Videokonferenz kann von SL erzwungen werden - oder gibt es Möglichkeiten sich zu wehren?

  • Vielleicht sehe ich das Problem auch zu eng, weil ich Mitarbeitervertretung mache, aber wir würden unseren Dienstgeber nie damit durchkommen lassen, dass er behauptet, das Ganze wäre Mobilarbeit und kein Home-Office. Die Definition von Mobilarbeit hat nämlich im Wesentlichen Vorteile für die Dienstgeberseite, mal abgesehen davon, dass die von den meisten Trägern gestellten iPads nicht einmal die Voraussetzungen für Mobilarbeit erfüllen.


    Ganz hart: Wenn ich Videounterricht mit einem Caipirinha und einer Cohiba an einer Bar in der Südsee halten darf und der Dienstgeber damit keine Probleme hat, meinetwegen: Mobiles Arbeiten. Der Dienstgeber erwartet aber eine ganze Menge Dinge, die ich sinnvollerweise nur von der Schule aus oder daheim erfüllen kann. Dann ist das Ganze auch Home-Office und der Dienstgeber hat die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen und Kosten zu übernehmen.


    Noch einmal ganz deutlich: Ich habe gar nichts dagegen, wenn jemand freiwillig dem Dienstgeber das Internet bezahlen möchte und auf eigene Kosten irgendwas anschafft, damit alles so läuft wie es soll. Aber das darf der Dienstgeber nicht von Kollegen erwarten.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • ich finde die meisten Kollegen da aktuell sehr kulant zugunsten des Dienstgebers...

    Das ist so. Ich bekenne mich schuldig. Es sind besondere Zeiten. In denen habe ich nicht so wirklich Hemmungen, private Hardware für den Distanzunterricht einzusetzen. Und so beruht dann vieles, das gut läuft auf Engegament der Lehrerinnen, das über ihre dienstliche Verpflichtung hinaus geht.


    Ich find's ätzend, dass die Dienstherrin uns mal wieder hängen lässt. Auf der andere Seite finde ich es angenehm, technisch soweit ausgestattet zu sein, dass eben doch etwas läuft.


    Ich baldowere aber schon 'rum, wie ich's mache, wenn die Pandemie soweit im Griff ist. Ich denke ernsthaft darüber nach, den Einsatz meines privaten Rechners für dienstliches gänzlich einzustellen. Dann empfinge ich auf den Dienstrechnern die E-Mails in der Schule (einmal täglich), würde mein Archiv an Material Archiv sein lassen und es gibt Buch und Tafel (so lange wir noch Buch und Tafel haben).


    Mal sehen, was ich dann wirklich mache.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Mobil ist das bei mir auch eher nicht.


    Ich habe hier die ganze Zeit mein Surface laufen (ja, das kann ich rumtragen), aber auch meinen Desktop PC mit zwei Bildschirmen. Den kann ich jetzt eher weniger rumtragen. So läuft es für mich am besten.

    Die VKen laufen über das Surface, alles andere (Erstellen von Arbeitsaufträgen, beantworten von Emails etc.) läuft über den Desktop PC.

  • Mobil ist das bei mir auch eher nicht.


    Ich habe hier die ganze Zeit mein Surface laufen (ja, das kann ich rumtragen), aber auch meinen Desktop PC mit zwei Bildschirmen. Den kann ich jetzt eher weniger rumtragen. So läuft es für mich am besten.

    Die VKen laufen über das Surface, alles andere (Erstellen von Arbeitsaufträgen, beantworten von Emails etc.) läuft über den Desktop PC.

    Glaube du sitzt an meinem Schreibtisch :D

  • Meistens stimme ich dir ja nur per "Daumen hoch" zu, aber hier möchte ich mich mal ausdrücklich anschließen und meinen Senf dazu geben.


    So wie uns die Dienstherren und Schulträger seit Jahren verarschen und jetzt VÖLLIG hängen lassen, inklusive fast täglicher offener Lügen, wird das bei mir so laufen: Wenn mein aktueller Laptop die Grätsche macht, war's das. Ich werde nur noch das verwenden, das mir gestellt wird. Und wenn ich dann wieder alles mit Kreide an die Tafel male, mir auch egal, kann ich auch.


    Keinen Cent mehr werde ich diesen unfähigen und verantwortungslosen Lügnern schenken.

  • Keinen Cent mehr werde ich diesen unfähigen und verantwortungslosen Lügnern schenken.

    Die Formulierung ist deutlich. Ich kann nicht widersprechen.



    Ich werde nur noch das verwenden, das mir gestellt wird. Und wenn ich dann wieder alles mit Kreide an die Tafel male, mir auch egal, kann ich auch.

