Bedrückendes Arbeitsklima

  • Was mir nicht klar ist, was meinst du mit "schreien", wird dann im Lehrerzimmer oder bei der Videokonferenz buchstäblich rumgebrüllt?

    Ja, richtig verstanden. Beide Personen zeigen ungehemmte Verhaltensweisen (schreien, schimpfen, beleidigen, Türe knallen, ...) Selbst banale Abstimmungen, die die Abläufe des Schulalltags nicht im geringsten beeinträchtigen, sind Anlass genug für einen unkontrollierten Wutausbruch. Dann herrscht tagelang, teils auch wochenlang sehr schlechte Stimmung im Lehrerzimmer.

  • Ja, richtig verstanden. Beide Personen zeigen ungehemmte Verhaltensweisen (schreien, schimpfen, beleidigen, Türe knallen, ...) Selbst banale Abstimmungen, die die Abläufe des Schulalltags nicht im geringsten beeinträchtigen, sind Anlass genug für einen unkontrollierten Wutausbruch. Dann herrscht tagelang, teils auch wochenlang sehr schlechte Stimmung im Lehrerzimmer.

    Ehrlich, sowas kann man aber auch nicht hinnehmen als Schule, als Schulleitung und als Kollegium. Das ist ja eine Zumutung für alle und etwas, wo die SL ganz ganz dringend den Allerwertesten hochbekommen und einschreiten muss. So eine Arbeitsatmosphäre ist ja Gift für alle. Wenn die sich so schon im Lehrerzimmer aufführen- was veranstalten die dann mit ihren Klassen, wo keiner zusieht und zuhört, wenn sie sich über SuS aufregen?

    Ganz bestimmt wird es einige weitere KuK geben, die sich vielleicht mit diesen Zuständen abgefunden haben, aber letztlich sehr dankbar sein werden, wenn sich daran endlich einmal etwas ändert. Niemand möchte doch so arbeiten müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ich persönlich würde mich in diesem Fall eher an die Schulleitung wenden.

    Zusätzlich würde ich sämtliche nicht verpflichtenden Treffen mit den entsprechenden Kollegen vermeiden. Sollen sich die beiden alleine in den Herzinfarkt brüllen...

  • An meiner alten Schule haben sich auch ein paar Lehrer im Team privat getroffen und wichtige Entscheidungen gefällt (Schülerbuchwahl, disziplinarische Maßnahmen...). Ich kam neu zu dem Team dazu und wurde zu diesen abendlichen, privaten Treffen per Mail eingeladen. Der Fachbereitsleiter war nicht dabei, weil den keiner mochte. Fand ich völlig unpassend, ich hab dann eine Rundmail an alle Betroffenen geschickt, dass ich schulische Dinge gern in der Schule besprechen möchte und dass der Fachbereitsleiter da auch mitzureden hat (bzw auch mitbekommen soll, was da alles diskutiert wurde, der hielt sich nämlich von jeglicher Arbeit fern) - kurzum, ich habe meinen Unmut sehr laut kundgetan und dann war Schluss mit diesen Treffen, es wurde alles in der Schule besprochen.

    Wäre das eine Möglichkeit? Ich mein, wenn´s nicht offiziell ist, dann sitzt du ja am längeren Hebel und du boykottierst jetzt einfach ihr System. Und nicht denken "aber wenn die dann trotzdem" etc., es wird allein durch deine angestrebte Änderung sich verändern.

    Danke für deinen Beitrag. Ich lese aus deinen Zeilen heraus, dass du auch großen Mut hattest, das unangebrachte Verhalten deiner Kollegen offen anszuprechen. Damit hast du in meinen Augen zwei sehr positive Dinge bewirkt: Nämlich, dass du den Fachbereichsleiter wieder mit ins Team integriert hast und dass die Besprechungen wieder in der Schule stattfinden.


    Im Moment fehlt mir schlicht und ergreifend der Mut. Warum mir der Mut fehlt, hat vermutlich mehrere Gründe: die zwei mir schon ohnehin sehr unangenehmen Kollegen könnten es wieder auf mich absehen (schon 1x erlebt), deren Dienstdauer an der Schule ist ein längerer; meine Beurteilung steht an; auch mein Denken, dass ältere Kollegen respektvoll behandelt werden, steht da wohl auch im Weg.


