Was ist ein schlechter Stundenplan?

Bei unseren SuS wäre das leider auch so gar nicht möglich, und ich würde das für unsere gesamte Schule so sagen. Es handelt sich aber um eine Regionale Schule, und da ist das Leistungsniveau spätestens ab Klasse 7 sowieso schon extrem niedrig, die Motivation der SuS gegen 0 (oder sollte man sagen, unter 0 ?).

Z.B. haben die Abschlussklassen (Klasse 10) freiwilligen Präsenzunterricht, aber die Kollegen in diesen Klassen, die auf die Prüfungen vorbereiten wollen, sind am Verzweifeln: Die SuS machen nix, aber auch gar nix, haben keine Unterlagen mit, wissen auch nix, und es ist ihnen überhaupt alles egal Warum die überhaupt kommen, obwohl sie jetzt nicht müssen, weiß keiner. Wahrscheinlich weil die Eltern sie hinschicken (nicht immer aus bildungspolitischen Gründen :-/ ).

Das ist ja auch mit ein Grund, warum ständig auf die schnelle Öffnung der Schulen gedrängt wird. Leider herrscht in der Politik und in der Presse ja immer das ewige Mantra des armen vernachlässigten Schülers, der nichts für sein Verhalten kann

Vielleicht wäre online-Unterricht in der Zukunft zeitweise oder irgendwie als längeres Projekt oder so in höheren Klassen möglich, mit eigener Benotung (z.B. als Kopfnote). Das würde die SuS fördern und gegenüber späteren Arbeitgebern auch eine Aussage treffen. Von der Studierfähigkeit mal ganz abgesehen. Und einzelne kleinere Projekte (z.B. Erstellen von Vorträgen) könnte man auch viel mehr als online-Arbeit einbinden, nicht nur in Form von HA.

Ich persönlich finde das online-Arbeiten auch angenehm (ich muss allerdings zugeben, dass ich es z.Z. quantitativ nicht sehr viel tun muss). Meine Kinder (8. und 9. Klasse) kommen auch sehr gut damit zurecht (aber natürlich in einem Elternhaus, wo alle Technik vorhanden ist, darauf geachtet wird, dass sie pünktlich vor dem Rechner sitzen, ihre Aufgaben erledigen etc.).

Zitat von DFU

Wie habt ihr das mit der Ton- und Bildübertragung bei den Hybridkonferenzen geregelt? Ihr braucht doch für jeden Kollegen einen Platz mit zumindest Mikrofon und besser auch Kamera. Bei uns im Lehrerzimmer sind 100 Plätze, die dafür dann erst einmal verkabelt werden müssen. Wenn jeder sein eigenes unabhängiges Gerät mitbringt, gibt es ja Rückkopplungen ohne Ende.

Dafür gibts extra solche Konferenz-Dinger. Keine Ahnung, wie die heißen. Da ist eine Kamera dabei und ein Mikro, das automatisch dort hinhorcht, wo das Geräusch herkommt. Für Unterricht nicht zu gebrauchen, da sind zu viele Nebengeräusche. Für hybride Konferenzen passt das hervorragend!

Zitat von Sommertraum

Vermutlich gibt es auch an "höheren" Schularten SuS, die diese Begleitung brauchen.

Gibt es. Die Rückmeldungen unserer Schülerinnen und Schüler im Distanzlernen zeigen bislang, dass die meisten sehr froh sind, auch im Distanzlernen an feste Tagesstrukturen gebunden zu sein. Das helfe ihnen deutlich, ihren Tag zu planen, sich zu motivieren und Kontakte auch aus der Ferne zu pflegen. Dankbarkeit erfahren wir dabei auch für die regelmäßige und zeitlich verlässliche Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch, was auch dem Gefühl diene, nicht allein zu Hause zu versacken. Sehr schlechte Erfahrungen haben wir dagegen in einigen Fällen im vergangenen Frühjahr mit einer offeneren Struktur mit Langzeitaufgaben und offenen Terminangeboten für Besprechungen gemacht.

Zitat von Firelilly

Ich möchte den Akademiker in einem Unternehmen sehen, der mit so einer Ausstattung arbeitet. Der würde allein beim Anblick der Stühle die Augen verdrehen und kündigen.

Auch hier finde ich eines um andere Mal: du solltest nicht immer von dir auf andere (oder besser: alle anderen) schließen. In unseren Lehrerarbeitsräumen (jaaaa, davon haben wir mehrere!) gibt es qualitativ hochwertige und sehr bequeme Bürostühle.

Was die Internetverbindung angeht, ist dieser bei uns in der Schule genauso schnell wie bei mir zuhause. Und Fachbücher benötige ich für meine Unterrichtsvorbereitung nur selten.

Aber gut, das mag bei anderen KuK und in anderen Schulen nicht der Fall sein.

Zitat von Firelilly

Ab sofort müssten alle Konferenzen auch digital von zuhause aus möglich sein.

Da gebe ich dir allerdings recht! Zum Glück sieht meine SL das ähnlich und von daher hatten wir seit fast einem Jahr nur zwei Dienstbesprechungen in Präsenz.

Zitat von Firelilly

Man müsste das flexibel halten, Büros für KuK die das wollen

So weit, so schön. Wie stellst du dir das aber platzmäßig vor? Viele Schulen leiden doch eh schon an Raumknappheit. Das sorgt bei einer Freundin von mir dafür, dass an ihrer Schule bis zur 11. Stunde Unterricht ist.

