Zurück in die Schule - (aus dem Impfthread)

  • Schulen sind Massenveranstaltungen.


    Jetzt kommen die Mutationen, die zum einen sehr viel ansteckender sind, die aber nicht zu einem milderen Verlauf führen, sondern auch bei jungen und mittelalten Personen wie Lehrern aber auch Schülern zu starken chronischen Lungenbeschwerden.


    Ohne Impfangebot sind Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht gewährleistet, da die neuen ansteckenderen Varianten wohl auch trotz Abstand, Lüften und FFP2 übertragen werden.


    Bildung, Teilhabe und Job und Jobaussichten sind sehr wichtig. Die Gesundheit ist das Allerwichtigste. Gerade ab dem älteren Jahrgängen (Klasse 7 Aufwärts) ist aus meines Sicht das folgende überlegenswert:


    Abbruch des aktuellen Schuljahrs, das heißt, alle machen das Schuljahr im kommenden Jahr noch einmal. Besonders starke Schüler können kurz vor Sommer Qualifizierungsprüfungen machen um trotzdem aufzurücken.


    Wird nicht kommen, ich weiß.


    Überlegenswert müsste es trotzdem bleiben

  • Jetzt kommen die Mutationen, die zum einen sehr viel ansteckender sind, die aber nicht zu einem milderen Verlauf führen, sondern auch bei jungen und mittelalten Personen wie Lehrern aber auch Schülern zu starken chronischen Lungenbeschwerden

    Davon merken wir hier nichts trotz steter Zunahme des Anteils vor allem von B117 (aktuelle mindestens 10 % aller Infektionsfälle, Deutschland zählt bundesweit ja angeblich immer noch Einzelfälle im dreistelligen Bereich). Vielleicht einfach mal aufhören Weltuntergangsstimmung zu verbreiten.

  • Ich sehe aktuell keinen Bedarf bei uns prinzipiell alle das Schuljahr wiederholen zu lassen. Und ich bin nicht am Gymnasium und habe eine Klientel mit durchaus schwierigem Hintergrund, die intensiver Betreuung und Unterstützung bedarf im Unterricht. Bei uns funktioniert das aber trotz aller Holprigkeiten die die Technik mit sich bringt sehr gut mit dem Fernunterricht, ich komme normal voran mit meinem Stoff in den Gesellschaftswissenschaften und sogar schneller als sonst in der Sprache. Ich glaube insofern nicht, dass das in dieser Pauschalität sinnvoll wäre (von dem Umstand, dass es politisch nicht durchsetzbar wäre ganz abgesehen). Sinnvoll würde ich es allerdings finden, wenn es beispielsweise Stunden und Kontingente (Personal) geben würde, um statt "Lernbrücken" in den Sommerferien (so nannte sich das in BW letzten Sommer) kontinuierliche Förderstunden im Schuljahresverlauf anbieten zu können. Davon würden sehr viele SuS profitieren und könnten einiges, was jetzt vielleicht auf der Strecke bleibt auch wieder aufholen. Sinnvoll fände ich es gerade auch für dieses Schuljahr die Option zu geben Bildungspläne entspeckt zu vermitteln ohne die Verpflichtung solche "Wahlinhalte" in den folgenden Schuljahren nacharbeiten zu müssen. Das würde SuS die aktuell besonders belastet sind (und natürlich habe ich auch solche mit dabei) denke ich sinnvoll entlasten, so dass mehr Kraft fürs Wesentliche bleibt. Den größten Verlust sehe ich aktuell in der sozialen Entwicklung. Um den auszugleichen braucht es aber nicht zwingend eine Wiederholung des Schuljahrs, sondern vor allem wieder möglichst schnell möglichst viel (gesunde) Normalität für unsere SuS.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich weiß gar nicht, was alle mit wiederholen haben, ich würde es noch deutlicher sagen:


    In meinem Unterricht verpasst man während der Distanzphase nichts. Der läuft weitgehend normal weiter. Und wer kein passendes Endgerät hat, der kann sich von der Schule eins leihen.

