gesunde Portion Egoismus
Ich mag die Formulierung nicht. Sie trifft nicht gut, dass man auf sich achten sollte. Sonst gebe ich dir Recht, die Opferbereitschaft mancher ist nur schwer verständlich.
gesunde Portion Egoismus
Ich mag die Formulierung nicht. Sie trifft nicht gut, dass man auf sich achten sollte. Sonst gebe ich dir Recht, die Opferbereitschaft mancher ist nur schwer verständlich.
Ich mag die Formulierung nicht
Ich eigentlich auch nicht, habe jedoch in einer eigenen Reha Maßnahme genügend drüber nachdenken können und erst Mal beschlossen sie zu übernehmen. Das steht ja nicht nur Egoismus sondern gesunder Egoismus. Dieser Begriff sollte nicht negativ besetzt sein. Das ist nämlich einer der häufigsten Teufelskreise in die Menschen in einer Krise geraten. Eigentlich müsste ich jetzt zum Arzt gehen. Aber dem O. Meier geht's ja auch nicht gut und der bleibt wegen sowas nicht zu Hause, und dann muss der auch noch wegen mir Vertretung machen.
Da fängt der Teufelskreis an. Gesunder Egoismus:
Mein Körper sagt mir, es geht nicht mehr. Wenn ich jetzt zum Arzt gehe ist das arbeitsrechtlich okay U d entspricht meiner Verfassung. Ob O.Meier deswegen jetzt ganz zusammenbricht interessiert mich zwar menschlich, aber es darf meine Entscheidung nicht beeinflussen. Denn O.Meier kann ja auch zu Hause bleiben. Wenn er jedocht meint, er müssen Helden spielen, bitteschön, deswegen mach ich mich nicht kaputt.
Das ist dss, was ich meine und einer der ersten Sachen, die Du in einer psychochsomatischen Reha lernst. Achtsam mit sich selber sein und auf Hilferufe des Körpers reagieren, auch wenn die berufliche Situation es vermeintlich nicht zulässt.
Der Boulevard-Stil scheint sich langsam durchzusetzen.
Es gab schon Fälle, in denen Dauerkranke (auch gegen den eigenen Willen) vorzeitig in den Ruheszustand versetzt wurden und dann mit den geringeren Bezüge klarkommen musste. Das ist je nach Konstellation ungünstig.
Gruß von meiner Kollegin, die seit Corona keinen Finger mehr gekrümmt hat.
Aber ich gebe zu, die Evidenz ist natürlich anekdotisch.
Gruß von meiner Kollegin, die seit Corona keinen Finger mehr gekrümmt hat.
Aber ich gebe zu, die Evidenz ist natürlich anekdotisch.
Vor allem macht dort die Schulleitung etwas falsch.
Vor allem macht dort die Schulleitung etwas falsch.
Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?
Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?
Woher willst du wissen, ob die Person krank ist oder nicht? Nicht jeder erzählt von seinem Darmkrebs oder den Depressionen.
Die Person hat eine Allergie gegen jede Form der Belastung.
Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?
Amtsarzt oder Zwangspensionierung, weil langfristig erkrankt (es ist ja anscheinend noch nicht einmal Homeoffice erlaubt, hat also nichts mit Corona zu tun)? (Auf jeden Fall an das RP melden)
Das geht die Kollegen einen Scheiß an.
Die Person hat eine Allergie gegen jede Form der Belastung.
Dann Einleitung der (Zwangs-)Pensionierung, wenn keine Chance auf Besserung besteht. Oder bei erwiesener (Schwer-)Behinderung darf/muss der Betroffene weniger Stunden unterrichten (und alle sind glücklich).
Aber wir kennen alle die Hintergründe nicht. Ich bin aber nicht mehr bereit, deshalb dauerhaft mehr zu tun (schadet nämlich meiner Gesundheit).
Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?
