Mütter-Mafia - oder wie man sich zum Wohle des eigenen Kindes dissozial verhält.

  • Und noch was: Ich stelle mir für alles mögliche Wecker. Für's aufstehen, für dann wann ich aus der Dusche raussein muss, für dann, wenn die Haare fertig sein müssen, für dann, wenn das Kind geweckt werden muss, für fünf Minuten bevor ich aus dem Haus muss (wenn ich das Kind mitnehme, lieber 10 Minuten früher), für fünf Minuten bevor ich los muss das Kind holen, für wenn die Waschmaschine fertig ist, für wann ich anfangen muss mit Kochen etc. Diese Wecker benenne ich alle entsprechend.

  • Wenn ich nicht arbeiten würde, würde ich auch im Haushalt nur die Hälfte der Sachen schaffen, die ich jetzt schaffe. Ich arbeite gut, wenn alles strukturiert ist und zeitlich voreinander passen muss. Ist das nicht der Fall, wird hier nichts fertig und ich bin voll genervt. So habe ich eigentlich immer gute Laune und empfinde die Zeit mit dem Kind auch als echte Freizeit, weil es ja nicht arbeiten ist. Würde ich nicht arbeiten gehen, würde sich das Kind wie meine Arbeit anfühlen, aber es ist nicht die Arbeit, die ich machen will. Versteht ihr was ich meine? Jetzt ist das Kind eben für mich nicht die Arbeit. Keine Ahnung, ob das für einen Aussenstehenden Sinn macht.

    Das kann ich 100% unterschreiben. Am wenigsten bekomme ich geschafft, wenn ich Ferien habe. Ich brauche einen strukturierten Alltag, den ich wie ein General abarbeiten kann. Dann schaffe ich am meisten.


    Beispiel: Am Anfang der Osterferien bekam ich einen Anruf einer Versicherung, dass ich eine Bescheinigung vom LBV abgeben soll. Ich habs nicht geschafft, das zu erledigen! Wann hab ich es gemacht? Am Montag, erster Schultag nach den Ferien. ich bin da echt merkwürdig :lach:

  • Ich würde Vollzeitarbeit nicht schaffen. Das geht mit der Korrekturbelastung in Deutsch einfach nicht.

    Hast Du reduziert wegen der Korrekturbelastung? Genau das würde ich nie tun. Reduzieren wegen Familie oder auch wegen persönlicher Vorlieben: ok. Aber dem Dienstherrn Geld schenken? Never! Dann spare ich eben an anderen Aktivitäten, die Schule betreffen.

  • Wo schreibe ich, dass man das ohne Hilfe von außen schaffen kann? Ganz im Gegenteil: Es gibt viele Tätigkeiten, die in einem Haushalt geregelt werden müssen:

    • Putzen
    • Kochen
    • Einkaufen
    • Aufräumen
    • Steuern
    • Hausreperaturen
    • Kleidungkauf
    • Versicherungen
    • Autowartung/pflege
    • Hausaufgaben Kinder
    • Sport Kinder
    • etc etc

    Die Liste ist endlos.

    Die Tätigkeiten, die man aufgrund von Vollzeitarbeit nicht schaffen kann, muss man outsourcen. Das ist doch logisch. Ich muss ja auch noch schlafen und essen und leben. Also KANN ich das nicht alles alleine schaffen. Einiges geht auch nicht outzusourcen oder man will es nicht.

    Es geht aber meistens: Putzen, Steuern, Reparaturen, Bügeln, Autozeugs, Versicherung und vieles mehr.

    Kostet Geld. Ist so. Dafür muss ich natürlich was ausgeben. Aber anders läuft es doch nicht, das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand! Während ich hier tippe, macht meine liebe Hilfe das ganze Haus sauber. 4,5 Std pro Woche gespart! Kostet mich 200€ im Monat. Da ich putzen hasse, tut mir das nicht weh!

    Manche helfen auch ohne Geld: Nachbarn, die das Kind mal abholen oder bekochen. Freunde der Kinder, die es nach der Schule mitnehmen.


