Anschauungsmaterial von Schülern herstellen lassen?

  • Hallo,


    ich behandle nach den Ferien das Thema "Werkstoffe", u.a. Holz. Nun hätte ich gern etwas Anschauungsmaterial, die Schule hat aber leider nichts :( Nun wollte ich den Schülern gern zeigen, welche - vor allem einheimischen - Holzarten es gibt, aus denen häufig Produkte hergestellt werden, und wie diese aussehen, die Maserung, Farbe, etc. (Eiche, Kiefer, Esche, Obstgehölze, etc., da gibt es ja eine Menge). Außerdem wären verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten toll, also lackiert, geölt, gewachst, lasiert etc.


    Die Schüler sollen einfach mal sehen, was man so mit dem Material machen kann. Nicht nur im späteren Beruf, auch in der Freizeit, im Hobbybereich u.s.w.


    Da ich z.Z. nicht die Möglichkeiten habe, hatte ich den Gedanken, die Schüler zu fragen, ob wer - freiwillig natürlich!! - Zeit und Lust dazu hat. Vielleicht ja auch mit den Eltern zusammen. Es ist eine Dorfschule, prinzipiell wäre das also gut denkbar... ;) Das Material würde ich dann gerne mind. an der Schule behalten, oder evtl. auch in meinem Eigentum (für schulische Verwendung wo auch immer) :rotwerd:


    Findet Ihr das "angemessen"? Oder kommt sowas heutzutage nicht so gut an?

    Vor allem frage ich mich auch, wie man damit umgeht, wenn als erstes die Frage kommt: "Kriege ich dafür eine 1?" Ich möchte natürlich auch nicht den Eindruck erwecken, dass sich SuS oder Eltern irgendwie bei mir "einkaufen" könnten :grimmig:


    Was meint Ihr?

  • Ich hab zwar nicht verstanden, was du herstellen willst und was deine Sorge ist ("einkaufen"?), aber vielleicht wäre eine AG eine Möglichkeit, oder Werkenunterricht, oder gar eine Schülerfirma?

  • Ich will nichts verkaufen und nichts herstellen. Und auch nichts einkaufen (bezahlen).


    Thema im Unterricht ist "Werkstoff Holz". Es geht da um das Material als solches. Und ich hätte halt gern Anschauungsmaterial in verschiedenen Holzarten, unterschiedlich bearbeitet (kleinere Holztäfelchen, mit denen man das gut zeigen kann).

  • Zitat

    die Schüler zu fragen, ob wer - freiwillig natürlich!! - Zeit und Lust dazu hat.

    Catania Ist gewünscht, dass die Schüler selbst zuschneiden, lackieren etc. oder geht es "nur" darum, Holzstückchen aus der heimischen Werkstatt mitzubringen? Bei letzterem würde ich mir, sofern auf freiwilliger Basis, keine Sorgen machen, fragen kostet ja nichts. Bei ersterem ist natürlich mehr Aufwand erforderlich, das wäre dann im Rahmen einer AG tatsächlich besser aufgehoben, finde ich, kenne aber euer Klientel nicht.


    Sehr gute Idee aber auch von Websheriff , mit dem Suchbegriff "Holzprobe" wirst du sicher fündig und kannst vielleicht sogar kostenfrei bestellen.


    Weitere Ideen:


    Im Baumarkt nach Resten fragen, die ansonsten weggeworfen werden?


    Könnten die Schüler ansonsten Sachen mit in die Schule bringen und wieder mit nach Hause nehmen? Also z.B. kleinere Regalbretter, Dekostücke aus Holz oder Ähnliches? Und größere Holz-Dinge fotografieren?

  • Kurzer Hinweis, da das oft übersehen wird, weil es nach "Basteln" klingt.

    Es gibt bestimmte Holzarten, deren Bearbeitung in der Schule "nicht so gerne gesehen" wird. Darunter fallen die von Dir genannten Hölzer Eiche, Esche, aber auch Ahorn, Erle, Birke, Kastanie, Linde etc.. Also viele Holzarten, die man in so einem Projekt erwarten würde.

    Näheres dazu in der RiSU oder direkt hier.

