• Offizieller Beitrag

    Noch ein Nachtrag: das war auch kein Problem, durch den Turm zu gehen. Ich habe das immer als Durchgang vom H-Gebäude (Deutsch, EW)' zum N-Gebäude (Reli) gemacht.


    Bei uns war es damals ja auch ein Volkssport

    So ähnlich war es wahrscheinlich auch mit den Türen. Aus einer Albernheit würde ich aber keine Notwendigkeit ableiten. (Und ganz ehrlich: ich hatte als Student auch besseres zu tun, als die Vorlesungen zu stören. ;) )

  • Und ganz ehrlich: ich hatte als Student auch besseres zu tun, als die Vorlesungen zu stören.

    Du meinst, daß wir damals anders waren als unsere Schüler heute? Die Schüler, die sich innerlich von meinem Unterricht verabschiedet haben, weil sie eh wissen, daß sie notenmäßig nicht mehr versetzt werden, wollen "wenigstens" etwas Spaß. Damals bei den Vorlesungen im Grundstudium war es ähnlich. Viele Studenten haben erkannt, daß sie es eh nicht schaffen werden und wollten dann zumindest für den Rest des einen Semesters ihren Spaß.

    • Offizieller Beitrag

    Möglich. Aber unnötig.


    Ich wollte eigentlich auch nur sagen, dass es kein "man musste durch den Hörsaal" war.


    kl. gr. frosch


    P.S.: wir hatten für solche Dummheiten auch keine Zeit während der Vorlesungen.

  • In meinem "Abschlussjahrgang" BBS Lehramt waren wir am Ende in etwa 25 Leute. Die, die genuin BBS Lehramt studieren, sind wohl eine rare Spezies :gruss: Angefangen haben einige mehr, wie viele genau weiß ich nicht. Ein großer Teil hat im ersten Semester auf Lehramt Gym gewechselt, als aufgefallen ist, dass man für BBS 52 Wochen praktische Berufserfahrung oder eine abgeschlossene Berufsausbildung braucht. Ein anderer großer Teil hat sich nach dem Orientierungspraktikum in ein anderes Lehramt verabschiedet oder ganz geschmissen, als sich herausstellte, dass das BBS Schüler nicht die wissbegierigen, freiwillig im Unterricht sitzenden Lernmaschinen sind, wie manche das erwartet haben:sterne:

  • Ein großer Teil hat im ersten Semester auf Lehramt Gym gewechselt, als aufgefallen ist, dass man für BBS 52 Wochen praktische Berufserfahrung oder eine abgeschlossene Berufsausbildung braucht.

    Leute gibt's 8|! Ich hatte bei Studienbeginn den Eindruck, dass das in meinem Jahrgang doch schon bekannt war. Die allermeisten hatten eine Ausbildung absolviert oder - so wie ich (da meine berufsfachschulische Ausbildung nicht anerkannt wurde) - vor Aufnahme des Studiums ein Jahr lang ein Betriebspraktikum gemacht. Nur an eine Kommilitonin kann ich mich erinnern, die die Idee hatte, ihre 52 Wochen berufspraktische Erfahrung während der Semesterferien "zusammenzuklauben". Das war ihr aber dann doch zu stressig und sie hat nach einigen Semestern auf Gym-Lehramt gewechselt. Ach ja, und einer Englisch-Kommilitonin wurde im zweiten Semester "bescheinigt", dass ihre Englisch-Aussprache zu schlecht sei und sie deswegen lieber das Unterrichtsfach wechseln solle (hat sie gemacht, aber nicht nur das Fach sondern auch gleich das Lehramt...).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn man das wirklich will, sollte man erst einmal die von oben aufoktroyierte "geschlechtergerechte Sprache" wieder abschaffen. Dann würden die Texte auch wieder einfacher lesbar.

    Es gibt leider auch Menschen, die nicht-gegenderte Texte kaum/gar nicht verstehen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Es gibt leider auch Menschen, die nicht-gegenderte Texte kaum/gar nicht verstehen.