    Ich habe mich auch immer mit kleinen Geschenken bedankt. Bei den Schwiegereltern zB Konzertkarten oder einen Essensgutschein. Das kann sogar von den Steuern abgesetzt werden.

  • Und noch was: Ich stelle mir für alles mögliche Wecker. Für's aufstehen, für dann wann ich aus der Dusche raussein muss, für dann, wenn die Haare fertig sein müssen, für dann, wenn das Kind geweckt werden muss, für fünf Minuten bevor ich aus dem Haus muss (wenn ich das Kind mitnehme, lieber 10 Minuten früher), für fünf Minuten bevor ich los muss das Kind holen, für wenn die Waschmaschine fertig ist, für wann ich anfangen muss mit Kochen etc. Diese Wecker benenne ich alle entsprechend.

    Mache ich auch so. An einem Distanzlerntag schaffe ich die gesamte Wäsche einer Woche von uns allen 3en. Dazu stelle ich mir immer den Wecker, wann die Wäsche fertig ist.

  • Sissymaus

    Das liest sich wirklich gut und ich bin neidisch. :)

    Ich kann es mir nur nicht für mich vorstellen. Vielleicht habe ich auch einfach weniger Energie- keine Ahnung.

    Aktuell habe ich in Teilzeit zwei Deutschdeputate, eine Klassenleitung und zwei Fachvorsitze.

    Ich habe 4 Klassenleitungen (nicht direkt vergleichbar, da duale Klassen), leite einen Bildungsgang verantwortlich und leite einen ganzen Bereich mit 10 Bildungsgängen und 45 Kolleg*innen. Querschnittsaufgabe habe ich auch. Außerdem bin ich abgeordnet an die Bezirksregierung.


    Dank Corona sind jedoch die vielen Dienstreisen weggefallen, die durch die Abordnung nötig waren. Das entspannt meinen Alltag sehr.


    Ich sage auch nicht, dass das alles nicht anstrengend ist. Ich bin auch manchmal platt. Aber im großen und ganzen ist das positiver Stress für mich. Mein Sohnemann würde sicher mit mir als Vollzeit-Hausfrau nicht glücklich, weil ich es nicht wäre. Meine Tochter ist erwachsen und hat es nicht als schlimm empfunden, dass ich immer gearbeitet habe. Sie hat ein tolles Verhältnis zu Großeltern und Vater, da ich alle immer mit eingespannt habe. Das ist viel Wert. Ein Kind hat nicht nur eine Mutter.

    Es gab auch Zeiten, da war mir das alles zuviel. Insbesondere der Quereinstieg war hart (4 Jahre, ich hab mich zeitweise schwer getan). Aber heute kann ich sagen: Alles ok. Work-Life-Balance für mich perfekt. Das war ein Prozess.


    Ich habe den Eindruck, dass sich viele in Kleinigkeiten verlieren und ihre Prioritäten falsch setzen. Ich bekomme manchmal Mails in cc, die seitenlang irgendein Zeugs ausdiskutieren (zB ob sich die Schule Acrobat Pro kaufen soll). Ganz ehrlich? Das kann ich mir einmal wünschen und vielleicht auch die Vorteile kurz (!!!) darlegen, aber dann muss es auch gut sein. Da darf ich keine Stunde mit einer Mail vertun und mich dann in tagelangen Diskussionen ergehen, die eigentlich alle dasselbe aussagen: Ja, das Programm ist toll. Die Schule soll es kaufen.

    Ich habe irgendwann gesagt, dass man mich aus dem cc rausnehmen soll, dann können sie gern ohne mich diskutieren und das Programm weiter in den Himmel hiefen.


    Das ist nur ein Beispiel von vielen. Solche Diskussionen führe ich nicht. Ich bedanke mich auch nur kurz und knapp, wenn jemand für mich was berufliches gemacht hat. Andere schreiben einen ellenlangen Text als Dankeschön. Warum?? Da hat jemand seine Arbeit gemacht! Mehr nicht!


    Also: Überprüft mal alle Eure Arbeitsweise und ob man da nicht noch viel Zeit einsparen kann. Ich versichere Euch: Es geht an vielen Stellen.


