Hallo,
ich bin auf der Suche nach ein paar Ideen und Anregungen mit denen ich die Notbetreuung (Grundschule NRW) für mich und die Kinder etwas "erträglicher" machen kann.
Da ich keine Klassenleitung habe, bin ich seit Januar jeden Tag von 8-12 Uhr in der Notbetreuung an meiner Schule eingesetzt. Meistens betreue ich eine Gruppe aus den Klassen 1/2. In der ersten Woche waren es insgesamt nur 8-10 Kinder aus den Klassen 1/2. Mittlerweile haben wir für Klasse 1/2 zwei Gruppen mit je 15-18 Kindern ( für Klasse 3/4 sieht es ähnlich aus). So langsam merke ich, dass bei allen die Luft raus ist. Die Kinder bekommen wöchentlich Pläne mit Aufgaben, die sie erledigen sollen. Der Umfang ist genug, um sie die ganze Woche über zu beschäftigen. Darunter sind auch vereinzelnd ein paar "nette" Aufgaben, z.B. Ausmalbilder, kleine Rätsel, Videos zum Sachunterrichtsthema etc, welche von den SuS gerne gemacht werden. Die Bereitschaft, die anderen Aufgaben zu erledigen, nimmt jedoch von Woche zu Woche ab. Seit gestern ist es fast schon ein Kampf... Die Kinder sind super laut und unkonzentriet, machen pauesenlos Geräusche jeglicher Art, verstecken ihr Material (damit sie nicht arbeiten können/müssen) oder weigern sich die Aufgaben auf dem Plan zu erledigen, weil sie diese Zitat "langweilig und doof" finden. Diejenigen, die erst seit kurzem dabei sind, denken, dass sie zum Spielen und Malen in die Schule kommen und wollen die Aufgaben lieber mit ihren Eltern Zuhause erledigen. Einige benehmen sich tatsächlich als wären sie Zuhause. Da werden dann die Sachen auf den Boden geworfen und gebrüllt, dass man das jetzt nicht machen will. Dieses Verhalten gibt es leider auch in den Gruppen der Kolleginnen. Eine Zeit lang habe ich am Ende (sozusagen als Belohnung) immer die Schul-Tablets verteilt und die Kinder die Anton/Antolin App machen lassen oder sie in ihrem virtuellen Klassenzimmer stöbern lassen. Das mache ich mittlerweile gar nicht mehr, weil man einige dauerhaft beobachten muss, damit diese nicht plötzlich eine Folge PawPatrol auf YouTube schauen. Leider haben einige noch nicht verstanden, dass die Tablets fürs Lernen genutzt werden sollen und nicht als Bespaßung dienen...
Die Kinder sind einfach unfassbar frustriert und ich bin es auch. Leider habe ich nicht viel Spielraum, um die Betreuung selbst zu gestalten. Ich darf nur zu einer festen Pausenzeit mit meiner Gruppe nach draußen gehen (gestaffelte Pausenzeiten), ich darf nicht einfach entscheiden, dass wir mal eine Schulstunde lang ein kleines Projekt machen oder einfach mal Spiele spielen, malen oder sonstiges machen. Es wurde ausdrücklich gesagt, dass es sich nur um eine Notbetreuung und um keine Bespaßung handelt. Die Kinder haben die Möglichkeit (unter Aufsicht) ihre Aufgaben zu bearbeiten. Mehr nicht. Die meisten Kolleginnen halten sich gerne an diese Vorgabe. Mir gefällt sie gar nicht...
Habt ihr vielleicht Ideen/Tipps/Tricks, die ihr anwedet, um die Notbereuung etwas angenehmer zu gestalten. Es sind doch immer noch Kinder... Ich würde es gerne so angenehm wie möglich für sie gestalten. Zumal unsere Schule davon ausgeht, dass es mit der Notbetreuung noch einige Zeit weitergehen wird...