Nachhaltig einkaufen in Pandemiezeiten

  • Nicht zuletzt am Schiff im Suezkanal hat man gesehen, dass es so nicht weitergehen kann. Gerade jetzt sind aber alle mehr oder minder aufs Bestellen angewiesen. Ich frage mich gerade, wie man ohne Internet im Lockdown überleben würde...


    Vielleicht hat noch jemand Lust, nachhaltige Ideen zu sammeln?


    Ich habe z. B. eine Schneiderin gefunden, die zu moderaten Preisen Sachen "für die Stange" näht und auf Wunsch individuell anpasst. Sie bestellt auch die Stoffe in Europa und in Bioqualität. Fantastische Alternative zu Billigjeans.


    Ich habe mir auch schon Maßschuhe machen lassen. Teuer (oder besser: seinen Preis wert) und haltbar.

    Ich habe auch das Glück, Kaninchen oder Ente aus Handaufzucht und -schlachtung zu bekommen. Das läuft allerdings über Verwandtschaft. Wo bekommt man noch als Städter*in artgerecht aufgezogenes Fleisch?


    Solawi (solidarische Landwirtschaft) fiele mir noch ein. Ab und zu Mitarbeit auf Höfen in der Region und dann regelmäßig Gemüsekisten am Sammelpunkt abholen. Dann hat man allerdings wochenlang Schwarzwurzel oder Rhabarber.


    Auch Elektronik findet man aus Deutschland recht unkompliziert, wenn man nach dem guten, alten made in Germany googelt.


    Andere Ideen? Was macht man vor allem mit den Sachen für große Kinder und Jugendliche? Die wollen in aller Regel bestimmte Marken oder Aufdrucke...

  • Ich habe z. B. eine Schneiderin gefunden, die zu moderaten Preisen Sachen "für die Stange" näht und auf Wunsch individuell anpasst. Sie bestellt auch die Stoffe in Europa und in Bioqualität. Fantastische Alternative zu Billigjeans.

    Ich nähe mir mittlerweile meine Kleidung fast komplett selbst. Diese Sachen trage ich auch deutlich länger als gekaufte. Die haben dadurch einen ganz anderen Wert für mich.


    Ansonsten gibt es bei uns noch Eier vom Nachbarn. Der weiß manchmal nicht wohin mit den Eiern seiner Hühnerschar.


    Zudem habe ich auch keine Probleme Second-hand zu kaufen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Wir haben schon meine Kinderkleidung aufgehoben, die z.T. noch meine Kinder auftragen, aber ganz sicher tragen bei uns in der Regel eben alle drei Kinder viele Sachen und was dann noch gut ist kommt wie die Generationen davor auf den Dachboden für die nächste Generation (da meine Schwägerin für ihre Prinzessin nur neu kaufen will).

  • Ich habe auch das Glück, Kaninchen oder Ente aus Handaufzucht und -schlachtung zu bekommen. Das läuft allerdings über Verwandtschaft. Wo bekommt man noch als Städter*in artgerecht aufgezogenes Fleisch?

    Also hier gibt es genug Höfe im Umland, die selbst schlachten, teilweise auch nur nach Vorbestellung. Man muss nur mal raus gehen.
    Die meisten Hofläden haben auch Kooperationen, so dass man zu einem Laden geht und die Bandbreite an Produkten bekommt.



    Solawi (solidarische Landwirtschaft) fiele mir noch ein. Ab und zu Mitarbeit auf Höfen in der Region und dann regelmäßig Gemüsekisten am Sammelpunkt abholen. Dann hat man allerdings wochenlang Schwarzwurzel oder Rhabarber.

    Kann ich von meiner Solawi so nicht bestätigen.

    Mitarbeit ist freiwillig.
    Es gibt immer abwechslungsreiches, dafür sorgen sie recht gut. Aber logisch ist, dass es saisonales Gemüse gibt, darum geht es ja auch dabei. Kann nur jedem empfehlen, danach Ausschau zu halten.


    Alternativ gibt es auch Konzepte von landwirtschaftlichen Höfen, wo man sein eigenes kleines Feld hat, wo man Gemüse anpflanzt / angepflanzt bekommt.



    Was macht man vor allem mit den Sachen für große Kinder und Jugendliche?

    Kleiderkreisel, Kleinanzeigen und co.

    Hier gibt es auch Second Hand Läden (Flohmärkte gerade leider nicht, die liebe ich sonst genau dafür).

    Mittlerweile gibt es auch Pop Up Läden die Second-Hand-Designerwaren vertreiben.


    Andere Ideen?


    Zu Fuß rausgehen, das Rad für sich entdecken und somit das Auto immer mal wieder stehen lassen.

    Nach Unverpackt-Läden in der Umgebung schauen und dort mal einkaufen gehen.