    @Mods: Vielleicht sollte das ausgelagert werden. ich wollte den Thread nicht kapern.

  • Ich habe reduziert, weil ich die Zeit für die Korrektur einfach nicht habe. In Bayern gibt es die Pflicht, zu allen Aufsatzformen einen verpflichtenden Übungsaufsatz zu schreiben. TZ bedeutet für mich eine Deutschklasse weniger. Das ist gewonnene Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe.

  • Dito. Die Korrekturen sind das Problem und zwar einfach weil die alle auf einen Batzen kommen. Klausur ist halt am Ende des Quartals und wenn dann noch Abi- und FHR-Klausuren wie dieses Jahr praktisch gleichzeitig sind, bekomme ich das nicht hin, während dieser Zeit den Kindern gerecht zu werden.

    Wobei man aber auch sagen muss, dass ich laut LBV 19/25,5 Stunden mache, in der UV sind aber 21 eingetragen und der Stundenplan ist ja auch totale Saisonarbeit primär gerade wenn das 2. Halbjahr endet und dann das 4. Quartal lang. (Aktuell ist der Stundenplan natürlich viel mehr Arbeit, sitze gerade an Version 16, und der Zertifikatskurs frisst auch mehr Zeit als die 3 Stunden Entlastung.)

    So genieße ich die freie, entspannte Zeit dazwischen mit meiner Teilzeit und schaffe die stressigeren Phasen danach. Vollzeit hieße ein Klausurstapel mehr (aktuell habe ich 4 in Englisch und einen in Mathe, nächstes Jahr 3 in Englisch und 2 in Mathe, das wird also schon besser) und der wäre einfach dann das bisschen zu viel.

    Aber ich achte auch darauf nicht Vollzeit zu arbeiten :) Also ich arbeite nicht 41 Stunden für weniger Geld. Wenn nicht gerade Klausurphase ist, würde ich mich am Wochenende auch nicht an den Schreibtisch setzen. Und um noch mal an den PC zu gehen, wenn die Kinder da sind, finde ich auch nicht so doll. Da hab ich nämlich auch keine Lust mehr.


    Die Arbeitszeit jetzt klappt aber auch nur gut, weil mein Mann auch nur 35/41 Stunden macht und meine Eltern im Haus wohnen, die auch mal einspringen wenn es nötig ist.

    Gerade aktuell wo die Kita 10 Stunden weniger Betreuung anbietet ist das natürlich Gold wert.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe nur ein KInd und arbeite derzeit mit 20/25,5 Stunden. Und ich bin ganz schön am rotieren, obwohles nur ein Zwerg ist. Die Liste der Aufgaben im Haushalt ist endlos, ein Unterstützungsnetzwerk im Sinne von Omas und Opas haben wir nicht vor Ort, die Schwiegereltern kommen zwar sofort, wenn man ruft, aber bei ca. 90 km Anfahrt macht man das nicht gerne oft.


    Ich merke, dass mir meine Fächer echt dazwischengrätschen (Deutsch und Fremdsprache), die Klausuren (die ich zugegebenermaßen mittlerweile echt hasse) lassen sich wenigstens in Deutsch nicht wirklich kürzen. Acht Seiten kaum lesbaren Schrott x 57 pro Durchgang kosten viel Zeit und je schlechter der Kurs, desto länger dauert es. Da mit Corona jeder Pansel versetzt wurde, kann man sich ja denken, wies derzeit um die Deutschfertigkeiten bestellt ist. Trotzdem kann man an anderen Stellen einsparen:


    1. Ich mache nur noch Hybridunterricht (schalte die SuS via VK dazu) und spare mir so das elendige Durchlesen von zig hochgeladenen Aufgaben + Feedback, da jeder die Chance hat (bei uns auch sehr gut umsetzbar), am UNterricht teilzunehmen und eine Lösung vorzutragen. Das Lesen von jeder Woche rund 50 Abgaben hat mir zuvor fast das Genick zeitlich betrachtet gebrochen.


