Reisekrankheit

  • Hallo zusammen :)


    Ich bin neu hier, deswegen stelle ich mich erstmal vor: Ich bin Sophie und studiere zurzeit Deutsch und Französisch auf Gymnasiallehramt. Ich hätte eine Frage an euch: Ich habe Ohrprobleme, weswegen ich super schnell seekrank auf Reisen werde. Da ich später als Lehrer ja Exkursionen bzw. Klassenfahrten haben werde, wollte ich fragen, ob eine oder einer von euch ähnliche Probleme hat und wie ihr damit umgeht. Reisetabletten machen mich leider immer sehr müde.

    Ansonsten mache ich nebenher noch ein Deutsch als Fremdsprache-Zertifikat, damit ich notfalls am Goethe-Institut oder Volkshochschulen unterrichten kann.

    Ich freue mich auf eure Beiträge :)

    • Offizieller Beitrag

    Wie bekommen dir Busfahrten? Als Lehrer würdest du in der 1.Reihe sitzen, bzw. neben dem Fahrer


    Aber selbst wenn nicht: das sollte kein Grund sein, nicht Lehrer zu werden. Dafür sind Fahrten dann doch zu selten im Schulbetrieb

  • Das, meine ich, kann man klären, wenn es soweit ist. Wenn jemand fragt, ob man fahre, sagt man, dass das nicht ginge wegen ungesund.


    Dass der Amtsarzt die Verbeamtung deswegen verweigert halte ich für unwahrschenlich, aber was weiß ich schon. Das wäre eine Hürde, die Klassenfahrten nicht.


    Ansonsten, vielleicht hilft Ingwer statt Chemie als Akut-Maßnahme.


    Volkshochschulen

    Das ist keine Alternative. Das geht als Hobby, aber nciht als Beruf.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Vielen Dank euch beiden! Das gibt mir Hoffnung :).


    In der ersten Reihe zu sitzen ist ein großer Pluspunkt! Aber bei längeren Fahrten (über 2 Stunden) kommt sie trotzdem früher oder später.


    Das liegt zwar noch in der Zukunft, aber sollte man beim Vorstellungsgespräch diese Sache ansprechen oder lieber nicht, um die Einstellungschance nicht zu gefährden? Obwohl früher oder später die Fahrt-Problematik publik werden würde.

  • Kommt auch mit auf das Bundesland an. Es ist ja nicht überall verpflichtend auf Klassenfahrten zu gehen. Exkursionen sind in Deutsch sicherlich seltener als woanders.


    Aber man will das ja vielleicht auch, daher wäre es vielleicht sinnvoll mal nach Therapiemöglichkeiten zu schauen und auszuprobieren.

    • Offizieller Beitrag

    Insbesondere mit dem Fach Französisch könnte es ein Problem sein, wenn die Fachschaft sehr klein ist und eine Person nicht für Kursfahrten zur Verfügung steht. Aber du wärst nicht die erste Fremdsprachenkollegin, die aus gesundheitlichen Gründen an keiner Fahrt teilnehmen kann. Meiner Meinung nach (ebenfalls Sprachkollegin, die aber auch fahren kann und ggf. muss) aber kein Problem, wenn es klar kommuniziert* wird und es ggf. einen Ausgleich gibt (also wenigstens in den Ländern, wo es offiziell eine Dienstpflicht ist). Bei Austauschen gibt es ja auch einen Besuch in Deutschland: da kann man auch sehr viel unterstützden, jemanden aufnehmen, Aktivitäten vor Ort anbieten, aber auch aus Deutschland / dem Schulort aus kann man einiges planen, Anträge stellen und so weiter.
    In den jüngeren Klassen sind die Fahrten auch eher in der Nähe, 2 Stunden Fahrt würde passen.

    Es gibt Lösungen und Wege.

    *klare Kommunikation: das muss ja jede*r für sich entscheiden, aber ich persönlich wäre viel weniger genervt, wenn ich wüsste, warum ein Kollege/eine Kollegin sich Jahr für Jahr um Fahrten drückt. Man muss ja selbst einschätzen können, ob ein kleiner Kreis dafür mehr belastet wird oder ob es "nicht auffällt"

  • Ich frage mich manchmal, woher in den letzten Jahren die Tendenz kommt, die eigene Berufswahl aufgrund absolut nebensächlicher Probleme und Befindlichkeiten zu hinterfragen. Threads dieser Art hatten wir ja häufiger in letzter Zeit. Sind es grundfalsche Vorstellungen über den Beruf? Oder steckt eine Art Perfektionsanspruch dahinter, der den Betroffenen suggeriert, sie müssten bis ins Detail perfekt sein?

    Ich meine, ich habe mir als Student Sorgen um meine Noten gemacht. Oder darum, im Ref vor der Klasse zu versagen. Aber doch nicht darum, dass ich auf der Klassenfahrt das Essen nicht vertragen oder das Bett zu weich sein könnte...

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Oh, ich wusste nicht, dass das häufiger wird fossi74 :D. Die Frage mit dem Essen und Bett kann ich auch nicht nachvollziehen :stumm:. Ich habe befürchtet, dass ich dadurch erst gar nicht eingestellt werde, weil der Schulleiter mich dann nicht so flexibel wie andere einplanen kann.


