Dienstliche Beurteilung

  • Ich empfinde es genau so, wie Seph es beschreibt.

    Man gestaltet sein Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen direkt mit, dabei bekommt man auch Einblicke in die Umstände, die hinter den Entscheidungen liegen. Schwer, hier ein konkretes Beispiel zu nennen, aber seit ich als PR bei Aufsichtsplänen im Abitur und bei der Verteilung der Zweitkorrekturen etc. zumindest zum Teil involviert bin und die Sachzwänge kenne, stressen mich ein paar Abiaufsichten nicht mehr, weil ich plötzlich weiß, dass XY die nicht machen kann, weil Sachzwänge vorliegen, die aber aus Gründen nicht ins breite Kollegium kommuniziert werden. Oder sie stressen mich nicht, weil ich weiß, dass es eine ältere Version des Plans gibt, nach dem ich zwar zwei Aufsichten weniger gehabt hätte, aber insgesamt mehr Aufsichten für mehr Kollegen nötig waren und ich das durch eine gute Idee verhindern konnte.

    Ich suche mir seit ca. 10 Jahren (bin jetzt gute fünfzehn Jahre mit dem Ref fertig) gezielt solche Aufgaben aus, in denen ich das Arbeitsumfeld mitgestalten kann, also keine Schüler-AGs oder so Dinge wie Medienwart (gibts sowas überhaupt noch?). Sowas ist sicher für manche Kollegen auch erfüllend, gerade kreative AGs, wie Theater, Musik oder Schülerzeitung, aber mir bring es mehr, meine eigenen Bedingungen mitgestalten zu können.

  • Für viele Aufgaben würde ich das auch bejahen. Ansonsten hat WillG das auch beschrieben: Die Wahrnehmung von Mitgestaltungsspielräumen kann sogar entlastend wirken. Insbesondere wenn man dadurch wiederum die eigenen Arbeitsbedingungen mitsteuern kann, was gerade im Bereich der Schulentwicklung durchaus möglich ist.

    Geht mir genauso. Seit ich mitbestimmen kann, fühle ich mich weniger überlastet. ich bekomme immer alle Infos aus erster Hand und kann dazu immer meine Meinung sagen bzw. auch einfach Sachen entscheiden. Das trägt direkt zu meiner Arbeitszufriedenheit bei.

    Unterrichtsplanung ist ohnehin bei mir weniger geworden. Ich bin 1. sehr geübt und dadurch sehr effektiv und 2. habe ich bereits viele Sachen gut vorbereitet da liegen, die nur noch angepasst werden müssen. Die Anpassung geht aus dem Grund 1 auch besonders schnell.

    Ich bekomme zudem eine Entlastung, da ich mich aus formalen Gründen noch nicht auf die Koordinationsstelle bewerben darf. Das passt für mich alles zusammen.

  • Naja schon allein wenn man den Entscheidungen ne knappe Woche vor Schulbeginn Ende August nicht immer so ausgeliefert ist, trägt das sehr zur Zufriedenheit bei denk ich mal.


    Wichtig bei Mitbestimmung ist halt echte Mitbestimmung, also so wie ihr das erlebt, und nicht: "Herr MarPhy, sie dürfen für ihren Vorbereitungsraum die Wandfarbe aussuchen!"

    Oder: "Einlagiges Klopapier von Werra-Krepp oder Saale-Schmirgel?"

  • Naja schon allein wenn man den Entscheidungen ne knappe Woche vor Schulbeginn Ende August nicht immer so ausgeliefert ist, trägt das sehr zur Zufriedenheit bei denk ich mal.


    Wichtig bei Mitbestimmung ist halt echte Mitbestimmung, also so wie ihr das erlebt, und nicht: "Herr MarPhy, sie dürfen für ihren Vorbereitungsraum die Wandfarbe aussuchen!"

    Oder: "Einlagiges Klopapier von Werra-Krepp oder Saale-Schmirgel?"

    OT: Aus irgendeinem Grund dachte ich immer, Du wärst Frau MarPhy.


