sein.
    Wenn die Lernzeit in der 4. Stunde ist, dann gibt es auch Mathe in der 7./8. Stunde.

    Eine Schule im gebundenen Ganztag kriegt einen Zuschlag auf die Personaldotation.

  • Ganz konkret: ein Gymnasium in gebundenem Ganztag hat auch Lernzeiten im Stundenplan. In G8 machte es fast keinen Unterschied mehr (ich glaube 4-1 Stunden im Plan, weniger nach steigender Klassenstufe, weil der Stundenplan selbst voller wird.), in G9 wird es wieder sichtbarer sein.
    Wenn die Lernzeit in der 4. Stunde ist, dann gibt es auch Mathe in der 7./8. Stunde.

    Eine Schule im gebundenen Ganztag kriegt einen Zuschlag auf die Personaldotation.

    Danke. Aber effektiv haben die SuS doch nicht mehr Unterricht, oder? Die Stundenzahl pro Woche für die SuS ist doch in einem bestimmten Rahmen festgelegt, oder? Gebundener Ganztag bedeutet dann, dass alle SuS teilnehmen müssen, oder? Sonst kann ja kein verpflichtender Unterricht in den Klassen stattfinden, der Lerninhalte bringt.

    • Offizieller Beitrag

    nee, das glaube ich nicht, die Stundentafel wird glaube ich nicht tangiert.
    Die "Lücken", die bis 15 Uhr entstehen (die Schule kann sich aussuchen, ob sie 3 oder 4 Nachmittage sichert), werden durch die Schule gefüllt. Da meine Schule "nur" 3 Nachmittag hat, weiß ich nicht, ob die Schule mit 4 Nachmittagen 2 weitere Unterrichtsstunden (Profil / Förderunterricht ...) oder Lernzeiten anbietet.

  • Ich kann nur beschreiben wie es an meiner Gesamtschule (gebundener Ganztag in NRW) lief: 5. Klasse, 6 x 60 Minuten an drei Tagen, 4 x 60 Minuten an zwei Tagen = 1560 Minuten reine Unterrichtszeit (minus 60 Minuten AG = 1500 Minuten) in einer Woche. Ausgehend von 5 x 6 x 45 Minuten Unterricht, hätten Kids an einer Schule, die bis ~ 13 Uhr unterrichtet, 1350 Minuten Unterricht in einer Woche erhalten. An den langen Tagen kam noch jeweils eine Stunde Mittagspause hinzu.


    Sogenannte Lernzeiten waren mit inbegriffen, aufgrund dieser durften an den langen Tagen keine Hausaufgaben aufgegeben werden. Der Unterricht endete um 15:25. Die Lernzeiten tauchten wahllos irgendwo im Stundenplan auf, fanden also nicht unbedingt am Nachmittag statt. Lediglich bei der AG wurde darauf Wert gelegt, dass diese möglichst im Nachmittagsbereich stattfand.

  • Ich betreue ja öfter Erzieher, auch im gebundenen Ganztag der Grundschule.

    Die haben dann wirklich Montag 3. Stunde freies Spiel, Dienstag in der 6. Lernzeit (also Hausaufgaben), Mittwoch 2. ist dann AG und all so was.

    Die Erzieher*innen waren dann auch von 8-16.00 da und haben teilweise die Lehrer*innen auch im Unterricht untersützt. Sind dann mit rum gegangen, haben teilweise auch mal einen 2. Raum zum Differenzieren geöffnet. (Jedenfalls in den 2 Schulen wo ich bisher war.)

    Das war aber dann teilweise schon so, dass Erzieher*innen auch Hilfslehrer*innen waren. Die hatten dann auch "Freistunden" zur Dokumentation oder zur Vorbereitung ihrer AG.