    2. Ich halte mich bei sämtlichen Zusatzaufgaben zurück und strebe in vorraussehbarer Zukunft auch keine größeren Aufgaben/Projekte an.


    3. Ich tauscheimmer und gaaanz viele Materialien mit Kollegen aus und versuche nicht mehr, das Rad neu zuerfinden.


    4. Ich habe darum gebeten, mit Deutsch weniger FOS (Fachabi) machen zu müssen. Ich habe dieses Jahr nur Oberstufe, mit meiner Fremdsprache geht es nicht anders, mit Deutsch aber schon. Dann doch lieber ein paar BIldbeschreibungen mit 10 Mann in der Ausbildung als 28 Sachtextanalysen pro Klasse/Kurs.:D



    Trotzdem bleibt es verdammt viel Arbeit, deswegen überlege ich jetzt, im Haushalt auszusortieren: Putzhilfe suchen, mehr Aufgaben an meinen Mann abgeben (der ist Vollzeitlehrer, hat aber immer um 13 Uhr Schluss und als Fächer Sport + Politik), Kitazeit erhöhen (ist mit 35 Std/Woche ziemlich auf Kante genäht). Pläne usw. gehen bei uns leider immer unter, habe da immer mal wieder versucht meinen Mann dafür zu begeistern, aber das bringt es irgendwie nicht.


    Derzeit ist wieder Klausurzeit, und wenn ich dann noch Unterricht erteilen und vorbereiten soll, dann sitze ich eigentlich jeden Abend von 21 - 0 am Schreibtisch. Toll ist das nicht, aber reduzieren fühlt sich wie die falsche Entscheidung an.

  • Ich kann dir nur den Tipp geben, eine Putzhilfe zu nehmen. Es spart aus meiner Sicht nicht nur die Zeit, die man selber putzen würde, es spart auch sehr viel Stress. Zum einen, weil man nicht ständig irgendwo Staub und Dreck sieht und denkt "oh nein, da müsste ich putzen", sonder auch, weil es zwischen dir und deinem Partner darum keine Diskussionen mehr geben wird. Nichts a la "kannst du mal gerade die Wanne putzen?". Braucht man nicht. Dafür ist die Putzhilfe da und die ist aus meiner Sicht jeden Cent wert.

    Wir überlegen, ob wir sie, wenn das Kind in der Schule ist, auch die Wäsche machen lassen. Das ist zwar nur "meine" Aufgabe, aber ich verbringe schon mehr Zeit mit Haushalt etc. als mein Mann mit Versicherungen und Finanzen. Eventuell geht das nicht mehr so gut, wenn das Kind zu Hause noch Hausaufgaben machen muss. Dann sourcen wir halt noch was aus. Outsourcen ist sowieso gut: Wenn im Garten viel Arbeit ansteht kommt der Gärtner, kleiner Sachen macht mein Mann als Hobby. Wenn was repariert werden muss, kommt der Handwerker. Ist auch besser so. Würden wir das selber machen, hätten wir kein Haus, sondern eine Ruine, weil wir das beide nicht können. Reifen an den Autos lassen wir wechseln. Macht die Werkstatt in 30 Minuten für 30 Euro. Ich brauche 3 Stunden nur dafür, noch mal eine Stunde meine Klamotten zu waschen, habe 80 mal geflucht und mir vermutlich auch noch weh getan. Ja, das kostet alles Geld. Das Geld verdiene ich dadurch, dass ich Vollzeit arbeite. Da mache ich was, wo ich Spaß dran habe und was ich gut kann. Ich könnte auch weniger arbeiten und Garten und Autos selber machen. Dazu habe ich aber keine Lust und bin grottenschlecht darin.


