Sam Smith und Demi Lovato sagen ja von sich selbst, dass sie weder eindeutig Mann noch eindeutig Frau seien. An der Stelle würde mich zu sehr interessieren, was für sie z.B. Mannsein bedeutet und warum das auf sie nicht zutrifft.
SuS und LuL
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An der Stelle würde mich zu sehr interessieren, was für sie z.B. Mannsein bedeutet und warum das auf sie nicht zutrifft.
Dann frag' sie doch. Es scheint sich ja um öffentlich bekannte Fälle zu handeln. Haben die sich nie dazu geäußert?
Oder ist das eine Aufforderung zur Spekulation?
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Das, was du zitierst, sind Selbstauskünfte.
Das klingt ein Bisschen, als seien Selbstauskünfte was Schlimmes. Wenn du im Alltag jemandem begegnest, dessen Geschlecht du falsch einschätzt, sprichst sie mit — sagen wir — „Herr Meyer“ an (womöglich weil auf dem Namensschild keine Anrede mit dabei steht), und die Person weist dich kurz darauf hin, dass „Frau Meyer“ aber richtig wäre, nimmst du dann diese Selbstauskunft ernst oder prüfst du dass meyersche Geschlecht wie Crocodile Dundee, weil dir die tiefe Stimme suspekt ist?
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rechtlich ein drittes Geschlecht eingeführt zu haben
Das ist kein drittes Geschlecht, sondern lediglich eine Sammlung all dessen, das durch „männlich“ oder „weiblich“ nicht erfasst wird.
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Dann frag' sie doch. Es scheint sich ja um öffentlich bekannte Fälle zu handeln. Haben die sich nie dazu geäußert?
Ich habe ein relativ aktuelles Zitat von Demi Lovato gefunden (von Sam Smith nicht, habe aber auch nicht intensiv gesucht). Leider geht es doch sehr in die Klischeeecke a la "Die Gesellschaft möchte, dass ich so und so als Frau bin. Da ich so nicht bin, kann ich automatisch keine Frau sein.", weswegen ich schade finde, dass Demi Lovato da einen Schritt rückwärts geht im gesellschaftlichen Ansehen von Frauen. Da bin ich der Ansicht, dass wir da schon weiter waren, wenn ich z.B. an P!nk oder Michelle Obama denke.
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Ist Pink "weiter", weil sie kurze Haare hatte?
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Klischeeecke a la "Die Gesellschaft möchte, dass ich so und so als Frau bin.
Willst du behaupten, dass es solche gesellschaftlichen Zwänge nicht gibt?
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Ist Pink "weiter", weil sie kurze Haare hatte?
Siehe ihr Musikvideo zu "Stupid Girls" aus dem Jahr 2006! Sie machte immer schon, worauf sie Bock hatte, ohne je ihr Geschlecht infrage zu stellen.
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Ich halte das Ganze auch eher für rückschrittlich und antiempanzipatorisch.
Früher:
Die Gesellschaft sagt, ich bin nur eine Frau, wenn ich einen Rock trage, den Haushalt mache und meinem Mann abends das Essen vorsetze.
- Ich mache das nicht und bin trotzdem eine Frau. Die Gesellschaft kann mich mal mit ihren angestaubten Rollenbildern!
Heute: Dann bin ich keine Frau!
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Ich halte das Ganze auch eher für rückschrittlich und antiempanzipatorisch.
Ja, wennn das eine glühende Vertreterin der Emanzipation so formuliert ...
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Siehe ihr Musikvideo zu "Stupid Girls" aus dem Jahr 2006!
Das ist ja eine künstlerische Darstellung, keine Reportage.
Sie machte immer schon, worauf sie Bock hatte, ohne je ihr Geschlecht infrage zu stellen.
Ist das die Message? „Macht wozu ihr Bock habt. Nur euer Geschlecht in Frage zu stellen, lassen wir euch nicht durchgehen.“
OK.
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Das Problem an solchen Haltungen ist doch m.E. folgendes:
Wenn man das Geschlecht als reine gesellschaftliche Konstruktion ansieht und aufgrund dessen sagt: "Dann bin ich keine Frau", bestätigt man einerseits indirekt die Gültigkeit solcher Stereotype für die Definition einer Frau, und andererseits impliziert dies, dass man allen Personen, die sich dann als Frauen ansehen, unterstellt, sie würden diesen Stereotypen anhängen, wodurch man ihnen als naive Opfer des Patriarchats die Mündigkeit abspricht.
Man erweist der weiblichen Spezies deshalb in meinen Augen einen Bärendienst mit solchen Haltungen. Deshalb ist es antiempanzipatorisch.
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Das klingt ein Bisschen, als seien Selbstauskünfte was Schlimmes. Wenn du im Alltag jemandem begegnest, dessen Geschlecht du falsch einschätzt, sprichst sie mit — sagen wir — „Herr Meyer“ an (womöglich weil auf dem Namensschild keine Anrede mit dabei steht), und die Person weist dich kurz darauf hin, dass „Frau Meyer“ aber richtig wäre, nimmst du dann diese Selbstauskunft ernst oder prüfst du dass meyersche Geschlecht wie Crocodile Dundee, weil dir die tiefe Stimme suspekt ist?
Ich vertraue darauf, dass mir die Wahrheit gesagt wird, da das Konzept von Geschlecht nicht irgendetwas beliebiges ist, worunter jeder etwas anderes versteht. Alle wissen, was ein Mann und eine Frau ist, da es objektive Kriterien dafür gibt.
