Also, ich nutze Gendersternchen oft selbst - aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass ich Kollegin Meier-Piepenbrink damit glücklicher mache als den geschlechtsumgewandelten Micha in meiner Klasse.
Irgendwie finde ich, die intellektuelle Empörung ums Gendern oder Nichtgendern erweist der Sache einen Bärendienst.
Erstens kann man nur nutzen, was man kennt. Wenn man nicht öffentlich über was redet, kann man es nicht kennen. Und zweitens ist dem Micha das konkret vielleicht wurscht, dass aber überhaupt über die Problematik gesprochen wird, nützt ihm oder ihr an anderer Stelle halt durchaus was. Wenn ihr die schlimme Lage von LGBTQ im Rest der Welt beklagt, dann fragt euch doch einfach, warum sie in Mitteleuropa besser ist. Bestimmt nicht, weil sich Intellektuelle damit auseinandergesetzt haben, dass es Transgender überhaupt gibt.