    Unser Kind hatte von Anfgang an einen 45 Stundenplatz in der Kita, was eine echte Erleichterung ist. Und nein, ich hatte noch nie ein schlechtes Gewissen deswegen. Wie Sissymaus schon schrieb: Mein Kind hätte im Endeffekt deutlich weniger schöne Zeit mit mir, wenn ich immer angenervt wäre. So bin ich mehr als zufrieden. (Man kann aber auch mit allen anderen Familienmodellen zufrieden sein, bitte nicht falsch verstehen!!) Auch für die Grundschule haben wir die maximale Betreuungszeit in der OGS angemeldet. Das heißt nicht, dass das Kind immer von 7 Uhr bis 17 Uhr dort ist, aber wir haben immer die Möglichkeit. Und sie wird immer von 8 Uhr bis 16 Uhr dort sein, es sei denn, sie hat Sport oder Musikschule, wenn das wieder statt findet, oder geht mit einem anderen Kind mit (oder wir nehmen ein anderes Kind mit nach Hause, das machen wir natürlich auch).


    Für die Schwiegereltern und Eltern in der Nähe bin ich mehr als dankbar! Es ist viel einfacher die beiden zu fragen, ob sie das Kind spontan am nächsten Tag aus der Kita holen können (können sie, das ist für sie das Highlight der Woche) oder ob man eine Freundin oder so fragen muss. Ohne die Schwiegereltern hätte vermutlich auch einer von uns reduzieren müssen. Aber das war mir dann halt auch den Umzug aus der Stadt ins Kuhdorf wert. (Das heißt nicht, dass irgendjemand umziehen soll!! Bei uns hat so gepasst, es muss nicht bei allen passen)

  • Also ich habe vollen Pespekt vor allen, die eine volle Stelle haben, sich hauptverantwortlich um mehrere Kinder kümmern,...

    Danke für den Pespekt, aber der ist unverdient. Ich muss so gut wie nicht korrigieren... Mittags ist erst der Hund dran, dann die (inzwischen nicht mehr kleinen) Kinder, abends und am Sonntag vorbereiten.


    Als die Kinder noch klein waren, sind sie bis 15 oder 16 Uhr in der Kita gewesen, damit ich mittags ein bisschen Zeit zum Regenerieren hatte. Anstrengend ist bei mir vor allem der Unterricht, das wird auch nicht besser, je älter ich werde, fürchte ich. Das Vorbereiten ist nach x Jahren nicht mehr der Rede wert. Das macht mir meist auch Spaß.


    Was dauert denn am längsten bei dir oder was raubt Kraft?

  • Was dauert denn am längsten bei dir oder was raubt Kraft?

    Die Mege an Aufgaben, die jeden Tag anstehen. Kurz: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Ich möchte natürlich allen Bereichen gerecht werden, aber das finde ich sehr schwer.

    Meine Kinder gehen, zu "normalen" Zeiten, bis 14 Uhr zur Schule. Ich bin um 13.50 Uhr Zuhause, das bedeutet gleich Mittagessen zu machen, bei den Hausaufgaben zu helfen, mehrfach die Woche Mamataxi zu spielen, Haushalt, Abendessen machen, Kinder ins Bett bringen, Küche aufräumen und dann Unterricht zu planen oder zu korrigieren. Dazwischen mit dem Mann den nächsten Tag besprechen oder Elterngespräche führen etc...

    Wie gesagt, es kann ja gut sein, dass andere einfach mehr Energie haben, aber mir fehlt sie oft.

    Dieses permanente Rennen durch den Alltag ohne Pause ist echt heftig.

    Ich habe nie das Gefühl, fertig zu sein bzw alle Bereiche gut erledigt zu haben. Der Tag bräuchte einfach mehr Stunden. :)

    • Offizieller Beitrag

    Kopfschloss


    Das dürfte den meisten KollegInnen so gehen - leider bringt das der Beruf zum größten Teil mit sich.
    In der Behörde habe ich gelernt, Vorgänge klar zu priorisieren und sie dann zügig ohne Störungen (ja, das ist im Lehrerberuf ein zentrales Problem) abzuarbeiten. Auf diese Weise bin ich selten wirklich in Stress geraten.

    Der fliegende Wechsel von Lehrerin zu Mama zu Hausfrau zu Partnerin und wieder zurück ist mitunter heftig.

  • Wenn du so knapp vorher erst zuhause bist, muss das Essen fertig sein. Das kann vorbereitet sein. Vorkochen in großen Mengen

    einfrieren. Küche aufräumen ist dann weniger und da kann man das Kind einbeziehen.

