warum denn das?
Geht's dir nicht so?
warum denn das?
Geht's dir nicht so?
neee.
Der Satz impliziert, dass es dir nicht so gut geht.
Mir aber geht es so gut, dass ich nicht denke, meine Kinder sollten es besser haben. Genauso gut wäre vll nett, aber eigentlich denke ich immer nur:
ich wünsche mit für meine Kinder, dass sie selbstbestimmt und zufrieden leben. Dann ist das für mich "es gut haben"
Super, so sehe ich es auch!
fast alle Frauen Schrankwärtinnen
Auch das finde ich sehr interssant! Schrankenwärter ist eine Tätigkeit, die hier in der Gegend meines Wissens größtenteils von bei der Bahn arbeitenden Männern durchgeführt wurde.
OT: Auf Plattdeutsch nennt man einen Schrankenwärter auch "Isenbahnboomupundaldreier", wörtlich übersetzt also "Eisenbahnbaumhoch- und -runter-Dreher" .
Mich zerreißt es regelmäßig das Herz, wenn sehr gute Abiturient*innen mit Migrationshintergrund, die mir seit Jahren erzählen, dass sie Jura, Mathe, BWL oder was auch immer studieren wollen, zum Finanzamt gehen und dann auch sagen "Papa möchte es lieber so", "Meine Eltern sind dann glücklich, sicher ist sicher".
Meine Eltern haben keinen Respekt vor meinem Job, es war aber deren Wunschvorstellung, weil eben DER Aufstieg. Alle anderen (darüber hinausgehenden) Ambitionen haben sie schön ins Keim erstickt. Das konnte ich erst Jahre später reflektieren und sehen, was sie alles bewusst/unbewusst "sabottiert" haben, Lehrerin sein war gut genug für mich, da wollte man kein Risiko nehmen.
Drei Cousins (aus über 30...) sind auch Lehrer geworden, genau aus dem selben Grund. Zwei davon haben es aber nach ein paar Jahre quittiert. Der einzige, der es noch ist, ist Berufsschullehrer, nach einer guten, braven Ausbildung.
Auch diese Einstellung kenne ich von meinen Eltern. (Das war zu einem Zeitpunkt, zu dem mein Vater die Pläne für meine Hochbegabtenmusikerkarriere aufgegeben hatte.) Ich bin ja in Wendezeiten großgeworden. Ich war vor der Wende an einer naturwissenschaftlichen Eliteschule und hätte vermutlich etwas in diesem Bereich studiert und hätte auch in diesem Beruf einen Job bekommen.
Dann kam aber die Wende dazwischen und ich bekam zu hören: "Du wirst erst eine Ausbildung machen, danach kannst du immer noch studieren, aber nichts Naturwissenschaftliches, da hast du als Frau keine Chance."
Eine Bankkauffraulehre war für mich vorgesehen und danach ggf. ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Ich fand beides inakzeptabel und habe meine Eltern dann damit konfrontiert, dass ich - wenn sie nicht davon abweichen - mich an der Logopädiefachschule bewerben und Logopädin werden würde. Zum Glück war dann noch etwas Zeit bis zum Abi, bis dahin hatten sie sich wieder beruhigt und haben mir ein "sinnvolles" Studium mit "Berufsaussichten" ermöglicht.
...
ich wünsche mit für meine Kinder, dass sie selbstbestimmt und zufrieden leben. Dann ist das für mich "es gut haben"
Kann man vielleicht sagen, wenn alles rund läuft. Also klar will jeder, dass die Kinder zufrieden sind. Aber State of Trance' Aussage war ja, dass es schwerer zu akzeptieren ist, wenn man selbst "nichts Besonderes" ist als bei den Kindern.
Und wenn einer hier, dessen Kind auf die Realschule geht, weil es fürs Gymi nicht gelangt hat, oder Nachhilfe in 3 Fächern nehmen muss, oder keinen Bock auf ein Hobby außer Zocken hat oder mit den "falschen Typen" rumhängt oder Youtuber werden will sagt: toll, Hauptsache es geht ihm/ihr gut!, der sagt nicht die Wahrheit.
@Lindbergh, du hast Kinder?
Edit: wir haben immer mal wieder lernbehinderte Kinder aus sozial durchschnittlichen Familien. Ein solcher Vater, den ich bislang überhaupt nicht kannte, eröffnete ein Gespräch so: meine Große geht übrigens aufs Gymnasium."
Conni , was hättest du gerne studiert?
Die genaue Suche war noch nicht abgeschlossen, als die Wende kam. Biotechnologie und Informatik standen in der etwas engeren Auswahl. Wobei mir für letzteres der ausreichende Colakonsum fehlte.
Nach der Wende war ich dann selbst irritiert, weil das Argument meiner Eltern nachvollziehbar war. Aber ich hatte dann ja noch etwas Zeit und war mit der Entscheidung, Lehrerin zu werden, letztlich anfangs zufrieden und später glücklich.
Edit: wir haben immer mal wieder lernbehinderte Kinder aus sozial durchschnittlichen Familien. Ein solcher Vater, den ich bislang überhaupt nicht kannte, eröffnete ein Gespräch so: meine Große geht übrigens aufs Gymnasium."
