Ein Jahr zurück: 13. März 2020 ....

  • Oh man, es macht mich ganz betroffen, wenn ich das alles wieder lese...

    Ich habe am Freitag auch meiner damals 2. Klasse alle Schulsachen mitgegeben und noch möglichst viele Eltern abgefangen, um Kontaktdaten zu überprüfen!

    Im Kollegenkreis wurde ich belächelt und mir wurde Panikmache unterstellt. Immerhin konnten wir dann nach den Schließungen erstmal mit Wochenplänen zu Aufgaben in Büchern und Heften starten. Andere Kollegen haben dann per Fahrrad Kopien ausgeteilt...

  • Wir durften am Anfang offiziell das Schulhaus gar nicht mehr betreten. Ich habe mehrfach ein Absperrband überklettert weil ich eben doch aus der Chemie irgendein Experimentiermaterial geholt habe 😂

  • Das war völlig surreal, ich hatte bis zur 6. Stunde Unterricht und danach eine Mail, von der Schulleitung es gibt noch nichts aus dem Ministerium. Falls die Schließen haben wir ja Erfahrung vom Sturmtag (Damals hatten wir Aufgaben über unsere Plattform eingestellt).

    Und so standen lauter Planlose KuK in der Schule rum und fragten sich und nun? Hingen vor den Tickern bis es tatsächlich hieß Schule zu. SL war längst im Wochenende und es gab viele Fragezeichen.

    Irgendwie hat damals fast jede es so gemacht wie er oder Sie dachte. Heute ist da schon mehr Konzept hinter. Unterricht mit Videokonferenz alles in unsere Plattform eingebunden.

    Am Montag starte ich wieder mit der Klasse in den neuen Block die es auch vor einem Jahr getroffen hat. Wir sind nämlich mit denen noch bis zu den Ferien in Distanz. Ob ich sie dieses Mal wirklich nach den Ferien im Klassenraum sehe?

  • Ich hatte damals an diesem Freitag mit meiner Klasse in der 1./2. Stunde noch aktuelle Themen (es ist etwas nicht so Schönes vorgefallen) besprochen und habe auf die offizielle Bekanntmachung gewartet, ob die Schulen wirklich tatsächlich geschlossen werden. Erst am Donnerstagabend war es ja wirklich abzusehen, dass es wirklich passieren wird, dass die Schulen einfach geschlossen werden. Ich konnte es mir am Mittwoch noch so GAR nicht vorstellen.

    Um 9 Uhr war dann die Pressekonferenz und nach der Pause hatte ich dann zwei Unterrichtsstunden Zeit, mit den Kindern die aktuelle Situation zu besprechen, noch schnell etwas Neues einzuführen und alle Materialien in die Schultaschen zu packen.
    Als wir uns dann verabschiedet haben, war so eine ganz komische Stimmung. Allein schon die Vorstellung, wir sehen uns erst in fünf Wochen wieder, war so "plötzlich" sehr komisch. Aber ich habe da schon überlegt, ob wir nach den Osterferien wirklich wieder in der Schule sind? Dass es dann sooooo lange weitergeht, hätten vermutlich die wenigsten gedacht.

    Und irgendwie ist auch jetzt noch kein Ende abzusehen. Das schlägt schon extrem aufs Gemüt.

  • Bei uns war ja der Montag noch Unterricht, aber das war erst Freitag Mittag klar, als ich Freitagvormittag an meinem freien Tag in der Schule anrief und fragte, ob ich vorsichtshalber kommen soll, erhielt ich totales Unverständnis.

    Nunja, es waren Montag nicht mehr alle Kinder da ;)

  • Unsere Pressekonferenz kam erst nach Schulschluss gegen 14 Uhr. Aber sonst geht/ging es mir ähnlich.