    Bei meinen Azubis ist mir aufgefallen, daß sie sich sehr schwer tun, wenn Worte "so ähnlich" klingen. Früher stand in den Prüfungsaufgaben z.B. immer "Meister" und "Lehrling". Dann kam "Meister" und "Azubi", was auch kein Problem war, weil die Worte komplett anders aussehen. Aber seitdem in den Prüfungsaufgaben "Lehrende" und "Lernende" bzw. "Ausbildende" und "Auszubildende" auftauchen, sind die Prüfungsergebnisse schlagartig bei den eher einfachen Lehrberufen abgesackt. Die Worte sehen zu gleich aus, dazu die Streßsituation in einer Prüfung; außerdem entsprechen sie überhaupt nicht dem Sprachgebrauch der Azubis.

  • Es gibt leider auch Menschen, die nicht-gegenderte Texte kaum/gar nicht verstehen.

    Und zwar? Diese Gruppe dürfte doch wohl recht klein ausfallen - wesentlich kleiner als die Gruppe, die mit dem Gendern ihre Probleme haben (Nicht-Muttersprachler, Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss, Hörbehinderung, Sehbehinderung, Leseschwäche). Wer den Hirschmalz hat, diese ganzen Sternchen-Stolperfallen auszublenden, zu verarbeiten usw., kann auch die geschlechtsabstrahierende Form des generischen Maskulinums nachvollziehen.

    Ich bin noch niemandem begegnet, der bei "Wenn ein Schüler die Hausaufgaben nicht erledigt, gibt's halt Ärger" dachte, da wären nur die Jungs gemeint und Mädchen würden keinen Ärger bekommen. Sprachen funktionieren nicht so mechanistisch und auch wir Sprecher sind keine Sprachcomputer.



    Ich wollte es eben nicht in meinen Post reinschreiben, um das Thema Gendern nicht wieder aufzubringen, aber es ist einfach ein perfektes Beispiel für so einen Nebenkriegsschauplatz, bei dem man die ideologischen Differenzen einfach perfekt erkennen kann.

  • Bei meinen Azubis ist mir aufgefallen, daß sie sich sehr schwer tun, wenn Worte "so ähnlich" klingen. Früher stand in den Prüfungsaufgaben z.B. immer "Meister" und "Lehrling". Dann kam "Meister" und "Azubi", was auch kein Problem war, weil die Worte komplett anders aussehen. Aber seitdem in den Prüfungsaufgaben "Lehrende" und "Lernende" bzw. "Ausbildende" und "Auszubildende" auftauchen, sind die Prüfungsergebnisse schlagartig bei den eher einfachen Lehrberufen abgesackt. Die Worte sehen zu gleich aus, dazu die Streßsituation in einer Prüfung; außerdem entsprechen sie überhaupt nicht dem Sprachgebrauch der Azubis.

    Das ist erschreckend und spricht eher dafür, dass deine Azubis in der Schule zu wenig gelernt haben. Auch nicht-gegenderte Wörter klingen ähnlich, man muss dennoch die Unterschiede verstehen können.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Und zwar? Diese Gruppe dürfte doch wohl recht klein ausfallen - wesentlich kleiner als die Gruppe, die mit dem Gendern ihre Probleme haben (Nicht-Muttersprachler, Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss, Hörbehinderung, Sehbehinderung, Leseschwäche). Wer den Hirschmalz hat, diese ganzen Sternchen-Stolperfallen auszublenden, zu verarbeiten usw., kann auch die geschlechtsabstrahierende Form des generischen Maskulinums nachvollziehen.

    Ich bin noch niemandem begegnet, der bei "Wenn ein Schüler die Hausaufgaben nicht erledigt, gibt's halt Ärger" dachte, da wären nur die Jungs gemeint und Mädchen würden keinen Ärger bekommen. Sprachen funktionieren nicht so mechanistisch und auch wir Sprecher sind keine Sprachcomputer.



    Ich wollte es eben nicht in meinen Post reinschreiben, um das Thema Gendern nicht wieder aufzubringen, aber es ist einfach ein perfektes Beispiel für so einen Nebenkriegsschauplatz, bei dem man die ideologischen Differenzen einfach perfekt erkennen kann.

