Distanzunterrricht - wie läuft es technisch und organisatorisch

  • Ich antworte mal für Veronica Mars: Nein, an der Berufsschule gibt es in der Regel keine "Parallelklassen".


    Ich arbeite auch, wenn es Parallelklassen gibt, so wie ich es für richtig halte und nicht wie der Kollege. Hauptsache die Schüler erreichen die geforderten Kompetenzen am Ende der Klasse.

    Bei uns gibt es z.B. 9 Parallelklassen, davon eine reine 1er, weil neu, der Rest 1-3, wenn du da dich mit allen absprichst, dann reichen dir 24h am Tag nicht.

  • Klingt nach einer großen Grundschule :staun:. Dazu habt ihr auch 6 Jahrgangsstufen, statt wie bei uns 4. Wenn Absprachen gewünscht sein sollten, macht es dann natürlich eher Sinn, dass man sich je 2 Klassen herauspickt und deren Ablauf möglichst synchronisiert. Ist schwierig, aber da wird mir der Vorteil einer kleinen Grundschule bewusst.

    • Offizieller Beitrag

    Was eine Traumtänzerei. Ich glaube immer mehr, dass du nicht in der Schule tätig bist.


    Zitat

    In der Fantasie-Grundschule können die das. Wenn es eine reale Grundschule sein sollte bei Lindbergh, dann ist es halt kein Wunder, dass es nicht läuft und er sich Präsenz wünscht.


    Finde ich nicht.

    Hier ist es ähnlich:


    Mo: jeweils eine Gruppe aus jeder Klasse

    Di: jeweils die zweite Gruppe aus jeder Klasse

    Mi: siehe Mo

    Do: siehe Di

    Fr: wöchentlicher Wechsel


    In Grundschulen ist das eine logische Kombination - vorausgesetzt die Lehrerstellen sind entsprechend verfügbar. Aber hier im Umkreis machen es jetzt die meisten Grundschulen so.

    Das entspricht dem Konzept, welches Lindbergh beschreibt. Nur dass bei ihm nicht die Gruppen der Klasse sich abwechseln, sondern die Klassen. (Hatten wir auch kurz überlegt - wir haben uns dann aber dagegen entscheiden.)


    kl. gr. frosch

    • Offizieller Beitrag

    Klar. Aber die "Traumtänzerei", der ich widersprochen habe, bezog sich ja darauf, dass dieses Konzept nicht möglich wäre. Möglich ist es. Aber schon stark auf Kante genäht.


    kl. gr. frosch

  • Anderes Beispiel: Kinder verpassen wegen eines Arzttermins oder Krankheit Stoff. Ihnen fehlen Hefteinträge und Materialien, denen sie (oder die Eltern) mühsam hinterherlaufen müssen. Da wäre es doch viel praktikabler, wenn das zukünftig einfach online zur Verfügung stünde. Das gleiche gilt, wenn SuS Material verschludert haben.

    Für mich ist es kein großer Aufwand, die Arbeitsblätter und andere Materialien schnell hochzuladen.

    Da bin ich ehrlich gesagt anderer Meinung. Ich finde, dass die Schüler selbst lernen müssen, sich darum zu kümmern. Natürlich kann man bei längerer Krankheit (z.B. mit Krankenhausaufenthalt) als Lehrer aushelfen (habe ich auch schon gemacht und ich hebe Arbeitsblätter für Fehlende auch immer auf oder gebe sie jmd. mit), aber wenn das grundsätzlich so sein soll, bietet die Schule noch mehr Service und die Kinder werden noch unselbständiger. Einerseits machen sie Beliebtheitsumfragen über Lehrer im WhatsApp-Klassenchat, aber sie schaffen es andererseits nicht, mal einen Hefteintrag abzufotografieren und zum Abschreiben zu schicken oder vorbeizubringen, wenn sie eine Straße weiter wohnen oder mal nachzufragen, wenn sie vergessen haben, die Hausaufgabe abzuschreiben oder eine Seite /Nummer aufgeschrieben haben, die es gar nicht gibt.