Entweder die Krankschreibung ist inhaltlich in Ordnung, dann ist das eben so, wird aber bei entsprechend langer Zeitdauer irgendwann eine amtsärztliche Untersuchung nach sich ziehen, ob überhaupt noch mit einer Wiederherstellung der Dienstfähigkeit zu rechnen ist. Das hat die Kollegin sich dann nicht ausgesucht und sollte nicht auch noch an den Pranger gestellt werden dafür. Oder die Krankschreibung ist inhaltlich nicht in Ordnung bzw. es bestehen berechtigte Zweifel, dass diese medizinisch begründbar wäre. In dem Fall wäre es an der SL auf eine amtsärztliche Überprüfung zu dringen und diese durchzusetzen. Selbst wenn es letzterer Fall wäre: Der eine faule Apfel sollte nicht die Gesamtbewertung bestimmen, wie wir auch weiterhin mit Kolleginnen und Kollegen umgehen wollen, die der Risikogruppe angehören, sich womöglich noch immer nicht/gar nicht impfen lassen können und die dennoch zuverlässig ihren Job machen seit Monaten. Soviel Mitmenschlichkeit sollte- bei aller Überlastung*- möglich sein.
* die zu verhindern Aufgabe des Dienstherrn ist durch entsprechende Vertretungsreserven, nicht erkrankter Kolleginnen und Kollegen und die auch wir selbst in einem gewissen Maß zumindest mit in der Hand haben (4 Stunden KA-Aufsicht, DB, Klassenkonferenz, x Elterngespräche- da bleibt in der Woche dann halt keine Zusatzzeit mehr übrig für zeitintensive Unterrichtsvorbereitung, sondern Buchaufgaben sind das Nonplusultra des Tages...).
Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?
Dann bringst du gerade zwei Dinge durcheinander. Eine Dauerkrankschreibung bedeutet, dass die Person unabhängig von Corona krank ist. Da würde ich mich überhaupt nicht beschweren, sondern gute Besserung wünschen. Gerade wenn Sie solange krank geschrieben ist, scheint es auch etwas ernsteres zu sein.
Grundsätzlich würde ich auch nicht die Richtigkeit der Bescheinigung anzweifeln. Ab einer gewissen Anzahl von Fehltagen findet in der Regel sowieso eine amtsärztliche Untersuchung statt. Dann wird der Dienstherr von sich aus prüfen, ob überhaupt noch die Chance auf eine Rückkehr in den Beruf besteht.
Natürlich können gerade neurologische Probleme durch Corona verstärkt werden, aber es hat grundsätzlich nichts mit den Kollegen zu tun, die aufgrund eines erhöhten Coronarisikos zu Hause bleiben.
Krank ist krank. Da brauch man nichts zu diskutieren. Und bei berechtigten Zweifel muss die Landesbehörde das prüfen. Da hat man als Schule aber nichts mit zu tun.
Ich möchte auch sehr bezweifeln, dass state das ganze seriös beurteilen kann. Ihr scheint ja nicht gerade befreundet zu sein. Vielleicht hat die Kollegin eine schwerwiegende psychische Störung?
Wenn jemand zu Hause, weil die Person ein erhöhtes Risiko für ein schweren Verlauf hat, kann sie durchaus arbeiten. Dann liegt es an der Schulleitung sie sinnvoll einzubinden. Beispielsweise kann sie den Fernunterricht machen.
P.S.
Da waren nun einige schneller. Bei uns ist es übrigens so, dass die Schulbehörde die Überprüfung übernimmt. Man muss also nur die Zweifel als SL weitergeben und alles andere entscheidet die Schulbehörde.
Das geht die Kollegen einen Scheiß an.
Leider doch, wenn ich langfristig mehr unterrichten muss und meiner Gesundheit schade (habe ich zweimal erlebt und beim 2. Mal war ich gesundheitlich wirklich an der Grenze, Zusammenbruch).
Leider doch, wenn ich langfristig mehr unterrichten muss und meiner Gesundheit schade (habe ich zweimal erlebt und beim 2. Mal war ich gesundheitlich wirklich an der Grenze, Zusammenbruch).
