Ein halbes Jahr geplante Arbeitslosigkeit nach Master?

  • mich hat es damals auch geärgert, aber es war meine Schuld. Ich hätte mit der 1. Staatsexamensarbeit früher beginnen können, ich hätte vorzeitig abgeben können usw. Letztlich studiert doch jeder anders. Und in Baden-Württemberg gibt es nur einen Termin pro Jahr (1. Februar seitdem das Referendariat 1,5 Jahre dauert).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wie schon erklärt, ist das in Hessen auch so. Problem ist, dass man in der Zwischenzeit auf Sparflamme leben muss, da die wenigsten Arbeitgeber einen für wenige Monate nur einstellen (und spätestens beim Bewerbungsgespräch kommt dann auch heraus, dass es lediglich eine Zwischenstation ist) und wenn man vorher einen Studentenjob hatte, ist dieser u.U. nicht "mal eben" auf 40h erweiterbar. So spart sich der Staat natürlich auch ein paar tausend € pro zukünftigem Lehrer.

    Die Bayern wissen da sicher mehr, aber soweit ich weiß, muss man dort nicht so lange zur Referendariatsaufnahme warten.

  • So spart sich der Staat natürlich auch ein paar tausend € pro zukünftigem Lehrer.

    Wie das? Hätte eher vermutet, dass er durch Sozialleistungen draufzahlt.



    Irgendwie kann ich die Problematik nicht so ganz nachvollziehen. Man weiß schließlich schon (Jahre) vorher von dieser potenziellen Lücke und kann, wenn man keine Pause möchte, das Studium oder sonstige Tätigkeiten entsprechend planen. Also zB. Studium verkürzen/verlängern - sind schließlich nur ein paar Monate. Um extreme Wartezeiten zu verhindern, darf sich hier in BW seit letztem Jahr sogar das Studium mit dem Ref um bis zu drei Monate überschneiden.


    Davon abgesehen möchte TO das Bundesland wechseln. Da kann das System innerhalb eines Landes noch so gut abgestimmt sein, bei einem Länderwechsel hätte man trotzdem wieder die gleiche Problematik.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Ich wollte hier bei den erfahrenen Hasen mal nachfragen, ob dies wirklich so geplant ist oder ich da etwas falsch verstanden habe.

    Ich beende im Sommer mein Studium in Thüringen und möchte dann in Sachsen mein Ref machen, aber ich muss mein Masterzeugnis ja bereits ja im Juli nachreichen. Das erhalte ich ja aber erst später. Ist das also wirklich so, dass ich ein halbes Jahr warten muss um mein Ref zu beginnen nach dem ich 5 Jahre studiert habe?

    Warum wird das nicht besser geplant, so dass ein fließender Übergang möglich ist?

    Je nach aktueller Lage und Bedarf kann das sehr unterschiedlich laufen, was die Wartezeit angeht. Das kann frustrierend sein, aber auch dazu dienen, dass man nochmals Kraft fürs Referendariat tankt - und die braucht man für 18-21 Monate. ;)


    In Stein gemeißelt ist solch eine Wartezeit aber nicht unbedingt:

    In meinem Bekanntenkreis hat eine Referendarin tatsächlich zwischen letzter Prüfung an der Hochschule und Einstieg ins Ref (in Hessen) ganze vier Wochen "Verschnaufpause" gehabt.

    Das war nur möglich, da in manchen Lehrämtern/an manchen Standorten "Mangel an Referendaren herrscht" - besagte Bekannte wurde nur mit einem vorläufigen Zeugnis und viele Wochen nach Bewerbungsschluss noch zum Vorbereitungsdienst zugelassen.


    Edit: Es kommt natürlich auch darauf an, ob es wenigstens zwei Einstiegstermine in deinem Zielbundesland für Anwärter gibt. Das ist ja leider nicht überall der Fall, wie ich mitbekommen habe.

    • Offizieller Beitrag

    Ja klar ist das Ansichtssache, für mich fühlt es sich aber so an, wenn ich nach 5 Jahren Studium gar keine Chance habe, als erstmal ein halbes Jahr mein Leben auf "hold" stellen zu müssen. An irgendeinem Punkt will man auch mal fertig werden und nicht in eine Zwangspause geschickt werden.

    Das ist aber nicht die Aufgabe des "Staates" oder des "Landes", nach der Du gerade rufst. Es ist Teil des Systems Schule - und das wird Dir nach dem Referendariat, und wenn Du erst einmal "voll" im Schuldienst bist, noch viel öfter so gehen.

    Da sitzt keiner am Schreibtisch und überlegt sich, ob er Herrn oder Frau Tafelkreideistmist nun sechs Monate in die Zwangspause schickt. Die Eintrittsfristen des Referendariats richten sich nach landesspezifischen Erwägungen - da interessieren Modalitäten und Fristen anderer Bundesländer nicht. Du kannst Dich diesen Regeln beugen - und am besten lernst Du das jetzt, denn Schuldienst ist kein Wünschdirwas - oder Du machst Dein Ref. woanders. Den Sachsen wird das relativ schnuppe sein.

  • Sieh es als Chance deine Sachen zu regeln.


    Bei mir waren es damals genau 1,5 Monate zwischen Staatsprüfung/Ref-Schulzuteilung und Ref-Beginn.

