Distanzunterrricht - wie läuft es technisch und organisatorisch

  • Ich weiß, war bei mir genauso. Und auch hatte Schüler im kompletten Fernunterricht ab Mai.


    Es gibt bei uns aber kaum einen Schüler, der genau dieselben Lehrer wie ein anderer Klassenkamerad hat. Wir haben ab Klasse 5 Profile (viele Wahlmöglichkeiten). Bei uns sammelt daher jeder Lehrer und gibt sie dem Kind, wenn es wieder kommt (für mich anstrengender, ich trage außer meinem Tablet und das aktuelle Material kaum etwas herum).

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  • Ich hab in einer Klasse sogar 4, die teils seit Mai, teils erst später zu Hause waren. Da mussten dann auch andere Aufgaben, zusätzliche VideoKonferenzen etc nötig. Die haben sich gefreut jetzt endlich wieder in der Klasse integriert zu sein.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe gerade in der lokalen Presse gelesen, dass alle von zwei Jahrgängen in einer Woche kämen, aber auf zwei Räume verteilt würden, in der 2. Woche die anderen beiden Jahrgänge, also 5 von 10 Schultagen. Die Notbetreuung muss daher anders organisiert werden, weil die Lehrer sie nicht zusätzlich übernehmen könnten

    Genau, das mit den nur zwei Jahrgängen ist so vorgegeben.

    Ich habe ich auch schon überlegt, dass dann auch zwei Räume für jede Klasse möglich wäre.

    Aber zum einen habe ich das Infoschreiben dazu anders in Erinnerung und andererseits habe ich letztes Jahr im Mai selbst eine 6. Klasse in zwei Räumen beschult. Andere Lehrer waren als zweite Aufsicht eingeteilt, hatten aber andere Fächer. Ich fand die 22,5 min - Blöcke fürchterlich kurz, und die Schüler haben dann ja doch wieder die Hälfte der Zeit selbständig arbeiten müssen. Dazu müssen sie dann nicht im Präsenzunterricht sein.


    Und dann kommt noch dazu, dass die Kinder ja keine Vertretungslehrer treffen wollen, sondern ihren Klassenlehrer. Gerade in der Grundschule zumindest.


    LG DFU

  • Ich habe schon überlegt, falls die Frage aufkommt, was ich darauf antworten würde. Ich denke, dass es die Asynchronität zwischen Stoff erarbeiten, Fragen hierzu stellen und Stoff anwenden ist, die mich hierbei stört. Gerade den Vorbereitungsaufwand finde ich hierbei auf Schüler- und Lehrerseite auffällig hoch. Außerdem fällt es Kindern häufig schwer, sinnvolle Fragen zu stellen.

    Ich habe da gegenteilige Erfahrungen. Die (material- bzw. quellengestützte) Erarbeitung neuer Inhalte fällt vielen meiner Schülerinnen und Schülern relativ einfach und das bekommen sie gut selbst hin. Die meisten Fragen entstehen bei der Anwendung auf komplexere Problemstellungen als in den oft einfach gehaltenen Einführungsbeispielen. Und genau diese werden im Unterricht angegangen, wofür durch das Auslagern der Trivialbeispiele dann deutlich mehr Zeit ist.

  • An den weiterführenden Schulen (ab Klasse 5) war es bei uns oft so geregelt, dass die eine Hälfte erst eine Stunde Deutsch und dann Mathe hatte, die andere Hälfte umgekehrt. Keine Ahnung, wie es die Grundschulen hier handhaben (bei allen Fächern beim Klassenlehrer). Das stand leider nicht im Artikel.


    (Wir selbst hatten wochenweise Wechselunterricht mit normalen Stundenplan, das war aber die Ausnahme. Die meisten hatten sich hier wie oben beschrieben auf die Hauptfächer beschränkt, dafur täglich je eine Stunde, z. B. gekoppelt Deutsch - Mathe, 1./2. Fremdsprache usw.)

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  • Meine Videokonferenz über Teams war heute grauenvoll. Ungefähr die Hälfte der Schüler hat nichts gehört. Und das Problem damit, dass die "Hand hakt" (also oben bleibt, obwohl der S. sich nicht mehr meldet) besteht auch immer noch. Es war ein einziges Chaos heute...

    Als wir Übungen besprochen haben, hab ich am Ende gesagt, ruft halt rein und ich trage die Lösungen auf dem geteilten Bildschirm ein. Aber den haben dann auch wieder nicht alle gesehen 🙈.


