Unterstützung Rechnen 2. Klasse

  • ´Abend, ich zwar Lehrer - aber nunmal nicht in der Didaktik der Mathematik 2. Klasse im Bilde ;)

    Nun würde ich gerne dem Sohn einer guten Freundin - wohl auf Distanz ;) - etwas Unterstützung bieten.
    Seine Schwierigkeiten liegen im Zahlenraum bis 100 - hierbei + / - beim Überschlag, wie z. B. 64 + 23 oder 76 - 18 etc.
    Die Mal- und Geteiltrechnung läuft wohl ganz gut, im Sinne von das System erkannt zu haben und die "Reihen" bisher bisher sicher zu kennen...

    Nun meine Frage, wie kann ich das Kind sinnvoll unterstützen? Mit welcher Erklärungsmethode? Eventuell an einer 100er Tafel o.ä.

    Irgendwelche Arbeitsblätter Tipps etc.

    Bin für ALLES dankbar von den Experten der Grundschule:rose:

  • Erstmal bis 10 rechnen lassen, und wenn er das im Schlaf kann, dann bis 20. Ich benutze dazu sehr gerne Eierkartons mit Steinen oä. Ergänzen auf 10, Plus, Minus, Hälfte, doppelt... Ergänzen auf 20 ohne Zehnerüberschreitung, dann irgendwann mit.

    Wenn er bis 20 kann, dann bis 100 mit Rechenschieber.

    Wenn er sich bis 100 nicht gut auskennt, fehlt sicher die Basis bis 20.

    Arbeitsblätter kann man sich sparen, soll im Kopf funktionieren.


    PS @Knetfesem: Das mit den Abs bezog sich nicht auf deinen Beitrag, ich meinte: Neue Abs machen lassen lohnt nicht.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich würde das Ganze analog zu dem von laleona Beschriebenen schrittweise angehen:

    1. Einer + Einer ohne Zehnerübergang (z.B. 3+5)

    2. Einer + Einer mit Zehnerübergang (z.B. 8+5)

    3. Zehner + Zehner (z.B. 30+50)

    4. Zehner + Einer (z.B. 30+5)

    5. Zehner + ZE (z.B. 30+55)

    6. ZE + Einer ohne Zehnerübergang (z.B. 33+5)

    7. ZE + Einer mit Zehnerübergang (z.B. 38+5)

    8. ZE + ZE ohne Zehnerübergang (z.B. 33+55)

    9. ZE + ZE mit Zehnerübergang (z.B. 38+55)


    Immer, wenn eine Stufe gut klappt, kommt die nächste dran, sonst wieder ein Schritt zurück.

    Ziel soll die Rechnung im Kopf sein. Bis dahin kann man sich aber Hilfsmitteln behelfen (z.B. Zeichnen mit Strichen und Punkten bzw. Bauen mit Stangen und Klötzen).


    Mit freundlichen Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Warum äußern sich hier Förderschulleute?


    FranziS. hatte explizit um den Rat

    von den Experten der Grundschule

    gebeten.


    Aber wenn ich schon mal hier bin:

    Was ist mit ZE +- E (mit und ohne Übergang)?


    Das wäre, wenn meine Meinung gefragt wäre, auch erst mal meine Rückfrage an die TE, ob das klappt (mit Übergang).


    Bzw. an welcher Stelle genau es bei dem Jungen hakt. Nur zu sagen: "Da liegen seine Schwierigkeiten" hilft diagnostisch wenig weiter.


    Abgesehen davon, dass ich überrascht bin, dass man Mitte der zweiten Klasse (unter Coronabedingungen) schon die schwierigste Art Additions- und Subtraktionsaufgaben und Multiplikation und Division behandelt hat. Selbst wenn man bedenkt, dass andere Bundesländer einen Monat früher in den Unterricht starten, erscheint mir das sehr ambitioniert. Oder sind die anderen Grundschulkolleginnen auch schon so weit und nur bei uns an der Sonderschule gehen wir es langsamer an? Aber was macht ihr dann das restliche Schuljahr ... ? (Ja, ich weiß, es gibt in Klasse 2 auch viele Sachthemen, Geometrie etc.)