    Auch ich habe an diesem Freitag versucht, von allen private Mailadressen zu erhalten, schulische für Schüler gibt es erst seit diesem Schuljahr dank Schulschließung. Es hat viel gepusht. VK, Erklärvideos, PPP mit Ton zu mathematischen Themen, Links zu chemischen Versuchen (was es da alles gibt), an all das hätte ich vor einem Jahr nie gedacht. Wir hatten zum Glück bereits digitales Klassenbuch, in das auch Schüler und Eltern schauen konnten, wir Lehrer hatten Dienstmailadressen, die mit Schülerhausaufgaben überflutet wurden (es kam jeden Tag eine Mail von der SL, bitte löschen Sie so schnell wie möglich und vergessen Sie auch nicht den Papierkorb zu leeren). Moodle gab es zwar seit vielen Jahren, wurde aber nur von 2 Kollegen hin und wieder in einem Leistungskurs verwendet, die SL wollte uns andere nicht überfordern (sobald wir aber wieder an der Schule waren, wurde intensiv geübt und jetzt klappt es gut).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • ALs Laschet in der PK die Schulschließung bis Ostern verkündet hat, hab ich geheult. Ich hab gedacht: Wenn so ein krasser Schritt nötig ist, wie schlimm ist das nur?


    Ein Jahr später muss ich sagen: Meine Schule hat das Jahr bestmöglich genutzt. Wir sind sehr gut aufgestellt, was das angeht. Meine SL hat da beste Arbeit geleistet. Sie will, dass sich auch Konferenzen und kurze Absprachen über Teams im Kollegium etablieren. Dafür sind wir ihr alle sehr dankbar!

  • Ach ja: Ich hatte übrigen niemals gedacht, dass die Kammerprüfungen dann auch abgesagt wurden. Hab alle meine Schüler beruhigt: Die sagen doch keine bundesweit einheitliche Prüfung ab! Und dann ists doch passiert. In dem ganzen Jahr sind immer mal wieder Dinge passiert, die ich nie gedacht habe.

  • Oh an diesen Tag kann ich mich noch seeehr gut erinnern. Als es morgens im Radio hieß "Frankreich und Bayern schließen die Schulen" dachte ich mir nur das wir (BW) garantiert ebenfalls schließen werden. In der Schule wurde gleich für die 1. Pause eine Dienstbesprechung anberaumt. Da gab es dann zwar noch keine weiteren Infos, aber wir wurden aufgefordert den Kindern möglichst viel Material mitzugeben. Und dann kam der Knaller. Eine Betreuerin aus dem Ganztag wäre vielleicht positiv und die Rektorin wüsste noch nicht wer in Quarantäne muss, denn die Betreuerin hatte viel Kontakt zu Kindern aus allen Klassenstufen. Alle.... :ohh: Die letzten Schulstunden vergingen wir im Flug und jeder raste nach Schulschluss panisch in den nächsten Supermarkt. Zuhause angekommen kam dann erst die Email mit der angekündigten Schulschließung ab Dienstag. Was für ein Tag! (Es musste übrigens niemand in Quarantäne.)

  • Kris24 : Hinsichtlich schulischer E-Mail-Adressen der SuS und "Moodle" war's bei uns ein ähnliches Bild: Zwar bekommen unsere SuS schon seit Jahren eigene schulische Mail-Adressen, nur wurden die bis zum letzten Schuljahr kaum genutzt. "Moodle" haben wir auch schon länger; nachdem es aber in den letzten Schuljahren nur am BG genutzt wurde, sind wir erst jetzt schulweit darauf umgestiegen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Heute ist mir besonders aufgefallen, wie sich die Einstellung der Menschen (subjektiv, bevor wieder jemand kreischt, dass es bei ihnen ganz anders aussehe!) zu Corona im Vergleich zu vor einem Jahr veränderte. Vor einem Jahr war es noch dieses große Unbekannte, vor dem jeder ein bisschen Respekt hatte. Jeder verzichtete lieber einmal mehr auf den Restaurantbesuch, im Supermarkt lieber ein Pack mehr Nudeln eingekauft und im Zweifelsfall lieber etwas mehr Abstand. Die ersten zaghaften Öffnungen nach der 2. Welle wurden von den Bürgern sehr positiv angenommen - die Friseure und Baumarktmitarbeiter hatten gut was zu tun ^^ . Heute beim Einkauf waren so viele Leute unterwegs und die Wägen standen teilweise kreuz und quer. Die Regeln werden halt eingehalten, weil sie eingehalten werden müssen, aber im Vergleich zu vor einem Jahr scheinen deutlich weniger Leute hiervon wirklich überzeugt zu sein. Am Anfang der Pandemie meinten noch einige, dass sich manch eine Verhaltensart nach Corona noch halten könnte. Ganz ehrlich? Ich glaube inzwischen, dass die Leute in Nullkommanix zu alten Gewohnheiten zurückkehren werden. Die Konzertbilder aus Neuseeland geben da doch einiges an Hoffnung ;) .