    Ich bin grad total demotiviert :(

  • Habs nicht gelesen. Das "Nachrichtenmagazin" Focus hat eine geringere Qualität als mein Klopapier nach der Benutzung. Nicht drüber ärgern, gar nicht erst mit Klickzahlen beglücken (und wenn, dann mindestens mit Werbeblocker)

  • Laut Focus sind wir alle faule Säcke, die sich sowieso nicht ins Distanzlernen einarbeiten und die letzte "normale Stunde" war vor 11 Monaten? Ehhhhh.

    Kommentar unterm Artikel: "Die Universitäten haben es vorgemacht. Innerhalb eines Semsters wurden alle Vorlesungen auf digital umgestellt. Die Student*innen brauchen nur noch einen Internetzugang und ein Laptop oder Tablet um den Vorlesungen zu folgen. Warum klappt das an den Schulen nicht?"


    Man sieht an dem Kommentar, wieviel Ahnungslosigkeit bei den Lesern bzw. der allg. Bevölkerung herrscht. Viele denken und sagen, die Lehrer seien zu doof, zu alt, zu starrsinnig, zu faul, zu verbeamtet, um Videokonferenzen zu machen oder digitale Tools für den Distanzunterricht zu nutzen.


    Dass das Hauptproblem (meiner Erfahrung nach und auch nach vielem, was ich hier lese) ist, dass viele Schüler einfach schlechte Verbindungen haben, keine oder zu wenige Geräte oder nur Smartphones besitzen, manche auch "verschwinden" im Distanzunterricht und schlecht erreichbar sind, Aufgaben nicht abgeben, dass Schüler einer Grundschule oder Unterstufe eben nicht mit Studenten einer Uni gleichzusetzen sind und häufig auch nicht so gut selbständig arbeiten können oder mit den ganzen Tools überhaupt klar kommen, wird total außer Acht gelassen.. Meine 5. Klasse kommt nicht gut mit online auszufüllenden Übungen zurecht und hat schon Probleme, Dateien auf Teams zu finden...

    Aber die Lehrer sind zu faul und zu doof. Mich nervt das schon ganz schön, v. a. wenn es immer so pauschal behauptet wird (Faule gibt es ansonsten in jedem Berufszweig, bei den Lehrern und bei allen anderen...).

  • Kommentar unterm Artikel: "Die Universitäten haben es vorgemacht. Innerhalb eines Semsters wurden alle Vorlesungen auf digital umgestellt. Die Student*innen brauchen nur noch einen Internetzugang und ein Laptop oder Tablet um den Vorlesungen zu folgen. Warum klappt das an den Schulen nicht?"


    Man sieht an dem Kommentar, wieviel Ahnungslosigkeit bei den Lesern bzw. der allg. Bevölkerung herrscht. Viele denken und sagen, die Lehrer seien zu doof, zu alt, zu starrsinnig, zu faul, zu verbeamtet, um Videokonferenzen zu machen oder digitale Tools für den Distanzunterricht zu nutzen.

    Ich lese mir tatsächlich solche Artikel nicht mehr durch und nehme auch so einen Mist nicht als etwas an, das sich auf mich bezieht.

    Solche Frechheiten zu verbreiten, die zum Großteil nichts mit der Realität zu tun haben, ist einfach ne Sauerei allererster Güte.

    Dass ich pro Woche 6 Videokonferenzen plus Korrekturen und Betreuung nebst Dauererreichbarkeit für Schüler, Eltern und Kollegen organisiere, während ich zwei mal pro Woche in der Notbetreuung sitze, muss ich hier wohl keinem erzählen.

    Das Feedback von meinen Schülern und das der Eltern nehme ich gerne ernst und an.

    Alles Andere ist für mich eine mediale Hexenjagd sondergleichen.

  • Max Goldt über die Bild: "Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." aus: Mein Nachbar und der Zynismus...


    Seit ich gesehen habe, wie Leute unter Focus kommentieren, wenn etwas zu ertrunkenen Flüchtlingen oder zu katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingsunterkünften kommt, weiß ich: das Zitat gilt für Focus genauso.

  • Seit ich gesehen habe, wie Leute unter Focus kommentieren, wenn etwas zu ertrunkenen Flüchtlingen oder zu katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingsunterkünften kommt, weiß ich: das Zitat gilt für Focus genauso.

    Und für jeden Artikel, egal aus welcher Zeitung, der im Fossil Facebook gepostet und kommentiert wird

  • Laut Focus sind wir alle faule Säcke, die sich sowieso nicht ins Distanzlernen einarbeiten und die letzte "normale Stunde" war vor 11 Monaten? Ehhhhh.

    Nun... dann sollten wir das Klischee erfüllen, die Füße hochlegen und das Leben genießen. 8)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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