  • Findet Ihr das "angemessen"? Oder kommt sowas heutzutage nicht so gut an?

    Vor allem frage ich mich auch, wie man damit umgeht, wenn als erstes die Frage kommt: "Kriege ich dafür eine 1?" Ich möchte natürlich auch nicht den Eindruck erwecken, dass sich SuS oder Eltern irgendwie bei mir "einkaufen" könnten :grimmig:


    Was meint Ihr?

    Nur dazu:

    Es ist (zumindest bei uns... Ländersache und so) nicht vorgeschrieben, dass alle SuS die gleiche Anzahl an sonstigen Leistungen erbringen müssen. Es spricht deshalb m.E. nichts dagegen, eine freiwillige Leistung auch entsprechend mit einer Note o.Ä. zu würdigen.


    Bei mir wäre es wohl ein klassischer Fall von "Wenn Du am Ende zwischen zwei Noten stehst, und ich Dir nicht sowieso die bessere geben würde, kriegst Du sie trotzdem." oder, wenn relevant (bspw. bei mir bei den Technikern) "Die Tendenz steigt um eins, aus einer glatten Note wird ein Plus."

    Natürlich nur, wenn's was taugt. Wer einen Ast abgibt, kriegt kein Plus ;)


    Andere Variante: Lass die SuS beim abgeben entscheiden, ob sie es bewertet haben wollen. Dann würd ich's als echte Note nehmen, aber auch mit der Konsequenz, dass sie schlecht sein kann.


    Egal wie, alle Varianten sind m.E. allemal sinnvoller, als die unsägliche Sitte der "Notenrettungsreferate", die - wenn ich meinen Jungs glauben darf - an manchen allgemeinbildenden Schulen kurz vor Jahresende gehalten werden. Mit einkaufen hat das nichts zu tun, solange die Noten dann nicht verschenkt werden.

  • Hey, ein ganzer Pool an schönen Ideen :)


    Ich werde das auf jeden Fall umsetzen. Ich habe selbst eine große Vorliebe für Holz und würde das daher gerne auch den SuS ein wenig mitgeben. Vielleicht mittels fertiger Proben aus dem Holzhandel. Aber ich finde auch die Idee schön, die SuS selbst entsprechende Dinge in den Unterricht mitzubringen. Das kann ja ein Holz-Spielzeugauto vom kleinen Bruder sein oder der gedrechselte Kerzenständer von Muttern :verliebt: . Und dann kann man mit den Teilen vom Holzhandel oder Baumarkt noch auffüllen.


    Flupp,

    ja, das hatte ich letztens auch schon gelesen, daher wäre der Werkunterricht nicht so gut gewesen.

  • Eine interessante Quelle ist auch der Förster. Momentan ist Baumfällzeit. Wenn der Förster seine Waldarbeiter anweist, von jeder gefällten Baumart "eine Scheibe abzuschneiden" hast du deine Holzbibliothek schnell beisammen - samt Jahresringen.

    Wie bereits geschrieben:
    Lass das nicht von den Schülern abschleifen. Buchenholz ist mittlerweile für die Holzbearbeitung im Unterricht nicht mehr zugelassen, weil die Stäube scheinbar karzinogen sind. FFP2-Masken wurden ursprünglich für derartige Zwecke entwickelt ;)

    Mit einem Bandschleifer ist das schnell plan. Dann noch in 3 Streifen mit Holzschutz versehen: Lack - Wachs - Öl


    Anmerkung: Leinöl gibt schöne Oberflächen - wenn man jedoch nicht aufpasst unschöne Technikräume. Lappen u.ä., die man zum Einölen verwendet hatte, muss man mit Wasser tränken und schnell entsorgen. Leinöl neigt zur Selbstentzündung. Ich kenne schon 2 Fälle, bei denen die Technikräume ausgebrannt sind, weil die Lumpen über das Wochenende in einem Eimer gelagert wurden.
    Ein Kollege wurde erst in 2.Instanz freigesprochen. Der hatte eine Schadenersatzforderung von 120.000 € wegen grober Fahrlässigkeit an der Backe - da springt der Dienstherr nicht mehr ein.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Kurzer Hinweis, da das oft übersehen wird, weil es nach "Basteln" klingt.
    ...

