NRW ab Februar wieder mit Präsenzunterricht!?

  • In unserem Fall kann ich das ganze bejahen.

    Die Frage war ja aber leider nicht als Entscheidungsfrage formuliert. Und ein allumfassendes "Ja" halte ich für nicht glaubwürdig.


    Hat Deine Schule den SuS tatsächlich rechtzeitig zum LaD taugliche Endgeräte in ausreichender Zahl, einen stabilen und ausreichenden häuslichen Internetanschluss, notwendige Peripheriegeräte, professionellen technischen Support, eine stabile und problemlose Lernplattform etc. zur Verfügung gestellt?


    Wenn ja, wo ist diese Schule? Du müsstest ja entsprechend einen güldenen Lehrer-Laptop gestellt bekommen. Das will ich auch.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Auch hier herrscht zum Teil das Missverständnis vor, dass Distanzunterricht = digitaler Unterricht wäre.
    Die DistanzVO sieht hier nur vor, dass der Unterricht digital erfolgen soll, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Dies sind sie in der Regel nicht - also muss man auch andere Möglichkeiten nutzen. Die Zulässigkeit einer Kursabschlussnote etc. hängt sicherlich nicht davon ab, in welchem Umfang der Unterricht digital erteilt wurde.

    Und wenn Lehrkräfte so "schlau" sind, die Verfügbarkeit digitaler Peripherie bzw. deren (Un)zuverlässigkeit als eine der Grundlagen ihrer Notengebung zu machen, dann haben sie die Widersprüche faktisch selbst provoziert.


    Wenn ich als Lehrkraft mittlerweile um den Problemkomplex des Distanzunterrichts weiß, dann trage ich dafür Sorge, dass ich mir nicht mehr Arbeit als nötig mache hinsichtlich meiner widerspruchssicheren Notengebung. Falls der Präsenzunterricht nach den Osterferien für alle Klassenstufen wiederaufgenommen werden kann, dürfte es auch schwierig werden, die Schwächen des Distanzunterrichts für eine defizitäre Note im zweiten Halbjahr heranzuziehen.

    Im Zweifelfall würde ich kein Defizit geben, wenn ich es nicht wirklich nachhaltig begründen kann - den Stress muss ich mir nicht zusätzlich machen.

  • güldenen Lehrer-Laptop

    damit bin ich raus aus einer Diskussion, wenn du es so ins Lächerliche ziehst.



    Im Zweifelfall würde ich kein Defizit geben, wenn ich es nicht wirklich nachhaltig begründen kann

    Das ist der Punkt.
    Wenn aber ein Schüler schon vor der Schließung 5 steht und das nachweislich gut dargelegt ist oder danach auch nach Gesprächen und Co gar nicht aktiv wird, dann steht die 5.


    Hatte mit einem Elternteil telefoniert, S. sagte mir immer, er käme nicht rein. E. wollten ihm dann einen neuen Laptop besorgen - ich meinte da nur, ich sehe die Probleme woanders. Manche nutzen es gerne als Ausrede und gerade deswegen ist es wichtig eine klare Kante zu ziehen.

  • Wenn ich als Lehrkraft mittlerweile um den Problemkomplex des Distanzunterrichts weiß, dann trage ich dafür Sorge, dass ich mir nicht mehr Arbeit als nötig mache hinsichtlich meiner widerspruchssicheren Notengebung.

    Jo, und so bleibt es dann wieder an denen hängen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind, dass seit 20 Jahren über „Digitalisierung“ geplappert wird, aber nichts passiert.


    Im Zweifelfall würde ich kein Defizit geben, wenn ich es nicht wirklich nachhaltig begründen kann - den Stress muss ich mir nicht zusätzlich machen.

    Jo. So werden das die meisten machen. Und sehe deshalb nicht, dass es sonderlich viele Widersprüche geben würde.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Hatte mit einem Elternteil telefoniert, S. sagte mir immer, er käme nicht rein. E. wollten ihm dann einen neuen Laptop besorgen - ich meinte da nur, ich sehe die Probleme woanders. Manche nutzen es gerne als Ausrede und gerade deswegen ist es wichtig eine klare Kante zu ziehen.

    Das musst Du aber im Zweifelsfall nachweisen können. Und spätestens da wird es schwierig.

  • Ehrlich gesagt, persönlich finde ich es gut, dass das Schuljahr zählt. Es ist und bleibt aber ein schwieriges Thema mit unterschiedlichen und auch richtigen Standpunkten. Ich glaube, dass es wirklich wichtig ist, gerade jetzt gut zu dokumentieren und man muss den Einzelfall im Blick haben. Das macht die Arbeit für uns natürlich nicht leichter.

    Klar steht das wahrscheinlich auf tönernen Füßen und wenn es Eltern darauf ankommen lassen, wird es wieder wichtig sein, dass man gut dokumentiert hat, was man alles versucht hat und welche Gespräche man geführt hat. Aber es nicht zu zählen...ich weiß nicht :ka:..ich, halte ein "durchwinken" am Ende der Erprobungsstufe oder bei den Abschlussjahrgängen ebenso für ein falsches Signal.

