NRW ab Februar wieder mit Präsenzunterricht!?

  • Nein, sie sind uns nicht egal, deshalb wollen wir ja nicht wieder aufmachen.

    Eben! Und es geht auch um die Gesundheit der Lehrkräfte!

    Wenn Lockdown verlängert wird (scheint ja mehr oder weniger sicher zu sein) oder er verschärft wird (ggf. mit Ausgangssperre, Versuch den ÖPNV zu entlasten; Bitte mehr Homeoffice zu ermöglichen, ...) dann kann die Schule eigentlich nicht aufmachen. Nach dem Motto: "Liebe Arbeitgeber! Bitte ermöglichen Sie, dass ihre Beschäftigten mehr Homeoffice machen dürfen, damit Kontakte reduziert werden" und dann dürfen in einer Klasse (von mir aus auch mit geteilten Klassen) zig SuS in einem Raum hocken, zig SuS mit dem ÖPNV oder mit Schulbussen zur Schule fahren?

    Ich bin kein Fan von Distanzunterricht, aber es geht um die Gesundheit aller, darum dass wir die Zahlen endlich runter bekommen.

  • Ich denke auch, dass das als Signal bestehen bleiben muss. Nur, wenn die Kiddies ihren Eltern zu Hause so richtig auf die Nerven fallen, ist denen daran gelegen, dass die Fallzahlen sinken. (Damit sie ihre Ruhe haben und die Lehrer wieder schuld sein können. :_o_D)

  • Von Luciano de Crescenzo (Geschichte der griechischen Philosophie, zum Thema Syllogismen bzw. Scheinsyllogismen):

    „Sokrates pfeift.

    Die Lokomotive pfeift.

    Sokrates ist eine Lokomotive.“

    Seitenzahl weiß ich gerade nicht und ich habe keine Lust zu blättern ...


    Das ganze Werk ist sehr amüsant und lesenswert!

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Letztlich geht es um die Perspektive, die man einnimmt. Geht es einem einzig und allein um Infektionsschutz, muss man die Schulen geschlossen lassen. Mindestens noch bis Mitte Februar, in Verbindung mit einem Lockdown. Geht es einem aber auch um Bildung und Teilhabe, um soziale Fragen, um Migrantenkinder, um sozial schwache Familien, um berufstätige Eltern, muss man die Schulen öffnen - wenigstens im Wechselmodell. Von gewählten Volksvertretern erwarte ich, dass sie alle Belange in den Blick nehmen. Infektiologische, wirtschaftliche und soziale Belange. Keine leichte Aufgabe. Und ich bin froh, dass ich sie nicht lösen muss. Wenn ich an meine SuS aus einem sozialen Brennpunkt denke, kann ich nicht für geschlossene Schulen votieren. Wenn ich an mich selber denke, muss ich für geschlossene Schulen votieren. Der vernünftige Kompromiss liegt vermutlich in einer Teilbeschulung. Rollierendes System, alle zwei Tage oder jede zweite Woche.

  • Nein, sie sind uns nicht egal, deshalb wollen wir ja nicht wieder aufmachen.

    Diese Woche habe ich ein Interview mit einem Bildungswissenschaftler im Radio gehört; ich habe mir leider den Namen nicht gemerkt.


    Er meinte, jedes Schuljahr weniger mache ca. 10 % weniger Gehalt im Erwerbsleben für jeden Schüler aus. Aus letztem Jahr fehlen bei uns bereits 3 - 4 Monate, also ca. 1/3 Schuljahr. Jetzt sind die Schulen wieder auf unbestimmte Zeit geschlossen.


    Er meinte, das habe auch volkswirtschaftliche Folgen, wenn das ja wie aktuell eine ganze Generation betrifft. Von den heutigen Schülern sei auch im Erwachsenenalter durch den Ausfall des Präsenzunterrichts weniger Innovation zu erwarten.

  • Diese Woche habe ich ein Interview mit einem Bildungswissenschaftler im Radio gehört; ich habe mir leider den Namen nicht gemerkt.


