• "Studierende" beschreibt Menschen, die im Moment der Kommunikation eine Aktivität ausüben. Sobald sie die Bücher zuklappen, sind sie zwar noch Studenten, aber keine Studierenden mehr.

    Hat dir schon mal jemand mitgeteilt, dass Sprache sich verändert? So ist das z. B. auch mit Bedeutung des Partizips. „Studierende“ ist mittlerweile soweit weg von der Beschreibung des Vorganges. So weit!

  • Ehrlich gestanden finde ich abschreckend und bösartig, wie Du hier mit vielen Worten und „lustigen“ Smileys mit Betroffenen umgehst. Es ist Dir offensichtlich ein Anliegen, Menschen bewusst mit Sprache auszugrenzen, zu verletzen und dies auch noch entsprechend öffentlich zur Schau zu stellen.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Unmöglich finde ich nur, dass es an Universitäten mittelweile häufig vorausgesetzt wird...

    Quelle? Das Argument hatten wir schon. Wurde weiter oben bereits als Übertreibung herauskristallisiert.


    So viel zum Thema "empören", es empören sich vor allem die, die aus Prinzip nicht darüber reden wollen, nicht die, die nach Lösungen für das längst bestehende Problem suchen.


    Im Zweifel behauptet man einfach, "Studierende" wären wir nur, während wir in ein Buch guckten.

  • Sagen wir mal so: Wenn es unterbewusst abläuft, finde ich das vollkommen OK, das ist dann der Lauf der Dinge. Was mir eher missfällt ist bewusster

    Vernuftbegabte Lebensformen können sich aber ihre Vernunftbegabung zu nutze machen. Die fahren mit bewussten Entscheidungen besser. Wir nehmen an vielen Stellen Einfluss auf die welt in der wir leben. Häufig kommt da dünne oder dicke Scheiße bei 'raus. Nee, drüber nachdenken, was man tut, und bewusste Entscheidungen treffen, halte ich da für sinniger, als sich doof zu stellen (falls nötig).

    der sogar erzwungener Sprachwandel im Sinne von: "Das muss jetzt gesagt werden." bzw. "Das darf nicht mehr gesagt werden.".

    Und? Wo passiert das?


    Hier wird doch mal wieder einen Form von Diskriminierung herbeigeredet, die es so nicht gibt. Ähnlich wie dem angeprangerten Verhalten gegenüber Ungeimpften. Die tatsächlichen Diskrimierungen im Alltag darf man aber mit eiem Verweis auf Unbequemlichkeiten wegwischen.

  • Ich glaube nicht, dass das das Ziel ist. Vielmehr geht es nicht anders. Wenn man die Wahl hat nur ein Geschlecht zu nennen (z. B. das männliche) oder alle, wählt man alle, wenn alle gemeint sind. Also da, wo es tatsächlich keine neutrale Form gibt. Bei den „Studierenden“ haben wir die ja z. B., aber auch das hielt niemanden davon ab sich darüber aufzupissen.

    Im Deutschen gibt es tatsächlich ein paar Personenbezeichnungen im Partizip Präsens wie Studierende (sogar historisch dokumentiert!) und Vorsitzende. Das Problem ist jedoch, dass sie ja eben NICHT geschlechtsneutral sind. In der Singularform muss man wieder mit der oder die Studierende unterscheiden. Glaubt man aber einer der Studien aus dem Bereich (Braun et al., 1998) wirken die Partizipformen im Plural in etwa genau so wie ein generisches Maskulinum. Teilweise hat man sich sogar weniger Frauen vorgestellt. Der Gewinn ist also gleich Null!

    Dann kommt natürlich noch hinzu, dass es nur bedingt anwendbar ist. Die Handwerkenden oder der Führendenschein werden sich vermutlich nicht etablieren. :D

    Den Genauigkeitsaspekt darf man natürlich auch nicht ausblenden, wenn man es zu häufig als Personenbezeichnung verwendet, da es die eigentliche Funktion irgendwann kaputtmacht. Neulich las ich, dass jemand die Ergebnisse der Teilnehmenden einer Studie auswertete. Es klingt irgendwie widersinnig, wenn man Dinge auswertet, obwohl die Leute gerade dabei sind, teilzunehmen. Auch des Betrauern der verstorbenen Studierenden klingt einfach seltsam bis witzig. Obwohl schon mausetot kriegt man sie nicht von den Büchern weg! ;)


    Es ist und bleibt mein grundsätzliches Problem, dass ich die Intention hinterm Gendern grundsätzlich nicht schlecht finde. Bei den vorgeschlagenen "Lösungen" will ich aber lieber das Problem zurückhaben!