    Tafel ist immer noch mein Lieblingsmedium. Alles andere dient nur der Unterstützung. Nö, Tafel ist cool.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Keinen Cent mehr werde ich diesen unfähigen und verantwortungslosen Lügnern schenken.

    Der Eine so, der Andere so.

    Zum Glück läuft Jitsi nur als Nebenprodukt auf dem Server. Der Rest läuft eh nur für mich. Ist dann schon ne ganz coole Win-Win-Situation.

  • Bei uns zumindest wird nie konkret verlangt, die privaten Sachen zu nutzen. Das ist natürlich genial, denn so bleibt es ja freiwillig.

    Man könnte ja auch die uralten Gammel-PCs im Computerkabinett nutzen. Keine Webcam? Na und? Schreibtischmaße für Kinder? Was solls.


    Wir sammeln jetzt Best-Practise-Beispiele. Vermutlich deswegen, weil keiner weiß, wie es richtig geht.

  • Bei uns zumindest wird nie konkret verlangt, die privaten Sachen zu nutzen. Das ist natürlich genial, denn so bleibt es ja freiwillig.

    Man könnte ja auch die uralten Gammel-PCs im Computerkabinett nutzen. Keine Webcam? Na und? Schreibtischmaße für Kinder? Was solls.


    Wir sammeln jetzt Best-Practise-Beispiele. Vermutlich deswegen, weil keiner weiß, wie es richtig geht.

    Wir haben um der Wahrheit die Ehre zu geben eine ganz brauchbare Ausstattung in der Schule (überall Dokucam, Beamer und Lehrerrechner) und industrie-gesponserte iPads für alle Kuk.


    Trotzdem schon nochmal ein Unterschied zu der aktuellen Variante daheim mit drei Endgeräten für unterschiedliche Aufgaben, mehreren Webcams, Profimikro (eigentlich fürs Hobby gekauft, für Videoaufnahme aber auch gut) und Grafiktablet.

  • Bei uns zumindest wird nie konkret verlangt, die privaten Sachen zu nutzen.

    Eben konkret verlangen kann das niemand, also tun sie es auch nicht. Die Erwartung, die man aber heraushören kann, das zu tun, ist manchmal dich sehr deutlich.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • aber wir würden unseren Dienstgeber nie damit durchkommen lassen, dass er behauptet, das Ganze wäre Mobilarbeit und kein Home-Office.

    Schniggeldieschniggsache, kompliziert. Für mobiles Arbeiten spricht, dass zumindets der Distanzunterricht emporär ist. Dagebem dass wir das, was mir machen, nicht mobil machen können, da wir mit 'nem iPad im Zug noch nicht fertig sind.


    Bei der tagesschau versuchen die das auseinander zu klamüsern. Interessant bei allen Unterschieden:




    Ansonsten gelten allerdings weitestgehend die gleichen Regelungen wie beim Homeoffice auch. Das heißt: grundsätzlich muss der Arbeitgeber auch eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz vornehmen. Er muss also insbesondere Arbeitsmittel, Arbeitsplatz und vor allem auch die Arbeitszeit auf potenzielle Gefährdungen für seine Angestellten untersuchen. Flexibles Arbeiten heißt demnach nicht, dass man rund um die Uhr im Einsatz sein muss. Jedem Mitarbeiter stehen regelmäßige Pausen zu, und nach maximal zehn Stunden ist Feierabend.


    Auch interessant:


    Um rechtliche Unklarheiten zu vermeiden, gibt es in vielen Unternehmen Regelungen zum Homeoffice im Arbeitsvertrag, zur Möglichkeit des mobilen Arbeitens in Betriebsvereinbarungen oder im Tarifvertrag. Darin werden auch der Datenschutz, die Arbeitsmittel, den Kostenersatz dafür und insbesondere auch Haftungsfragen vereinbart.


    Ja, wie im prescht der öffentliche Dienst da vor. Alles bis ins Details geregelt. Die Regelung lautet: "Seht zu, wie ihr klarkommt."

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • bei Home-Office von Überall (auch Ausland) stellt sich mE auch die Frage, ob die Gehirnerschütterng aufgrund der Kokosnuss, die einem bei der Videokonferenz an der Südsee unter Palmen mit der 8e in Quadrath-Ichendorf auf den Kopf gefallen ist, als Dienstunfall zählt oder nicht.

  • Soweit ich weiß muss, außer es ist anders abgesprochen, mobiles Arbeiten aus rechtlichen Gründen in Deutschland stattfinden (bei einem deutschen Arbeitsvertrag)

  • aus rechtlichen Gründen in Deutschland


    Aber warum dann grade aus Quadrath-Ichendorf?

    QUADRATH-ICHENDORF!

    Da wohnen tatsächlich Leute!
    Meine Tochter hat einen von denen.