    Also, diese Mitbestimmung von Wandfarben etc hab ich leider auch nicht. Da ist unser Schulträger ein bißchen...naja....speziell. Auch wenn ich genaue Zeichnungen abliefere, wie ich die PC-Tische verbaut haben möchte, wird darüber einfach hinweggegangen. :schimpf:


    Aber dafür darf ich an der Schulentwicklung mitarbeiten. Das ist eindeutig wichtiger für mich, als die Wandfarbe, obwohl ich gegen ein Mitspracherecht dahingehend auch nichts hätte :lach:

  • Um-welt-schutz. Re-cyc-ling-pa-pier. Und kostenfreies Peeling. Das sind ja 3 Sachen auf einmal!

    Na in Berlin kann man dazu doch problemlos die Dienstlichen Beurteilungen gleich verwenden, die interessieren doch kein Schwein.

    Wenn man befördert werden will kann man eh eine neue erstellen lassen und die anderen für zu alt usw. erklären, also was außer als Klopapier sind die denn dann wert?!?

  • Meine letzte war letztes Schuljahr. Meine Schulleiterin meinte, es gäbe einen Passus, nach dem man u.U. darauf verzichten könne und wir könnten das aussitzen, wenn ich mich auf keine Funtkionsstelle bewerben möchte.

    Wir haben meine gerade im Lockdown fertig gemacht, liegt seit fast zwei Jahren angefangen bei meiner Schulleitung auf dem Schreibtisch, war die erste überhaupt nach dem Ref und ehrlich gesagt habe ich sie letztendlich dann nicht mal mehr wirklich gelesen bevor wir sie zum Personalrat geschickt haben. Wir haben die Kreuze gemeinsam festgelegt, es gab Punkte da waren wir uns nicht wirklich einig, aber darüber wollte ich mich nicht mehr ärgern, also habe ich sie dann ungelesen unterschrieben.

  • Wir haben meine gerade im Lockdown fertig gemacht, liegt seit fast zwei Jahren angefangen bei meiner Schulleitung auf dem Schreibtisch, war die erste überhaupt nach dem Ref und ehrlich gesagt habe ich sie letztendlich dann nicht mal mehr wirklich gelesen bevor wir sie zum Personalrat geschickt haben. Wir haben die Kreuze gemeinsam festgelegt, es gab Punkte da waren wir uns nicht wirklich einig, aber darüber wollte ich mich nicht mehr ärgern, also habe ich sie dann ungelesen unterschrieben.

    Du unterschreibst eine Beurteilung über dich, ohne sie zu lesen? :schreck: das würde ich niemals tun! Niemand weiß, wozu die nochmal gut ist. Und du weißt nicht mal was drinsteht. :schreck:

  • Du unterschreibst eine Beurteilung über dich, ohne sie zu lesen? :schreck: das würde ich niemals tun! Niemand weiß, wozu die nochmal gut ist. Und du weißt nicht mal was drinsteht. :schreck:

    Wozu sollte die noch mal gut sein, wie gesagt, bei einer gewünschten Beförderung usw. kannst du eine neue machen lassen. Die "Note" kenne ich, aber selbst mit 5 würdest du in Berlin nicht entlassen werden.

    Eigentlich haben wir sie ja abgesprochen, ob das nun wirklich genau so drin stand hat mich nicht mehr wirklich interessiert, nein. Wozu auch, die kommt direkt in Ablage "P". Sollte ich die Schule wechseln verlange ich eh ein Arbeitszeugnis und nur das interessiert dann.


    Mag in anderen Bundesländern anders sein, weil sie da noch was wert sind, aber wie gesagt, bei uns sind sie nicht mal das Papier wert auf dem sie stehen. (und es sind eigentlich auch fast nur Kreuze).

  • die letzte Seite enthält bei uns auch nur Kreuze, die sind nach der Note am wichtigsten (ohne 1 und fast nur D gibt es keine Beförderung), der Text davor wird nur bei Gleichstand gelesen. Man darf sie aber nur alle 2 Jahre verlangen, wenn ich mich dazwischen bewerben möchte, gilt noch die alte (das ist Kollegen zum Verhängnis geworden). Bei uns zählt sie alles.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Habt ihr denn überhaupt dienstliche Beurteilungen ausgehändigt bekommen? Ich habe die nur zum Durchlesen erhalten; nun "ruhen" sie aber in meiner Personalakte in der Schule.