Bei meiner alten Schule gab es Arbeitsräume, die man sich mit 3-5 Kollegen geteilt hat. Es gab pro Raum sogar einen Computer. Die Zimmer waren zwar klein, aber es ging ganz gut dort zu arbeiten.

In meiner Schule jetzt gäbe es sogar auch solche Räume, die sind aber saublöd gelöst und werden als Rumpelkammern genutzt.

Zitat von Firelilly

Ihr glaubt gar nicht, wieviel Arbeitsmaterial und guten Unterricht ich in dieser Corona-Zeit erstellt habe. Wieviel unproduktive Zeit auf einmal weggefallen ist!

Tatsächlich? Es fällt mir wirklich schwer, das zu glauben, denn ich bin durch den Distanzunterricht länger beschäftigt als zu Zeiten von Präsenzunterricht und hätte/habe gar keine Zeit, besonders tolles Arbeitsmaterial etc. zu erstellen. Auch habe ich nicht das Gefühl, dass viel unproduktive Zeit wegfällt. Allerdings kann ich auch in der Schule recht gut arbeiten (z. B. in den o. g. Lehrerarbeitsräumen oder ich setze mich in einen leeren Klassenraum), wenn ich auf Konferenzen o.ä. warte.

Zitat von Lindbergh

Vergrößerung Schulgebäude durch Anbauten oder bei größeren Schulen Eröffnung weitere Standorte bzw. Zweigstellen.

Anbauten sind bei vielen mir bekannten Schulen nicht möglich, da die Nachbargrundstück bebaut sind (es sei denn, man kauft diese Grundstücke auf ). Und mit Außenstandorten habe ich an meiner aktuellen Schule wie auch an der BBS, wo ich mein Referendariat gemacht habe, sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Dahin in der Pause pendeln zu müssen, wenn man auch am Außenstandort unterrichten muss, ist richtig ätzend; da bin ich froh, das nicht mehr zu müssen. Wenn es diese Außenstandorte nur gäbe, um dort Büros für Lehrkräfte einzurichten, wäre das natürlich eine Möglichkeit. Aber wenn ich ehrlich bin, wäre ich dann vermutlich zu faul, dort extra hinzufahren und würde im Endeffekt doch wieder am Hauptstandort oder eben zuhause arbeiten...

Zitat von Humblebee

Tatsächlich? Es fällt mir wirklich schwer, das zu glauben, denn ich bin durch den Distanzunterricht länger beschäftigt als zu Zeiten von Präsenzunterricht und hätte/habe gar keine Zeit, besonders tolles Arbeitsmaterial etc. zu erstellen. Auch habe ich nicht das Gefühl, dass viel unproduktive Zeit wegfällt. Allerdings kann ich auch in der Schule recht gut arbeiten (z. B. in den o. g. Lehrerarbeitsräumen oder ich setze mich in einen leeren Klassenraum), wenn ich auf Konferenzen o.ä. warte.

Die zeit die bei mir fürs Pendeln wegfällt verbrauche ich aktuell dazu Schülern (bin Klassenlehrerin) hinterher zu rennen und zu telefonieren mit Eltern. Habe ich sonst nie in der Menge!

Und auch die Materialerstellung, deutlich mehr Aufwand. Bei mir fällt halt Labor, PC-Raum etc. weg und das versuche ich aufzufangen. Mit AB, die ich sonst in Präsenz nutze, ist das nicht getan.

Zitat von Kiggie

Die zeit die bei mir fürs Pendeln wegfällt verbrauche ich aktuell dazu Schülern (bin Klassenlehrerin) hinterher zu rennen und zu telefonieren mit Eltern. Habe ich sonst nie in der Menge!

Und auch die Materialerstellung, deutlich mehr Aufwand. Bei mir fällt halt Labor, PC-Raum etc. weg und das versuche ich aufzufangen. Mit AB, die ich sonst in Präsenz nutze, ist das nicht getan.

Stimmt, SuS "hinterherzutelefonieren" oder per "Moodle" oder Mail anzuschreiben, kostet mich momentan auch viel Zeit. Telefonate mit Eltern hatte ich zum Glück noch nicht allzu viele (aber in diesem Schuljahr bisher auch schon mehr als früher). Viele meiner Arbeitsblätter und anderer -materialien muss ich umarbeiten, um sie im Distanzunterricht nutzen zu können und auch das dauert ganz schön lange.

Wie gesagt, ich vermute, sie sind da, weil die Eltern sie hinschicken (nicht aus eigenem Antrieb). Und dann sitzen sie dann völlig angeödet in der Schule, haben keine Unterlagen dabei, haben keine Aufgaben erledigt, beteiligen sich nicht am Unterricht, haben von nichts eine Ahnung. Nichts, nichts, nichts. Die Kollegen verzweifeln. Es gibt auch sowieso kaum noch formalen Druck, und durch Corona bleibt keiner sitzen, jeder muss mit durchgezogen werden... Ich vermute stark, dass einige nur deshalb noch weiter in der 10 zur Schule gehen, um nicht auf den Arbeitsmarkt zu müssen, weil Ihnen dann vielleicht doch schwahnt, dass DAS dann nicht mehr so bequem ist, wie in der Schule abzuhängen :-/

Zitat von Catania

durch Corona bleibt keiner sitzen, jeder muss mit durchgezogen werden

Ist das tatsächlich schon beschlossen worden in MV?