    Und ja, gebunden heißt, dass man gebunden ist. Da kann man sich nicht für den Geburtstag der Oma von dem Nachmittag befreien lassen kann. Heißt aber auch die ganze Klasse bleibt, alles ist rhythmisiert und der Nachmittag ist nicht reine Bespaßung und freiwillige Angebote.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wer jetzt noch Grundschullehramt studiert und glaubt, um 13 Uhr zu sein, wird enttäuscht sein.


    (Ja, der Ganztagsanspruch könnte durch anderes pädagogisches Personal abgedeckt werden, aber für eine Schule wird es mitunter attraktiv, gebundenen Gantag anzubieten (Stellenrelation), und wenn man es eh muss...)

    Gut, um 13 Uhr fertig ist man ja auch ohne Ganztag nicht. Um 13 Uhr zuhause teilweise.


    Hier gibt es eine gebundene Ganztagsklasse. Ja, die Kollegin unterrichtet auch mal bis 15 Uhr. Aber: Der Schlüssel im Offenen Ganztag sieht eine ErzieherIn für 15 Kinder vor. In dieser gebundenen Ganztagsklasse sind 28 Kinder, daher bekommt die Klasse an ungefähr 20 Wochenstunden noch fast zwei Erzieherinnen (rechnerisch halt 28 Dreißigstel von zwei Erzieherinnenstellen). Die könnte man vielleicht auch so aufteilen, dass jeden Tag von 8 bis 12 Uhr die Lehrerin drin ist und von 12 bis 16 Uhr zwei Erzieherinnen. Hier ist stattdessen von 8 bis 13 oder 14 Uhr viel Doppelbesetzung, danach dann nur noch eine Erzieherin. Ist nicht so schlecht!


    In den Ferien findet die Betreuung immer im Wechsel in einer der sechs (?) Grundschulen statt und wird von ErzieherInnen gemacht.

  • Mal unabhängig von der Lehrerperspektive wäre das als Kind für mich der blanke Horror gewesen. Ich war in Klasse 2 mal kurz im Hort, bis wir uns nach wenigen Testwochen geeinigt haben, dass ich eigentlich alt genug bin nachmittags alleine zu Hause zu bleiben. Diese den ganzen Tag andauernde Zwangsvergesellschaftung mit anderen Kindern, keine Alleinzeiten für sich selbst, keine Zeit für Dinge und Freunde außerhalb des Schulkontextes finde ich gruselig. Würde die Entwicklung dahin gehen, dass es irgendwann kaum noch Alternativen zu (gebundenen) Ganztagssystemen gibt, würde mir das für die Kinder wahnsinnig leid tun.


    Und den Grundschullehrerjob macht es natürlich auch nicht attraktiver.

  • Kannst du mir kurz erläutern, wie so etwas abläuft? Haben die Kinder dann mehr Unterricht oder wird der anders verteilt? Oder läuft die "Schach-AG" des OG dann als "Schachunterricht", damit die Stunden von LuL gemacht werden können?

    Sie bekommen eine betreute Mittagspause, dann Hausaufgabenzeiten und wenn es gut läuft einmal die Woche eine AG und ein Förderangebot. Schon sind die Zusatzstunden gefüllt. Für die Schüler fühlt sich gebundener Ganztag definitiv wie Unterricht an.


    Man darf sich bei dem Ganzen auch keine Illusionen machen. Es ist letztlich eine Verwahrung.

    Die Möglichkeiten für die meisten Kinder unserer sozialen Schicht sind deutlich besser als das, was die Schule anbieten kann. Das Schulgelände wird nicht größer, die Räumlichkeiten werden nicht größer, die Gruppen werden nicht wirklich kleiner, das Material wird nicht mehr... zumindest alles nicht in dem Maße wie man sich eine gute Ganztagsbetreuung vorstellt.

