Bevorzugung der Quereinsteiger - Presse

  • als Quereinsteiger

    bewirbst du dich für die Ausbildung an der Schule
    musst VOR der Ausbildung in der Schule mit Noten glänzen
    und dich gegen Mitbewerber durchsetzen
    Dafür brauchst du die Ausbildung in der Schule nur mit 4,0 bestehen.

    Wie viel Konkurrenz haben denn da die meisten Quereinsteiger? Häufig wohl sehr wenig, im Gegensatz zu vielen regulären Absolventen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • plattyplus : Wir haben den Fall ja schon mehrmals durchgekaut. Ja, es ist damals bei Dir blöd gelaufen. Wie Du es aber auch bei dem zweiten Fall schilderst, ist es für die Schulleitung problemlos möglich, den Seiteneinsteiger mal eben abzusägen, indem er ihm eine 5 im Gutachten gibt. Und da der Seiteneinsteiger ja von Didaktik keine Ahnung hat, wird er fehlerhaft unterrichten und sich auch sonst im Schulleben so einbringen, dass eine 5 gerechtfertigt ist. Von unserer Seminargruppe sind nicht nur einzelne so zwischendurch oder am Ende rausgeflogen.

    Dann muss der Seiteneinsteiger vorher zwei Jahre nach dem Abschluss gearbeitet haben. Praktika und Aushilfsjobs reichen nicht.

    Und nicht in jedem Vertrag ist die Übernahme garantiert. Bei mir gab es diese vertragliche Verpflichtung nicht.

    Die Vergütung ist auch nicht vergleichbar, da der Seiteneinsteiger direkt 18...21 Stunden eigenständig unterrichten muss.

    Ich bleibe dabei: Wer heute Lehrer werden will, sollte von vornherein den Weg des Quereinstiegs wählen und nicht auf Lehramt und Referendariat setzen. Er hat von Beginn an ein höheres Einkommen und reduziert entscheidend sein Risiko.

    Wenn er denn eine Stelle bekommt. Sollte sich eine regulär ausgebildete Lehrkraft bewerben, muss die genommen werden.

  • Wie viel Konkurrenz haben denn da die meisten Quereinsteiger? Häufig wohl sehr wenig, im Gegensatz zu vielen regulären Absolventen.

    Eine Seiteneinstiegsstelle darf eine Schule ausschreiben, wenn sie nicht regulär besetzt werden kann. Es geht also um Mangelfächer. Ein Refi, der mit Hängen und Würgen sein Referendariat bestanden hat, aber diese Fächer hat, wird auch eine Stelle finden.

    Ein Seiteneinsteiger, der kein Mangelfach studiert hat, wird kaum eine für ihn geöffnete Stelle finden.

  • Wie Du es aber auch bei dem zweiten Fall schilderst, ist es für die Schulleitung problemlos möglich, den Seiteneinsteiger mal eben abzusägen, indem er ihm eine 5 im Gutachten gibt.

    Wir haben ihn klassisch abgemahnt. Wiederholt nicht pünktllich zur Arbeit zu erscheinen (und ich rede jetzt nicht von 2 Minuten sondern von wesentlich mehr) ist ja dem Arbeitnehmer anzulasten. Über irgendwelche Gutachten ging es da gar nicht.


    Die Vergütung ist auch nicht vergleichbar, da der Seiteneinsteiger direkt 18...21 Stunden eigenständig unterrichten muss.

    Und du meinst, daß ein Referendar wesentlich weniger macht? Nur mal zur Info: Der Referendar wird alles tun, um eine gute Bewertung zu bekommen. Schließlich muß er sich damit nachher noch bewerben und da zählt die Ordnungszahl. Dies schließt freiwillige Mehrarbeit, die natürlich nicht dem Seminar gemeldet wird, ausdrücklich mit ein. So habe ich es jedenfalls kennengelernt, ich hatte damals auch immer zwei Einsatzpläne, einen tatsächlichen und einen fürs Seminar und die dortige Personalakte.


    In meiner damaligen Ausbildungsschule war der Grundtenor aber auch: "Die Referendare sollen froh sein, daß wir sie überhaupt ins Lehrerzimmer lassen. Eigentlich müßten wir für sie einen Tisch auf den Flur/neben den Kopierer stellen."

  • Wie gesagt: Es ist bei Dir blöd gelaufen. Daraus kannst Du aber nicht ableiten, dass der Seiteneinstieg immer der bessere Weg sei.


    Und wenn das mit der Abmahnung klappt, dann gibt es also noch einen Weg. Ist doch gut! Das mit dem Gutachten hätte aber auch geklappt.

    • Offizieller Beitrag

    Und du meinst, daß ein Referendar wesentlich weniger macht?

    Grundschule NRW: 14 Stunden insgesamt, davon 9 Stunden BDU.


    Jeder vernünftige Schulleiter wird keinem Schattenplan mit mehr Stunden Unterricht für dem Referendaren basteln.

