Seiteneinsteiger an einer Privatschule in Bayern

  • Einen Bundeslandwechsel oder auch nur einen Umzug an einen weit entfernten Ort (der nicht mehr im Rahmen eines üblichen täglichen Arbeitsweges machbar ist), sollte man wirklich niemanden vorwerfen.

    Sehe ich auch so. Bundeslandwechsel is nur mit kräftigen Nebenbedingungen eine Option. Trotzdem sind die Quereinstigeschancen in Bayern schlecht, also ist es eine Überlegung wert.


    Aber eigentlich muss sich die TE doch keinen Kopp machen. Sie hat jetzt einen Job an dieser Privatschule und den wollen sie jetzt entfristen. Damit vergibt man sich wenig. Kündigen kann man auch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, wenn sich etwas besseres bietet. Zweiter Punkt auf der Habenseite ist die wirtschaftliche Sicherheit durch die Festanstellung der Ehegattin. Insofern kann sich die TE doch leisten nochmla zwei Jahre die Hörsaalbank zu drücken. Entweder Fulltime oder auch in Teilzeit neben einer Teilzeit-Beschäftigung z. B. an der Privatschule.


    Da gibt es jede Menge Perpektiven ohne Umzug.

  • Ich bin zwar nicht in BY, aber es gibt auch in Fächern wie Mathe und Co. teilweise NC. Es gibt nicht zu wenige Interessenten. Viele brechen ab, weil sie nicht so viel lernen wollen und dann angeblich leichtere Fächer studieren (bei denen die Aussichten auf eine Planstelle kleiner sind). Ich habe schon Leute ihr Fach wechseln sehen, weil sie eine Prüfung nicht beim ersten Mal bestanden haben.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Auch SuS, die ein Mangelfach wählen, hätten gerne einen fachlich und didaktisch-pädagogisch kompetenten Lehrer. Erwartest du wirklich, dass du als nicht kompetente Person eingestellt wirst und natürlich genauso viel verdienst wie einschlägig qualifizierte Lehrkräfte?

    Btw, es ist nicht relevant, was du als sinnvoll erachtest, das schreiben Gesetze und Verordnungen vor. Mit 20CP in den Bildungswissenschaften kommst du nicht weit. Außerdem wirst du kaum die entsprechenden Praxisphasen haben, die zu einem Lehramtsstudium gehören. Wie das in Bayern aussieht, weiß ich nicht, in NRW gehören zum Lehramtsstudium insgesamt mehr als ein halbes Jahr Praxisphasen. Und dann kommt noch das 1,5 Jahre lang Ref.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Dann sind wir ja beisammen. Der Lehrerberuf ist nichts für mich. Aus eurer Sicht sicherlich der optimale Kandidat für eine Privatschule - den Beamtenstatus und das Geld nicht wert soll er doch den Bedarf an den Privatschulen stillen, die für normal ausgebildete Lehrer nicht gut genug sind :pfeifen:


    Klassisch könnte man auch sagen "es matcht eben nicht" - zurück in die Wirtschaft, wo Geld und Anerkennung stimmen.

    Privatschulen sind auch meistens nicht besser als staatliche Schulen. Dort landen viele Lehrkräfte, die keine feste Stelle im staatlichen Schulwesen bekommen haben (was nicht heißt, dass sie alle schlecht sind, oft gibt es auch sehr wenige Einstellungen aus welchen Gründen auch immer). Die Ausstattung an Privatschulen kann besser sein, die Lehrkräfte sind es sicher nicht immer.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Man kann aber nun mal nicht alles haben. Wenn das aktuelle BL keine Quereinstieg ermöglicht, dann muss ich das BL wechseln oder meine Qualifikation den Bedingungen anpassen. Da nützt es nun mal nicht, wenn man sich beledigt auf den Boden wirft. Ich finde es auch immer erstaunlich, dass jeder meint, er könne Lehrer werden, nur weil er selbst viele Jahre in einer Schule gewesen ist. Ich kann doch auch nicht plötzlich Pilotin werden, nur weil ich schon oft geflogen bin. Das ist doch ein Beruf, den man studieren muss. Warum glauben immer alle, dass das jeder Depp kann, wenn er nur sein Fach beherrscht?


