• @Lindbergh, Frauenquote heißt, dass man bei gleicher Qualifikation zuerst die Frau einstellt, bis "Gleichstand" herrscht, eben weil Frauen benachteiligt eingestellt werden. Solange Thomas immer Michael einstellt, obwohl der weniger kann als Steffi, wird die Ungleichheit zementiert. In deinem Kopf werden vielleicht alle Menschen gleich behandelt, in der Realität nicht. Auch in Mitteleuropa nicht.



    https://www.fluter.de/frauenquote-pro-contra-streit

  • Mir ist lieber, wenn die am besten qualifizierte Person für den Job gewählt wird, nicht diejenige, deren demographische Eckdaten gerade eine Quote erfüllen.

    • Offizieller Beitrag

    natürlich will das auch jede*r.
    Solange man aber die Leute nicht ZWINGT, zu gucken, ob es nicht zufälligerweise auch eine gute Frau gibt, schaut man sich nicht um.
    Komischerweise gehen Unternehmen, die Frauen in Führungspositionen haben und fördern, nicht Bankerott. Ein Unternehmen arbeitet weiterhin wirtschaftlich, sein Ziel ist also gute Leute, diese werden grundlegender gefördert. Statt ins Traineeprogramm 20 Männer zu haben, passt man auf, dass es auch Frauen gibt, damit man später keinen "Fremden" "einkaufen" muss, um irgendwelche Quoten zu erfüllen.
    Mit Frauenförderprogrammen, aber auch mit Nachwuchsförderprogrammen, die auf Menschen aus strukturell diskriminierten "demographischen Gruppen" zugeschnitten sind, sorgt man dafür, dass kein Potential unausgeschöpft bleibt.

    Genauso wie keine Gesellschaft es sich leisten kann, die Schwächeren liegen zu lassen, kann sich keine Gesellschaft leisten, ihr Potential nicht auszuschöpfen. Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung, ... all diese Menschen, die sich aufgrund einer bisherigen Unterrepräsentation in der Gesellschaft, aufgrund von Vorverurteilungen, aufgrund von negativen, unbegründeten Rückmeldungen ("Ach, komm, du hast eh keine Chance...", "Ach, als Frau Ingenieurwesen studieren? Du wirst es eh zu schwer haben unter den ganzen Männern") nicht trauen, sollen gefördert werden. Und nein, die durchschnittliche Bauingenieurin soll nicht die Führung bekommen, sie bleibt im Team, soll respektvoll (wie alle anderen männlichen Teammitglieder) behandelt werden und gut. Wenn sie allerdings gute Führungsqualitäten mitbringt, soll sie auch zur Weiterbildung "BWL und Führung für Ingenieure", damit sie auch die Möglichkeit hat aufzusteigen.


    Es gibt zuviele BEreiche, die bisher und noch in der Raucherecke, abends am Tresen oder auf dem Golfplatz entschieden wurden und werden. Und es ist an sich nicht verwerflich. Wenn mein Schulleiter mich fragt, ob ich weiß, wo er eine Vertretung für Fach X findet, dann denke ich sofort an meine arbeitslose Studienkollegin. Man denkt sofort an die Menschen, mit denen man etwas zu tun hat. Seinesgleichen. Seine Umwelt. Solche Regelungen sollen nur dafür sorgen, den Blickwinkel zu öffnen und alle anderen Schätze zu entdecken.

  • @Lindbergh, Frauenquote heißt, dass man bei gleicher Qualifikation zuerst die Frau einstellt, bis "Gleichstand" herrscht, eben weil Frauen benachteiligt eingestellt werden. Solange Thomas immer Michael einstellt, obwohl der weniger kann als Steffi, wird die Ungleichheit zementiert. In deinem Kopf werden vielleicht alle Menschen gleich behandelt, in der Realität nicht. Auch in Mitteleuropa nicht.



    https://www.fluter.de/frauenquote-pro-contra-streit

    Bei dem Ganzen liegt aber eine Unterstellung zu Grunde, die ich für unbewiesen halte und die ich hinterfrage: Wollen wirklich genau so viele Frauen in die Führungsetagen wie Männer? Ich glaube das persönlich nicht. Da muss ich ja nur bei uns in der Schule schauen. Das Kollegium ist ganz klar weiblich dominiert und trotzdem sitzen in der Chefetage überproportional Männer. Auf die Stellen gab es in aller Regel nur eine Bewerbung, so dass man auch nicht behaupten könnte, dass man sie ihnen abspenstig gemacht hätte.