  • Ich war in meiner damaligen Klasse und wir haben immer wieder zwischendurch aufs Handy geguckt. Als ich dann raus aus dem Lehrerzimmer ging, verabschiedete ich mich noch von einem Kollegen und dachte „Ob ich den wohl jetzt länger nicht sehen werde?“

    Ich war aber froh, ich wollte Corona nicht bekommen. Wir sind dann zuhause auch wirklich zuhause geblieben, hatten keine persönlichen Kontakte bis auf unsere direkten Nachbarn (haben ein Reihenendhaus). Wir haben sehr viel n-tv/ n24 geguckt in den ersten Tagen. Es war spooky. Ich habe dann irgendwann angefangen, Masken zu nähen, da das KH hier in der Nähe einen Aufruf gemacht hatte. Insgesamt habe ich bis Mai 750 Masken genäht und den größten Teil in der Nachbarschaft ohne Profit verkauft.

    Die Stimmung war krass.... heute ist sie anders, wir haben gelernt, mit dem ganzen Mist zu leben.

  • hatte Freitag Nachmittagunterricht und bin als letzter aus dem menschenleeren Flur raus. Damals noch mit dem Gedanken "Naja, immerhin haben sie einigermaßen schnell reagiert, man scheint ja vernünftig mit der Situation umzugehen".


    Als montags drauf vom Ministerium Pressekonferenz mit 35 Mann angeordnet wurde, war allerdings klar, wo die Reise WIRKLICH hingeht.

  • Ich war morgens in der Schule und hatte schon so das Gefühl. In einem Fachbereich, die noch nicht so in unserem LMS-System unterwegs waren. Habe mir die Mailadressen von allen Klassensprechern geben lassen und damit dann Anfang der nächsten Woche alle Schüler nach und nach erreicht. War nicht meine Aufgabe, aber entweder alle zu faul sich zu kümmern, oder keiner hat es kommen sehen ...


    Leider an dem Nachmittag noch ein Gespräch mit der Polizei und Absage einer Veranstaltung, war völlig richtig, aber auf die hatte ich mich sehr gefreut und viel Zeit rein investiert (Ehrenamt)

  • Ich bin ganz ehelich: meine Kolleg*innen und ich haben Crona damals nicht sehr ernst genommen. Gut, bei uns waren die Fallzahlen auch niedrig. Also sind wir erst einmal feiern gegangen, nachdem wir die Info von unserer Chefin erhalten haben. Total absurd.

  • Bei uns haben im Laufe des Vormittags die Abiturienten begriffen, dass das ihr letzter Schultag sein würde. Sie haben sich große Mengen an Corona-Bier besorgt :sterne: und eine Party in der Pausenhalle gestartet. Ich hatte mehrere Freistunden und habe dann beschlossen, mal alles was von mir so rumlag, einzusammeln und mitzunehmen. DIE Nachricht kam allerdings erst, als ich mittags schon im Auto saß. Gleichzeitig schrieben mir Freundinnen, dass in den Supermärkten die Schlacht ums Klopapier angefangen hatte...

  • Ich habe es damals nicht glauben können und meine Schüler mit den Worten verabschiedet:"Bis Montag".


    Für mich persönlich waren die ersten Monate die heftigste Zeit, da auch KiTas/KiGas geschlossen waren und wir keine Informationen dazu hatten, ab wann/ob Lehrerkinder in die Notbetreuung dürfen.

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