Versetzung aller Schüler und kein Sitzen bleiben(NRW)

  • Liebe Mitglieder,

    ich hätte eine Frage und zwar, ob in diesen Schuljahr alle Schülerinnen und Schüler aufgrund der ungewöhnlichen Situation versetzt werden. Eine Kollegin und ich sind uns diesbezüglich nicht ganz sicher. Pädagogisch gesehen bin ich über diese Maßnahme zwiegespalten.



    Beste Grüße

  • Hallo,


    bisher gibt es keine Meldung dazu. Also grundsätzlich sind nun die Noten ausschlaggebend dafür.


    Am Ende kann so eine Ansage natürlich noch kommen, das Bildungssystem tut sich damit kein Gefallen.

    Wir haben aktuell Schüler, die nun schon 5 Jahre am BK sind (Bildungsgang der zur Fachhochschulreife führt), ohne einen Abschluss in Sicht zu haben. Die möchte ich nicht noch weiter durchziehen. Häufig stören sie auch das Klassenklima.

  • da wirst du warten müssen bis die Politik entscheidet. Unsere Meinung ist da nicht gefragt. Was sollen wir antworten?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    Die Ministerin hat neulich gesagt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht anstehe, darüber zu entscheiden und sich eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv auf die Lernmoral auswirke.

    Das sehe ich nebenbei durchaus ähnlich. Und man stelle sich vor, was man dann mit SchülerInnen macht, die so zweimal entgegen der eigentlichen Leistungen versetzt wurden...

  • Und man stelle sich vor, was man dann mit SchülerInnen macht, die so zweimal entgegen der eigentlichen Leistungen versetzt wurden...

    Wir haben übrigens eine Handvoll Schüler. die sich nun im November doch wieder haben zurückversetzen lassen, weil sie gesehen haben, dass sie es nicht packen würden.

    Unnötiger Verwaltungsaufwand. Daher hoffe ich nicht, dass es soweit kommt.
    Wenn ich mir die Noten bei manchen zum Halbjahr anschaue, ein Halbjahr as bei uns bis auf die letzten Wochen "normal" verlief. Das hilft den Schülern nicht.

    Mag in der Sek I anders aussehen, aber hier, wo es stark auf die Abschlüsse hingeht und man auch schauen muss, ob dieser Bildungsgang der Passende ist, ist das Murks.

  • Das sind natürlich ungelegte Eier, aber ich gehe fest von einer "schülerorientierten" Lösung aus. Soll heißen, Versetzungen werden unter Hinweis auf die Pandemie "geschenkt". Bei den Abschlüssen weicht man dann auf Nachteilsausgleiche oder angepasste Prüfungen aus.


    Der Distanzunterricht - mit all seinen technischen und anderweitigen Mängeln - und der Unterrichtsausfall (Ferienverlängerung und Schulschließungen) lassen eine reguläre Vorgehensweise unwahrscheinlich erscheinen.


    Auch bezüglich der Rechtssicherheit ist man wohl gut beraten, es so zu handhaben. Die Klagen bei Nichtversetzung oder Nichterreichen von Abschlüssen sind absehbar.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Das wird die Zeit zeigen und etwaige Gerichtsurteile. Angenommen, man nähme keine Anpassungen bei Versetzungsregelungen und/oder Prüfungen vor, dann stünden folgende Fragen doch zukünftig zur Disposition:


    - Wie lassen sich erhebliche Pandemie bedingte Unterrichtsausfälle in Einklang bringen mit einer Beibehaltung der Lerninhalte, -pensen, Termine und Prüfungsinhalte?


    - Konnte zweifelsfrei sichergestellt werden, dass mittels Distanz- und Online-Lernen für alle SuS mindestens die selbe Qualität und Quantität wie im regulären Präsenzunterricht erreicht wurde? Konnte tatsächlich durch die Schulen gewährleistet werden, dass die SuS nicht aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder ihrer familiären Situation benachteiligt wurden?


    - War eine Nicht-Berücksichtigung der erheblichen psychischen Belastungen der SuS durch Corona bedingte Unsicherheiten, durch sich ständig wechselnde Unterrichtsformen, durch permanente Wechsel des Lernumfeldes, durch die erheblichen Beschränkungen des sozialen Miteinanders etc. zulässig?


    Ich bin kein Jurist, kein Richter. Wer aber bei all diesen Fragen ohne zu zögern behauptet, alles sei wie immer und von daher fänden zweifelsfrei auch die althergebrachten Regelungen zu Versetzungen und Abschlüssen Anwendungen, der lebt in einer anderen Welt als ich.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Geben wir nicht ohnehin schon eher bessere Noten? Ich kann niemandem einfach eine 5 geben, der mehrere Wochen wegen Quarantäne gefehlt hat, während die anderen Präsenzunterricht haben, und der keinen Computer besitzt. Der eine ist behütet und umsorgt und der andere sitzt verloren mit einem Handy am Küchentisch ... Und nein, das ist nicht immer so. In normalen Zeiten sitzen sie wenigstens in demselben Klassen- oder Rechnerraum.