    So viele Felder waren früher männerdominiert und sind es heute nicht mehr: Lehramt, Medizin, Veterinärmedizin, Journalismus usw. Die Frauen haben es aus eigener Kraft dorthin geschafft, und zwar ganze ohne Vorbilder permanent vor der Nase. Sie machen mittlerweile die besseren Schulabschlüsse und mehr Universitätsabsbschlüsse - beste Voraussetzungen also! - und trotzdem gelangen recht wenige nach ganz oben. Wenn man sich vorher immer bewährt hat, soll man also angeblich nachher ausschließlich wegen Diskriminierung scheitern? Das ist doch eine unglaubwürdige Argumentation. Ich habe nichts gegen verblindete Bewerbungsverfahren, um es objektiver zu gestalten, aber das Verordnen von Quoten bringt auf Dauer nichts.


    Bei deinem Link musste ich deshalb auch nicht lange überlegen. Anna Schneider von der NZZ ist ein toller Journalist und hält zum Glück die liberalen Werte hoch!

  • Ich muss jetzt aber schonmal zugeben, dass ich viele Foristinnen (das Rechtschreibprogramm unterstreicht mir dieses Wort...), die keinen eindeutig männlichen/weiblichen Usernamen haben, tendenziell für männlich halte, weil darunter immer "Anfänger", "Meister", "Erleuchteter" etc. steht. Geht das nur mir so?

  • Ich muss jetzt aber schonmal zugeben, dass ich viele Foristinnen (das Rechtschreibprogramm unterstreicht mir dieses Wort...), die keinen eindeutig männlichen/weiblichen Usernamen haben, tendenziell für männlich halte, weil darunter immer "Anfänger", "Meister", "Erleuchteter" etc. steht. Geht das nur mir so?

    Ich mache das von der Fächerkombi und Schulform abhängig. Die Wahrscheinlichkeit ist bei technischen Fächern in der Berufsschule groß, dass es ein Mann ist, bei künstlerischen Fächern oder Grundschule groß, dass es eine Frau ist. Oft liegt man damit intuitiv richtig. Heißt das, dass Frauen keine technischen Fächer und Männer nicht in der Grundschule unterrichten können? Die Antwort dürfte offensichtlich sein.

  • Ja, ok, aber bei Englisch/Geschichte oder Deutsch/Geschichte z.B. wird es schon schwieriger. Und nicht jeder schreibt seine Schulform/Fächer hin...

    Stimmt, beides sind geschlechtsneutrale Fächerkombinationen, würde ich mal behaupten. Dann beziehe ich wohl noch den Kontext aus dem Sonstigen, was der User so von sich gibt, mit ein, um zu überlegen, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Eine Geschlechtszuweisung ist ja keine Wertung, im Zweifelsfall deckt man das Missverständnis auf und gut ist ;) .

  • Ich habe das noch nie im echten Leben gehört und kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass das außerhalb einer bestimmten Blase Anklang findet.

    Tja, dann leben Samu und ich wohl in derselben "Blase". Ich kenne auch eine ganze Reihe von Personen, die "im echten Leben" so sprechen 8).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das Kollegium ist ganz klar weiblich dominiert und trotzdem sitzen in der Chefetage überproportional Männer.

    Bei uns nicht: wir haben in der Schulleitung einen Mann (Schulleiter) und eine Frau (stellvertretende Schulleiterin); in den Abteilungsleitungen unserer fünf Abteilungen zwei Frauen und drei Männer. Das Kollegium ist - ggf. schulformbedingt - weder von dem einen noch dem anderen Geschlecht dominiert.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ja @Lindbergh, sowohl an meiner Schule wie auch hier im Forum gibt es eine ganze Reihe von Frauen mit technischen Fächern als Unterrichtsfach/berufliche Fachrichtung. Bspw. hat unsere stellvertretende Schulleiterin "Bautechnik" als berufliche Fachrichtung und eine der Abteilungsleiterinnen ebenfalls.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ja @Lindbergh, sowohl an meiner Schule wie auch hier im Forum gibt es eine ganze Reihe von Frauen mit technischen Fächern als Unterrichtsfach/berufliche Fachrichtung. Bspw. hat unsere stellvertretende Schulleiterung "Bautechnik" als berufliche Fachrichtung und eine der Abteilungsleiterinnen ebenfalls.

    Sind es deutschlandweit mehr Frauen oder mehr Männer, die technische Fächer an Berufsschulen unterrichten? Es gibt sicher auch vereinzelt Grundschulen, an denen die Mehrheit Männer sind. Ich denke, wir dürften uns aber einig sein, dass die große Mehrheit der Grundschullehrer Frauen sind.

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