    Ich bin selbst Quereinsteigerin und war dankbar über die Möglichkeit. Es hat mich 4 Jahre zusätzliches Studium und Ref "gekostet". Dank Mangelfach unter guten Bedingungen (Bezahlung, Stundeplangestaltung etc). Darüber freue ich mich noch immer sehr. Ich hätte aber nie verlangt, dass man mich einfach vor die Klasse stellt und grundständigen Lehrkräften gleichstellt, denn de facto hatte ich die Ausbildung nicht.

  • Man kann aber nun mal nicht alles haben. Wenn das aktuelle BL keine Quereinstieg ermöglicht, dann muss ich das BL wechseln oder meine Qualifikation den Bedingungen anpassen. Da nützt es nun mal nicht, wenn man sich beledigt auf den Boden wirft. Ich finde es auch immer erstaunlich, dass jeder meint, er könne Lehrer werden, nur weil er selbst viele Jahre in einer Schule gewesen ist. Ich kann doch auch nicht plötzlich Pilotin werden, nur weil ich schon oft geflogen bin. Das ist doch ein Beruf, den man studieren muss. Warum glauben immer alle, dass das jeder Depp kann, wenn er nur sein Fach beherrscht?


    Ich bin selbst Quereinsteigerin und war dankbar über die Möglichkeit. Es hat mich 4 Jahre zusätzliches Studium und Ref "gekostet". Dank Mangelfach unter guten Bedingungen (Bezahlung, Stundeplangestaltung etc). Darüber freue ich mich noch immer sehr. Ich hätte aber nie verlangt, dass man mich einfach vor die Klasse stellt und grundständigen Lehrkräften gleichstellt, denn de facto hatte ich die Ausbildung nicht.

    Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag. Ein einfaches "Daumen hoch" reicht da gar nicht aus um meine absolute Zustimmung auszudrücken.

    Du hast in jedem Punkt Recht.:top:

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Auch SuS, die ein Mangelfach wählen, hätten gerne einen fachlich und didaktisch-pädagogisch kompetenten Lehrer. Erwartest du wirklich, dass du als nicht kompetente Person eingestellt wirst und natürlich genauso viel verdienst wie einschlägig qualifizierte Lehrkräfte?

    Btw, es ist nicht relevant, was du als sinnvoll erachtest, das schreiben Gesetze und Verordnungen vor. Mit 20CP in den Bildungswissenschaften kommst du nicht weit. Außerdem wirst du kaum die entsprechenden Praxisphasen haben, die zu einem Lehramtsstudium gehören. Wie das in Bayern aussieht, weiß ich nicht, in NRW gehören zum Lehramtsstudium insgesamt mehr als ein halbes Jahr Praxisphasen. Und dann kommt noch das 1,5 Jahre lang Ref.

    Gymnasiallehramtsstudent*innen müssen ein Orientierungspraktikum, ein pädagogisch-didaktisches Praktikum, ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum und ein Betriebspraktikum absolvieren/nachweisen. Die ersten drei kann man sich aber nicht anerkennen lassen, auch wenn man bereits an einer Schule tätig war.

  • "Salopp" vorgeschlagen hat einen BL-Wechsel dem TE meiner Meinung nach niemand. Wir haben ihm lediglich aufgezeigt, dass in anderen Bundesländern ein Seiteneinstieg auch in anderen Schulformen in Frage käme.

    Zudem war zu Beginn des Threads nicht klar, dass der TE in Bayern Familie hat und er schrieb selbst auch:

    Auch ich kenne mich in anderen Bundesländern nicht so gut aus. Gibt es vielleicht die Möglichkeit einer Sondermaßnahme in einem anderen Bundesland? Dann könnte ich mich nach einer gewissen Zeit ggf. nach Bayern versetzen lassen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hätte aber nie verlangt, dass man mich einfach vor die Klasse stellt und grundständigen Lehrkräften gleichstellt, denn de facto hatte ich die Ausbildung nicht.

    Ich bin (war) auch Quereinsteigerin und man hat mich genau das machen lassen. Ich bin zwar mit 7 Stunden ans Seminar, habe aber 18 Stunden eigenen Unterricht gegeben. Auch wenn ich im Nachhinein den Nachweis meiner Befähigung in Form eines zweiten Staatsexamens erbracht habe, war das eigentlich unverantwortlich. Ich kann insofern ganz gut beurteilen, wie fachlich fundierter aber didaktisch dürftig arrangierter Unterricht so ist. Nicht wirklich optimal.


