Warum fragst du dann, wenn du es verstanden hast?
Ich habe nicht gefragt, weil ich den Sachverhalt nicht verstanden hatte, sondern weshalb du der Meinung bist, dich darüber empören zu müssen.
Warum fragst du dann, wenn du es verstanden hast?
Ich habe nicht gefragt, weil ich den Sachverhalt nicht verstanden hatte, sondern weshalb du der Meinung bist, dich darüber empören zu müssen.
man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist.
Wow... tut mir leid, aber dazu fällt mit gerade echt nichts mehr ein.
Nein, man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist.
"Dieses normative Diktum ist Voraussetzungsreich und bedarf näherer Erläuterung." Sagt gerade mein Ehemann
Nein, man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist. Dass Schwangerschaften passieren oder jemand wegen Krankheit ausfällt ist vollkommen normal. Man kann sich auch irgendwann umentscheiden. Aber dann doch bitte ehrlich allen Beteiligten über sein. Dazu gehört auch de Arbeitgeber.
Und wovon lebt man dann während der Schwangerschaft? Oder auch davor? Bei Freunden hat es 3 Jahre und mehrere Tausend Euro gedauert bis sie schwanger wurden. Das hätte sie ja einfach arbeitslos zu Hause bleiben können?
Und die meisten Fehlgeburten erlebt man bis zur 12. Woche. Wenn also jemand schwanger ist und dann eine Fehlgeburt hat soll sie noch bis zum nächsten Einstellungstermin arbeitslos bleiben?
Nein, man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist.
Den ersten Teil kann ich IM ANSATZ nachvollziehen, auch wenn ich die Einstellung falsch finde. Nur weil man schwanger ist, ist man nicht arbeitsunfähig. Ja, dann fehlt man eine Zeit danach, aber im wahrsten Sinne des Wortes: "that's life". Soll denn der Mann, mit der schwangeren Frau, der auch in Elternzeit gehen möchte, auch auf eine Stelle verzichten? Dann haben beide keine Arbeit und kein Einkommen, weil sie "Rückgrat haben".
Der zweite Teil ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Was ist, wenn es 4 Jahre dauert, bis es klappt? Soll man dann als Frau die 4 Jahre lang nicht arbeiten?
Was ist, wenn man eine Stelle antritt, aber geplant hat, drei oder vier Jahre später in Elternzeit zu gehen (Mann, Frau, Divers)? Soll man dann auch so viel Rückgrat haben, die Stelle nicht zu nehmen, weil man dann eventuell für 2 Monate bis 3 Jahre in Elternzeit ist?
Ja, es gibt Fälle, die sind für alle Koleg*innen doof. So richtig doof. Und ja, diese Fälle gibt es oft. Aber dafür kann man doch nicht alle Frauen zwischen 20 und 48 diskriminieren. Die einfachste Art und Weise damit umzugehen wurde schon genannt: Genug Lehrer*innen einstellen, damit Elternzeiten abgedeckt werden können.
Für die "freie Wirtschaft" braucht man eine andere Lösung, aber hier geht es ja erst mal um Schule.
Schmidt: Du gestehst es dem Arbeitgeber zu, rein zweckrational zu handeln, nicht aber der (möglicherweise bald) Schwangeren. Diese verurteilst du dafür. Das ist argumentatorisch sicherlich begründungsbedürftig.
Und du verurteilst den rational handelnden Arbeitgeber.
Eine Stelle zuzusagen, die man gar nicht antreten bzw. wie vereinbart ausfüllen will, ist moralisch nicht in Ordnung. Nachvollziehbar ist das Handeln im Prinzip, könnte ich aber mit meinem Gewissen und meinem Anspruch an Ehrlichkeit nicht vereinbaren.
Wenn andere das können, muss ich das sicher nicht gut finden.
Wenn eine neue Kollegin an die Schule kommt und dann schwanger wird ... freue ich für sie. Der Rest ist mein ... (hm, ja, ich sage mal) "Problem". Wobei das "Problem" nicht die Schwangerschaft ist.
Nachtrag: wenn ein neuer Kollege kommt und nach einem halben Jahr in Elternzeit geht, freue ich mich auch für ihn. Keine Frage.
Was ist, wenn man eine Stelle antritt, aber geplant hat, drei oder vier Jahre später in Elternzeit zu gehen (Mann, Frau, Divers)? Soll man dann auch so viel Rückgrat haben, die Stelle nicht zu nehmen, weil man dann eventuell für 2 Monate bis 3 Jahre in Elternzeit ist?
Nö. Es geht mir explizit darum, dass jemand von vorneherein nie vorhatte, die Arbeit für die sie eingesellt wurde auch tatsächlich zu erledigen. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie oft ich das noch schreiben muss, bis es ankommt. Wenn jemand für ein 1-Jähriges Projekt eingestellt wird, aber bereits schwanger ist, dann kann man das drehen und wenden wir man will, das ist nicht in Ordnung. Wenn sie eingstellt wird, geplant schwanger wird und deshalb entgegen de Versicherung ausfällt, dann ist das mindestens eine Grauzone, aber eigentlich auch nicht in Ordnung. Wenn sie eingestellt wird und ungeplant schwanger wird, dann ist das zwar gerade doof für den AG, aber moralisch offensichtlich kein Problem. Das gehört dann eben zum Leben dazu. Es geht um die bewusste Täuschungsabsicht.