    Im Ref bekommt man die erstmal weder gezeigt noch ausgehändigt, sondern hat einfach eine unbegründete SL-Note im Zeugnis stehen. Wer will kann aber das Wortgutachten von seiner SL anfordern und muss es dann auch ausgehändigt bekommen (wissen viele Refs aber nicht meiner Erfahrung nach). Kann spannend sein, das durchzulesen. Bei mir stehen teilweise so absurde Sachen drinnen, dass es vor allem ein Armutszeugnis für die SL selbst ist. Nachdem mir mit völlig absurder Begründung ein Notenabzug ungerechtfertigt gegeben wurde habe ich das Wortgutachten meinen Bewerbungen immer direkt beigelegt, so konnten alle das einordnen, was sonst nur als Note dasteht. Nachdem ich wusste, dass ich eh direkt eine Stelle bekommen würde, hätte es sich nicht gelohnt auf ein rechtssauberes Gutachten zu bestehen, so hat das auch funktioniert (die hochgezogenen Augenbrauen der SLen beim Durchlesen waren Balsam für die Seele :victory:).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Im Ref bekommt man die erstmal weder gezeigt noch ausgehändigt, sondern hat einfach eine unbegründete SL-Note im Zeugnis stehen.

    DAs ist in Berlin anders, bei mir war das sogar ein Formfehler, womit ich die Staatsexamensprüfung hätte anfechten können, dass sie ich Beurteilungen nicht alle zum Halbjahr und zum Ende zur Unterschrift vorgelegt bekommen habe, sondern die aus dem Fachseminar erst zum Ende gebündelt.

  • DAs ist in Berlin anders, bei mir war das sogar ein Formfehler, womit ich die Staatsexamensprüfung hätte anfechten können, dass sie ich Beurteilungen nicht alle zum Halbjahr und zum Ende zur Unterschrift vorgelegt bekommen habe, sondern die aus dem Fachseminar erst zum Ende gebündelt.