    Ich habe auch viele Kolleginnen erlebt, die am Quereinstieg gescheitert sind. Abgebrochen, Prüfung nicht bestanden. Extrembeispiel war eine, die die Prüfung nicht bestanden hat, entsprechend verlängert hat und dann im Schulleiterinnen-Gutachten eine sechs (aka „ungenügend“) bekommen hat.


    Warum glauben immer alle, dass das jeder Depp kann, wenn er nur sein Fach beherrscht?

    Oder noch besser, wenn sie ihr Fach nicht beherrscht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Vielen Dank für eure Meinungen.

    Leider ist es so, dass ich diesen Schritt bereits in Erwägung gezogen habe mit dem Ergebnis, dass ich mir das Meiste eben nicht anerkennen lassen kann. Ein Wirtschaftsinformatikstudium (welches ich habe) ist eben kein Informatikstudium. Ausgerechnet die technischen Killerfächer (ja, genau die, die man als Lehrer später nicht mehr braucht) sind in praktisch allen Unis dieselben. Hierunter fallen z.B. Algorithmen und Datenstrukturen und theoretische Informatik. Diese habe ich in meinem Erststudium geschickt umgangen.

    Ich sehe da keine Möglichkeit mit "vertretbarem Aufwand" das 1. Staatsexamen nachzuholen. Eher ist davon auszugehen, dass mehrere Zweit- und Drittversuche nötig sein werden. Als zweitklassige Lehrkraft möchte ich auch nicht arbeiten. Dann ist mir dieser Weg verwehrt, leider.

    Die eigentliche "Schuld" sehe ich in diesem Fall beim Freistaat, welcher einerseits auf absurde Anforderungen bei der Fachwissenschaft Informatik besteht (ist ja in Mathe nicht viel anders) und gleichzeitig die Türe für Quereinsteiger nicht öffnen will.

    Ich spreche hier sicherlichlich nicht für jede Schule in jedem Bundesland. Aber genau um diese "Killerfächer" geht es im Informatikunterricht an einer allgemeinbildenden Schule (Zumindest in NRW am Gymnasium). Klar wirst du mit denen vermutlich kein Heap-Sort oder P/NP Probleme lösen. Aber Algorithmen, Datenstrukturen und Theoretische informatik ist Pflicht in der Oberstufe!

    Diese "Bedienerschulung" - sprich Umgang mit Word/Excel und co. hat eigl garnichts mit Informatikunterricht in der allgemeinbildenden Schulen zu tun. (Ok, aktuell ein wenig in der 5/6. Klasse) Aber im allgemeinen steht das nicht im Lehrplan - Auch wenn einige Schulen mangels Fachpersonal dies so unterrichten.

  • Im hiesigen Bundesland gibt es Informatikunterricht verpflichtend für alle, und zwar ab Klasse 5 (was somit allein schon eher eine Seltenheit ist, meines Wissens). Und tatsächlich stehen Word, Powerpoint und Excel im Lehrplan drin, und zwar zu größeren Anteilen. Es stehen aber auch - und zwar ab Klasse 5 - z.B. Einstieg in Algorithmen drin. Und natürlich noch einiges mehr.


    Dass das Leistungsniveau hier (an den Regionalen Schulen zumindest ab Klasse 7) niedrig ist und man im Unterricht konkret kaum über die MS-Anwendergeschichten hinaus kommt, steht auf einem anderen Blatt.


    Und wo wir beim anderen Bundesland sind: Hier ist es üblich, dass Seiteneinsteiger bei voller Stundenzahl, wenn man Pech hat ohne vorherige didaktische Weiterbildung und u.U. direkt als Klassenleitung (ggf. auch in 1. Klassen an Grundschulen) eingestellt werden, und man braucht noch nicht einmal ein Studium (jeglicher Art) dazu, es reicht eine Berufsausbildung.

    Dies lasse ich mal so unkommentiert stehen.


    Mit einem Winfo-Diplom/-Master könnte man hier sicher auch sofort eine Stelle an einem Gymnasium oder BK bekommen (dies ist selbst hier sonst nicht so einfach möglich und gelingt nur in wenigen Fällen).

  • Ich bin (war) auch Quereinsteigerin und man hat mich genau das machen lassen. Ich bin zwar mit 7 Stunden ans Seminar, habe aber 18 Stunden eigenen Unterricht gegeben.