  • Warum äußern sich hier Förderschulleute?

    Weil wir im Rahmen des MSD, der Kooperationsklassen, der Integrationsklassen und vielem mehr auch an die Grundschule gehen. Sorry, du musst noch viel lernen, junger Skywalker.

    Abgesehen davon ist es vermutlich unnötig, dass du dich für die Wünsche der TE stark machst.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Sorry, hatte nicht gesehen, dass du selbst FöS bist, dachte, ich müsse dich darüber aufklären, dass SoLs auch in die GS gehen. Mea culpa!

    Gute Nacht!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • weißt du, wie die Kinder den Zehnerübergang in der Schule gelernt haben? Hast du Arbeitsblätter oder Hefteinträge?

    Die Nachfrage finde ich zielführend.


    Bevor man etwas auswählt, sollte man zuerst einmal in Erfahrung bringen, womit gearbeitet wird.

    Vielleicht kannst du das in Erfahrung bringen oder sagen, mit welchem Lehrwerk gearbeitet wird?


    Danach kann man dann etwas empfehlen.

    Die Aufgaben zu strukturieren, ist ein guter Plan. Die Reihenfolge kann variieren.

    Auf jeden Fall ist es sinnvoll, nicht nur die Addition zu üben, sondern bei jeder Stufe auch die Subtraktion.


    Der andere Plan wäre, ein bestimmtes Hilfsmittel zu nutzen, um den Zahlenraum noch einmal grundlegend zu visualisieren und zu erarbeiten. Dann klappt es danach auch mit den Aufgaben. Vielleicht muss man dazu zuerst noch einmal Zahlen legen, lesen, ... Aber auch dann wäre es gut zu wissen, welche Materialien eingesetzt wurden.

  • Seine Schwierigkeiten liegen im Zahlenraum bis 100 - hierbei + / - beim Überschlag, wie z. B. 64 + 23 oder 76 - 18 etc.

    Geht es nur um den Überschlag? Wird bei uns eigentlich erst in der dritten Klasse so richtig thematisiert.

    Der Zahlenstrahl kann bei dem Thema ganz hilfreich sein.

    Was genau ist dabei sein Problem?

  • Geht es nur um den Überschlag? Wird bei uns eigentlich erst in der dritten Klasse so richtig thematisiert.

    Der Zahlenstrahl kann bei dem Thema ganz hilfreich sein.

    Was genau ist dabei sein Problem?

    Ich glaube, dass hier nicht wirklich ein Überschlag gemeint ist, sondern der ÜberGANG über den Zehner.

  • Ich würde den Rechenstrich präferieren. Der Zahlenstrahl lädt zum zählenden Rechnen ein.

    Ich arbeite auch mit dem Rechenstrich in meiner Klasse.

    Aber es wäre, bevor man genaue Tipps geben kann, trotzdem wichtig zu wissen, wie in der Klasse gearbeitet wird.


    Entscheidend ist auch die Frage, WO genau die Probleme auftreten. Vielleicht kann das Kind eigentlich ganz gut rechnen, hat nur den Zehnerübergang bei den großen Zahlen noch nicht verstanden. Dann müsste man nicht von ganz vorne anfangen, sondern nur diese letzte Stufe nochmal klären. Ist das Kind allerdings auch bei einfacheren Aufgaben unsicher, könnte es natürlich sinnvoll sein, doch ein paar Schritte erstmal zurückzugehen...

  • Ich würde den Rechenstrich präferieren. Der Zahlenstrahl lädt zum zählenden Rechnen ein.

    Der Rechenstrich ist überhaupt nicht hilfreich für die Anschauung. Er ist gut zu nutzen, um Rechenstrategien zu erläutern mehr aber auch nicht.

    Jedes Arbeitsmaterial kann auch zählend genutzt werden. Die begleitende Einführung und Nutzung der Struktur ist das entscheidende.

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