Sorry, wenn jemand krank ist, ist er/sie krank. Das hat nur indirekt etwas mit meiner Arbeitsbelastung zu tun. Wenn ich dadurch (zu viel) Mehrarbeit habe, bleibt etwas anderes liegen. In der Regel wird dann die Unterrichtsvorbereitung einfach etwas reduziert und es wird einfach mal ein bisschen im Buch gearbeitet.
Das geht die Kollegen einen Scheiß an.
Jein. Die Art der Erkrankung sicherlich nicht, aber es kann eben nicht sein, dass die Mehrarbeit an den Kollegen hängen bleibt. Und wenn jemand anscheinend nicht mehr Dienstfähig ist, dann muss dies überprüft werden und entsprechende Schritte eingeleitet werden, damit die Schulen die Stelle neu besetzen kann.
An meiner früheren Schule ist eine Kollegin in 2 Schuljahren hintereinander langfristig ausgefallen. Im ersten Jahr wussten wir die Krankheit und es war abzusehen, dann sie nach Genesung wieder kommen würde. Da übernimmt man gerne die Vertretung, man wünscht der Kollegin ja auch aus vollem Herzen, dass sie wieder gesund wird. Im 2. Jahr hatte sie wiederholt Krankschreibungen für immer nur 1-2 Wochen gebracht. Keiner wusste, was sie hatte (ich vermute Krebs). Ich wünsche ihr immer noch nur das Beste, aber Organisatorisch war es ne Katastrophe. Wöchentlich Vertretung der Stunden durcheinander verteilt. Anfangs dachten ja alle, sie kommt bald wieder und übernimmt ihre Klassen. Nach paar Wochen hat der Stundenplaner dann doch alles langfristig verteilt, hilft ja nix, die Klassen wollen unterrichtet werden. Da mussten aber Teilzeitkräfte deutlich aufstocken, damit wir das Wappen konnten. Sie hatte übrigens A15 und es war abzusehen, dass sie ihre Aufgaben so nicht mehr schaffen würde. Wir A13 Lehrer haben das alles aufgefangen. Das nervt dann schon.
Fair von ihr wäre es gewesen, wenn sie direkt gesagt hätte, dass sie längerfristig ausfällt. Dann hätte die Schule planen können.
wenn ich langfristig mehr unterrichten muss
... musst du das mit deiner Dienstherrin klären. Es gibt Regeln für Überstunden, wie viele es sein dürfen, wie sie uszugleichen oder zu vergüten sind. Und, was du zu tun hast, wenn du überlastet bist. Und, wie darauf zu reagieren ist.
Wenn der Ausfall der einen, warum auch immer, zur Überlastung der anderen führt, hat jemand einen Fehler gemacht. Der ist zu beheben, Zu verlangen, dass die eine dann nicht mehr krank, besonders gefährdet oder tot zu sein hat, ist der falschen Ansatz (auf den Lehrerinnen aber zu gerne 'reinfallen).
Im ersten Jahr wussten wir die Krankheit und es war abzusehen, dann sie nach Genesung wieder kommen würde. Da übernimmt man gerne die Vertretung, man wünscht der Kollegin ja auch aus vollem Herzen, dass sie wieder gesund wird.
Das klingt ein Bisschen so, als wenn man der Kollegin einen persönlichen Gefallen täte. So ist es aber nicht. Ihr seid ja keine Freiberuflerinnen, die gegenseitig füreinander Aufträge übernehmen, wenn die eine ausfällt, und dann nicht wissen, wie sie das abrechnen sollen.
Nee, den zusätzlichen Dienst übernimmst du von deiner Dienstherrin. Mit der hast du darüber zu verhandeln, wie viel das sein kann und darf. Die muss sich darum kümmern, dass genug Leute da sind, damit alles erledigt werden, auch wenn eine ausfällt.