    Ich auch. ich meine damit auch eher: Dass man mich direkt vor die Klasse stellt, verbeamtet und mir die Urkunde in die Hand drückt.


    Dass es an manchen Schulen unterirdisch abläuft, kann nicht bestritten werden. So war meine auch. Betonung liegt auf "war". Ich habe insbesondere nachher den Finger oft in Wunden gelegt, so dass es meine Nachfolgenden wesentlich besser hatten.

  • Im hiesigen Bundesland gibt es Informatikunterricht verpflichtend für alle, und zwar ab Klasse 5 (was somit allein schon eher eine Seltenheit ist, meines Wissens). Und tatsächlich stehen Word, Powerpoint und Excel im Lehrplan drin, und zwar zu größeren Anteilen. Es stehen aber auch - und zwar ab Klasse 5 - z.B. Einstieg in Algorithmen drin. Und natürlich noch einiges mehr.


    Ja bei uns steht Word/Excel auch im Lehrplan für die 5er und 6er drin. Danach sucht man das aber vergeblich. Tatsächlich sollte beispielsweise Tabellenkalkulation in Mathe untergebracht sein.


    Ich wollte damit auch eigl nur sagen bzw. andeuten, dass die von ihm genannten Themen sehr wohl eine Rolle spielen. Und gerade dann erwarte ich von einem Lehrer auch, dass er mehr weiß als er vermitteln muss. Ich hatte beispielsweise schon einen Schüler im Leistungskurs Informatik, mit dem ich diese Themen vertieft besprochen habe (Sicherlich eine ausnahme, aber es kommt halt vor).

    Und irgendwie kommt mir der TE ein wenig seltsam vor... Er scheint sich für die perfekte Informatiklehrperson zu halten, weil er ja ein informatisches Hochschulstudium hat und jede Schule am liebsten den roten Teppich auslegen soll - Weil ja Bedarf besteht.

    Und auch wenn es die realität anders vormacht, sollte "Bedarf schafft Eignung" nicht das Non-Plus-Ultra sein.


    Und wie der TE bereits gesagt hat. Er hat kein Informatikstudium sondern "nur" ein Wirtschaftsinformatikstudium - Was ich an dieser Stelle nicht schlecht reden will. Aber er hat weder ein Staatsexamen noch das "richtige" Fach. Das er dann "nur" wie ein Lehrer zweiter Klasse bezahlt wird, find ich durchaus gerecht.


    PS. Das soll kein allgemeiner "hate" gegen Seiten/Quereinsteiger sein. Ich find die Argumentation vom TE nur ein wenig überheblich

  • Kannte eine bayrische Diplom-Physikerin, die ihren Quereinstieg in NRW gemacht hat und dann nach Bayern zurück ist.

    Hi! Ich bin aktuell in NRW im OBAS und würde das ganze gerne auch so machen. Wie hat das denn genau funktioniert? Als ich in Bayern bei der verantwortlichen Stelle angefragt habe, hies es nicht ohne erstes Staatsexamen.

  • Leider meldete @Fenrir sich ja bisher nicht mehr mit konkreteren Angaben. Aber zum Thema Lehrpläne, da wäre ich eben auch vorsichtig an der Stelle des/der TE, denn:

    Dass [an Realschulen in Bayern] nur ein paar IT-Anwendungen auf niedrigem Niveau gelehrt werden


    Algorithmen und Datenstrukturen und theoretische Informatik. Diese habe ich in meinem Erststudium geschickt umgangen.


    Auszüge aus dem Lehrplan Realschule Bayern, Fach Informationstechnologie (das Fach "Informatik" gibt es offenbar an bayrischen Realschulen nicht):


    [...]

    IT 2.3 Datenbanksysteme

    IT 2.3.1 Datenbanksysteme I (ca. 14 Std.)
    IT 2.3.2 Datenbanksysteme II (ca. 14 Std.)

    IT 2.4 Computergestützte Konstruktion

    IT 2.5 Datennetze

    IT 2.6 Programmierung – Algorithmen und Objekte

    IT 2.6.1 Modellieren und Codieren von Algorithmen (ca. 14 Std.)
    IT 2.6.2 Objektorientierte Softwareentwicklung (ca. 14 Std.)