  • Ich finde auch, dass das Schuljahr zählen sollte, wenn man auch berücksichtigt, was die Schüler*innen hinsichtlich ihrer digitalen Kompetenzen alles gelernt haben.

    Allerdings fällt es mir auch schwer, wirklich 5en zu geben. In diesem Lockdown gehts bei uns leichter, da wir bei Bedarf Schüler-Endgeräte haben und verpflichtenden Unterricht nach Plan anbieten. Da mache ich eben auch oft eine Aufgabe am Anfang der Stunde mit Abgabetermin am Ende der Stunde. Wer dann nichts abgegeben hat, bekommt eine 6. Was ich kaum bewerten möchte (nur zum Positiven) ist das mündliche. Da haben viele Kids einfach Hemmungen, vor allem, wenn sie sonst zu den stillen Vertretern zählen. Ich sehe hier nicht, dass Schüler*innen, die in der Präsenz still waren, nun plötzlich mehr sagen, weil sie zB ohne Kamera antworten können, sondern das ist bei mir in etwa gleich geblieben.

  • Hatte mit einem Elternteil telefoniert, S. sagte mir immer, er käme nicht rein. E. wollten ihm dann einen neuen Laptop besorgen - ich meinte da nur, ich sehe die Probleme woanders. Manche nutzen es gerne als Ausrede und gerade deswegen ist es wichtig eine klare Kante zu ziehen.

    Ich stelle auch fest, dass die technischen Probleme mit den suboptimalen (bisherigen) Noten korrelieren. Also ich habe so einen Eindruck, nichts Belastbares.


    Eine mögliche Erklärung ist natürlich, dass die Technik nur eine Ausrede ist. Eine andere greift womöglich etwas weiter. Bei Schülerinnen aus schwierigen wirtschaftlichen und dami sozialen Verhältnissen lief es vielleicht vorher schon nicht optimal. Jetzt kommt dazu, dass sie kein Geld für die passende Technik haben oder es unpassend einsetzen.


    So hängen dann die vorherigen Monderleistungen und die digitale Abkopplung zusammen. Es ist aber nicht die eine Ursache für die andere, sondern beide Erscheinungen haben eine gemeinsame Ursache – die nicht so einfach zu beheben ist.


    Wie an vielen anderen Stellen schafft die Pandemie nicht nur Probleme, sie offenbart auch solche, die wir vorher schon hatten. Hier die soziale Selektion im Bildungsbereich.

  • Da mache ich eben auch oft eine Aufgabe am Anfang der Stunde mit Abgabetermin am Ende der Stunde. Wer dann nichts abgegeben hat, bekommt eine 6. Was ich kaum bewerten möchte (nur zum Positiven) ist das mündliche.

    Man muss den Schülerinnen möglichst Möglichkeiten bieten, Punkte zu sammeln. Z.B. durch Aufgaben und durch Beteiligung am Online-Unterricht. Und wo immer etwas Positives auftaucht, wird das gewertet.

  • Ich stelle auch fest, dass die technischen Probleme mit den suboptimalen (bisherigen) Noten korrelieren. Also ich habe so einen Eindruck, nichts Belastbares.

    Es sind auch immer die gleichen Schüler, die Probleme haben.
    Bei über 2000 Schülern im System ist das auffällig.

    Aber bei denen mache ich mir (bei uns) dann auch keine Gedanken um Versetzung. Die packen es am Ende eh nicht.

    Wir hatten nun im Dezember noch 4 Schüler, die freiwillig doch wieder in die Klasse tiefer gegangen sind, haben gemerkt, das bringt nichts versetzt zu werden, wenn man nichts an Inhalten kann.

  • Man muss den Schülerinnen möglichst Möglichkeiten bieten, Punkte zu sammeln. Z.B. durch Aufgaben und durch Beteiligung am Online-Unterricht. Und wo immer etwas Positives auftaucht, wird das gewertet.

    Genau das mache ich. Ich mache alle möglichen Variationen in allen möglichen Online-Tools. Von daher glaube ich schon, dass ich eine 5 rechtfertigen kann, wenn es sein muss.

    Es ist vor allem so, dass wir 1. Endgeräte bei Bedarf verleihen und 2. auch die Schule und unser WLAN öffnen. Die Ausrede mit fehlendem WLAN und Endgerät zieht also nicht.


    Ich stelle aber auch fest, dass die Pappenheimer sowohl in Präsenz als auch in Distanz die gleichen sind. Nur die Ausreden sind anders.

  • Es sind auch immer die gleichen Schüler, die Probleme haben.
    Bei über 2000 Schülern im System ist das auffällig.

    Aber bei denen mache ich mir (bei uns) dann auch keine Gedanken um Versetzung. Die packen es am Ende eh nicht.

    Wir hatten nun im Dezember noch 4 Schüler, die freiwillig doch wieder in die Klasse tiefer gegangen sind, haben gemerkt, das bringt nichts versetzt zu werden, wenn man nichts an Inhalten kann.

