Ethik oder Mathe und Deutsch auf gymnasiales Lehramt

  • Sonderpädagogik/SBBZ dürfte ohne Aufbaustudium nur als Krankheitsvertretung gehen (Ausnahme: SBBZ mit gymnasialer Oberstufe, aber das sind wenige)

    Ich kann da aus eigener Erfahrung das SBBZ SilK empfehlen. Wer mal dort gelandet ist, will nicht wieder weg.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich finde Mathe/Deutsch auch besser. Damit ist man auch maximal flexibel einsetzbar. Physik und Ethik sind an Berufskollegs eher selten. Falls dich die Erwachsenenbildung reizen könnte, dort sind an Weiterbildungskollegs Deutsch und Mathe auch sehr stark nachgefragte Fächer. Physik weniger, Ethik überhaupt nicht.

  • Wenn dich Ethik/Philosophie wirklich interessiert (ich habe es 1 Semester lang studiert und fand es schlimm), würde ich mir überlegen, es als Erweiterungsfach zu studieren.

  • ..., weil...??? Eine solche Anmerkung hilft dem/der TE ja nun gar nicht weiter!

    Die Gründe wurden doch schon genannt.

  • Ich finde es interessant, mit welcher Vehemenz hier von Ethik abgeraten wird. Ethik war der Grund, warum ich sofort eine Stelle an einer beruflichen Schule bekommen habe. Alle, die Ethik hatten, haben in meinem Jahrgang (noch nicht so lange her) problemlos was gefunden.


    Am allgemeinb. Gymnasium mag die Sache schon wieder anders aussehen. Das weiß ich nicht Jedoch hast du auch von beruflichen Schulen gesprochen...


    Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass Ethik/Philosophie ein besonderes Fach ist wie kaum ein anderes. Ich bin sehr froh, dass ich es unterrichten darf.

  • Ob ein Ethikstudium spannend ist... Ich tue vlt. dem Fach Unrecht, muss hierbei aber zunächst an "trockene", umständlich formulierte Texte à la Kant denken.

  • Probier es ruhig mit Mathe.


    Für das Mathestudium sind 3 Dinge wichtig:

    1. Vergiß alle Erwartungen an das Studienfach, die du aus der Schule hast.
    2. Such dir eine Lerngruppe, in der ihr zusammen die wöchentlichen Übungen macht.
    3. Wenn du nach einem Semester merkst, dass es nicht klappt, dann sei konsequent und wechsel das Fach.
  • Probier es ruhig mit Mathe.


    Für das Mathestudium sind 3 Dinge wichtig:

    1. Vergiß alle Erwartungen an das Studienfach, die du aus der Schule hast.
    2. Such dir eine Lerngruppe, in der ihr zusammen die wöchentlichen Übungen macht.
    3. Wenn du nach einem Semester merkst, dass es nicht klappt, dann sei konsequent und wechsel das Fach.

    Hier würde ich noch was ergänzen. Ein Semester ist m. E. nach zu wenig, vor allem, weil man an den meisten Unis eh nur zum WS das Fach wechseln kann. Daher würde ich (solange der erste Semester keine komplette Katastrophe war) empfehlen, auch noch im zweiten Semester dranzubleiben und sich danach zu entscheiden, ob man das Fach wechselt. Wenn man unsicher ist, dann bewirbt man sich am besten trotzdem schon mal (wenn das für das Ersatzfach notwendig ist) und entscheidet sich nach den Klausuren des 2. Semesters. Wenn man im ersten Semester die Prüfungen (oder eine der Prüfungen) nicht besteht, dann heißt das nicht, dass man das Studium nicht schaffen kann. Es gibt viele Leute, bei denen der Groschen erst später fällt, gerade wegen Punkt 1: Das Studium ist einfach ganz anders als die Mathematik in der Schule, deshalb sollte man sich zwei Semester Zeit geben.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich tue vlt. dem Fach Unrecht, muss hierbei aber zunächst an "trockene", umständlich formulierte Texte à la Kant denken.

    Aber eine 15-20 seitige Hausarbeit über die Entstehung irgendwelcher Grammatikregeln soll spannend sein?


    Dann lieber Kant! (Da gibt es auch wirklich deutlich schwieriger verständliche Vertreter dieser Zunft. ;) )

  • Ethik ist halt - in BW - "Ersatzfach". Inhaltlich sind sicher sowohl Studium als auch Unterricht spannend.

    Wobei man dazu sagen muss, dass die Nachfrage steigt und steigt. An meiner Schule ist es so, dass die Hälfte der Schülerschaft Ethik wählt statt Religionslehre. Davon kann man natürlich halten, was man will. Ich will hier jetzt bloß keinen neuen Religionsthread lostreten. :D Ich sage nur, dass das Wort "Ersatzfach" das Fach kleiner wirken lässt als es wirklich ist. ;) An vielen Schulen boomt es nämlich.