  • Mal unabhängig von der Lehrerperspektive wäre das als Kind für mich der blanke Horror gewesen. Ich war in Klasse 2 mal kurz im Hort, bis wir uns nach wenigen Testwochen geeinigt haben, dass ich eigentlich alt genug bin nachmittags alleine zu Hause zu bleiben. Diese den ganzen Tag andauernde Zwangsvergesellschaftung mit anderen Kindern, keine Alleinzeiten für sich selbst, keine Zeit für Dinge und Freunde außerhalb des Schulkontextes finde ich gruselig. Würde die Entwicklung dahin gehen, dass es irgendwann kaum noch Alternativen zu (gebundenen) Ganztagssystemen gibt, würde mir das für die Kinder wahnsinnig leid tun.


    Und den Grundschullehrerjob macht es natürlich auch nicht attraktiver.

    Wo es den Kindern besser geht, ist halt individuell und hängt mindestens von der jeweiligen Betreuung und von der jeweiligen Familie ab. Dass der Job weniger attraktiv wird, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist an sich nicht mit Mehrarbeit verbunden und eine Mehrfachbesetzung finde ich auch erstmal nicht nachteilig, siehe mein Beitrag weiter oben.


    Es ist natürlich nichts für Leute, die zwischen 11 und 13 Uhr zuhause sein möchten. An meiner Schule gibt es jeweils eine Klasse im gebundenen Ganztag und eine Klasse ohne Nachmittagsbetreuung- oder Unterricht. Top.

    • Offizieller Beitrag

    Die könnte man vielleicht auch so aufteilen, dass jeden Tag von 8 bis 12 Uhr die Lehrerin drin ist und von 12 bis 16 Uhr zwei Erzieherinnen. Hier ist stattdessen von 8 bis 13 oder 14 Uhr viel Doppelbesetzung, danach dann nur noch eine Erzieherin. Ist nicht so schlecht!


    In den Ferien findet die Betreuung immer im Wechsel in einer der sechs (?) Grundschulen statt und wird von ErzieherInnen gemacht.

    könnte könnte ...
    Wer sich aber auf sowas verlässt, hat ein böses Erwachen.
    Die Lernzeiten könnten auch von Studierenden betreut werden, sowie Förderunterricht.
    Oder auch nicht.

    Beim gebundenen Ganztag ist es ausdrücklich NICHT erwünscht, dass nachmittags der Spass ist und vormittags die Schulfächer. Es ist Schule vor- und nachmittags, nur dass ein Teil der Stunden auf einer anderen Art ist (Erledigung von Lernaufgaben, Förder- und Forderangebote, usw..). Klar können sie von Erzieher*innen oder Studierenden gemacht werden (aber noch besser: von der Lehrkraft mit einer geringeren Anrechnung aufs Deputat...). Aber die Mathestunde am Nachmittag kann nunmal nur von der Lehrkraft gehalten werden.

  • Mal unabhängig von der Lehrerperspektive wäre das als Kind für mich der blanke Horror gewesen. Ich war in Klasse 2 mal kurz im Hort, bis wir uns nach wenigen Testwochen geeinigt haben, dass ich eigentlich alt genug bin nachmittags alleine zu Hause zu bleiben. Diese den ganzen Tag andauernde Zwangsvergesellschaftung mit anderen Kindern, keine Alleinzeiten für sich selbst, keine Zeit für Dinge und Freunde außerhalb des Schulkontextes finde ich gruselig. Würde die Entwicklung dahin gehen, dass es irgendwann kaum noch Alternativen zu (gebundenen) Ganztagssystemen gibt, würde mir das für die Kinder wahnsinnig leid tun.


    Und den Grundschullehrerjob macht es natürlich auch nicht attraktiver.

    Gut das du von DIR sprichst, denn unsere Große ist sehr gerne im offenen Ganztag, der weit weg von dem ist, was du so erzählst. Die meisten (nicht alle) Kinder, die ich kenne, haben auch ziemlich gerne andere Kinder um sich rum. Und um 15 Uhr ist auch noch genug Zeit für andere Dinge wie die Freunde im Umkreis, das Hobby oder die Zeit mit den Eltern. Dir muss das also für die Kinder nicht leid tun, denn es kommt wie immer auf den Einzelfall an.