    IT 2.7 Logik und Robotik

    IT 2.7.1 Logische Schaltungen (ca. 14 Std.)
    IT 2.7.2 Robotik und eingebettete Systeme (ca. 14 Std.)


    Die vier Gegenstandsbereiche des Unterrichts in diesem Fach sind:

    Daten und Informationen
    Modelle und Algorithmen
    Informatiksysteme
    IT und Gesellschaft
    Quelle: https://www.lehrplanplus.bayern.de/
  • Dann scheint der tolle zukünftige Lehrer nicht mal fachlich kompetent genug zu sein. ^^

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Leider meldete @Fenrir sich ja bisher nicht mehr mit konkreteren Angaben.

    Wundert dich das, wenn man mich hier am liebsten gleich lynchen würde?

    Wenn ich mir den Lehrplan so ansehe überrascht mich das doch schon sehr. Ich habe mir den Unterricht im Orientierungspraktikum an einer Realschule angesehen und kam eben zu dem Schluss "das kann ich locker".


    Und wie der TE bereits gesagt hat. Er hat kein Informatikstudium sondern "nur" ein Wirtschaftsinformatikstudium - Was ich an dieser Stelle nicht schlecht reden will. Aber er hat weder ein Staatsexamen noch das "richtige" Fach. Das er dann "nur" wie ein Lehrer zweiter Klasse bezahlt wird, find ich durchaus gerecht.

    Einspruch. Ich habe keine Aussage getroffen, welches Fach das richtige ist. Ich habe lediglich gesagt, dass die Lehrinhalte an Realschulen meiner Ansicht nach in meinen Studieninhalten enthalten sind. Was fehlt kann ich mir selbst noch beibringen. Wer Java und C++ kann, lernt auch Python selbst.

    Aber genau um diese "Killerfächer" geht es im Informatikunterricht an einer allgemeinbildenden Schule (Zumindest in NRW am Gymnasium). Klar wirst du mit denen vermutlich kein Heap-Sort oder P/NP Probleme lösen. Aber Algorithmen, Datenstrukturen und Theoretische Informatik ist Pflicht in der Oberstufe!

    Es hat seinen Sinn, weshalb ich geschrieben habe, ich würde an keine Berufsschule wollen. Dort muss ich mich wieder mit technischem Krimskrams beschäftigen. Und da bin ich voll bei euch: Ein Student, der Technik hasst wird kein guter Lehrer sein.


    Klar, ich bin auch der Meinung es gehört zum Grundwissen eines Informatikers mit dazu, dass man weiß, was ein Binärbaum ist. Ich stelle jedoch die geforderte fachliche Tiefe im Lehramtsstudium mit Ziel Sek.I ernsthaft infrage. Es kann nicht Sinn und Zweck sein, dass spätere Realschullehrer zusammen mit angehenden Dipl.-Mathematikern die selben Grundlagenlehrveranstaltungen besuchen müssen. In der Informatik ist die Schwierigkeit der theoretischen Sachverhalte zudem sehr oft nicht mal in den zu vermittelten Konzepten an sich begründet, sondern in der hochgradig formalisierten Wissensvermittlung, die an allgemeinbildenden Schulen so niemals stattfinden würde. Ja, die Unis sind oft didaktisch richtig schwach. Ich habe selten Leute gesehen, die sowohl eine ausgeprägte beruflich-technische, als auch eine soziale Orientierung vorweisen können. Beim Lehrer sollte die Soziale im Vordergrund stehen finde ich, bei der technischen kann man Abstriche machen.


    Erwartest du wirklich, dass du als nicht kompetente Person eingestellt wirst und natürlich genauso viel verdienst wie einschlägig qualifizierte Lehrkräfte?

    Das Masterstudium ist Zugangsvoraussetzung zum hD und A13 Eingangsamt. Insofern erwarte ich im Umkehrschluss eine Eingruppierung in A13, wenn ein Masterstudium als formale Voraussetzung für die Einstellung gefordert ist. Bei mangelnder Dienstherrnfähigkeit des Arbeitgebers eben in E13.