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Das ist kein drittes Geschlecht, sondern lediglich eine Sammlung all dessen, das durch „männlich“ oder „weiblich“ nicht erfasst wird.
Danke für den Hinweis. Es ist mir auch noch aufgefallen, ich hätte es gerne noch in "dritte Option" geändert, aber ich bin wohl zu spät dran, um meinen Beitrag zu editieren...
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Das, was du zitierst, sind Selbstauskünfte. Non-Binary zu sein bedeutet nichts anderes als zu sagen, dass man es ist. Dafür gibt es keine empirische Grundlage wie bei divers oder trans.
Sam Smith und Demi Lovato wären gute Beispiele. Neuer Haarschnitt und neue Pronomen und das war's dann auch - und natürlich ein Haufen PR. Sorry, aber das ist ein absolut (jugend-)kulturelles Ding auf diesen Unicampi. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass diese Studenten das auch noch in 10 Jahren machen werden.
Verstehe ich nicht. "trans" meinst du jetzt wohl im Sinne von transidentisch/transsexuell. Das wird letztlich auch genau dadurch nachgewiesen bzw. diagnostiziert, dass man sagt, dass man es ist. Und den Eintrag "divers" kann man auch über das Verfahren nach dem Transsexuellengesetz erhalten, also auch dadurch, dass man sagt, dass man es ist.
Ich habe schon vor ca. 15 Jahren Menschen kennengelernt, auch Leute jenseits der 40 und 50 mit nichtbinärer Identität, mit und ohne akademischem Hintergrund. Und, nein, sie laufen heute nicht herum und erzählen, dass das nur eine Phase in ihren Leben war, die sie jetzt überwunden haben.
Sam Smith und Demi Lovato sagen mir hingegen nichts. Ich werde mich bei Gelegenheit informieren.
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Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die sich hier gegen die Akzeptanz von Menschen mit nichtbinärer Identität (zumindest in Form von sprachlicher Berücksichtigung) aussprechen, sich nicht ernsthaft mit der Thematik auseinandergesetzt haben, geschweige denn mal mit entsprechenden Menschen gesprochen haben.
Man sollte vielleicht davon ausgehen, dass solche Menschen nicht intellektuell beeinträchtigt sind.
Es geht nicht um plumpe Klischees aus den 50er Jahren.
Würde das Geschlecht so eine Rolle im Alltag und im Umgang mit anderen Menschen spielen, wie etwa die Augenfarbe, dann hätten die Leute ein Problem weniger. Aber leider verhalten sich viele Menschen unterschiedlich, je nachdem, ob sie annehmen, dass sie einen Mann oder eine Frau vor sich haben. Es werden unterschiedliche Erwartungen deutlich; Verhalten wird verschieden gedeutet und bewertet usw.
Und einige Menschen unter uns haben dabei einfach ein immenses Unbehagen bis hin zur Unterträglichkeit, Depressivität und Dysphorie.
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Ich halte das Ganze auch eher für rückschrittlich und antiempanzipatorisch.
Früher:
Die Gesellschaft sagt, ich bin nur eine Frau, wenn ich einen Rock trage, den Haushalt mache und meinem Mann abends das Essen vorsetze.
- Ich mache das nicht und bin trotzdem eine Frau. Die Gesellschaft kann mich mal mit ihren angestaubten Rollenbildern!
Heute: Dann bin ich keine Frau!
Und was ist mit Menschen, die bei ihrer Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurden und sagen "Ich bin kein Mann."?
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Und was ist mit Menschen, die bei ihrer Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurden und sagen "Ich bin kein Mann."?
Was ist mit Säugetieren, die bei ihrer Geburt der menschlichen Spezies zugeordnet wurden und sagen "Ich bin kein Mensch."? Es gibt Fälle, die ich an der Stelle anführen kann, sollte mir keiner glauben.
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Verstehe ich nicht. "trans" meinst du jetzt wohl im Sinne von transidentisch/transsexuell. Das wird letztlich auch genau dadurch nachgewiesen bzw. diagnostiziert, dass man sagt, dass man es ist. Und den Eintrag "divers" kann man auch über das Verfahren nach dem Transsexuellengesetz erhalten, also auch dadurch, dass man sagt, dass man es ist.
Ich habe schon vor ca. 15 Jahren Menschen kennengelernt, auch Leute jenseits der 40 und 50 mit nichtbinärer Identität, mit und ohne akademischem Hintergrund. Und, nein, sie laufen heute nicht herum und erzählen, dass das nur eine Phase in ihren Leben war, die sie jetzt überwunden haben.
Sam Smith und Demi Lovato sagen mir hingegen nichts. Ich werde mich bei Gelegenheit informieren.
Trans ist kein medizinischer Begriff, sondern ein umgangsprachlicher bzw. politischer. Geschlechtsdysphorie ist der medizinische Begriff. Dass man auch über das bisherige Transsexuellengesetz an den Eintrag divers kommen kann, ist nicht unumstritten und nicht jeder Therapeut in dem Feld macht das.
Ich kann mich nur wiederholen: es gibt einfach keine empirischen Daten, die das Konzept stützen.
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Was ist mit Säugetieren, die bei ihrer Geburt der menschlichen Spezies zugeordnet wurden und sagen "Ich bin kein Mensch."?
Ist das ein Problem, das dich beschäftigt? Möchtest etwas zu dessen Lösung beitragen? Oder geht esn nur darum, zu sagen, dass man sich nicht mit <A> beschäftigen möchte, so lange sich andere nicht um <B> gekümmert haben?
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