    Finde ich auch nicht gut, dass man die in BW - war früher vielleicht anders aktuell aber eben- nicht einfach direkt ausgehändigt bekommt, sondern gezielt anfordern muss (und über dieses Recht noch nicht einmal offiziell informiert wird- da haben manche Mitanwärter Bauklötze gestaunt, als ich denen gesagt habe, sie hätten ein Recht das zu sehen und könnten/sollten es anfordern). Ich finde es aber auch nicht gut, dass es bei den Kolloquien anders als im Abi keine nicht an der Notenfindung beteiligten Protokollanten gibt, die einfach das Prüfungsgespräch etwas detaillierter festhalten, als das am Ende der Vorsitzende macht. Widerspruch gegen Noten kann so nämlich niemand begründet einlegen, denn in den Protokollen steht genau das, was zur Note passt und das ist -leider- in Ausnahmefällen nicht ganz das, was in der Prüfung passiert ist, sondern entsprechend nuanciert, damit sich die Notenbegründung direkt ableiten lässt. Dass das nur die absoluten Ausnahmen sind weiß ich. Ich habe genügend Seminardozenten in der Familie und weiß, wie die vorgehen, weiß aber auch, was die erzählen, wie vereinzelte Prüfer das gerne handhaben wollen würden und hatte eine wirklich fiese Lehrprobe + Kolloquium, wo mir der Gebrauch des Rügerechts vorab gegenüber der besten Freundin der Fachleiterin ziemliche Probleme verschafft hat: "Welche Themen sollen wir jetzt im Kolloquium ansprechen." - "A, B, und C."- "Ah, sehr gut, damit bin ich einverstanden." --> Prüfung ging dann natürlich nicht um die Themen A, B, C, sondern um den ganzen Rest des Alphabets unter Ausklammerung der ersten drei Buchstaben. Wenn ich dazu etwas eingeflochten habe, wurde mir immer direkt der Saft abgedreht ("Wir wollen jetzt aber nicht ausschweifen."). Eigentlich soll es aber so sein, dass man über genau die Themen spricht, die man vorab miteinander festlegt zu Beginn des Prüfungsgesprächs plus die Lehrprobe an sich für die Hälfte der Prüfungszeit didaktisch analysiert (wurde ebenfalls komplett ausgeklammert bei mir). Na ja: Auch das war am Ende keinen Widerspruch wert, denn ich wusste, ich werde eingestellt ganz egal wieviel die mir ans Bein pinkeln (und zwar dank Mangelfach + entsprechender Noten im 1. und 2. Staatsexamen), weil sie der Ansicht sind, als Schwerbehinderte hätte ich per se und leistungsunabhängig/qualifikationsunabhängig nichts im Schuldienst verloren (das war nämlich die Grundlage des (erfolgreichen) Gebrauchs des Rügerechts und hatte durchaus unangenehme weitere Konsequenzen für Fachleiterin X).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Finde ich auch nicht gut, dass man die in BW - war früher vielleicht anders aktuell aber eben- nicht einfach direkt ausgehändigt bekommt, sondern gezielt anfordern muss (und über dieses Recht noch nicht einmal offiziell informiert wird- da haben manche Mitanwärter Bauklötze gestunt, als ich denen gesagt habe, sie hätten ein Recht das zu sehen und könnten/sollten es anfordern). Ich finde es aber auch nicht gut, dass es bei den Kolloquien anders als im Abi keine nicht an der Notenfindung beteiligten Protokollanten gibt, die einfach das Prüfungsgespräch etwas detaillierter festhalten, als das am Ende der Vorsitzende macht. Widerspruch gegen Noten kann so nämlich niemand begründet einlegen, denn in den Protokollen steht genau das, was zur Note passt und das ist -leider- in Ausnahmefällen nicht ganz das, was in der Prüfung passiert ist, sondern entsprechend nuanciert, amit scih die Notenbegründung direkt ableiten lässt. Dass das nur die absoluten Ausnahmen sind weiß ich. Ich habe genügend Seminardozenten in der Familie und weiß, wie die vorgehen, weiß aber auch, was die erzählen, wie vereinzelte Prüfer das gerne handhaben wollen würden und hatte eine wirklich fiese Lehrprobe + Kolloquium, wo mir der Gebrauch des Rügerechts vorab gegenüber der besten Freundin der Fachleiterin ziemliche Probleme verschafft hat: "Welche Themen sollen wir jetzt im Kolloquium ansprechen." - "A, B, und C."- "Ah, sehr gut, damit bin ich einverstanden." --> Prüfung ging dann natürlich nicht um die Themen A, B, C, sondern um den ganzen Rest des Alphabets unter Ausklammerung der ersten drei Buchstaben. Wenn ich dazu etwas eingeflochten habe, wurde mir immer direkt der Saft abgedreht ("Wir wollen jetzt aber nicht ausschweifen."). Eigentlich soll es aber so sein, dass man über genau die Themen spricht, die man vorab miteinander festlegt zu Beginn des Prüfungsgesprächs plus die Lehrprobe an sich für die Hälfte der Prüfungszeit didaktisch analysiert (wurde ebenfalls komplett ausgeklammert bei mir). Na ja: Auch das war am Ende keinen Widerspruch wert, denn ich wusste, ich werde eingestellt ganz egal wieviel die mir ans Bein pinkeln (und zwar dank Mangelfach + entsprechender Noten im 1. und 2. Staatsexamen), weil sie der Ansicht sind, als Schwerbehinderte hätte ich per se und leistungsunabhängig/qualifikationsunabhängig nichts im Schuldienst verloren (das war nämlich die Grundlage des (erfolgreichen) Gebrauchs des Rügerechts und hatte durchaus unangenehme weitere Konsequenzen für Fachleiterin X).

    In Baden-Württemberg gab es das Referendariat für Gymnasien früher immer an 2 Schulen. Der 1. hat nur eine Bewertung geschrieben (die erhielt ich ungefragt ausgehändigt), de 2. gab die SL-Note (und da bekam ich nichts, ob es keine gab, ob ich danach hätte fragen müssen, weiß ich nicht). Ich habe keine 3 Wochen später in NRW angefangen und daher war es mir relativ egal (die Hypothese der Referendare, SL identisch zu Lehrproben, stimmte bei uns 6 Referendaren an der Schule).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ref. für Sonderpädagogik ist in BW immer noch an zwei Schulen. Anscheinend sprechen sich die beiden Schulleitungen bezüglich der Note ab, wobei der Einfluss der Erstfachschule größer sein soll (da ist man auch länger/mit mehr Stunden) ...

  • Back to topic:
    Links zu Vordrucken und Floskeln, sowie Handreichungen für dienstliche Beurteilungen habe ich hier verlinkt:
    https://www.autenrieths.de/not…ml#Unterrichtsbeurteilung

    Da findest du auch Unterlagen für NRW

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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