    Generell: Plastik sparen!


    Ich frage mich gerade, wie man ohne Internet im Lockdown überleben würde...

    Das habe ich mich tatsächlich auch gefragt, aber mehr wegen sozialer Kontakte.

    Ich hatte nicht das Gefühl, ich müsste was bestellen. Ich habe nur Sachen im Internet gekauft, die ich so oder so dort geholt hätte.


    Ich habe mich sehr gefreut, als ich letzt wieder in meinen ieblings-Outdoor-Shop konnte, habe mir endlich neue Schuhe und nen Rucksack geholt. Aber ich wäre auch noch Wochen mit meinen vorhandenen Sachen ausgekommen. Außer, dass ich meine T-Shirts nicht mehr sehen kann, gibt es keinen Grund für neue Klamotten.

    Allerdings achte ich auch auf entsprechende Ware, so dass diese in der Regel auch langlebig ist.

  • Für die Kinder kaufe ich eh fast nur gebraucht, oder nutze Sachen, die Freunde uns leihen. Wir verleihen dann auch bzw verkaufe ich bis auf ein paar Lieblingsteile zum Aufheben alles. EBay Kleinanzeigen oder zum Abholen in örtlichen Trödel-WhatsappGruppen.


    Schuhe kaufe ich gerne in Europa hergestellte Barfußschuhe, oder halt gebrauchte (bei Barfußschuhen ist das nicht so schlimm).


    Lebensmittel kaufe ich gerne auf dem Bauernhof, der eh auf dem Weg zur Kita ist.


    So günstiges Fleisch vom Discounter könnt jedenfalls nicht in meinen Einkaufswagen. Dann lieber ein paar Tage vegetarisch.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wir bestellen jede Woche eine Kiste Lebensmittel im Biomarkt. Das spart uns den zweiten Wocheneinkauf und es werden eh noch zwei andere Familien aus der Straße beliefert. Milchprodukte kommen da aus eigener Herstellung.


    Kinderkleidung second hand kaufen (wobei das jetzt bei den größeren Größen deutlich schwieriger wird) und wenn wir neu kaufen, dann welche, die nachhaltig prpoduziert wurde. Da gibt es für Kinder inzwischen viel Auswahl.

    Bei unserer Kleidung achten wir auch auf nachhaltige Herstellung, das funktioniert aber noch nicht so konsequent wie bei den Kindern.


    Bücher nicht beim großen A bestellen, sondern im kleinen Stammbuchladen und dort abholen.


    Generell versuchen Plastik zu sparen oder ganz zu vermeiden (da ist bei uns trotzdem noch Optimierungsbedarf). Wir haben zu 99% auf Glasflaschen umgestellt, kaufen wenn möglich Nachfüllpacks und bei einigen Produkten (z.B. Seife) haben wir von flüssig (und in Plastik verpackt) auf fest (und in Papier verpackt) umgestellt.


    Stromfresser ausschalten, wenn sie nicht benutzt werden und Licht ausmachen, wenn man nicht im Raum ist. Kein unnötiges Wasser laufen lassen.


    Das Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad fahren, wenn es möglich ist.

  • Oh ja, Seife, Duschgel, Shampoo gibt es hier auch nur noch als Block. Lasse ich so 4 Mal im Jahr von kleineren Seifenläden aus Deutschland kommen.


    Bücher die wir nicht mögen landen im Bücherschrank.

    Ansonsten kann man sich viel in der Bücherei ausleihen.

    Einzig und allein die Vorliebe der Kinder für Plastikspielzeug zu aktuellen TV Serien ist ein Problem. Aber das gibt es zum Glück auch oft schon gebraucht. Ist ja eh sonst total überteuert.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Mal sehen, ob unser neues E-Auto wirklich nachhaltig ist, ist ja schon wieder umstritten.


    Praktisch ist es jedenfalls, keine Tankstelle, sondern einfach den Stecker im Garten ran und gut ist.

  • , Shampoo gibt es hier auch nur noch als Block.

    Ui, das kannte ich nicht. Demnach auch ohne Nanopartikel? Gleich mal googeln :_o_D



    Ich nähe mir mittlerweile meine Kleidung fast komplett selbst.

    Cool :thumbup:Hast du dir das selbst beigebracht?

  • Ui, das kannte ich nicht. Demnach auch ohne Nanopartikel? Gleich mal googeln :_o_D

    findet man als Shampoo Bars oft. Gibt es auch schon im DM sagte meine Schwester mal.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Cool :thumbup: Hast du dir das selbst beigebracht?