    Er meinte, jedes Schuljahr weniger mache ca. 10 % weniger Gehalt im Erwerbsleben für jeden Schüler aus. Aus letztem Jahr fehlen bei uns bereits 3 - 4 Monate, also ca. 1/3 Schuljahr. Jetzt sind die Schulen wieder auf unbestimmte Zeit geschlossen.


    Er meinte, das habe auch volkswirtschaftliche Folgen, wenn das ja wie aktuell eine ganze Generation betrifft. Von den heutigen Schülern sei auch im Erwachsenenalter durch den Ausfall des Präsenzunterrichts weniger Innovation zu erwarten.

    Das wurde bereits im Herbst behauptet und widerlegt (und nein, ich suche jetzt auch keine Quelle).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Aber seid ihr denn der Meinung, dass der Fernunterricht den Präsenzunterricht auch nur ansatzweise ersetzen kann?

    Vllt. ist es ja in der Sek. I und Sek. II des Gymnasiums tatsächlich so. Weiß ich nicht.

    In der Primarstufe des SBBZ (Sonderschule) jedenfalls kann er das nicht. Nicht fachlich und erst recht nicht, was die sozialen und störungsspezifischen Ziele anbelangt.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, mit Sicherheit nicht. Speziell in der SBBZ bei dir.

    Aber das ist immer eine Sache der Prioritäten.

    Was ist wichtiger? Ein paar Wochen / Monate kein fachlich ansprechender Unterricht? Oder ein ungebremstes Fortsetzen der Pandemie.


    Wenn Eltern in der Schule nervös werden, verweise ich sie immer auf die syrischen Flüchtlinge bei uns, deren Unterrichtsausfälle wesentlich umfassender als bei uns sind - und die auch im Laufe der noch anstehenden Schulzeit das nötige Rüstzeug mitbekommen, das sie brauchen.

  • Letztlich geht es um die Perspektive, die man einnimmt. Geht es einem einzig und allein um Infektionsschutz, muss man die Schulen geschlossen lassen. Mindestens noch bis Mitte Februar, in Verbindung mit einem Lockdown. Geht es einem aber auch um Bildung und Teilhabe, um soziale Fragen, um Migrantenkinder, um sozial schwache Familien, um berufstätige Eltern, muss man die Schulen öffnen - wenigstens im Wechselmodell. Von gewählten Volksvertretern erwarte ich, dass sie alle Belange in den Blick nehmen. Infektiologische, wirtschaftliche und soziale Belange. Keine leichte Aufgabe. Und ich bin froh, dass ich sie nicht lösen muss. Wenn ich an meine SuS aus einem sozialen Brennpunkt denke, kann ich nicht für geschlossene Schulen votieren. Wenn ich an mich selber denke, muss ich für geschlossene Schulen votieren. Der vernünftige Kompromiss liegt vermutlich in einer Teilbeschulung. Rollierendes System, alle zwei Tage oder jede zweite Woche.

    Wer wirklich die Bildungsfernen fördern möchte, hätte dies schon vor Corona tun können. Aber da hat es genau die (in der Politik) nicht geschert, die jetzt laut schreien (es gibt genug Studien, dass gerade Deutschland hier versagt). Wenn es nach Corona zusätzliche Mittel für zusätzliche Betreuung/qualitativ gute Nachhilfe/kleinere Klassen usw. gegeben würde, könnte man die Zeit der Schulschließung schnell aufholen. Und man hätte mit Luftfilteranlagen in Schulen und FFP2-Masken für alle, die wollen, den Willen zeigen können, dass Bildung wichtig ist. Aber im Spätsommer wurde von mehreren Kultusministern vorgerechnet, wie teuer das käme (den Vergleich mit Lufthansa u. a. spare ich mir). Bildung darf nichts extra kosten.


    Es ist eine Alibidiskussion, die leider nicht ernst gemeint ist.