In 'nem gewissen Maß kann das Bodenpersonal den Mangel ausgleichen. Aber wenn's nicht geht, geht's nicht.
Sie hatte übrigens A15 und es war abzusehen, dass sie ihre Aufgaben so nicht mehr schaffen würde. Wir A13 Lehrer haben das alles aufgefangen. Das nervt dann schon.
Wenn ich zusätzliche Aufagben übernehme, insbesondere solcherlei, für die ich besoldungsmäßig zu doof bin, verhandele ich vorher über den Ausgleich. Dann muss man sich hinterher nicht ärgern, dass man es für hohle Nüsse gemacht hat. „Wir lassen uns da etwas einfallen.“ zieht nicht mehr. Fool me once, shame on you. Fool me seven or more times, shame on me.
Wir hatten auch den Fall, dass eine A15erin ausgefallen ist. Ihre Aufgaben hat hat (über Jahre bis die Stelle neu besetzt war) einen Kollegin übernommen, der das aufs Lehrdeputat angerechnet wurde. Ich weiß nicht, zu welchem Kurs, aber sie ist damit gut gefahren, wie man hört.
... musst du das mit deiner Dienstherrin klären. Es gibt Regeln für Überstunden, wie viele es sein dürfen, wie sie uszugleichen oder zu vergüten sind. Und, was du zu tun hast, wenn du überlastet bist. Und, wie darauf zu reagieren ist.
Wenn der Ausfall der einen, warum auch immer, zur Überlastung der anderen führt, hat jemand einen Fehler gemacht. Der ist zu beheben, Zu verlangen, dass die eine dann nicht mehr krank, besonders gefährdet oder tot zu sein hat, ist der falschen Ansatz (auf den Lehrerinnen aber zu gerne 'reinfallen).
Ja, ich konnte sie als MAU-Stunden abrechnen. 200+ Euro (netto) mehr im Monat sind schön (ausbezahlt ein halbes Jahr später) , aber statt 25 Deputatsstunden plötzlich 29 und 4 statt 2 Nachmittage (und alle Vormittage) sind am Gymnasium zu viel. Ich konnte nicht mehr abschalten. Und als dann noch zusätzlich mein Leistungskurs ins Abitur kam (und eine zusätzliche mündliche Abiturprüfung im übernommenen Teil der Kollegin) war es endgültig zu viel.
Erst beim einschalten des Personalrats habe ich den Begriff Überlastungsanzeige kennengelernt (beim Gespräch vorher mit der SL kannte ich ihn noch nicht und die SL hatte alles abgewimmelt).
Damit es nicht falsch verstanden wird.
Ich habe Jahre zuvor eine Klasse von einem Kollegen übernommen, damit er nicht zwangspensioniert wurde. Aber es geht nur begrenzt, ich werde nicht jünger und niemand ist gedient, wenn ich nicht mehr kann. Und inzwischen weiß ich, dass ich nicht unbegrenzt kann, auch wenn ich den Kollegen noch so gerne habe.
Es gibt die Möglichkeit der Stundenreduktion für Behinderte und dann kommen auch zusätzliche (Vertretungs-)Lehrer an die Schule (in Baden-Württemberg müssen es aber mindestens 3 Wochen Ausfall sein). Wenn
Leider doch, wenn ich langfristig mehr unterrichten muss und meiner Gesundheit schade (habe ich zweimal erlebt und beim 2. Mal war ich gesundheitlich wirklich an der Grenze, Zusammenbruch).
Aber wieso musst du mehr unterrichten? Die Logik verstehe ich nicht. Oben schrieb jemand, er müsse die zu korrigierenden Klausuren zu jemandem nach Hause bringen. Kann man ja gern, muss man aber nicht. Schon gar nicht, wenn man sich selbst dabei schadet.
Ich finde den Druck, den einzelne bei anderen dadurch aufbauen übel und gesamtgesellschaftlich als auch individuell gesehen viel übler als dass irgendwer tatsächlich blaumachen könnte.
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