    Ich habe auf Mebis zu Beginn des Schuljahres für meine Französisch-Klasse auf deren Bitte einige Hefteinträge nochmal zur Wiederholung hochgeladen (angeblich hatten sie die Themen alle nicht - auf Nachfrage bei der Lehrerin im Vorjahr kam heraus, sie hatten das sehr wohl, und zwar ausführlich!), später sehe ich, dass nur 2 o. 3 Schüler die Hefteinträge aufgerufen haben... Ohne Worte...

  • Das hatte ich schon nach dem ersten Lockdown vor und will das wirklich teilweise beibehalten. Das Konzept finde ich tatsächlich ziemlich gut.

    Ich auch! Meine Schüler*innen sind dafür noch nicht reif genug, aber bei älteren könnte man so viel mehr Mitdenken anregen, indem die Leutchen mit Fragen angereichert erscheinen und nicht mit vor der Brust verschränkten Armen und der Erwartungshaltung, was man ihnen darzureichen gedenke.

  • Stimmt alles (und wird bei uns schon das ganze Schuljahr, also auch vor der Schulschließung so gehandhabt und wird vermutlich auch so bleiben, wir verwenden aber Moodle).


    Ergänzend kommt bei uns dazu. Dank der vielen Kurse bereits ab Klasse 5 gibt es bei uns keinen Konferenznachmittag. Früher fiel einfach der Unterricht aus, bei Leistungskursen direkt vor dem Abi manchmal problematisch (ich habe sogar schon Konferenzbefreiung beantragt und erhalten, mir fielen mal 4 von 5 Doppelstunden nacheinander ). Dieses Jahr habe ich einfach etwas hochgeladen, es hat hervorragend geklappt. Ich habe auch vor, dass ich es bei Fortbildungen, die mich interessieren, aber von der Schule nicht die höchste Priorität erhalten (ich lerne noch sehr gerne dazu), dies vorzuschlagen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Da bin ich ehrlich gesagt anderer Meinung. Ich finde, dass die Schüler selbst lernen müssen, sich darum zu kümmern. Natürlich kann man bei längerer Krankheit (z.B. mit Krankenhausaufenthalt) als Lehrer aushelfen (habe ich auch schon gemacht und ich hebe Arbeitsblätter für Fehlende auch immer auf oder gebe sie jmd. mit), aber wenn das grundsätzlich so sein soll, bietet die Schule noch mehr Service und die Kinder werden noch unselbständiger. Einerseits machen sie Beliebtheitsumfragen über Lehrer im WhatsApp-Klassenchat, aber sie schaffen es andererseits nicht, mal einen Hefteintrag abzufotografieren und zum Abschreiben zu schicken oder vorbeizubringen, wenn sie eine Straße weiter wohnen oder mal nachzufragen, wenn sie vergessen haben, die Hausaufgabe abzuschreiben oder eine Seite /Nummer aufgeschrieben haben, die es gar nicht gibt.


    Ich habe auf Mebis zu Beginn des Schuljahres für meine Französisch-Klasse auf deren Bitte einige Hefteinträge nochmal zur Wiederholung hochgeladen (angeblich hatten sie die Themen alle nicht - auf Nachfrage bei der Lehrerin im Vorjahr kam heraus, sie hatten das sehr wohl, und zwar ausführlich!), später sehe ich, dass nur 2 o. 3 Schüler die Hefteinträge aufgerufen haben... Ohne Worte...

    Da geb ich Dir recht, wenn es um ältere und fittere SuS geht.

    Die Kleinen und auch leistungsschwächere SuS schaffen das aber oft noch nicht alleine.

  • Wechselmodell ist für mich: Tag 1 und 2 kommt Klasse A. Tag 3 und 4 Klasse B


    Hybrid ist für mich: Halbe Klasse A kommt am Tag 1 und 2, der Rest Distanz, Andere Hälfte kommt am Tag 3 und 4, erste Hälfte Distanz.


    Ist das nicht so?

    Hier wird der Begriff "Hybridunterricht" selten bis gar nicht verwendet, sondern "Wechselunterricht" bzw. "Wechselmodell". Der wird aber unterschiedlich umgesetzt, allerdings jeweils nur mit halben Klassen: entweder kommen die halben Klassen im tageweisen Wec hsel (z. B. Gruppe A Montag, Mittwoch und Freitag, Gruppe B Dienstag und Donnerstag, dann in der Folgewoche umgekehrt; oder Gruppe A Montag bis Mittwoch, Gruppe B Donnerstag und Freitag, in der Folgewoche ebenfalls umgekehrt) oder im wochenweisen Wechsel.