    @Lindbergh mein Studium der Philosophie gehört zu den spannendsten Erfahrungen, die ich jemals gemacht habe. Es hat mich nachhaltig geprägt und verändert.


    (Genau so wie die vielen Theologie- und Religionswissenschaftsvorlesungen, die ich quasi en passant noch mitgenommen habe.)

  • An vielen Schulen ist bald sicherlich Religion das Ersatzfach für Ethik/Philosophie. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall.

    Ethik ist halt - in BW - "Ersatzfach". Inhaltlich sind sicher sowohl Studium als auch Unterricht spannend.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Die Schüler wählen nicht Ethik statt Religion, sondern melden sich vom Religionsunterricht ab und müssen dann Ethik belegen. (So wie man früher nicht Zivi statt Bund wählte, sondern den Wehrdienst verweigerte und Zivildienst leisten musste.)

    Dass aktuell die Schülerzahlen steigen, glaube ich, aber es werden ja inzwischen auch vermehrt Lehrer für islamischen Religionsunterricht ausgebildet. Denkst du, der Trend geht trotzdem so weiter?

  • Die Schüler wählen nicht Ethik statt Religion, sondern melden sich vom Religionsunterricht ab und müssen dann Ethik belegen. (So wie man früher nicht Zivi statt Bund wählte, sondern den Wehrdienst verweigerte und Zivildienst leisten musste.)

    Dass aktuell die Schülerzahlen steigen, glaube ich, aber es werden ja inzwischen auch vermehrt Lehrer für islamischen Religionsunterricht ausgebildet. Denkst du, der Trend geht trotzdem so weiter?

    Kann sein, dass das bundesland- bzw. schulformabhängig ist. In meinem Bundesland war es in der gymnasialen Oberstufe meiner Schulzeit so, dass ich einfach ein Kreuzchen setzen durfte, ob ich Ethik, ev. Religion oder kt. Religion belegen möchte.

  • Die Schüler wählen nicht Ethik statt Religion, sondern melden sich vom Religionsunterricht ab und müssen dann Ethik belegen. (So wie man früher nicht Zivi statt Bund wählte, sondern den Wehrdienst verweigerte und Zivildienst leisten musste.)

    Dass aktuell die Schülerzahlen steigen, glaube ich, aber es werden ja inzwischen auch vermehrt Lehrer für islamischen Religionsunterricht ausgebildet. Denkst du, der Trend geht trotzdem so weiter?

    Wieso wusste ich, dass du mich da "korrigieren" würdest? :D Ja, schulrechtlich gesehen ist das so, wie du es beschreibst. Ich muss mich jedes Jahr zusammen mit den ReligionskollegInnen und der Schulleitung darum kümmern. Die SuS nehmen das aber längst nicht mehr so wahr. Sie wählen Ethik. So sehen sie das. So sprechen sie darüber. Daher habe ich es hier jetzt auch etwas verkürzt dargestellt.


    Zu deiner zweiten Frage: Ja, der Trend geht weiter. Ich habe gerade einen kurzen Blick auf meine Kurslisten geworfen und pro Kurs sind vielleicht 2 SuS dabei, die dem Islam angehören (und die Kurse sind voll). Die überwältigende Mehrheit hat sich, wie du so schön gesagt hat, vom Religionsunterricht abgemeldet, obwohl diese SuS christlich getauft sind. Die alte Mär vom Ethikunterricht, der vornehmlich von muslimischen SuS besucht wird, stimmt so einfach nicht (mehr).

  • Kann sein, dass das bundesland- bzw. schulformabhängig ist. In meinem Bundesland war es in der gymnasialen Oberstufe meiner Schulzeit so, dass ich einfach ein Kreuzchen setzen durfte, ob ich Ethik, ev. Religion oder kt. Religion belegen möchte.

    In BW stimmt das schon so wie Plattenspieler es beschrieben hat. Die SuS melden sich aus "Glaubens- und Gewissensgründen" vom Religionsunterricht ab. Wobei ich auch berufliche Schulen kenne, die ihre neuen SuS per Wahlzettel auswählen lassen, damit man die Kursgröße vorher einschätzen kann. Mittlerweile reicht ein Ethikkurs pro Jahrgang nämlich nicht mehr. Die oben genannte Abmeldung muss aus schulrechtlichen Gründen natürlich trotzdem vorliegen. Die Vorlage dafür kann man sich aber in 5 Sekunden "ergoogeln".

Werbung