Ja, genau so dachte ich. Jeder soll nach seiner Facon selig werden und wenn der Wunsch einer Minderheit nach einem Stern im Wort da ist, dann mach ich halt Sterne. Frapper hat damit aber ein tiefgreifendes Problem, was ich (noch) immer nicht verstehe, ich dachte, ich komme noch dahinter. Aber es ist tatsächlich genau genommen egal, was wir so finden. Aber das ist es ja eh meistens.
Erst einmal halte ich die Annahme, dass diese Minderheiten den Genderstern wirklich für unabdingbar halten, für eine Fehlannahme. Das sind doch oft nur laute Aktivisten, die das herausposaunen, und zum Teil nicht einmal selbst davon betroffen sind.
Zweitens glaube ich persönlich überhaupt nicht, dass ihnen der Genderstern oder ähnliches überhaupt weiterhilft. Zumal der Genderstern die vielgenannten Menschen jenseits von männlich und weiblich letztendlich sie selbst als Individuum unsichtbar macht. Im Plural mag man sie vielleicht sehen oder mitdenken durch den Stern, aber im Singular funktioniert es jedoch gar nicht. Sätze wie "XYZ ist ein Verkäufer, der im Kaufhaus ABC arbeitet." gibt es für divers/nicht-binär in der Alltagssprache nicht. Jetzt werden die ganzen Befürworter mit irgendwelchen ausgeklügelten Konstruktionen wie "Verkaufsperson" etc. kommen. In der spontanen Alltagssprache redet aber niemand so, weswegen diese Menschen dann eher totgeschwiegen oder als etwas megaspezielles als benannt und behandelt werden. Ob das in ihrem Sinne ist ...?
Ich bin einfach dagegen Geschlecht permanent anzeigen zu müssen, sondern für eine generische Form. Wenn es entscheidend für die Situation ist (was praktisch kaum der Fall ist), kann man ein männlich, weiblich oder non-binär davorstellen. Warum sind "der Mensch" und "die Person" generische Begriffe? Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt keine etablierten Formen dieser Worte mit Sexus-Endung wie "die Menschin" und "der Personerich". Lass die ganzen Sexussuffixe weg und man erhält eine generische Form. Es hat in praktisch allen anderen germanischen Sprachen funktioniert und war auch in unserer eigenen deutschen Sprache in der DDR eine übliche, akzeptierte Praxis. Es ist eine einfache und bequeme Lösung. Ich sehe nicht, dass man irgendetwas erreichen wird, indem man Sprache durch so etwas wie Gendersternkonstrukte (Schüler*innennamen, Lehrer*innensprache, benutzer*innenfreundlich) extrem unbequem macht. Es erzeugt in meinen Augen mehr unproduktiven Gegenwind als dass es irgendetwas in der realen Welt für diese Gruppen bewegen würde.