    15% der erwachsenen Bevölkerung sind funktionale Analphabeten, erschreckend viel. Wer einen Text wegen gegenderten Ausdrücken nicht versteht und sich auch nicht daran gewöhnen kann, scheint eh Probleme mit der deutschen Sprache zu haben, an denen er arbeiten sollte.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das ist erschreckend und spricht eher dafür, dass deine Azubis in der Schule zu wenig gelernt haben.

    Ich habe halt keine Studenten vor mir sondern Azubis in 2jährigen Berufsausbildungen wie Maschinen- und Anlagenführer, Fachlagerist, Fahrradmonteur, ...

    In diesen Berufen waren früher typischerweise Menschen ohne Berufsausbildung tätig, die kurzfristig im Job angelernt wurden. Seitdem in Deutschland die Schulpflicht allerdings nicht mehr bis zum Alter von 16 besteht sondern wir eine Teilzeitschulpflicht bis 18 haben, wurden diese Berufsausbildungen eingeführt, damit die entsprechenden Azubis ihre Berufsschulpflicht erfüllen können. Da sitzen dann ehemalige Förderschüler vor mir oder Hauptschüler, die die Hauptschule z.T. ohne Abschluß nach Klasse 6 verlassen haben, weil sie die 5. Klasse viermal und die 6. Klasse dreimal wiederholt haben, Absentismus war da auch öfter ein Problem, und jetzt einfach 16 Jahre alt sind.


    Viele von denen haben ihren Ausbildungsplatz durch Vitamin B (=Beziehungen) bekommen und sind sogar hochmotiviert, weil sie ihr eigenes Geld verdienen wollen. Unter uns Kollegen heißt es dann eher: "Laß sie bestehen, diese detailierten Deutschkenntnisse brauchen sie nie wieder. Beser sie bestehen und hängen dann nicht am Hartz 4 Tropf für den Rest ihres Lebens. Ihren Job können sie jedenfalls."


    dass das Thema "Gendern" in dem Gender-Thread gut aufgehoben ist. Da sollte es auch ruhig bleiben.

    Darum war das hier auch mein letztes Statement dazu.

  • Unsere Hündin hebt beim Pieseln das Bein und sie markiert auch wie ein Rüde, pinkelt über die 'Markierungen' anderer Hunde drüber. Dies bemerkend meinte mein Kind: Vielleicht ist sie ja divers?


    Das haben sie aus der Grundschule, nicht von mir^^

  • 15% der erwachsenen Bevölkerung sind funktionale Analphabeten, erschreckend viel. Wer einen Text wegen gegenderten Ausdrücken nicht versteht und sich auch nicht daran gewöhnen kann, scheint eh Probleme mit der deutschen Sprache zu haben, an denen er arbeiten sollte.

    Das war keine Antwort auf meine Frage. Vermutlich, weil du nichts entsprechendes nennen kannst! Und schon gar keine Gruppe, die deine eben genannten 15% übersteigt. Warum sollte ich 15% funktionale Analphabeten mit einer Sprachform quälen, die eine breite Mehrheit ablehnt. Es leuchtet mir nach wie vor nicht ein.

  • Warum sollte ich 15% funktionale Analphabeten mit einer Sprachform quälen, die eine breite Mehrheit ablehnt.

    Wikipedia schrieb: "Nach einer Umfrage von Maneo aus dem Jahr 2004 lehnen 94 Prozent der Polen Homosexualität ab.[26] Nach dem Eurobarometer von Dezember 2006 stimmten lediglich 17 % der Polen der Aussage zu, dass es homosexuellen Menschen erlaubt sein sollte, einander zu heiraten"


    Wenn wir immer die Mehrheit nach ihrer Meinung fragen, haben Minderheiten offenbar ein Problem.


    Und wie schon im anderen Thread erwähnt, Menschen, die kaum lesen können, können es nicht noch weniger, weil ein Stern im Wort ist.

    Edit: ich spreche von mir, zumindest kann ich das nicht bestätigen, unsere SuS lernen zu etwa einem Drittel in 9 Jahren nicht richtig lesen, das wird sich in der beruflichen Schule nicht mehr ändern und ändert sich auch nicht beim gegenderten Wort.