    Aber eigentlich muss sich die TE doch keinen Kopp machen. Sie hat jetzt einen Job an dieser Privatschule und den wollen sie jetzt entfristen. Damit vergibt man sich wenig. Kündigen kann man auch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, wenn sich etwas besseres bietet. Zweiter Punkt auf der Habenseite ist die wirtschaftliche Sicherheit durch die Festanstellung der Ehegattin. Insofern kann sich die TE doch leisten nochmla zwei Jahre die Hörsaalbank zu drücken. Entweder Fulltime oder auch in Teilzeit neben einer Teilzeit-Beschäftigung z. B. an der Privatschule.

    Im Grunde schon. Wenn ich an der Privatschule stecken bleibe, weil eben kein Sonderprogramm kommt, könnte sich das aber als unterbezahlte Sackgasse herausstellen. Wenn Industrie 8.0 aktuell ist, ist die Cloud bereits von Vorvorgestern. Die Möglichkeit von WiPäd. habe ich inzwischen geprüft. Da ich bisher überhaupt keine wipäd. Kompetenzen vorweisen kann, kann ich diesen Masterstudienhang nicht einfach "draufsatteln"

    @Fenrir Mal umgekehrt gefragt: Was würdest du dir von uns, vom Forum wünschen, um dir in deiner jetzigen Lage weiterzuhelfen? Kannst du konkrete Anliegen/Fragen formulieren, für die sich hier, in einem Lehrerforum, Ansprechpartner finden lassen müssten?


    Außerdem habe ich inzwischen etwas den Überblick verloren: In deinem ersten Beitrag im Thread schreibst du, dass du in der Sekundarstufe 2 unterrichten willst (Schulform?), später geht es dann um Realschule. Auch schreibst du erst von einem Master in Informatik, dann Wirtschaftsinformatik. Es ist schwierig, diese Diskussion zu führen, wenn sich die Parameter ständig ändern. Könntest du bitte nochmal klarstellen, welche Schulformen, welches Fach (genaue Fachbezeichnung) und welche Jahrgangsstufen du ins Auge fasst?


    Natürlich nur, wenn dir wirklich daran gelegen ist, Lösungsmöglichkeiten für deine Situation zu finden. Im Eingangsbeitrag werden wir ja streng genommen nur um unsere Meinung zu dem Angebot der Privatschule gefragt und da hattest du ja schon einige Meinungen gesammelt.

    Es geht mir darum, vor dem Hintergrund meiner privaten Situation und der Tatsache, dass ich mich mit den informatischen Grundlagenlehrveranstaltungen an der Uni sehr hart getan habe, machbare Wege zu finden.


    Ich fasse in erster Linie die Jahrgangsstufen 7-10 an Realschulen/Gymnasien ins Auge. Mittelschule pack ich nicht aufgrund der dortigen soziokulturellen "Herausforderungen". Und auch bei der Realschule würde ich sagen - auf dem Land ok, in der Stadt evtl. herausfordernd aber machbar.


    Welchen Abschluss ich denn nun habe? B.Sc. Winfo und M.Sc. Info. Deswegen fällt z.B. theoretische Informatik raus, weil es in Winfo nicht vorkommt und ich es im Master nicht gebraucht habe. Wenn ich schon darum einen Bogen mache, dann brauch ich auch kein Embedded Systems als Masterschwerpunkt nehmen, sondern z.B. ERP.

    • Offizieller Beitrag

    Einspruch. Ich habe keine Aussage getroffen, welches Fach das richtige ist. Ich habe lediglich gesagt, dass die Lehrinhalte an Realschulen meiner Ansicht nach in meinen Studieninhalten enthalten sind. Was fehlt kann ich mir selbst noch beibringen. Wer Java und C++ kann, lernt auch Python selbst.

    Das würde aber bedeuten, jeder Abiturient könnte an der Realschule und Grundschule unterrichten. Ja, ich weiß, war vor 100 Jahren so. Ist es aber nicht mehr. Du musst als Quer-/Seiteneinsteiger nicht das können, was in der Schule gelehrt wird (auch ein naiver Glaube, dass das das ist, was Lehramtsstudis lernen), sondern das, was Lehramtsstudis auch lernen.

  • Weder noch. Bei Lehrermangel ist schon etwas Pragmatismus gefragt.

    Wie oft denn noch? Wir haben in Bayern nicht den von dir vermuteten Lehrermangel.


    Es gibt einen Mangel an Metall- und Elektrotechnik und Sonderpädagogik. Wahrscheinlich werden sogar noch mehr Grundschullehrer gesucht, als Realschul-Informatiklehrer.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

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