    Ein Zwang zur Wiederholung wäre bei uns und sicher auch an vielen anderen Schulen eine Vollkatastrophe und der Motivationskiller schlechthin.

  • Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass man im Distanzunterricht nur halb so viel schafft, wie in Präsenz, fehlen einem in diesem Schuljahr am Ende vielleicht 4-5 Wochen Unterrichtszeit, mal unter der Annahme, dass nach Ostern noch 2-4 Wochen Wechselmodell dazu kommen, wobei gleichzeitig etwa 2 Wochen gewonnen werden, weil alle Klassenfahrten, Wandertage, außerunterrichtliche Aktivitäten, etc. entfallen.

    Natürlich sind die üblichen Verdächtigen sofort da und fordern medial, dass alle Schüler automatisch versetzt werden müssen oder wahlweise auch das komplette Gegenteil, nämlich dass die Schulbesuchszeit bei allen um ein Jahr verlängert werden muss.

    In meinen Augen ist das realitätsfremde Überdramatisierung hart an der Grenze zur Lächerlichkeit, von Leuten, die mit der schulischen Wirklichkeit schon lange nicht mehr viel zu tun haben.

  • Ich finde Wiederholen als Normalfall mit freiwilligem Vorrücken für leistungsstarke Schüler sinnvoll. Es ist Ausnahmesituation momentan und vielen Schülern geht es derzeit schlecht im Home Schooling. Dass es bei manchen von euch gut läuft, freut mich, aber gerade hier in der Grundschule entstehen schon die ersten Defizite in den Kulturtechniken und durch die Medien weiß ich, dass es in vielen Familien mit Kindern in der weiterführenden Schule derzeit viele Tränen und Geschrei gibt.


    Mit freundlichen Grüßen

  • "Viele" ist mir zu ungenau und Geschrei kein Grund für Schuljahrwiederholung.


    Außerdem findet gerade Unterricht statt, ich weiß nicht, wo Kindern ein Jahr abhanden gekommen sein soll.


    Und zuguterletzt, wo sollen die neuen Erstklässler*innen (Fünfer) hin, wenn die Viertklässler*innen (Abschlussjahrgänge) bleiben?


    Den will ich sehen, der den Viertklässlern keine Bildungsempfehlung austeilen will und den Abiturientinnen sagt, sie bekämen kein Abi, weil sie zu viel verpasst hätten.


    Ich hoffe inständig, dass kein Mensch, der was zu sagen hat, so einen Blödsinn ernsthaft in Betracht zieht.

  • Wie sieht es denn bei euch an den Förderschulen derzeit aus? Ich kann mir vorstellen, dass es derzeit nicht gut bei vielen deiner Schülern läuft, oder? Du meintest ja mal, dass viele aus schwierigen familiären Zusammenhängen kommen und wenn dann noch Verhaltensprobleme dazukommen, wird es mit Lernzuwachs im Home Schooling schwierig.

  • Ich finde Wiederholen als Normalfall mit freiwilligem Vorrücken für leistungsstarke Schüler sinnvoll. Es ist Ausnahmesituation momentan und vielen Schülern geht es derzeit schlecht im Home Schooling. Dass es bei manchen von euch gut läuft, freut mich, aber gerade hier in der Grundschule entstehen schon die ersten Defizite in den Kulturtechniken und durch die Medien weiß ich, dass es in vielen Familien mit Kindern in der weiterführenden Schule derzeit viele Tränen und Geschrei gibt.

    Was meinst du mit Kulturtechniken? Hübsch malen?


    Klingt für mich mal wieder nach einem absurden Mediendiss, obwohl du dich selbst nur über "Medien" informierst. Die vielen Familien, in denen es klappt, werden ausgeblendet.


    Der Normalfall kann logisch nur sein, dass ganz normal versetzt wird und Leistungen erbracht werden müssen. Wer das tut, rückt selbstverständlich vor. Bei wem es nicht klappt, der wiederholt.


    Du bist doch immer so gegen Kollektivstrafen. Deine Vorschläge wären eine Kollektivstrafe für einen kompletten Jahrgang!