Wenn eine neue Kollegin an die Schule kommt und dann schwanger wird ... freue ich für sie. Der Rest ist mein ... (hm, ja, ich sage mal) "Problem". Wobei das "Problem" nicht die Schwangerschaft ist.
Nachtrag: wenn ein neuer Kollege kommt und nach einem halben Jahr in Elternzeit geht, freue ich mich auch für ihn. Keine Frage.
Und wenn du dringend jemanden gebraucht hast, sie einstellst und sie dann zwei Monate später, mitten im Schuljahr sagt, so, wie von Anfang an bei ihr geplant, sie sei dann mal für drei Jahre weg, dann findest du das natürlich total super und fühlst dich nicht mal ein kleines bisschen verarscht. Sicher.
Du wirst lachen:
dann finde ich das super, ich fühle mich in keinster Weise verarscht. Warum auch. That's live.
Ich kann nachvollziehen, was Schmidt meint. Ich persönlich würde das niemals so handhaben und hätte ein sehr schlechtes Gefühl/Gewissen dabei.
Aber: Ich bin auch in der glücklichen Lage, diese Entscheidung niemals treffen zu müssen. Letztendlich ist es gesetzlich abgesichert und es gibt mit Sicherheit gute persönliche Gründe, so vorzugehen. Toll ist das für den Arbeitgeber jedoch nicht.
Und du verurteilst den rational handelnden Arbeitgeber.
Eine Stelle zuzusagen, die man gar nicht antreten bzw. wie vereinbart ausfüllen will, ist moralisch nicht in Ordnung. Nachvollziehbar ist das Handeln im Prinzip, könnte ich aber mit meinem Gewissen und meinem Anspruch an Ehrlichkeit nicht vereinbaren.
Wenn andere das können, muss ich das sicher nicht gut finden.
Das Problem ist, dass du beim Arbeitgeber (zweck-)rationales Handeln mit legitimem Verhalten gleichsetzt. "Legitim" kann hier nur "moralisch" legitim bedeuten, denn dass es gesetzlich verboten ist, die Frage nach der Familienplanung zu stellen bzw. diese als Kriterium für die (Nicht-) Einstellung heranzuziehen, ist hinlänglich bekannt. Aber rationales Verhalten ist eben nicht automatisch moralisch legitim, das bedarf der Begründung. Du musst also begründen, weshalb es moralisch legitim wäre, Frauen eine Arbeitsstelle (oder wie weiter oben auch zu lesen war: Beförderung) zu verwehren, weil die Möglichkeit besteht, dass sie schwanger sein oder werden könnten.
Letzteres ist ein biologisches Faktum und eine biologische Notwendigkeit zur Sicherung der Nachkommenschaft. Dafür eine Stelle verwehrt zu bekommen, ist nichts anderes als eine Diskriminierung. Sich hiergegen zu wehren, ist nicht nur rechtlich legitim, sondern auch moralisch. Dafür kann dann auch das ohnehin kaum durchzuhaltende Gebot der absoluten Ehrlichkeit gebrochen werden. Das Gut der (Chancen-) Gleichheit wiegt hier meiner Ansicht nach deutlich höher. Dass das nicht nur meine Privatmeinung ist, sieht man daran, dass der Gesetzgeber dem ebenfalls folgt.
Nein, man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist.
Wie soll eine Schwangere deiner Meinung nach überleben? Das ist doch der Sinn des Mutterschutzes.
"Zum Mutterschutz gehören unter anderem
Die Sicherung des Einkommens gehört explizit dazu.
Ich erinnere mich daran, dass wir diese Diskussion schon mal hatten, inklusive der Frage, ob die männlichen Bewerber wohl auf eine (mögliche) Schwangerschaft hinweisen würden, wenn sie auch vor haben dann Elternzeit zu nehmen.
Und? Wie sieht es da aktuell aus?
Du wirst lachen:
dann finde ich das super, ich fühle mich in keinster Weise verarscht. Warum auch. That's live.
Es ist sicher sinnvoll, das von vorneherein mit einzuplanen, dann kann man sich freuen und muss sich gar nicht ärgern.
Dass es für einen kleinen Betrieb sehr schwierig sein kann, steht auf einem anderen Blatt. Nichtsdestotrotz muss auch der damit leben, dass Frauen bis 40 babybedingt sehr wahrscheinlich ausfallen können. Und je weniger Männer sich am Babygroßziehen beteiligen, desto länger der mögliche Ausfall der Mutter.
Es ist sicher sinnvoll, das von vorneherein mit einzuplanen, dann kann man sich freuen und muss sich gar nicht ärgern.
Das erzähl mal dem Ministerium. Es dauert Monate, bis es die Zusage zu Finanzierung einer festen Vertretung gibt, die man sich dann noch selbst suchen muss.
Aber dafür können die werdenden Eltern nichts.
...hätte ich mir besser n Lesbenausweis besorgen sollen? nee, ging auch so.
...hätte ich mir besser n Lesbenausweis besorgen sollen?
Ausweise helfen gegen Schwangerschaften? Wusste ich noch gar nicht.
...also dass ne frau nicht schwanger wird ohne Sperma ist dir aber bekannt?
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