    Eher ist es so, dass (bei genug Luft) Stunden aus dem BDU im Team stattfinden.


    Ich möchte mich mal, ohne es zu kontrollieren, soweit aus dem Fenster lehnen, dass ein Schattenplan mit zusätzlichen Stunden ein formaler Verstoß ist und dadurch die Ausbildung ggf. bei Nichtbestehen rechtlich angreifbar ist.


    Vielleicht war es bei dir so. Das ist aber nicht der Normalfall.


    Kl. Gr. Frosch


    P.S.: natürlich muss der Referendar zu Konferenzen etc und ambderbSchulentwicklung mitmachen. Aber das betrifft auch die Quereinsteiger.

  • Wie Du es aber auch bei dem zweiten Fall schilderst, ist es für die Schulleitung problemlos möglich, den Seiteneinsteiger mal eben abzusägen, indem er ihm eine 5 im Gutachten gibt.

    Genau, selbst mit Übernahmegarantie heißt das ja zwangsläufig nicht an der Schule. Wie gesagt, bei uns musste die Quereinsteigerin einen Versetzungsantrag stellen, um keine 5 zu erhalten.


    Die Vergütung ist auch nicht vergleichbar, da der Seiteneinsteiger direkt 18...21 Stunden eigenständig unterrichten muss.

    In Berlin aber nur im ersten Teil der Ausbildung, im zweiten Teil macht er genau das Ref wie nach dem Studium und unterrichtet auch soviel.

  • Quereinsteigerinnen sollen Lücken im regulären Personalkontingent füllen. Dazu muss man die Stellen attraktiv genug machen, um Menschen von anderen Jobs in die Schulen zu locken. Da geht es um Marktgegebenheiten. „Fairness“ ist dabei keine Kategorie.

  • ambderbSchulentwicklung

    :D

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Aber ich hatte damals auch das besondere Privileg als Refi mit einem Quereinsteiger bei gleicher Fächerkombination an einem Berufskolleg konkurrieren zu dürfen. Der Quereinsteiger hatte trotz schlechterem Abschluß die Stelle, Plattyplus war danach 1,5 Jahre arbeitslos. Hätte ich mein 1. Staatsexamen "vergessen" und mich mit meinem Dipl.-Zeugnis beworben, ich habe beides, wäre ich wesentlich besser gefahren!

    Das ist einigermaßen unklar. Aber nur soviel: du hättest ein zweites Staatsexamen gebraucht.


    Sollte tatsächlich eine Quereinsteigerin bei der Bewerbung einer Kandidatin mit zweitem Staatsexamen bevorzugt worden sein, wären Rechtsmittel zu empfehlen gewesen.


    Ich habe andere Erfahrungen gemacht: Bei einer Stelle wurde eine reguläre Bewerberin vorgezogen. Die Schulleiterin sagte mir später im Telefonat, dass sie lieber mich gehabt hätte wegen der Fachlichkeit. Ich habe dann nicht „unfair“ geschrien, sondern mich weiter beworben. Das sind die Regeln, die kennt man hoffentlich, wenn sich auf so etwas einlässt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Angel, ich habe sechsmal versucht, das Wort am Handy getrennt und richtig zu schreiben. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. :)

    Kenne ich sehr gut. ^^

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Susannea
    Ich denke SwinginPhone spielt darauf an, daß der Quereinsteiger sich ja vor zwei Jahren gegen die damals fertigen Referendare mit 2. Staatsexamen in der Tasche durchsetzen mußte.


    Wenn beide gleichzeitig anfangen, mit dem Referendariat/Vorbereitungsdienst, hat der originäre Referendar jedenfalls immer die A****-Karte gezogen, weil der Quereinsteiger die Stelle ja schon hat.

    Auch ist es interessant, wenn sich die Bewerberzahlen drastisch ändern. Vor 2 Jahren noch Mangel, heute Überfluß.

  • Ich denke SwinginPhone spielt darauf an, daß der Quereinsteiger sich ja vor zwei Jahren gegen die damals fertigen Referendare mit 2. Staatsexamen in der Tasche durchsetzen mußte.

    Nein, wenn es Bewerberinnnen mit 2. Staatsexamen gibt, ist die Quereinsteigerin ’raus.

    Wenn beide gleichzeitig anfangen, mit dem Referendariat/Vorbereitungsdienst, hat der originäre Referendar jedenfalls immer die A****-Karte gezogen, weil der Quereinsteiger die Stelle ja schon hat.

    Es geht darum, die Stelle jetzt zu besetzen, dabei kommt die Referendarsanfängerin nicht in Frage. In zwei Jahren wird die Stelle gar nicht ausgeschrieben.


    Das hat nichts mit Reffi gegen Queri zu tun, sondern mit dem richtigen Zeitpunkt. Allein, man könnte die Stelle zwei Jahre unbesetzt lassen, um sie frei zu halten. Die politische Entscheidung sah anders aus.

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