Off Topic:
Das erinnert mich an den Bankberater, ein Schnösel, der ca. 15 Jahre jünger war als ich.
Bei der Kontoeröffnung sah er sich meine Bezügemitteilung an und fragte:
"Sie sind Lehrer?"
"Ja."
"Grundschule, oder?"
"Nein, Gymnasium."
"Sie machen also auch Abitur und so etwas?"
"Ja mache ich." (zunehmend indigniert.)
Und wenn einer hier, dessen Kind auf die Realschule geht, weil es fürs Gymi nicht gelangt hat, [...] sagt: toll, Hauptsache es geht ihm/ihr gut!, der sagt nicht die Wahrheit.
Meinst du das ernst?!? Ich habe zwar keine Kinder, aber wenn ich welche hätte und die "nur" auf die Realschule gingen, weil es "fürs Gymi nicht gelangt" hätte, dann wäre mir das ziemlich egal. Es muss doch nicht jedes Kind auf's Gymnasium und Abi machen!!!
Wir LehrerInnen können das sagen, weil wir wissen, wie das Schulsystem funktioniert. Da haben wir wirklich einen Standortvorteil.
Da die Allermeisten uns auf dem Gymnasium waren, würde ich sogar so weit gehen, zu sagen, dass wir wissen sollten, dass auf dem Gymnasium ein ganz schöner Leistungsdruck herrscht (verstärkt damals noch durch G8), und da würde ich zum Schutz meines Kindes wirklich sehr gut schauen, ob es dem Anspruch überhaupt gewachsen wäre.
Naja, aber jeder möchte doch ein SCHLAUES Kind, keiner wünscht sich ein Kind, das langsam(er) versteht, begreift, lernt. Und wenn das Kind nicht aufs Gym geht, dann ist es nicht richtig schlau.
So ist erstmal die kausale Denkweise. Dass manche Kinder später, anders, was andres etc. lernen, begreift man erst auf den 2. Blick - oder gar nicht.
Kann man vielleicht sagen, wenn alles rund läuft.
bei meinen Kindern lief nicht alles rund. Bei einem ganz und gar nicht. Ich hoffe aber, dass es sein/ihr Wunsch war, so, wie er/sie alles angepackt hat.
Das war schwer zu akzeptieren: Und wir reden hier nicht von einem Job mit geringerem gesellschaftlichen Ansehen bei der studierten Verwandtschaft, sondern von einem ganz und gar entgleisten Lebensweg.
Naja, aber jeder möchte doch ein SCHLAUES Kind, keiner wünscht sich ein Kind, das langsam(er) versteht, begreift, lernt. Und wenn das Kind nicht aufs Gym geht, dann ist es nicht richtig schlau.
Ein schlaues Kind? oder eher ein intelligentes? Ein fleißiges? Ein ehrgeiziges?
Ich habe mir oft gewünscht, die Lehrer würden sagen: Er/sie braucht ein bisschen länger, aber im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten ist er/sie zielorientiert und macht sein/ihr Zeug. Passt.
DAS wäre mal eine Aussage am Elternsprechtag gewesen. Statt "Er/sie verkauft sich unter Wert." "ER/sie könnte viel mehr, wenn er/sie nur wollte" "Er/sie ist leider sehr faul".
Was ich damit sagen will ..und was wir doch alle wissen: Klugheit und Intelligenz müssen nicht immer eine glatte Gymnasialkarriere nach sich ziehen.
Und eine Schulzeit, in der das Kind sich abrackert und in drei Fächern Nachhilfe haben muss, um auf der Scghulform zu bleiben, wer wünscht denn das seinem Kind?
Mir ist ein zielstrebiger Realschüler lieber als ein Abiturient, der sich plötzlich fragt "Upss, da isses ja, das Abi. Was mache ich denn jetzt damit?"
Das war schwer zu akzeptieren:
Nichts anderes sage ich. Es ist M.M.n. wesentlich schwerer zu akzeptieren, als wenn man selbst dies und jenes nicht schaffen kann.
Das ist wohl auch der Grund, warum eben auch viele unserer Eltern finden, wir hätten was Tolleres studieren oder eine handfeste Ausbildung machen sollen, je nach Wertestruktur der Familie.
Finde den Konjunktiv.
Schätzelein, an mir liegt es nicht, dass ich hier im Konjunktiv schreiben muss. Also wer gerne Kinder hätte, aber noch den passenden Partner sucht, darf sich gerne bei mir melden .
Finde den Konjunktiv.
Humblebee , ich werte nicht, ich stelle fest. Und es gibt nunmal Dinge, die kann man nicht nachvollziehen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Schon gar nicht, kann man für andere finden, wie sie das finden müssten. Das ist ein Prozess.
Oder sag mir mal zum Beispiel, was ich Eltern sagen soll, die mir ständig signalisieren, dass ihr Kind schwerere Sachen machen müsste. Und dass die Schule natürlich nicht richtig arbeitet, wenn das Kind nicht lesen lernt, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass das Kind eine Behinderung hat.
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