  • Ich finde Wiederholen als Normalfall mit freiwilligem Vorrücken für leistungsstarke Schüler sinnvoll. Es ist Ausnahmesituation momentan und vielen Schülern geht es derzeit schlecht im Home Schooling. Dass es bei manchen von euch gut läuft, freut mich, aber gerade hier in der Grundschule entstehen schon die ersten Defizite in den Kulturtechniken und durch die Medien weiß ich, dass es in vielen Familien mit Kindern in der weiterführenden Schule derzeit viele Tränen und Geschrei gibt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Aber gerade die Grundschüler haben alle noch mindestens 5 bis 8 Schuljahre Zeit, bevor sie ihre (Vollzeit-) Schulpflicht erfüllt haben. Klar ist das blöd, wenn die beim Lesen lernen gerade 1/2 Jahr zurückliegen. Aber du kannst mir doch nicht erzählen, dass das nicht aufholbar wäre, wenn mindestens 5 Schuljahre noch Zeit dafür ist.


    Wenn es wirklich jemanden um die abgehängten Schüler gehen würde, dann wäre es ein Leichtes eine besondere Förderung in den kommenden Jahren aufzubauen, wie CDL es schon vorgeschlagen hat.


    Müssen ja nicht mal Lehrer sein. Kostenlose Nachhilfe durch Studenten am Nachmittag, von der Schule organisiert und vom Lehrer verpflichtend für bestimmte Schüler vorgegeben. Zack, Problem gelöst.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • state_of_Trance : Eine Kollektivstrafe ist es doch dann nicht, wenn ich sage, dass leistungsstarke Schüler freiwillig vorrücken dürfen, oder? Es geht darum, dass in einer Notsituation keinem ein Nachteil dadurch entstehen soll, dass er das Schuljahr wiederholt. Dass dieselben Maßstäbe für Schüler gelten sollen, wenn gerade die Welt Kopf steht, halte ich persönlich für nicht angemessen.

    Kulturtechniken sind im Grundschulkontext Rechnen, Schreiben und Lesen.

  • Du meintest ja mal, dass viele aus schwierigen familiären Zusammenhängen kommen und wenn dann noch Verhaltensprobleme dazukommen, wird es mit Lernzuwachs im Home Schooling schwierig.

    Ich meinte aber noch viel öfter, dass wir 15-Jährige Analphabeten ins BVJ entlassen. Meine Schüler*innen sind realistischerweise zum großen Teil vom gesellschaftlich normalen Leben sowieso ausgeschlossen und beim Pizzalieferdienst kann man auch arbeiten, wenn man 8 Wochen von 9 Jahren zu Hause Aufgaben erledigt hat. Es würde gerade ihnen wirklich rein gar nichts bringen, noch ein Jahr länger zu kommen. Zumal der prozentuale Anteil Lernbehinderter an der Schülerschaft so gering ist, dass ich daran kein Postulat aufgestellt wissen wollte.


    Das einzige was jetzt noch offensichtlicher wird, ist der hohe Anteil der Vernachlässigten, erkennbar daran, dass er vom Jugendamt in die Notbetreuung geschickt wird. Ob die sich im JA nie überlegen, wie die Kinder in den Sommerferien überleben?


    Aber jetzt sind wir wieder OT. Bleib bei deinen Leisten, Student Schuster.

  • Gerade in Klasse 1 macht ein kollektives Wiederholen meiner Meinung nach keinen Sinn. Die Kinder haben schon so viel gelernt! Sie kennen die Buchstaben, schreiben Wörter auf, können etwas lesen.

    Sollen sie dann wieder bei Null anfangen?


    Ich kenne viele Familien mit echten Kindern / Jugendlichen (nicht aus den Medien). Bei einigen klappt es tatsächlich nicht gut. Viele von denen hatten auch vorher schon Probleme.

    Bei vielen klappt es jedoch wirklich gut, das wird irgendwie medial weniger breit getreten, muss aber auch bedacht werden, finde ich.