    Ihr macht mir echt Hoffnung, danke :)

  • Soap: Nicht so schlimm.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • klare Kommunikation: das muss ja jede*r für sich entscheiden, aber ich persönlich wäre viel weniger genervt, wenn ich wüsste, warum ein Kollege/eine Kollegin sich Jahr für Jahr um Fahrten drückt.

    Ja, es muss jeder selbst überlassen werden, wem sie was mitteilt. Insofern musst du auch damit leben, dass du nichts weiß, was mit der Kollegin ist. Ich war eine zeitlang auch recht offensiv mit meinen gesundheitlochen Einschränkungen. Ich habe aber festgestellt, dass der Nutzen, den ich davon habe, deutlich geringer ist, als der Schaden, den die Arschlöcher daraus ableiten können.


    Was die Kommunikation mit der Schulleitung anbetrifft, gibt es auch keine sichere Regel. Ich sehe aber nicht, dass ich so etwas im Bewerbungsgespräch aufführte. Klassenfahrten hatte ich da gar nicht im Kopp.


    Natürlich ist das für die Schule ein Nachteil, aber keinn großer. Immerhin, dass die anderen fahren, weil sie zum Zeitpunkt der Einstellung vermeintlich gesund waren, ist ja auch nicht gesagt. Meine gesundheitlichen Probleme kamen auch erst während meiner Dienstzeit. Jetzt fahre ich nicht mehr. Was hätte die Schulleiterin davon, wenn sie mich damals nach Reisekrankheit gefragt hätte?


    Ich halte Klassenfahrten eh für überbewertet. Insofern.


    Ich habe befürchtet, dass ich dadurch erst gar nicht eingestellt werde, weil der Schulleiter mich dann nicht so flexibel wie andere einplanen kann.

    Möchtest du denn an einer Schule arbeiten, an der das ein Kriterium wäre?

  • ... aber sollte man beim Vorstellungsgespräch diese Sache ansprechen oder lieber nicht,...

    Da dich mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit niemand fragen wird, ob du unter Reisekrankheit leidest, warum solltest du es ansprechen? Und selbst wenn, es ist kein Einstellungshinderungsgrund. Und in Zukunft kannst du selbst entscheiden, ob sich eine Klassenfahrt auf "Mit dem Zug in die Landeshauptstadt" beschränkt oder gar auf "Abenteuerreisen mit Fahrrad und Zelt". Niemand kann dich zwingen, eine stundenlange Busfahrt oder Flug anzutreten. Oder du nimmst Reisetabletten und bist müde, es wird sich eine Lösung finden, wenn es soweit ist.

  • Zitat

    Möchtest du denn an einer Schule arbeiten, an der das ein Kriterium wäre?


    Ich war früher an solch einer Schule. Eine Europaschule, die nicht nur Klassenfahrten u.ä. durchgeführt hat, sondern auch regelmäßig Fern- und Flugreisen natürlich nach Europa, aber eben auch z.B. auch nach Asien (verschiedene Länder). Innerhalb von Europa wurde nicht nur geflogen, sondern auch gefahren.

    Das wurde natürlich offen kommuniziert und ich weiß, dass bei Einstellungsgesprächen explizit nach der Bereitschaft zur Begleitung gefragt wurde. Es war sogar ein wichtiges Auswahlkritierium (u.a.). Aber das weiß man i.d.R. schon beim Lesen der Webseite, ob solch ein Fall zutrifft oder zutreffen könnte.


    Ergänzung:

    Die Fremdsprachenlehrer traf das dann natürlich ganz besonders. Mit anderen Worten: Diese Kollegen kamen gar nicht drum herum. Es wurden Fernreisen nach Asien aber auch von nicht-Fremdsprachenlehrern begleitet (auch von denen, die sich nicht eben drum gerissen haben).

  • Warum so traurig?


    Ich persönlich würde mich auch nicht drum reißen, aber das wird an dieser Schule ganz offen kommuniziert. Wer das nicht möchte, muss sich ja nicht bewerben?

    (Ich war Vertretungslehrer, die betraf es nicht. Gefragt wurde ich aber trotzdem mal. Habe die 10-tägige Fahrt dann aber abgelehnt, wegen Betreuung meiner eigenen Kinder.)

  • OT Die sinnlose Fliegerei macht mich traurig. Anstatt, dass man Jugendlichen erst mal die Gegend zeigt und beibringt, dass man nur in Ausnahmefällen und nur für längere Aufenthalte fliegt.

  • Ich persönlich würde mich auch nicht drum reißen, aber das wird an dieser Schule ganz offen kommuniziert. Wer das nicht möchte, muss sich ja nicht bewerben?

    Tät' ich auch nicht. Allerdings meine, auch wenn eine öffentliche Schule ein gewisses Profil haben darf, dieses nicht Überhand gewinnen sollte. Aber das ist ein anderes Thema.


    Das Kriterium, auf das ich rekurierte, war übrigns nicht Bereitschaft zu Auslandsreisen sondern vielmehr die gesundheitloiche Eignung.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das, meine ich, kann man klären, wenn es soweit ist. Wenn jemand fragt, ob man fahre, sagt man, dass das nicht ginge wegen ungesund.

    In Schleswig-Holstein kommt man nicht um Fahrten drum herum.

    Niemand kann dich zwingen, eine stundenlange Busfahrt oder Flug anzutreten.

    In Schleswig-Holstein kann die Lehrerkonferenz ein Fahrtenkonzept beschließen, an das man sich halten muss.


    Schleswig-Holstein ist ein Kackland.

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