    Aber das ist jetzt eine andere Geschichte ... ;)

    Quadrath-Ichendorf:!:8o

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Du hast offenbar noch nie herrschsüchtige, hinterfotzige, unfaire oder angstzersetzte Chef*innen gehabt?

    Als ich nach den erwachsenen, studierten Menschen fragte, meinte ich eher die Kolleg*innen, die laut Julia nicht den A... in der Hose haben, ihrem Chef/ihrer Chefin argumentativ entgegenzutreten.

  • Danke. Ich wusste wirklich nicht, was man zu Quadrath-Ichendorf noch sagen sollte. Wobei... Ich habe in Ahe gelebt... Also vielleicht eher kleine Brötchen backen.

  • Mobil ist das bei mir auch eher nicht.


    Ich habe hier die ganze Zeit mein Surface laufen (ja, das kann ich rumtragen), aber auch meinen Desktop PC mit zwei Bildschirmen. Den kann ich jetzt eher weniger rumtragen. So läuft es für mich am besten.

    Die VKen laufen über das Surface, alles andere (Erstellen von Arbeitsaufträgen, beantworten von Emails etc.) läuft über den Desktop PC.

    Genau SO läuft es bei mir auch! Eine Dokumentenkamera nutze ich zusätzlich.


    Natürlich könnte ich nur die zur Verfügung gestellten Geräte der Schule nutzen oder auch direkt in der Schule arbeiten. So aber erleichtere ich mir mein Arbeit enorm, was mir viel Zeit spart und meine Nerven schont.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich könnte ich nur die zur Verfügung gestellten Geräte der Schule nutzen oder auch direkt in der Schule arbeiten. So aber erleichtere ich mir mein Arbeit enorm, was mir viel Zeit spart und meine Nerven schont.

    in meinem Fall spare ich mir täglich eine Fahrt von insgesamt über 60 km: Zeit, Benzin und Nerven nei der momentanen Witterung.

    Hat auch was ;)

  • Als ich nach den erwachsenen, studierten Menschen fragte, meinte ich eher die Kolleg*innen, die laut Julia nicht den A... in der Hose haben, ihrem Chef/ihrer Chefin argumentativ entgegenzutreten.

    Der Arsch in der Hose kann niemals so groß sein, wie der Arsch der SL. Ich trete argumentativ entgegen, aber nur in gewissen Grenzen. Und ich kann icht die gesamte DSGVO beherrschen. Da sind also auch schon Grenzen gesetzt. Aber klar, ich lese mich ein. Obendrein drückt die Regierung hier in NRW viele nur sehr ungenau und offen aus. Da sitzt dann die SL am längerem Hebel. Der Rechtsanwalt ist ein durchlaufender Posten für sie. Für mich als Lehrer ist das ein hohes Risiko. Ich riskiere auch meinen Arbeitsplatz. Die SL findet Videokonferenzen cool - sie ist sehr alt. Sie fühlt sich dadurch jung. Das scheint immer wieder durch. Sie hat noch weniger Ahnung von DSVGO und den Auswirkungen der Videokonferenzen auf die Menschen. Wenn ich ihr das jetzt mit Arsch ind er Hose vorhalten würde un etwas von Privacy Shield, Mobbing, und dem Recht auf Bildung als Menschenrecht erzählen würde, dann würde ich aber sowas von acahtkantig fliegen - mit welchen Mitteln auch immer. Schonn jetzt werde ich zerstört. Das fängt ganz gemütlich bei vielen Freistunden im Dienstplan an. Jeder kennt die Mittel und Wege, muss ich nicht weiter erläutern.


    Ich lese etwas, von der Regelung in der Distanzlernverordnung. Ich habe google gefragt, doch keine Antwort erhalten. Wo finde ich diese?

    "Stufe 1: Angepasster Schulbetrieb:

    Es findet Präsenzunterricht unter Berücksichtigung der bekannten Vorgaben statt. Es gelten die Ihnen bekannten und strengen Hygieneregeln. In Einzelfällen können Schulleiterinnen und Schulleiter nach Maßgabe der Distanzlern-Verordnung (DistanzlernVO) Distanzunterricht nach Anzeige bei der Schulaufsicht dann einrichten, wenn anders das Angebot an Präsenzunterricht an der Schule nicht aufrechterhalten werden kann. Die Schulkonferenz ist über die getroffenen Maßnahmen zu informieren."

    Quelle: https://www.schulministerium.n…ionen-zum-schulbetrieb-ab

  • Unter was für Verfolgungswahn kann man leiden, wenn man denkt, dass man wegen "keine Videokonferenz machen" als Beamte fliegt :D


    Davon abgesehen, dass dir schon hundert mal erklärt wurde, wie man Videokonferenzen gestalten kann, wozu du dich noch in keinster Weise geäußert hast.

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