    (Und wenn man überlegt, welche Langzeitschäden evtl. auch bei symptomfreien Kindern (Stichwort Mikrothrombosen, Entzündungen, Schädigung der Nieren usw.) auftreten (evtl. weil die Schäden vielleicht im Laufe der Zeit ausheilen, man weiß ja noch nicht alles), dann versucht man auch bei Kindern Covid-19 zu vermeiden. Ich erlebe in meiner Umgebung, dass gerade die Wohlhabenden oder Studierten ihre Kinder zu Hause behalten (und davor mit guten Masken ausgestattet haben), die Bildungsfernen nicht (weil sie es nicht wissen und/oder weil sie sich es nicht leisten können). Für sie zählt viel mehr die Betreuung. )

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  • Also die Schulen werden definitiv nicht aufmachen, wenn Merkel ihren Plan umsetzt... also sollte der lockdown wirklich noch mal verschärft werden, kann Pippi sich auf den Kopf stellen wie sie will...

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Ich halte die Darstellungen der "verlorenen Generation" für völlig überzogen. Ehrlich gesagt, auch wenn in meinen Fächern ein komplettes Jahr Unterricht komplett entfallen würde, halte ich das mittelfristig für die Allermeisten nicht für unaufholbar. Und notfalls muss eben mal wiederholt werden, auch das ist kein Beinbruch. Die Mehrheit meiner Schüler arbeitet (seit die Mitarbeit wieder verbindlichen Charakter hat) im Distanzlernen zufriedenstellend mit und reicht vernünftige Ergebnisse ein. Solange die Infektionslage sich nicht nennenswert ändert, empfinde ich Distanzlernen als einzig verantwortungsvolle Form des Unterrichts und hoffe sehr, dass wir nicht allzu früh zurück in die Schulen gezwungen werden.


    An anderen Schulformen oder in anderen Fächern mag das anders aussehen, das kann ich nicht beurteilen.Und ja, die soziale Komponente sehe ich natürlich auch. Ich bin aber vielleicht nicht genug Gutmensch oder nicht altruistisch genug, um das relevanter zu finden als unser aller Gesundheitsschutz.

  • Ja, bei uns in der Grundschule kann ein Teil des normalen Unterrichts so ersetzt werden und den Rest werden wir im Wechselunterricht aufholen, denn in den drei Stunden täglich haben sie in den Kleingruppen zumindest bei uns ein vielfaches von dem gelernt, was sie sonst in 5 Stunden lernen.

  • Ich sehe es ähnlich wie Maylin. Auf den rein fachlichen Inhalt konnte ein Oberstufenschüler sein restliches Leben lang schon immer gut verzichten. Mal ehrlich, wenn der aktuelle Abijahrgang ein bisschen weniger Kurvendiskussion, eine Charakterisierung ausgelassen oder Kant nicht ganz so intensiv gemacht hat, sind die baldigen Abiturienten/Fachhochschüler noch lange nicht eine "verlorenen Generation". Ich denke sogar, dass der aktuelle Jahrgang durch die Situation schneller erwachsen geworden ist und das Leben nicht mehr ganz auf die leichte Schulter nimmt. In anderen Schulformen sind die in der Schule zu vermittelnden Fähigkeiten so basal, dass ein Mangel daran erhebliche Konsequenzen hätte. Aber diejenigen, die mir nun Ausarbeitungen/Protokolle/Fotos etc. nicht zusenden, waren auch schon vor der Pandemie diejenigen, die die analogen Hausaufgaben nicht gemacht haben/keine Ordner besitzen/ständig fehlen

  • Wir haben auf die Mail gewartet...

    ... bisher kam sie nicht und am Montag öffnen die Grundschulen in Niedersachsen fürs Wechselmodell und die Notbetreuung.

    Wechselmodell fände ich gut. Könnte ich nachvollziehen.

    Und hattet ihr bisher keine Notbetreuung?!

  • Im Februar kommt erstmal der Mega-Lockdown. Hoffentlich. Da wird keine Schule auch nur teilweise öffnen können.


    In anderen Ländern hat man beide Corona-Wellen in wenigen Wochen besiegt und kann dort wieder normal leben. In Deutschland eiern wir seit fast einem Jahr rum weil keiner den Mumm hat, die richtigen Maßnahmen zu treffen.


    Bei mir an der Schule ist übrigens Präsenzunterricht für die Abschlussklassen.

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