Schlechte Noten seit Wechsel- bzw. Distanzunterricht

  • Hallo,


    ich unterrichte Spanisch in der Qualifikationsphase. Seit dem Wechselunterricht (und jetzt Diszanzunterricht) gebe ich den SuS sehr viel Übungsmaterialien, um Vokabular und Grammatik zu festigen. Ich habe aber festgestellt, dass die SuS sehr wenig machen. Auch die guten Schüler haben tendenziell abgebaut.


    Die zweite Klausur ist unteirdisch. Es wurden teilweise weder Vokabeln noch die Bildung von Vergangenheitszeiten gelernt, obwohl wir das sehr oft gemacht haben. Das Werkzeug haben die SuS mitbekommen, das habe ich wochenlamg gemacht und habe weitere Inhalte erstmal reduziert. Und es kamen nur diese Inhalte dran, obwohl ich eigentlich viel weiter sein müsste.


    Normalerweise würde ich sagen, sie wollen das Abitur und müssen selbst zusehen, wie sie sich selbst motivieren zuhause und Vokabeln und Grammatik lernen...


    Gibt es hier Spanischlehrer, die seit dem Distanzunterricht ähnliche Probleme haben? Für Tipps, wie man das Ganze wieder auffangen kann wäre ich sehr dankbar.


    Gruß

    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Ich gehe davon aus, dass allen Schülern die technischen Voraussetzungen zur Verfügung stehen, die sie benötigen-


    Ansonsten würde ich auch in der Oberstufe mal einzelne Schüler ansprechen, was denn los sei, warum sie keine Aufgaben abgeben. Bei uns müssen die Aufgaben an die Dienstmailadresse des Lehrers geschickt werden, wenn unsere online Plattform genau das ist: platt,


    Wer sich in der Sek II nicht zum Lernen bewegen lassen mag, egal ob im Distanz- oder im Präsenzunterricht, dem renne ich allerdings nicht zu sehr hinterher.

    Stichwort Oberstufe, Bringschuld des Schülers, Eigenverantwortung des Schülers, Erwachsenwerden

  • Es gibt Schüler, auch gute, die einfach abtauchen im Distanzlernen. Da gebe ich dann auch die entsprechende Note für. Viele kriegen sich einfach nicht motiviert den Distanzunterricht ernst zu nehmen.

    Wenigstens hat man jetzt mal handfeste Beweise, die sonstige Mitarbeit entsprechend zu bewerten 🤫

  • Die müssen bei mir auch alles abgeben, aber anscheinend reicht es nicht ...Aber vielleicht wollen einige auch nicht, weil sie es nicht wirklich brauchen... Zu viel nachdenken schadet :)

  • Es wurden teilweise weder Vokabeln noch die Bildung von Vergangenheitszeiten gelernt

    Das habe ich auch festgestellt. Das ist aber im Präsenzunterricht auch häufig so.

    Da sie Vokabeln sonst auch immer zu Hause lernen, gibt es dafür keine Ausrede. Ich glaube, es liegt daran, dass immer noch viele den Distanzunterricht nicht so ernst nehmen. Oder sich eben nicht motivieren können. Aber ich glaube, da sind uns als Lehrer einfach Grenzen gesetzt, was sollen wir noch tun? Ich würde ggf. auch vielleicht einzelne noch anrufen und mit ihnen sprechen, manchmal hilft das vielleicht schon, weil sie sich dadurch sehr ernst genommen fühlen. Aber mehr kann man aus der Ferne nicht tun, denke ich...

  • Ich glaube, es liegt daran, dass immer noch viele den Distanzunterricht nicht so ernst nehmen. Oder sich eben nicht motivieren können.

    Vor allem Letzteres. Wenn ich meine Kinder so beobachte (die sind noch etwas jünger aber trotzdem, Menschen halt), es ist ganz schön viel zu machen, selbst zu strukturieren und dran zu bleiben. Es sind ja rund 10 verschiedene Fächer und jeder Lehrer macht es anders. Der eine bastelt an einem Padlet rum, der andere verschickt Mails, der dritte lädt irgendwann irgend was hoch, ohne Bescheid zu geben, dass was Neues ansteht, die vierte versucht sich an einer Videokonferenz, der fünfte will ein Plakat erstellt haben, die sechste sammelt die Aufgaben ein, die siebte schreibt, man könne das Arbeitsergebnis irgendwann mal in die Schule mitbringen... Sie sind schon gefordert, diszipliniert, strukturiert und motiviert zu bleiben.


    Nicht aus Fachlehrer- sondern aus Elternsicht würde ich sagen: Jeden Freitag Vokabeltest. Geh ihnen auf die Nerven, erinnere sie an dein Fach, rufe an, wenn jemand nichts macht usw., muss ja nicht wochenlang sein, aber am Anfang, um zu zeigen, dass du ERWARTEST, dass der Scheiß gemacht wird. Und dass man sich dir und deinem Fach nicht entziehen kann.

    • Offizieller Beitrag

    wie bin ich froh, dass wir einfach nach Stundenplan arbeiten, Materialien am Abend vorher in den Klassenordner hochladen und ebenfalls am Abend vorher die Ansage machen, in welcher Form der Unterricht am Folgetag aussehen wird (z.B. morgen zur dritten Stunde um 9:30 alle hier zur VK). Seitdem kommen die Schüler viel besser klar, auch die Großen. die sich dann mühsam aus dem Bett pellen.Aber immerhin8)

  • Wir arbeiten auch nach Stundenplan, aber ich habe gefühlt die Kontrolle verloren. Ich suche schon den Kontakt. Eine nicht so motivierte Schülerin meldet sich ab, weil sie zur ersten Stunde gesundheitlich nicht in der Lage ist am PC zu arbeiten und das in der 12 .... Mir sind Grenzen gesetzt und das nervt mich ...

  • Das tut mir Leid. Gerade, wenn man Zeit und Energie investiert hat, ist es frustrierend. Vielleicht ist dann tatsächlich abgrenzen die richtige Strategie, damit es einem selbst langfristig gut geht.

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