Ja, natürlich ist da immer noch eine Asymmetrie in den Köpfen. Dauert wohl noch. Der Wandel der Sprache ist ja nur ein Schritt. Die Sprechende müssen sich auch darauf einlassen.
Wenn man der Studie jetzt glaubt, sind die Studierenden und die Studenten vom Effekt her ähnlich. Die traditionelle Form soll jetzt aber bäh sein und die andere deutlich unpraktischere müsste sich eben noch in den Köpfen wandeln?!? Das ergibt argumentativ überhaupt keinen Sinn.
Ist das nun traurig oder witzig, dass man immer noch auf der ältlichen Bedeutung des Partizips beharrt, damit solche Beispiele funtionieren? ich weiß es nicht. Es ist schon so, dass Sprache sich langsamer wandelt, als es manchmal nötig wäre. Und das ist einigen noch zu schnell.
Die Partizipien Präsens wie feiernde Familie, schwimmende Kinder oder die Trauernden sind ganz normale Ausdrücke wie eben auch das Partizip Perfekt. Als Nomen verwendet man sie recht selten, was sie aber nicht ältlich macht. Was du da schreibst, ist in meinen Augen bloß Framing, das ein echtes Argument ersetzen soll.
Labeling als "rechts", "reaktionär", "ewig-gestrig" ersetzen in diesen Diskussionen ja leider sehr oft echte Argumente. Da fallen die Leute aber auch immer nur eine begrenzte Zeit drauf rein. Irgendwann ist es ihnen egal oder sie wenden sich den echten Reaktionären zu. Da habe ich zumindest keinen Bock drauf. Wandel braucht eben seine Zeit. Die Verbitterung, mit der das Gendern durchgedrückt werden soll, erweist der Sache doch einen Bärendienst. Leider sieht man das derzeit in mehreren politischen Feldern.