    Andererseits, wie schon erwähnt, was mit Schülern, die zum zweiten Mal versetzt werden, ohne die Leistungen erbracht zu haben? Das ist schon dieses Jahr bei uns ein erhebliches Problem. Da sitzen Leute herum, die 3 Jahre BAFöG beziehen aber keine Chance auf einen Abschluss haben und nach zwei Jahren spätestens die Schule hätten verlassen müssen. Und die nochmal versetzen? Da muss eine Lösung her.

  • Also ich gebe schon 5en. Wenn jemand zu den VideoKonferenzen nicht (geistig) anwesend ist und nie etwas abgibt ist das je nach Entschuldigung 5 oder 6. Ende. Ich verschenke doch keine Noten.

    Und wer in Präsenzphasen in Quarantäne war hat Aufgaben bekommen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich glaube, im Eingangs-Thread ging es nicht darum, wie wir bei Notenfindungen individuell die derzeitige Situation berücksichten. Ich denke, was das angeht, sind die meisten von uns draußen an der Front d'accord.


    Vielmehr zielte die Frage doch dahin ab, ob hier bzgl. Versetzungen, Abschlüssen und Prüfungen Anpassungen und Regelungen aus Düsseldorf zu erwarten sind.


    Dass Derartiges nicht im Vorfeld kommuniziert würde, halte ich ebenfalls für eine nachvollziehbare Strategie. Die Motivation an beiden Enden der Videokonferenz dürfte ansonsten ziemlich perdu sein.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Dass Derartiges nicht im Vorfeld kommuniziert würde, halte ich ebenfalls für eine nachvollziehbare Strategie. Die Motivation an beiden Enden der Videokonferenz dürfte ansonsten ziemlich perdu sein.

    Jap, das war ja letztes Schuljahr total blöd, dass es von Beginn an hieß, zählt nicht.


    Nun kann ich ganz klar sagen, Teilnahme ist Pflicht und wird bewertet.


    Was am Ende bei rum kommt, muss sich zeigen, hoffe aber (siehe oben), dass nicht weiter alles durchgewunken wird, zumindest in der Sek II.

    • Offizieller Beitrag

    Die aus der Einführungsphase im letzten Jahr Durchgewunkenen sind jetzt in der Q1 und fallen in Q2, sofern ohne Corona, dann spätestens auf die Nase.
    Die Q1er, die großzügig benotet in die Q2 gegangen sind, haben jetzt natürlich Muffensausen. Ob daher auch die Forderungen nach einem Durchschnittsabitur kommen, weiß ich nicht, aber es dürften sicherlich mehr SchülerInnen in diesem Abiturjahrgang auf der Kippe stehen als es das im letzten Jahr der Fall war.

  • Hallo, danke für eure Antworten. Für mich persönlich ist es halt immer noch ungewöhnlich. Ich bin gerade mit dem Studium fertig und bin direkt während der Corona-Zeit an eine Grundschule versetzt worden. Glaubt ihr eigentlich, dass nach dem 14.12. die Schulen wieder öffnen?

    Ich möchte damit ausdrücken, dass ich seit dem Sommer keine richtige pädagogische Arbeit erbringen konnte. Das Betreuen über Teams ist auch für mich als Pädagoge recht ungewohnt. Ich versuche meine Relistunden spaßig zu gestalten. Oftmals haben die Schülerinnen und Schüler allgemeine Fragen, was sie alles während dem Lockdown gemacht haben. By the wy finde ich von manchen Eltern recht dreist,wenn die Kinder erzählen, dass sie am Wochenende einen Geburtstag gefeiert haben.

  • Wieso konntest du seit dem Sommer keine pädagogische Arbeit erbringen? Bis Mitte Dezember waren die Schulen doch abgesehen von einzelnen Quarantänephasen regulär im Vollbetrieb.

  • Weil sowohl meine Schulleitung als auch die pädagogische Leitung größere Projekte verboten haben. Sie waren der Meinung, dass es wieder zu einem Lockdown kommen wird und wir uns daher auf die wichtigsten Fächer konzentrieren sollen(heißt, viel Einzelarbeit etc).


    Ich meinte zum Beispiel auch , dass meine Projekte wie das Erntedankfest, Sankt Martin , Nikolaus und Weihnachten abgesagt wurden. Was für die Schülerinnen und Schüler schade war. I

    Ich bin recht neu und weiß nicht, wie ich weiter planen soll. Ich habe bis Mitte Februar alles Online geplant und weiß daher nicht, ob ich in zwei Varianten planen soll(entweder als Onlineform bei Lockdownverlängerung oder in Präsenzform)

  • Ich bin recht neu und weiß nicht, wie ich weiter planen soll. Ich habe bis Mitte Februar alles Online geplant und weiß daher nicht, ob ich in zwei Varianten planen soll(entweder als Onlineform bei Lockdownverlängerung oder in Präsenzform)

    Plan zweigleisig, sodass du das meiste in beiden Modellen verwenden kannst.


    Selbst wenn der Präsenzunterricht wieder los geht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er Distanzlernanteile enthält, z.B. bei einem rollierenden System oder wenn die Präsenz freigestellt wird, spätestens aber wenn einer deiner Schüler in Quarantäne muss.


    Alle großen Gruppenaktivitäten und Veranstaltungen kannst du definitiv erstmal vergessen. Den Ostergottesdienst brauchst du z.B. ziemlich sicher nicht zu planen.

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