    Auch Abschlussklassen - die Schüler würden sich wahrscheinlich bedanken, wenn kollektives Wiederholen angesagt wäre. Achtung, Ironie.


    Hier wurde gesagt, wenn jetzt ein Kind wiederholt, wird es nicht gewertet, also nicht zu den Wiederholungsjahren dazu gezählt. Das ist sinnvoll.

  • Kinder fangen bereits zu Beginn der 1. Klasse nicht bei Null an. Ich dachte, dass das unter Grundschullehrern bekannt wäre.

    Ich kenne auch (Einzel-)Fälle von Abschlussklassenschülern, die gerne dieses Jahr keine Abschlussprüfungen hätten. Diese Fälle gibt es auch.

  • Du verstehst ernsthaft nicht, was ich meinte?


    Oh, das wird jetzt interessant:

    Schlag doch mal vor, wie dieses wiederholte erste Schuljahr mit der Klasse aussehen soll. Sie kennen alle Buchstaben, können schreiben und lesen. Also was sind dann die Inhalte?

    Inhalte der zweiten Klasse? Nee, das kommt ja ein Jahr später dran

    Leg los, ich bin gespannt auf deine Ideen! Was tun die jetzigen Erstklässler alle nächstes Jahr wieder in der ersten Klasse?

  • Gab es inzwischen mal Eltern, die dagegen geklagt haben

    Es gab dazu Eilanträge von Eltern, die vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt wurden. Das Bundesverfassungsgericht hat die Masern Impfpflicht bestätigt.

  • Du verstehst ernsthaft nicht, was ich meinte?


    Oh, das wird jetzt interessant:

    Schlag doch mal vor, wie dieses wiederholte erste Schuljahr mit der Klasse aussehen soll. Sie kennen alle Buchstaben, können schreiben und lesen. Also was sind dann die Inhalte?

    Leg los, ich bin gespannt auf deine Ideen! Was tun die jetzigen Erstklässler alle nächstes Jahr wieder in der ersten Klasse?

    Es geht doch um die Kinder, die bedingt durch die Coronasituation erhebliche Defizite haben. Diejenigen, die tatsächlich all das gut können, sind davon natürlich nicht betroffen. Das habe ich aber auch vorher angesprochen.

  • Mal noch ne andere Impffrage: als die Masernimpfung verpflichtend für Schüler*innen wurde, blieb gar nicht so richtig Zeit für einen Aufschrei... Gab es inzwischen mal Eltern, die dagegen geklagt haben? Nur interessehalber, weil wir aktuell einen beim Klassenlehrer vorlegen müssen und da sicher irgendwer protestiert.

    Letztes Jahr gab es wohl zwei Klagen bei BVerfG gegen die Masern-Impfpflicht, die damals beide abgewiesen wurden (Mai 2020?).

    Kinder fangen bereits zu Beginn der 1. Klasse nicht bei Null an. Ich dachte, dass das unter Grundschullehrern bekannt wäre.

    Ich kenne auch (Einzel-)Fälle von Abschlussklassenschülern, die gerne dieses Jahr keine Abschlussprüfungen hätten. Diese Fälle gibt es auch.

    Ja und genau solchen Einzelfällen hilft man nicht durch ein generelles Wiederholen, sondern indem man- so wie im letzen Schuljahr bereits in BW (und wie es wohl dieses Jahr wieder kommen wird)- ein freiwilliges Wiederholen dieses Schuljahrs nicht als Wiederholen im üblichen Sinn wertet. So gut und differenziert können wir Lehrkräfte dann durchaus beraten, dass wir den Eltern sehr klare Hinweise geben können, was sinnvoll wäre. Nicht alle, aber viele Eltern setzen das dann auch um.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Die machen natürlich das, was sie in der ersten Klasse schon gemacht haben, nochmal.

    Wir haben eine Familie mit Erstklässler im engeren Bekanntenkreis. Der Junge hat keine Lust darauf, nächstes Jahr nochmal Äpfel einzukreisen und Buchstaben zu lernen, die er schon kann.

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