  • Quelle? Das Argument hatten wir schon. Wurde weiter oben bereits als Übertreibung herauskristallisiert.

    Ich habe zuletzt erst einen Studenten im Fernsehen gesehen, bei dem es so war. Auch hatte ich zuvor schon einige Male davon gelesen. Und weiß selbst von jemandem, den ich persönlich kenne, dass in einem Seminar an der Uni ganz klar von Anfang an gesagt wurde, dass dies vorausgesetzt werde. Was bei Zuwiderhandlung in letzterem Fall passiert wäre, weiß ich natürlich nicht.



    Im Zweifel behauptet man einfach, "Studierende" wären wir nur, während wir in ein Buch guckten.

    Würdest du gerne mit Herrn Sick über die Deutsche Sprache diskutieren? Ich schätze, da hättest du ganz schlechte Karten.


    Ich persönlich vermag dies zumindest nicht zu beurteilen (Hast du Germanistik studiert?). Aber Bastian Sick schreibe ich eine sehr hohe Kompetenz in diesem Bereich zu.

  • Bei einer Gleichheit gibt es keine zwei Richtungen, die etwas anderes bedeuten können. Mathe 1. Klasse

    Stimmt, eigentlich wäre an der Stelle ein "impliziert"-Zeichen geeigneter. Da man hier aber nicht sagen kann a impliziert b und b impliziert a, also a=b, sind die Begriffe nicht bedeutungsgleich.

  • Ich habe zuletzt erst einen Studenten im Fernsehen gesehen, bei dem es so war. Auch hatte ich zuvor schon einige Male davon gelesen. Und weiß selbst von jemandem, den ich persönlich kenne, dass in einem Seminar an der Uni ganz klar von Anfang an gesagt wurde, dass dies vorausgesetzt werde. Was bei Zuwiderhandlung in letzterem Fall passiert wäre, weiß ich natürlich nicht.

    Das als Antwort auf eine Frage nach der Quelle ist ungefähr so, wie wenn meine Schüler:innen "Google" oder "Internet" angeben. Eigentlich sogar noch ein bisschen schlimmer.

  • Es ist Dir offensichtlich ein Anliegen, Menschen bewusst mit Sprache auszugrenzen, zu verletzen und dies auch noch entsprechend öffentlich zur Schau zu stellen.

    Nein, gar nicht. Du unterstellst mir dies nur. Weil du das Generische Maskulinum nicht anerkennst. Das ist okay. Aber unterstell mir dann bitte nicht, ich wolle jemanden ausgrenzen. Ich möchte auch nicht Personen mit drittem Geschlecht ausgrenzen, weil ich sie sprachlich scheinbar nicht erfasse.

  • Alltagsbeispiele sind per se nicht verkehrt, zu vielen intuitiven Beispielen gibt es schlichtweg keine Studienergebnisse, die man mal eben herbeiziehen kann. Ich benutze im Zweifelsfall auch Alltagsbeispiele. Man muss sich nur bewusst sein, dass daraus keine Allgemeingültigkeit ableitbar ist.

  • Das als Antwort auf eine Frage nach der Quelle ist ungefähr so, wie wenn meine Schüler:innen "Google" oder "Internet" angeben. Eigentlich sogar noch ein bisschen schlimmer.


    Was erwartest du denn bitte für eine Quelle? Soll es in den Prüfungsrichtlinien der Uni stehen?


    Ist jeder Beitrag im Fernsehen, in einem Magazin etc. prinzipiell unglaubwürdig, gestellt? Soll der Typ ein Buch darüber schreiben, dass man dann als Quelle angeben kann? Kannst du Google selbst benutzen? Und überhaut: Muss ich eine Quelle zu allem haben, was ich vor ner Weile mal in der Zeitung etc. gelesen habe? :D


    Hier, keine Minute googlen und man findet was:


    https://www.welt.de/vermischte…e-Sprache-Punktabzug.html


    Wäre schneller gewesen für dich, als deinen Beitrag zu verfassen. Sorry, aber zu solchen Fähigkeiten fällt mir nichts mehr ein...


    Ich ziterie mal die Uni Kassel aus dem Artikel, also Sekundärzitat - ich hoffe, du lässt das in diesem Rahmen hier gelten, ansonsten ist es mir auch egal:


    So sei es:

    'Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen'.

    Einmal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • Würdest du gerne mit Herrn Sick über die Deutsche Sprache diskutieren? Ich schätze, da hättest du ganz schlechte Karten.