    Meine Oma hat sehr sehr viel genäht (keine Schneiderin). Auch Kleidung. Da sie bei uns im Haushalt lebte, habe ich immer interessiert zugeschaut. Sie hat mir dann einiges beigebracht. Mit 13 habe ich die erste Nähmaschine bekommen. Seitdem habe ich immer mal wieder genäht mit Pausen dazwischen. Seit ungefähr 3 Jahren nähe ich fast alle Kleidungsstücke (Unterwäsche und Socken jetzt grad nicht) selbst. Das ist mein Weg zum unabhängigen Kleiderschrank.

    Dadurch erhalten die Kleidungsstücke einen anderen Wert für mich. Zudem kann man individuell und auf die Figur passend nähen. Die gibt man nicht so schnell her und trägt sie auch viel länger. Dadurch habe ich aber auch weniger Kleidung.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • findet man als Shampoo Bars oft. Gibt es auch schon im DM sagte meine Schwester mal.

    Sind die auch gut? Ich habe so trockene, spröde Haare, da brauche ich immer gute Pflege, deswegen bin ich da noch etwas skeptisch...

  • Ich hab meine nicht von DM, hab die von einer Dame, die selbst Seife und Shampoos macht, keine Ahnung ob der Link Werbung wäre, wer ihn will kann mir ja eine PN schicken.

    Die hat ganz viele im Angebot. Hab 3 getestet und eine davon passt gut.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Dann hat man allerdings wochenlang Schwarzwurzel oder Rhabarber.

    Das muss zwar nicht so sein, aber wenn einem je doch die vielen Erdbeeren oder Tomaten in der entsprechenden Zeit irgendwann auf den Zeiger gehen sollten, dann kann man das frisch geerntete, perfekt gereifte Obst und Gemüse auch einfach ganz nachhaltig zum Einkochen, Versaften, Einwecken und Marmelade kochen verwenden. Ich koche jedes Jahr in der Erdbeerzeit etwa 30 Gläser Erdbeermarmi, die ich dann in der Familie verteile, im Herbst/Winter gibt es so etwas wie Kiwi-Marmi (ein Nachbar schwimmt alljährlich in den Kiwis), Apfel-Kürbis etc. Immer nur so viel, dass es im jeweiligen Jahr auch direkt gefuttert wird. Aus Tomaten koche ich Sugo vor, den ich heiß abfülle (hält sich wenigstens 3 Monate, alternativ ab in den Froster portionsweise) mit eigenen frischen Gartenkräutern. Kirschen werden versaftet und der Saft dann portionsweise eingefroren, Gemüse wird eingelegt oder eingekocht.


    Gerade ist Bärlauchzeit, also werde ich Ende der Woche Bärlauchblätter im Familiengarten sammeln und zu jeweils 1-2 Gläsern Barläuchsalz und Bärlauchpesto verarbeiten. Wenn der Bärlauch Knospen treibt werde ich eine kleine Menge der Knospen ebenfalls pflücken (ein Teil muss ja aussamen können) und zu Bärlauch-Kapern verarbeiten. So entstehen letztlich auch das ganze Jahr über schöne, nachhaltige und nützliche Kleinigkeiten zum Mitverschenken, über die sich alle freuen und mit denen man auch bei Menschen "die schon alles haben" richtig liegt (nicht bei allen, meine Freunde/Familie wissen so etwas aber genauso zu schätzen wie ich)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich befürchte bis unser Bärlauch wirklich was hergibt, dauert das noch. Ich habe ihn vor zwei Jahren gesetzt, letztes Jahr auf zwei Pflanzringe verteilt, aber mehr als zwei/drei Blätter je Pflanzring zeigen sich da leider noch nicht.


    Sollte jemand wissen, was man mit Unmengen an Estragon soll, wäre ich über Tipps dankbar.


    Aber ansonsten haben wir gerade aus Obst inzwischen genau wie aus Holunderblüten immer ganz viel Sirup gemacht (mit dem österreichischen Sirupzucker gehts am einfachsten) und somit hat man dann ein Jahr lang Obstsirup ohne wirklich welchen kaufen zu müssen und Salbei und Thymiansirup ist gut in der Erkältungszeit.


    Aber klar, letztes Jahr ist mir auch ein Teil der Joastabeeren und der Johannesbeeren dran vertrocknet, weil ich nicht schnell genug pflücken konnte und dann im Urlaub war. Passiert und nicht immer wollen sich Nachbarn noch bedienen.

  • Sollte jemand wissen, was man mit Unmengen an Estragon soll, wäre ich über Tipps dankbar.

    Was mit Bärlauch geht, klappt auch mit Estragon: Estragonsalz oder Estragonpesto herstellen. Außerdem natürlich schöne Essig-/Ölansätze mit Estragon.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bärlauch-Kapern

    Was es alles gibt, danke! Das probiere ich aus, unsere sind schon kurz vor der Blüte... Wie schmecken diese 'Kapern' dann, bärlauchig? Und wie lange halten sie, weil abgekocht werden sie nicht, oder?

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