    Mamataxi minimieren, indem man Freunde der Kinder mitnimmt und das auch mal umgekehrt nutzen kann. Außerdem den Mann fürs abholen verpflichten.

    Elterngespräche nur ein/zweimal pro Woche mit festgelegtem Zeitrahmen. Diesen konsequent einhalten. Reicht es nicht: neuen Termin festlegen.

    Abendessen gibts nur Brotzeit, wenn es mittags warm gab. Tisch decken machen alle. Abräumen auch. Nächsten Tag besprochen muss auch nicht sein: sonntags eine Stunde Zeit nehmen und die Woche planen. Plan aufschreiben/in einen digitalen Kalender schreiben. Für alle sichtbar machen.


    Unterricht vorbereiten wird mit der Zeit sehr viel weniger. Wenn nicht: eigene Arbeitsweise überprüfen/überdenken.


    Usw usf

  • 1. Ich versuche, mich auf eine Sache zu konzentrieren und die intensiv wahrzunehmen. Wenn ein Kind was erzählen will, setze ich mich hin und höre zu. Oder ich sage, ich kann jetzt nicht, ich lese.

    2. Mir ist manches einfach wurscht. Die Küche sieht meist aus wie Sau, aber im Lockdown kriegt man ja keinen Besuch:P Dafür ist das Essen lecker.

    3. Wir teilen auch Aufgaben. Mein Mann macht immer Zahnarztbesuche mit den Kids, weil ich Panik habe, das macht die Kinder nur wuschig. Ich putze dafür gerne das Bad.

    4. Mit der Zeit gibt es Rituale. Einkaufen immer samstags, Mittwochs immer Nudelsuppe. Oder so ähnlich ;)


    Anstrengend ist es natürlich, das hat ja niemand abgestritten. Aber Teilzeit als Lehrerin macht einfach keinen Sinn, weil man das meiste eh nicht teilen kann. Wozu auf Geld/Rente verzichten?

  • Ich weiß, es is OT, aber ich habe mich heute tierisch geärgert.


    Ich habe mal wieder rund 50 Klausuren auf dem Schreibtisch liegen (Deutsch, Oberstufe FO) und habe die Nase gestrichen voll, KInd daheim wegen Corona in der Kita, jeden Tag neue Coronavorgaben in der Schule usw., Präsenz, Hybrid und Distanz alles gleichzeitig, mir steht es gerade bis Oberkante Unterlippe. Eigentlich war dieses WE so geplant, dass ich den ganzen Tag von morgens bis abends am Schreibtisch sitzen kann und die Klausuren abarbeiten kann, wegen des Coronaverdachts in der KiTa fällt die Option nun weg. Mir bleiben also noch etwa 8 Tage (eher Abende) für alle Klausuren.


    Rief meine Mutter an (selbst ehemals Lehrerin, Bio und D/M), wollte einfach mal etwas rumheulen und mir ein "Ach du Arme" abholen, und habe mir sofort wieder die übliche Leier anhören dürfen: Natürlich bin ich selbst schuld, ich sehe das zu eng und zu genau, mehr als 20 Minuten / Klausur sei ineffizient, das sei doch nur die FOS und überhaupt sehe ich das alles viel zu streng und muss halt mehr überlesen und nicht so genau sein.


    Ich bin nicht die Schnellste, es gibt sicherlich schnellere, bei mir ist von 20-60 Minuten /Klausur (halt abhängig davon wie kurz/lang, lesbar/nicht lesbar, verständlich/unverständlich etc.) alles dabei. 20 Min. sind beim besten Willen bei 90% der Klausuren bei mir nicht drin. Bin ich da zu doof für, ist das wirklich die Durchschnittszeit die die meisten LuL dafür brauchen?!


    Gerade bei Klausuren ab 4 abwärts bin ich relativ genau, weil ich genau weiß, dass, wenn ich nicht jeden Pups rechtfertigen kann, meine Note gegen keinen Widerspruch (und die kommen recht häufig) standhalten kann.

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