    Danke für die Info. Ich dachte, wir hätten Pappelsperrholz in der Schule. Das kommt von opitec in Päckchen extra für Schulen, das ist dann wohl raus?

  • Catania , ich verstehe immer noch nicht genau, du willst verschiedene Holzarten da haben, die bearbeitet sind? Oder Gegenstände aus Holz? Bei uns liegt sowas im Werkenraum zu Hauf, deswegen frage ich.


    Eine "Holzbibliothek", so wie alias beschreibt, klingt toll, das werde ich auch mal versuchen zu organisieren.


    Falls du mit Schüler*innen Holz bearbeiten willst, schleifen und so weiter, dann ist es Teil des Werkenunterrichts und du musst niemanden um Erlaubnis bitten, kannst Noten geben (nach Kriterien, auch schleifen will gelernt sein). Guck doch mal in den Lehrplan.

  • Ich will das mit den SuS nicht bearbeiten, ich werde mich hüten ;)


    Ich brauche einfach Holzteile zur Ansicht. Und wenn es kein unbearbeitetes Stück ist, finden die SuS in ihrem eigenen Haushalt vielleicht auch fertige Teile, die sie mitbringen und zeigen können. Es geht halt um Maserung, Farbe etc. Daher sollen es verschiedene Holzarten sein. Im Werkraum an unserer Schule findet sich wohl nur Kiefer.

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst die Schüler mitbringen lassen, was sie zu hause an transportablen Holzstücken so finden.Ich vermute mal, es werden immer dieselben Holzarten auftauchen. Einen Nussbaumfurniertisch kann man halt auch schlecht mitnehmen ;)

    Aber was sollen die Schüler da selbst erstellen?

  • Ich will das mit den SuS nicht bearbeiten, ich werde mich hüten ;)


    Ich brauche einfach Holzteile zur Ansicht.

    Achso, weil du schriebst

    .... Außerdem wären verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten toll, also lackiert, geölt, gewachst, lasiert etc.

    ...


    Da ich z.Z. nicht die Möglichkeiten habe, hatte ich den Gedanken, die Schüler zu fragen, ob wer - freiwillig natürlich!! - Zeit und Lust dazu hat. Vielleicht ja auch mit den Eltern zusammen.

    Deswegen war mir nicht ganz klar, was du suchst.


    Viel Erfolg auf alle Fälle, ich liebe Holz als Werkstoff:verliebt:

  • Danke für die Info. Ich dachte, wir hätten Pappelsperrholz in der Schule. Das kommt von opitec in Päckchen extra für Schulen, das ist dann wohl raus?

    Das kommt total darauf an, was Du damit vorhast.


    Anschauen ist ok, von 5 mm auf 3 mm runterschleifen nicht. Irgendwo dazwischen ist viel „könnte“, „müsste“, „sollte“.

  • Das kommt total darauf an, was Du damit vorhast.


    Anschauen ist ok, von 5 mm auf 3 mm runterschleifen nicht. Irgendwo dazwischen ist viel „könnte“, „müsste“, „sollte“.

    Laubsägearbeiten...

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst die Schüler mitbringen lassen, was sie zu hause an transportablen Holzstücken so finden.Ich vermute mal, es werden immer dieselben Holzarten auftauchen. Einen Nussbaumfurniertisch kann man halt auch schlecht mitnehmen ;)

    "Mama, ich bringe die Säge wieder in den Keller zurück, oder?" "Ja, mache das. .... Wie Säge? Was hast du damit gemac.... NEIN!!!!!! UNSER SCHÖNER FURNIERTISCH!!!!!!!!!"

  • Laubsägearbeiten...

    Ersatzstoffprüfung vornehmen, dann Maßnahmen zur Staubreduktion treffen ("Stäube nicht wegpusten, nicht fegen"), alles schön dokumentieren und dann fröhliches sägen (natürlich erst nachdem die Kinderlein instruiert wurden, wie man so ein Teufelsding benutzt).

    Wenn Du es genauer wissen willst:
    https://publikationen.dguv.de/…pdf/download/article/1402

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