    Ich möchte Veränderung, ja. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich all das schaffe. Beide besagten Kollegen lassen sich von einer neuen und jüngeren Person nichts sagen. Das habe ich (freundlich formuliert:) mehr als deutlich gesagt bekommen. Zu gegebener Zeit, wenn ich emotional Abstand gewonnen und mehr Selbstbewusstsein aufgebaut habe, werde ich handeln. Eines ist mir klar: Die "Ist-mir-egal-Haltung" kann ich nicht.

  • Ehrlich, sowas kann man aber auch nicht hinnehmen als Schule, als Schulleitung und als Kollegium. Das ist ja eine Zumutung für alle und etwas, wo die SL ganz ganz dringend den Allerwertesten hochbekommen und einschreiten muss. So eine Arbeitsatmosphäre ist ja Gift für alle. Wenn die sich so schon im Lehrerzimmer aufführen- was veranstalten die dann mit ihren Klassen, wo keiner zusieht und zuhört, wenn sie sich über SuS aufregen?

    Ganz bestimmt wird es eineige weitere KuK geben, die sich vielleicht mit diesen Zuständen abgefunden haben, aber letztlich sehr dankbar sein werden, wenn sich daran endlich einmal etwas ändert. NIemand möchte doch so arbeiten müssen.

    Ich weiß nicht, ob die SL was davon weiß. Und ich vermute, dass wenn die SL davon wüsste, würde sie da nichts tun. Die SL hält sich im Allgemeinen sehr zurück.


    Wie es in deren Klassen zugeht, kann ich nur erahnen. Das Thema über die beiden Lehrer kam sponatan auf, weil mich ein Schüler im Unterricht korrigiert hatte. Dafür bedankte ich mich bei dem Schüler. Ich teilte zudem der Klasse mit, dass ich generell für Verbesserungen, Unterrichtsvorschläge, etc. offen bin und sie mir diesbezüglich Feedback geben sollen. Da sagte ein Schüler zu mir: "Bei Herr ... geht das überhaupt nicht." Sie erzählten mir mal, dass der Lehrer im Unterricht mal einen Fehler gemacht hatte. Er bekam einen Wutausbruch und meinte, dass er keine Fehler mache. Die Schüler waren über diesen Wutausbruch entsetzt. Sie wissen inzwischen, dass sie ihn nicht mehr auf Fehler hinweisen und geben ihm auch keine spontane Feedbacks mehr, weil das auch schon mal schief gelaufen ist. Über den anderen Kollegen äußern sich die Schüler auch sehr negativ.


    Ich halte diese Arbeitsatmosphäre auch nicht aus. Wie es den anderen geht, weiß ich nicht.

  • Das klingt grässlich. Pass trotzdem auf, dass du dich nicht mit SuS über KuK unterhältst. Zuhören bei Problemen, nachfragen, ob schon mit der Lehrkraft das direkte Gespräch gesucht wurde, als KL ggf. das Gespräch mit Fachlehrkräften suchen ja, alles Weitere nein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallöle,


    So eine verfahrene Situation hatten wir auch mal an unserer Schule. Das ging dann soweit, dass die SL meinte, einen Mediator einschalten zu müssen. Das ging "nach hinten" los! Es wurde in dieser Mediationssitzung soviel gelogen und geheuchelt, wie ich es als junger Kollege nicht glauben wollte. Mir ist dann der Kragen geplatzt und ich habe mal die Sachen aus meiner Sicht auf den Tisch gebracht. Es folgte blankes Entsetzen in den Augen der alten KuK, die dann nachher zu mir kamen und sich für die offenen Worte bedankten. Für mich war die Sache insofern gut, weil die Fronten geklärt waren. Inzwischen sind die damaligen Protagonisten entweder im Ruhestand oder unter der Erde. Die Situation ist jetzt entspannt. Jeder hat ein Recht sich zu verteidigen ! VG

  • Pons Hast du dein Ref in einem anderen Bundesland als Bayern gemacht? Zumindest für Gymnasiallehramt und zumindest vor einigen Jahren noch wurde da nämlich SEHR intensiv Schulrecht besprochen und auch geprüft als Teil des 2. Staatsexamens, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das für andere Schulformen/inzwischen so viel anders ist.

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