    Sick kann von Menschen mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund nicht ernstgenommen werden.


    Zur Einführung, falls es dich interessant:


    (PDF) Warum der »Zwiebelfisch« nicht in den Deutschunterricht gehört (researchgate.net)


    Microsoft Word - Widerspruch+in+Sick_3.doc (uzh.ch)


    Microsoft Word - Gesamtdokument-270510.doc (unibe.ch)


    Sprachwissenschaftler Eisenberg: Deutsche Sprache so differenziert wie noch nie (Archiv) (deutschlandfunk.de)


    Gerade zum letzten möchte ich gerne ergänzen:


    Würdest du gerne mit Herrn Eisenberg über die deutsche Sprache diskutieren? Ich schätze, da hättest du ganz schlechte Karten. Und Bastian Sick auch.

  • Stimmt, eigentlich wäre an der Stelle ein "impliziert"-Zeichen geeigneter. Da man hier aber nicht sagen kann a impliziert b und b impliziert a, also a=b, sind die Begriffe nicht bedeutungsgleich.

    Doch, sie sind gleich.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Plattenspieler


    Danke, schaue ich mir mal an.


    Ich bin halt kein Fachmann, weiß aber, dass Zwiebelfisch selbst von Germanistikern verwendet/empfohlen wird - auch an der Uni.


    Da ich nicht Germanistik studiert habe, ich es aber immer schwer, so einen fachwissenschaftlichen Diskurs zu bewerten.

  • Das Problem ist jedoch, dass sie ja eben NICHT geschlechtsneutral sind. In der Singularform muss man wieder mit der oder die Studierende unterscheiden.

    Das spricht aber nicht dagegen diese Begriffe ganz entspannt und neutral im Plural zu verwenden. Ja, was ist nun praktischer „der/die Studierende“ oder „Student*in“. Kann man doch so oder so machen.

    Glaubt man aber einer der Studien aus dem Bereich (Braun et al., 1998) wirken die Partizipformen im Plural in etwa genau so wie ein generisches Maskulinum. Teilweise hat man sich sogar weniger Frauen vorgestellt.

    Ja, natürlich ist da immer noch eine Asymmetrie in den Köpfen. Dauert wohl noch. Der Wandel der Sprache ist ja nur ein Schritt. Die Sprechende müssen sich auch darauf einlassen.

    Auch des Betrauern der verstorbenen Studierenden klingt einfach seltsam bis witzig. Obwohl schon mausetot kriegt man sie nicht von den Büchern weg!

    Ist das nun traurig oder witzig, dass man immer noch auf der ältlichen Bedeutung des Partizips beharrt, damit solche Beispiele funtionieren? ich weiß es nicht. Es ist schon so, dass Sprache sich langsamer wandelt, als es manchmal nötig wäre. Und das ist einigen noch zu schnell.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin der Meinung, dass es Studenten gibt, die keine Studierenden sind. Solltest du anderer Meinung sein, ist das natürlich dein gutes Recht

    Eine Äußerung einer Meinung kann eine Diskussion eröffnen oder eine Verweigerung einer solchen kennzeichnen.


    Und man kann sich weiter der Entwicklung der Sprache verweigern. Dann hat man ganz viel darüber zu schwadronieren, dass man nicht verstanden wird. Toller Plan.

  • Ich möchte auch nicht Personen mit drittem Geschlecht ausgrenzen,

    Das eine ist, was man möchte, das ander ist was man tut.


    „Ich möchte dir nicht wehtun, ich hau' dir einfach nur mit dem Hammer auf den Kopf.“

  • Stimmt, eigentlich wäre an der Stelle ein "impliziert"-Zeichen geeigneter.

    Mal abgesehen davon, dass ein solches zwischen Aussagen oder Aussageformen steht, nicht zwischen Begriffen, wenn nun also „Studierende“ „Studenten“ impliziert (oder wie man das deiner unfachlichen Ansicht nach aufschreibt), dann sind „Studierende“ also immer Männer? Und was im studierenden Frauen? Die sind dan Studierendinnen?

    Da man hier aber nicht sagen kann a impliziert b und b impliziert a, also a=b, sind die Begriffe nicht bedeutungsgleich.

    Versteht das jemand? Implikation ist Gleicheit? Oder was soll das „also“ hier? Sorry, Leute. Es ist ja das eine damit zu kokettieren, dass man sich mit Mathematik schwer tut. Machen Quiz-Moderatorinnen gerne. Trifft man unter Lehrerinnen auch zu häufig. Aber dann lasst dich bitte die Finger von mathematischen Sprech- und Schreibweisen.

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