    Ob dann die Gruppe, die jeweils ihren "Distanztag" hat, für diesen Tag Arbeitsaufträge erhält oder ob diese SuS per "Streaming" zum gerade stattfindenden Präsenzunterricht zugeschaltet werden, hängt natürlich insbesondere von der technischen Ausstattung der Schule ab.

    Ja, ich frage mich auch immer was "Homeschooling" sein soll. Das klingt für mich nach schlecht geplantem "Distanzunterricht".

    Homeschooling or home schooling, also known as home education or elective home education (EHE), is the education of school-aged children at home or a variety of places other than school. Usually conducted by a parent, tutor, or an online teacher, ..." (Quelle: unser allseits beliebtes "Wikipedia").

    Dieser Begriff wird z. B. in Großbritannien aber äquivalent zum deutschen Begriff "Distanzunterricht" oder "Distanzlernen" verwendet, beispielsweise in diesem Artikel der BBC "Covid-19: The challenges of home-schooling" (https://www.bbc.com/news/technology-55573803).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • state_of_Trance : Lieb von dir ;) !

    Ich verwende den Begriff "Homeschooling" selbst sehr oft, was aber wohl auch daran liegt, dass ich häufig britische Zeitungs- u. ä. Artikel online lese und dort eben dieser Begriff schon seit letztem Jahr ebenfalls im Zusammenhang mit den Corona-bedingten Schulschließungen benutzt wird.

    Im "klassischen Sinne" bedeutet aber "homeschooling" meines Wissens tatsächlich, dass Eltern (ohne Zuhilfenahme einer Lehrkraft) ihre Kinder zuhause unterrichten, wie es ja z. B. in den USA möglich ist.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hybriduntericht bedeutet für mich, alle haben zugleich Schule, ein Teil in Präsenz, der andere verfolgt von zu Hause aus über Kamera. Dann wird gewechselt.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Hybriduntericht bedeutet für mich, alle haben zugleich Schule, ein Teil in Präsenz, der andere verfolgt von zu Hause aus über Kamera. Dann wird gewechselt.

    Genau so definiere ich es auch, bzw. wir an der Schule.


    Hybrid: Hälfte da, die andere wird per Videokonferenz (bei Bedarf) zugeschaltet. Wochenweiser Wechsel. Jede Gruppe hat also mal direkten Kontakt und muss mal mehr selbstständig arbeiten.


    Wechsel: Tageweise wechsel, Lehrer muss alles doppelt erklären.



    Ich persönlich baue mehr und mehr auf das Flipped Classroom Prinzip, das kann man sowohl in präsenz als auch in Distanz gut anwenden, so dass da kein Riesenaufwand mehr betrieben werden muss.

  • Ob dann die Gruppe, die jeweils ihren "Distanztag" hat, für diesen Tag Arbeitsaufträge erhält oder ob diese SuS per "Streaming" zum gerade stattfindenden Präsenzunterricht zugeschaltet werden, hängt natürlich insbesondere von der technischen Ausstattung der Schule ab.

    Oder davon wie genau das Bundesland den Datenschutz nimmt, denn Streamen des Präsenzunterrichts ist ein ganz heißes Eisen und daher nicht umsonst in vielen Bundesländern eh verboten.

  • Oder davon wie genau das Bundesland den Datenschutz nimmt, denn Streamen des Präsenzunterrichts ist ein ganz heißes Eisen und daher nicht umsonst in vielen Bundesländern eh verboten.

    Das ist allerdings richtig!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns ist Wechsel auch wochenweise statt tageweise, aber eben kein streamen des Unterrichts. Lehrer erklärt also doppelt, Übungsaufgaben macht der Schüler in der andere Woche alleine. (Bei tageweise käme ich, glaube ich, durcheinander, auch wenn es für Versuche praktisch wäre).

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  • Flipped Classroom finde ich persönlich ganz schlimm, aber eine Userin aus dem Berufsschulbereich, den Namen habe ich leider vergessen, nutzte die Methode bereits vor Corona regelmäßig, wenn ich mich richtig erinnere.

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