    Es war relativ schwierig kurzfristig eine Wohnung zu finden und in eine andere Stadt zu ziehen, zumal auch noch Weihnachten und der Jahreswechsel in die 1,5 Monate fiel.

  • Ich bin ehrlich gesagt überrascht mit welcher Selbstverständlichkeit das hier als "ist eben so, macht doch nichts" abgestempelt wird. Klar, kann hier niemand was dran ändern, aber das es okay ist, dass man so allein gelassen wird, find ich nicht. Das Ref beginnt ja sogar im September, nur kann ich es dort nicht starten weil die Nachreichefrist für das Zeugnis vor dem Termin ist, wo ich das Zeugnis kriege. Die, die die Zeit zum "Kraft tanken" oder so brauchen/wollen könnten doch auch gerne den Februar als Starttermin nehmen. Aber andere (Ich) müssen Rechnungen bezahlen und würden gerne übergangslos starten.

    Ich finde das wirklich mies geplant von den Kollegen aus dem Schulamt.

  • Ah, das wusste ich bisher nicht,

    für mich bedeutet „Regelschule“ „allgemeinbildend Schule“.

    Da vermischst du zwei Kategorien. Förderschulen sind auch allgemeinbildende Schulen (Ausnahme: Förderberufsschulen), aber keine Regelschulen. Das Gegenstück zu allgemeinbildende Schule ist berufsbildende Schule.

  • Bei mir gab es damals zentrale Prüfungen, da ging nichts verkürzen oder verlängern. Ist das heute anders?

    Die gibts soweit ich weiß im BA/MA System nicht mehr. Man ist fertig, wenn man fertig ist. Je nach Uni/Prüfungsamt kann es aber sein, dass es nur bestimmte Zeitfenster im Semester gibt, in denen Zeugnisse ausgestellt werden.


    Edit: Dass die Uni Erfurt so ein dummes Verfahren zur Zeugniserstellung hat (feste Termine im September und März), ist nicht Schuld des Schulamtes. An der Uni Jena gäbe es das Problem nicht. Aber so ist das eben. Darüber Aufregen ist unsinnig.

  • Da ich neben dem Studium an einer Schule als Honorarkraft arbeite, kann man darüber streiten :)

    Lehrer ist kein rechtlich geschützter Begriff, der von einem Abschluss abhängt. Wenn du an einer Schule einer Lehrtätigkeit nachgehst, bist du auch Lehrer.

  • Bei mir gab es damals zentrale Prüfungen, da ging nichts verkürzen oder verlängern. Ist das heute anders?

    In Bayern darf man bereits ein Semester früher zum Staatsexamen gehen. Also bei Lehramt an Grund/Hauptschulen bereits nach 6 Semestern und bei den anderen bereits nach 8 Semestern (wenn man schon bis dahin alle ECTS gemacht hat). Danach kann man gleich ins Referendariat.

  • Ich finde das wirklich mies geplant von den Kollegen aus dem Schulamt.

    Was erwartest du denn? Du möchtest das Bundesland wechseln. Angenommen du möchtest jetzt nach Italien/Kanada/Indonesien/... ziehen, erwartest du dann vom dortigen Schulamt auch, dass sie auf deine Prüfungstermine Rücksicht nehmen?


    Ich bin wahrlich kein Fan vom förderalen System, aber die versetzten Ferienzeiten (wovon letztlich vmtl. das Ref abhängt) sind doch gar keine so schlechte Idee

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Ich bin ehrlich gesagt überrascht mit welcher Selbstverständlichkeit das hier als "ist eben so, macht doch nichts" abgestempelt wird. Klar, kann hier niemand was dran ändern, aber das es okay ist, dass man so allein gelassen wird, find ich nicht. Das Ref beginnt ja sogar im September, nur kann ich es dort nicht starten weil die Nachreichefrist für das Zeugnis vor dem Termin ist, wo ich das Zeugnis kriege. Die, die die Zeit zum "Kraft tanken" oder so brauchen/wollen könnten doch auch gerne den Februar als Starttermin nehmen. Aber andere (Ich) müssen Rechnungen bezahlen und würden gerne übergangslos starten.

    Ich finde das wirklich mies geplant von den Kollegen aus dem Schulamt.

    der doctor schrieb es gerade bereits: Es ist kaum zu erwarten und aufgrund der verschiedenen Ferientermine auch schwer möglich, dass sich verschiedene Bundesländer in ihrem Zulassungsverfahren noch aufeinander abstimmen, sodass beliebige Ländertausche nahtlos möglich sind. Innerhalb eines Bundeslandes sind die Zulassungstermine i.d.R. angepasst auf die jeweiligen Abschlusstermine der Hochschulen. Auch hier kann es aber zu Verschiebungen kommen, die auch in der eigenen Person liegen können (z.B. Prüfungsverschiebungen aufgrund von Krankheit).


    In deinem derzeitigen Bundesland Thüringen würde die Nichtvorlage des Abschlusszeugnisses bis zum Termin lediglich zu einer geringeren Priorisierung im Bewerbungsverfahren, nicht aber zum Ausschluss führen. Dein Zielbundesland Sachsen lässt zur Fristwahrung zum 15.07. im Übrigen auch eine vorläufige Bescheinigung der Prüfungsbehörde zu.

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