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Wikipedia schrieb: "Nach einer Umfrage von Maneo aus dem Jahr 2004 lehnen 94 Prozent der Polen Homosexualität ab.[26]

    Das finde ich auch eine interessante Aussage von Wikipedia, was heißt denn "Homosexualität ablehnen"? Für sich selbst? Bei andren? Generell? Als Wort?

    Da möchte ich hinzufügen: Ich lehne schlechtes Wetter in den Sommerferien zu 94% ab.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Stimmt, ist nicht sehr eindeutig gefragt. Ich verstehe es als "eine negative Grundeinstellung gegenüber Homosexualität haben".

  • Für alle Interessierten:

    http://sonderfall.bplaced.net/

    Eine sehr schöne Analyse der Grundproblemlage auf 30 Seiten und ein Vergleich mit anderen germanischen Sprachen. Verschiedene Lösungsvorschläge/-ansätze werden unterbreitet und durchdacht.


    https://geschlechtsneutral.net/

    Dieses Jahr hat sich auch ein Verein für geschlechtsneutrales Deutsch gegründet. Die Gründung erfolgte wohl hauptsächlich von Menschen, die sich als nicht-binär identifizieren, weil sie den Genderstern selbst als unzureichende Lösung ansehen.

  • Solche Aussagen machen mich immer wieder wütend, weil hier qualitativ so unterschiedliche Dinge absichtlich miteinander vermengt werden.

    Das Recht auf Ehe, eine Beziehung zu führen und aufgrund der eigenen Sexualität keine Gewalt zu erfahren mit dem Recht auf einen Genderstern überall sind wie Tag und Nacht. Dann fordere ich jetzt ab sofort ein eigenes Morphem für mich als schwulen Mann und möchte überall erwähnt werden, weil ich mich sprachlich nicht genug gesehen fühle! "Schwul*lehrer*innen" hätte ich gerne!


    Das ist das ganze Grundproblem in dieser Debatte. Statt eine geschlechtsneutrale Form für alle hat man sich für die permanente Erwähnung entschieden. In anderen germanischen Sprachen war die geschlechtsneutrale Varianten die erste Wahl (kaum noch feminine Endungen) und diese Sprachfrage ist seitdem abgehakt. In Deutschland diskutiert man immer noch darüber. Man finde den Fehler. Dank 40 Jahren strammen Marschierens in die falsche Richtung steht man schlechter da denn je.

    Auch die bescheuertste Umfrage/Statistik, die man irgendwo hervorzerrt, wird nichts daran ändern, dass die permanenten sprachlichen Verweise auf Geschlecht dem Großteil der Bevölkerung missfällt. Nicht ohne Grund gibt es keine historischen Vorbilder dafür, wo ein Zeichen wie ein Stern in eine Sprache und ihre grundlegende Grammatik eingebaut wurde, das der Sprache völlig fremd und bei den Sprechern sehr unbeliebt war.


    Zur Lesenlernen: Wenn es einen Teil der Bevölkerung gibt, dem Lesen mit oder ohne Gendern anscheinend nicht mehr gescheit beizubringen ist, ändert nichts daran, dass es Auswirkungen auf Lesbarkeit für den Rest der Bevölkerung hat. Vom alltäglichen spontanen Sprechen mit Sprechpause - insbesondere bei Singularformen - wollen wir mal gar nicht erst sprechen. Das will ich sehen, wie DU deinen Schülern das beibringst: "Ein*e Schüler*in geht mit seinem*ihrem Rucksack über den Pausenhof." Ich hospitiere freiwillig! :zahnluecke:

  • Wer ernsthaft behauptet, dass das Englische ja doch so neutral sei, der hat sich kein Stück mit der entsprechenden Problematik in englischssprachigen Ländern auseinandergesetzt. Wir haben hier ja nur wenige Probleme verglichen mit der Selbstverständlichkeit, mit der in den USA immer noch soziale Rolle und biologisches Geschlecht verknüpft sind. Aus meinem Hobby (P&P-RPG) weiß ich auch, dass Sexismus in US-amerikanischen Kontexten noch viel schlimmer ist.

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