    Überschnitten :)

  • Echt mysteriös, dass es immer die gleichen sind, die "in Moodle nicht reinkommen", "nicht wussten, dass schon wieder VK ist" und "nichts hochladen konnten". Was haben diese Schüler nur für ein geballtes Pech.

  • Man muss den Schülerinnen möglichst Möglichkeiten bieten, Punkte zu sammeln. Z.B. durch Aufgaben und durch Beteiligung am Online-Unterricht. Und wo immer etwas Positives auftaucht, wird das gewertet.

    Wer fleißig ist, dabei bleibt, Ansätze zeigt, bekommt bei mir keine 5.

    Und das ist (bei mir) der große Unterschied zu Präsenz.


    Ich mache eine Vielfalt, Abgaben, Quiz, Lektion (bei Moodle), wer es nicht einmal schafft, ein Quiz zu öffnen, das ist für mich dann Arbeitsverweigerung.

  • Wer fleißig ist, dabei bleibt, Ansätze zeigt, bekommt bei mir keine 5.

    Und das ist (bei mir) der große Unterschied zu Präsenz.


    Ich mache eine Vielfalt, Abgaben, Quiz, Lektion (bei Moodle), wer es nicht einmal schafft, ein Quiz zu öffnen, das ist für mich dann Arbeitsverweigerung.

    Ja, genauso mache ich es auch. Vor allem, wenn jemand sich nicht mal meldet, dass es Schwierigkeiten gibt und dann plötzlich am nächsten Tag: Ich kam nicht rein, ich hab den Link nicht gefunden etc. Das zählt dann nicht mehr. Für Brawl Stars und Co ist auch immer genug Datenvolumen da, das reicht dann auch noch für eine kurze Benachrichtigung.


    EDIT: Allerdings haben wir auch in der Präsenz die ganzen Sachen geübt und eventuelle Schwierigkeiten ausgeräumt. Daher verlange ich da schon, dass sich dort angemessen beteiligt wird.


    Neulich hatte ich einen Schüler, der hatte Schwierigkeiten mit dem Starten der VK. Mit dem habe ich während der VK die ganze Zeit gechattet und wir haben gemeinsam versucht, dass er reinkommt, aber wir wissen bis heute nicht, warum es nicht ging. Hier sehe ich aber echte Schwierigkeiten und kann das dann auch einordnen, da der S. sich während der VK gemeldet hat und sich gekümmert hat. Das ist was anderes als: Ich kam nicht rein, 3 Tage später.

  • 14.35 Uhr: Eltern von Gymnasiasten fordern Öffnung der Schulen für alle

    Die Landeselternschaft der Gymnasien fordert täglichen Präsenzunterricht für alle Klassen in NRW. Mit einer Reduzierung der Unterrichtsstunden sowie Verteilung auf Vor- und Nachmittage wäre das möglich, sagte die Verbandsvorsitzende Jutta Löchner am Mittwoch in Düsseldorf.

    Eine aktuelle Umfrage der Landeselternschaft habe alarmierenden Handlungsbedarf zutage gefördert: Demnach erwarten mehr als 40 Prozent der über 41.000 Eltern, die geantwortet haben, mittelgroße bis schwerwiegende Wissenslücken durch den eingeschränkten Unterricht in der Corona-Pandemie.

    Fast 30 Prozent der Eltern mit Kindern im 5. Jahrgang gaben an, sich „nahe am Limit“ zu fühlen. Rund 40 Prozent beantworteten die Frage „Wie geht es ihrem Kind?“ mit: Frustriert die fehlenden Sozialkontakte setzen meinem Kind zu“ oder mit „nicht gut“. 1,6 Prozent der Eltern wollen sich sogar ärztliche oder psychologische Hilfe für ihre Kinder suchen.

    Hochgerechnet auf eine halbe Million Gymnasiasten in NRW seien Tausende Kinder betroffen, bilanzierte die Landeselternschaft. „Wir können es uns nicht länger leisten, dass die Kinder über Monate zuhause bleiben“, warnte Löchner.

    Quelle: DerWesten


    Ich bin gespannt, wie die Politik darauf reagiert. Ich sehe eine Änderung noch vor Ostern...

    "If you never try, then you'll never know" - Coldplay

  • Meine Kinder haben keine Kontakte. Sie sind 13 und zu alt für den Spielplatz. Private Verabredungen gibt es ab und zu mal mit EINEM Freund für BEIDE Kinder, aber sehr selten.


    Natürlich fehlen ihnen die Sozialkontakte. Nur online ist Mist. Aber sie kommen trotzdem klar.

  • damit bin ich raus aus einer Diskussion, wenn du es so ins Lächerliche ziehst.

    Schade, dass Du Dich an so einer Kleinigkeit störst, die ganz offensichtlich nicht böse gemeint war.


    Mich hätte wirklich interessiert, ob Du zu all den genannten Punkten unumwunden hättest ja sagen können.


    Damit wir uns recht verstehen, ich spiele hier des Teufels Advokat.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

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