    Das Einkaufsevent mit Mama oder Papa drei mal die Woche ist auch nicht eine besonders gute Beschäftigung, ähnlich wie das Liegen in Liegestuhl im Garten von Mama, während das Kind nebenan im Sandkasten spielt (Beobachtungen links uns rechts von unserem Haus). Wie gesagt : Individuell halt

  • Mir wäre es als Kind ähnlich gegangen wie Maylin85 . Ich war nach der Schule mittags auch erstmal ganz froh, wenn ich meine Ruhe und etwas Zeit für mich hatte ;) . Anschließend habe ich meine Hausaufgaben gemacht und mich dann oft noch mit Freundinnen getroffen (aber nicht jeden Tag, ich war wirklich ganz gern mal allein).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich war nach der Schule mittags auch erstmal ganz froh, wenn ich meine Ruhe und etwas Zeit für mich hatte

    Aus dem Grund reden wir ja auch von einem Anspruch und nicht von einer Pflicht :)

    • Offizieller Beitrag

    kalle: außer die Schulen /TRäger entscheiden sich für die gebundene Form. Dann wird es eine Konkurrenz zwischen den Grundschulen mit OG und GG geben.



    Es ist auch eine "Gewohnheitssache". Wenn man es halt nicht anders kennt, (und die Eltern /Älteren nicht ständig einem sagen, wie schlimm es ist), dann stellt man es wenig in Frage.
    Millionen von kleinen Franzosen sind ab der 1. Klasse von 8.30 bis 16.30 (pi mal daum) an 4 Tagen oder 4,5 Tagen die Woche in der Schule. und am 5. Tag im Hort im selben Umfang.
    und sie schaffen es.
    Gesellschaftliche Veränderungen machen es in Deutschland auch notwendig. Seien wir mal ehrlich: der Wandel im Bildungssystem hat nunmal mit den wirtschaftlichen Verhältnissen und der Arbeitsteilung in der Gesellschaft zu tun.

    PS: ich kann mich nicht in eine Parallelwelt beamen, um zu wissen, wie es anders wäre, aber: ich war mit 16 für 2 Wochen bei meiner deutschen Brieffreundin. Im Vorfeld hatte sie ganz oft neidig angemerkt, dass sie auch gerne Sport machen würde, aber keine Zeit hätte, und auch Musik konnte sie aus Zeitgründen nicht machen. Sie hatte während meines Besuchs zu dem Zeitpunkt Schule und ich war total happy, mit in die Schule zu gehen. Ganz klassisch bis 13 Uhr. Ich habe mich nachmittags soooo gelangweilt. und mich echt gefragt, wie man so jeden Tag "einfach so abhängen" kann. Irgendwie konnte ich mit dieser krass vielen Freizeit wirklich nichts anfangen.
    Die Sozialisation prägt nunmal.

    Hätte ich heute ein Kind würde ich mir mehr Unterrichtszeit in der Grundschule (also 8-13 jeden Tag), als es jetzt gibt, würde aber gerne mein Kind tatsächlich nachmittags mehr entspannen lassen, wenn ich es mir auf einer Art und Weise leisten könnte.

  • außer die Schulen /TRäger entscheiden sich für die gebundene Form. Dann wird es eine Konkurrenz zwischen den Grundschulen mit OG und GG geben.

    Ich muss zugeben, dass ich das GG-Konzept überhaupt nicht kannte. Bin aber optimistisch, dass der Schulträger meiner Heimatstadt das bisherige Konzept des OG weiterbehält.

    Es ist auch eine "Gewohnheitssache". Wenn man es halt nicht anders kennt, (und die Eltern /Älteren nicht ständig einem sagen, wie schlimm es ist), dann stellt man es wenig in Frage.

    Weise Worte!

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